Martin Krolop und Marc Gerst aus Deutschland, bekannt unter anderem aus zahlreichen Lernvideos auf fototv.de, gaben sich am letzten Sonntag die Ehre und führten die motivierten Jungfotografen des Vereins youngpp in die Welt des Blitzens ein. Mit vielen nützlichen Tricks, damit das Licht da sitzt, wo man es haben will …
Der Workshop wurde nicht in einem Fotostudio sondern «on location» am Ufer des Vierwaldstättersees durchgeführt. Mit dabei waren, nebst einem Assistenten und Daniele Andrich von Profot, zwei professionelle Models, welche vor den Linsen der Teilnehmer viel Ausdauer bewiesen.
Martin Krolop (2.v.l.) plauderte aus dem Nähkästchen und vermittelte Tipps und Tricks rund um’s Fotografieren «on location»
Was, wenn’s nicht geht?
Den Start des Workshops bildete ein Theorieblock unter blauem Himmel. Krolop erzählte über seine Herangehensweise bei Foto-Aufträgen und gab dabei auch zahlreiche Tipps, welche man durchaus unter dem Thema «Marketing für Fotografen» einordnen könnte. Welche Fehler sollte man bei Fotoshootings grundsätzlich vermeiden und wie kann man reagieren, wenn das erste Probefoto einfach nur schwarz ist? Was ist beim Umgang mit Kunden und Models besonders hilfreich?
Claudio ist eigentlich der Assistent. Für dieses eine Foto mit mobilem Elinchrom-Blitzgerät wurde er kurzerhand zum Model. Es sollte nicht das letzte mal sein …
Das Licht nimmt im Quadrat ab
Nach dem eher psychologischen Part, erörterte Martin Krolop die Grundlagen der Blitztechnik. Wie war das nochmals mit der manuellen Blitzlichtfotografie? Gerade jene Teilnehmer, welche noch mitten in der Berufslehre stecken, konnten hier enorm viel profitieren. Von den TTL-Möglichkeiten moderner Systemblitzgeräte verwöhnt, taten besonders ihnen die verständlichen, gut nachvollziehbaren Erklärungen des Profis sehr gut.
Gras im Fotostudio? Nein, das Model sitzt mitten einer Wiese unter freiem Himmel. Geblitzt wurde von oben und von rechts hinten – mit zwei per Funk ausgelösten Systemblitzgeräten nachmittags um 15:15Uhr!
Remote Control oder TTL-Kabel?
Fotografiert wurde dann natürlich auch noch – und nicht zu wenig! Während die eine Hälfte der youngpp-Schar in die Geheimnisse, Vor- und Nachteile der kabellosen Blitztechnik (Nikon, Olympus) eingeführt wurde, konnten sich die Canonisti mit einer mobilen Softbox und dem extrem langen TTL-Kabel vertraut machen. Sowohl Martin Krolop wie auch Marc Gerst gelang es auf sehr sympathischer Art, einige Aha-Erlebnisse zu provozieren. Die zahlreichen Möglichkeiten von (entfesselten) Aufsteckblitzen, aber auch die Grenzen dieser Geräte konnten in der Praxis erprobt werden.
Wer über genügend Assistenten verfügt, kann dank kabellosen Blitzgeräten und der improvisierten «Windmaschine» überall ein Porträt im Studiolook machen
Mehr Licht, bitte!
Nebst den Systemblitzen der Teilnehmer kam auch ein Mobiles Blitzgerät von Elinchrom zum Einsatz. Welche grundsätzlichen Überlegungen muss man sich beim Blitzen unter freiem Himmel machen? Krolop erklärte den Workflow auf nachvollziehbare Art und leitete die Teilnehmer so an perfekt belichtete Fotos heran. Zum Glück verschwand die Sonne an diesem Sonntag immer mal wieder hinter den Wolken, so dass man sich mit einer Einstellung allein nicht durchmogeln konnte sondern immer wieder neu auf die Lichtsituation eingehen musste. Schliesslich will die Balance zwischen Blitz- und Sonnenlicht gut geübt sein!
Zwei Workshop-Stationen, zwei Herangehensweisen: Links mit grossem Elinchromblitz und Ranger-Akku bei Blende 16, rechts mit Offenblende mithilfe entfesseltem Systemblitz und Softbox
Blitzen mit offener Blende
Zum Abschluss des youngpp-Workshops mit Martin Krolop und Marc Gerst zeigten die beiden auf einer schattigen Treppe, wie man mithilfe einer kleinen Softbox und dem Systemblitzgerät Studiomässige Close-ups hinkriegt. Blende auf und los ging’s. Ja, das ist eigentlich ganz einfach – zumindest nach einem so intensiven Blitz-Workshop!
Kabelloses FP-TTL-Blitzen bei offener Blende (f2.0 bei 1/500s mit Systemblitz FL-50R)
young photo professionals – youngpp
Der Verein youngpp wurde 1999 als Tochterverein der Colour Art Photo (CAP) gegründet und agiert seit 2005 als eigenständiger Verein. Er bietet jungen Menschen, welche in der Fotobranche tätig sind, die Möglichkeit, sich an regelmässig stattfindenden Workshops und Seminaren im In- und Ausland weiterzubilden, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und Kreativität und Eigeninitiative zu fördern. Dabei steht youngpp mit bewusst niedrig gehaltenen Jahres- und Kursbeiträgen auch Lehrlingen und Jungfotografen offen.
Die glücklichen und einmal mehr motivierten Teilnehmer
Mehr Infos über…
youngpp.ch: www.youngpp.ch
Martin Krolop und Marc Gerst: www.krolop-gerst.com
Profot AG: www.profot.ch
.
Text und Fotos: Christian Reding, youngpp
Leider nicht live vor Ort, aber dank Deinem flottem Erzählstil bekomme ich immerhin das Gefühl, dabei gewesen zu sein. Danke Chrigi!! 🙂
Ja, genau so wars. Sehr interessant und wieder einmal neues dazugelernt.
Danke an die Workshopleiter und die, die teilgenommen haben.
Auch ich habe mal wieder hier reingeschaut und mir Euren Bericht mit viel Interesse durchgelesen. Weiter so! 🙂
Vielen Dank Chrigi für deinen tollen Bericht! Es war ein toller Workshop und nach dem Bericht würde ich sofort wieder teilnehmen wollen;-)…
Habe sogar schon was gelerntes vor kurzem eingesetzt!! Das Resultat war recht cool…