Urs Tillmanns, 14. September 2010, 10:01 Uhr

Canon PowerShot G12: Ausbau der Profi-Kompaktklasse

Die Canon G-Klasse wird schon wieder «aufgebohrt», diesmal mit der G12, die mit HD-Video, 4,2 Bilder pro Sekunde, Szenenerkennung und einem neuen Hybrid-Bildstabilisator verbessert wurde, der auch Seitwärtsbewegungen kompensiert. Weiter wurde das Rauschverhalten optimiert bei Empfindlichkeiten bis ISO 12’800.

Das neueste Modell der insbesondere bei ambitionierten Fotografen beliebten Powershot-G-Serie, die Powershot G12, bietet vielerlei manuelle Einstellmöglichkeiten und interessantes Zubehör. Die Nachfolgerin der Powershot G11 ist ideal als leistungsstarke Hauptkamera oder eine wertvolle Ergänzung zu einer Spiegelreflexkamera.

HS-System zeigt seine Stärke bei schwachem Licht

Die Powershot G12 ist das erste G-Modell mit innovativem Canon-HS-System und kombiniert einen hoch empfindlichem 10-Megapixel-CCD-Sensor und den leistungsstarken DIGIC-4-Prozessor. Häufig muss bei schlechten Lichtverhältnissen auf den Blitz- oder Stativeinsatz verzichtet werden. Wenn dennoch mit Blitz gearbeitet werden muss, erhält das Motiv durch eine Erhöhung der ISO-Empfindlichkeit durch das Umgebungslicht eine ausgewogenere Ausleuchtung. Ein hoher ISO-Wert gestattet aber auch das Fotografieren mit kurzen Verschlusszeiten, ideal für eine reduzierte Verwacklungsunschärfe und zum «Einfrieren» der Bewegungen bei dynamischen Motiven. Reihenaufnahmen mit bis zu 4,2 Bildern pro Sekunde gestatten zudem die präzise Aufnahme dynamischer Motive mit schnellen Bewegungen.

Per ISO-Wählrad lässt sich die ISO-Empfindlichkeit präzise in Drittelstufen steuern. Im neuen Auto-ISO-Modus können die gewünschte maximale ISO-Empfindlichkeit und die Kriterien, nach denen die Kamera den ISO-Wert für optimale Balance zwischen Bildqualität und Verschlusszeit wählt, festgelegt werden. An sehr dunklen Orten empfiehlt sich der Low-Light-Modus, der bei einer Auflösung von 2,5 Megapixeln den ISO-Empfindlichkeitsbereich auf bis zu ISO 12’800 erweitert. Durch gezielte Anpassung von ISO-Empfindlichkeit und Weissabgleich lässt sich damit die natürliche Stimmung des Motivs hervorragend einfangen.

Hybrid-Bildstabilisator auch für Seitwärtsbewegungen

Das leistungsstarke 28-mm-Weitwinkelobjektiv mit 5-fach optischem Zoom ist superkompakt und kann vollständig in das Kameragehäuse eingefahren werden. Es wird nach den gleichen Verfahrens- und Qualitätsmassstäben der Canon EF-Objektive gefertigt.

Der optische Bildstabilisator reduziert Verwacklungsunschärfe mit bis zu vier Stufen längeren Verschlusszeiten, Dies ermöglicht in vielen Fällen Aufnahmen aus der Hand, ohne Stativ, auch bei wenig Licht.

In der Makrofotografie ist die Anforderung an einen Bildstabilisator noch viel höher. Hier können schon geringfügige Seitwärtsbewegungen die Bildqualität beeinträchtigen. Ohne Stativ sind scharfe Aufnahmen deshalb viel schwieriger, der Einsatz eines Stativs ist aber nicht immer erwünscht. Um diese Probleme zu minimieren, ist die Powershot G12 mit einem Hybrid-Bildstabilisator ausgestattet.

