Die Ausstellung im Fotomuseum Winterthur über die 150 Jahre Fotogeschichte des indischen Subkontinents hat bei der Vernissage im Juni und einem danach anschliessenden Symposium nicht die verdiente Beachtung gefunden. Durch die Flutkatastrophe in Pakistan gewinnt sie an Tagesaktualität.
Das Projekt wurde von der Whitechaple Gallery in London in Zusammenarbeit mit Urs Stahel vom Fotomuseum Winterthur konzipiert und führt von der Kolonialfotografie des 19. Jahrhunderts und den frühen Werken von indischen Berufsfotografen bis in die Gegenwartskunst.
Durch die unterschiedlichen Epochen, Akteure und fotografischen Techniken entsteht ein oft verwirrendes Bild. Es beginnt bei klassischen Reisebildern, führt über die Porträtfotografie zur Abbildung des öffentlichen Raums (Baudenkmäler), des Lebens auf dem Lande und der Entwicklung von Grossstädten und Industrie. Die Stylisierung des Lebens der indischen Oberschicht durch Bollywood steht kritischen Reportagen gegenüber.
Zur Ausstellung liegt ein umfassender Katalog vor. Wenn man ihn nach dem Besuch liest, möchte man Ausstellung und Originale nochmals sehen. Doch die Zeit drängt, denn nach dem Sonntag, dem 22. August wird abgeräumt.
WHERE THREE DREAMS CROSS.
150 Jahre Fotografie aus Indien, Pakistan und Bangladesh
Fotomuseum Winterthur, bis 22.8.2010