Diese Technologie ist vom Canon-Objektiv EF 100 mm 2,8 Macro IS USM übernommen und besonders effizient bei Makroaufnahmen. Unbeabsichtigte Schwenk- und auch Seitwärtsbewegungen der Kamera, zwei Arten von Verwacklungen, die bei der Makrofotografie und der damit verbundenen stärkeren Motivvergrösserung viel mehr ins Gewicht fallen, werden dadurch kompensiert. So gelingen Makroaufnahmen ab einer Naheinstellgrenze von einem Zentimeter.

Komfortpaket und Kreativeinsatz

Flexibles Arbeiten bei Aufnahme und Wiedergabe ist mit dem sieben Zentimeter (2,8 Zoll) grossen, dreh- und schwenkbaren, hochauflösenden PureColor-II-VA-LC-Display der Powershot G12 ein Leichtes, zum Beispiel beim Fotografieren in Bodenhöhe oder mit über dem Kopf gehaltener Kamera. Die Aufnahmen können umgehend anhand der integrierten Histogrammanzeige präzise auf die korrekte Belichtung überprüft werden.

Neben dem Histogramm mit Helligkeitsverteilung ist nun sogar die Anzeige als RGB-Histogramm möglich. Auf dem Display kann auch eine elektronische Wasserwaage eingeblendet werden. Diese ist ideal für eine korrekte Bildkomposition mit geradem Bildhorizont. Hierzu nutzt die Kamera Informationen des Beschleunigungssensors, der für die korrekte Hoch- und Querformat-Erkennung bei der Bildwiedergabe genutzt wird. Das Display bietet aber noch mehr kreativen Freiraum. Als Seitenverhältnis können bereits bei der Aufnahme die Formate 3:2, 4:3, 1:1, 16:9 und 4:5 gewählt werden. Darüber hinaus hat die Powershot G12 auch noch einen optischen Sucher mit Dioptrienkorrektur.

Neben diversen halbautomatischen Modi kann die Kamera auch vollständig manuell gesteuert werden – ideal also für kreative Experimente. Das neue Front-Wählrad bietet schnellen und bequemen Zugriff auf die Aufnahmeeinstellungen. Man kann individuell entscheiden, ob das Front-Wählrad, das auf der Rückseite befindliche Multi-Control-Wählrad oder eine Kombination beider Wählräder als Steuerungselement dienen soll.

Das Multi-Control-Wählrad kann aber auch deaktiviert werden, um versehentliches Ändern der Einstellungen beim Arbeiten mit dem Front-Wählrad zu vermeiden. Im neuen HDR-Modus High Dynamic Range werden kontrastreiche Motive besonders wirklichkeitsgetreu festgehalten. Das Motiv wird dazu mit drei verschiedenen Belichtungseinstellungen aufgenommen, die dann analysiert und zu einem Bild kombiniert werden. Spitzlichter und Schatten sind stärker herausgearbeitet, das Bild entspricht der Wahrnehmung des Fotografen. Mit der Funktion i-contrast zum gezielten Aufhellen von Schattenbereichen kann der HDR-Korrekturumfang noch weiter angepasst werden, um dunkle Bildbereiche wirkungsvoll zur Geltung zu bringen.

Ideal für dynamische Motive oder die kreative Bildkomposition ist der neue AF-Modus mit Schärfenachführung. Der Autofokus folgt ausgewählten Personen oder Objekten, auch wenn diese im Rahmen einer neuen Bildkomposition ausserhalb der Bildmitte platziert werden.

Aussergewöhnliche Bildqualität wird nicht nur über die manuelle Steuerung erreicht, sondern auch über den intelligenten AUTO-Modus. In dieser intelligenten Voll-Automatik ist eine Szenenerkennung integriert, die das Motiv analysiert und aus 28 Aufnahmesituationen die bestmöglichen Einstellungen wählt.

Die Canon G12 ist für viele Profifotografen eine sinnvolle Ergänzung der Spiegelreflexausrüstung

Konfigurierbares Front-Wählrad

Die klassischen, bereits komfortabel angelegten Handling- und Steuerungsfunktionen des Vorgängermodells wurden konsequent auf die hohen Anforderungen von Profis und Hobbyfotografen ausgerichtet und optimiert. Das neue konfigurierbare Front-Wählrad vereinfacht das Handling speziell für die manuelle Steuerung. Neu an Bord: ein Moviemodus für 720p-HD-Movies mit 24 Bildern pro Sekunde und Stereoton. Der Miniatur-Effekt-Modus steht sowohl im Foto- als auch Moviemodus zur Verfügung und verwandelt reale Szenen in verblüffend echt aussehende Modelllandschaften. Im Moviemodus sorgt er zudem durch die Aufzeichnung mit einem 5-, 10- oder 20-fachen Zeitraffereffekt für spannende Clips. Der integrierte HDMI-Anschluss mit CEC-Kompatibilität vereinfacht die Wiedergabe der Bilder und Movies über einen kompatiblen HD-Fernseher mit direkter Steuerung über eine entsprechende Fernbedienung.

Wichtig für alle Fans der nachträglichen Bildbearbeitung: Die Powershot G12 zeichnet auf Wunsch auch unkomprimierte RAW-Bilder auf, die mit der im Lieferumfang enthaltenen Canon-Software Digital Photo Professional (DPP) bearbeitet werden können. Das ist einer der vielen Gründe, der die Powershot G12 so interessant für die Integration in den bestehenden Workflow eines Fotografen macht.

Noch vielseitiger mit neuem Zubehör

Umfassendes Zubehör erweitert die kreativen Möglichkeiten der Kamera. Für den Kameraeinsatz im Wasser gibt es das Unterwassergehäuse WP-DC34 bis 40 Meter Tauchtiefe als optionales Zubehör. Der ebenfalls neue Objektivfilteradapter FA-DC58B ermöglicht das Ansetzen typischer Canon-58-mm-Filter wie etwa Zirkularpolfilter, Neutralgraufilter, Schutzfilter und UV-Filter und wird direkt am Objektivtubusring befestigt. Während des Zoomens bewegt sich der Adapter dann mit dem Objektiv. So wird eine Vignettierung in der Weitwinkeleinstellung verhindert und auch bei angesetztem Filter der volle Bildwinkel über den gesamten Zoombereich gewährleistet.

Der Zubehörschuh der Powershot G12 ermöglicht die Verwendung der Canon-EX Speedlite-Blitzgeräte. Alternativ können die kompatiblen Speedlite-Blitzgeräte aber auch über das Kabel OC-E3 für entfesseltes Blitzen oder Experimentieren mit Blitztechniken angesteuert werden.

Zum kabellosen Datentransfer hat die Powershot G12 «Eye-Fi-connected»-Funktionen. Die Benutzeroberfläche der Kamera beinhaltet einen speziellen Eye-Fi-Bereich für die Nutzung von Eye-Fi-Speicherkarten, die mit eigenem Wi-Fi-Transmitter den kabellosen Datentransfer direkt von der Kamera ohne PC ins Internet ermöglichen.

Der Erwerb der Kamera berechtigt zur kostenlosen Mitgliedschaft im Canon Image Gateway, der Canon-Online-Galerie zur Präsentation der eigenen Bilder und Filme. Nach erfolgter Registrierung steht dem Anwender eine Speicherkapazität von bis zu zwei Gigabyte für Hunderte von Bildern in hoher Qualität zur Verfügung. Dank Mobile Browsing können Freunde und Verwandte per Handy bequem von unterwegs auf die Bilder zugreifen.

Die Powershot G12 ist ab Oktober 2010 CHF 768.– im Handel verfügbar.

Die technischen Daten gibt es hier und weitere Informationen bei www.canon.ch.

3 Kommentare zu “Canon PowerShot G12: Ausbau der Profi-Kompaktklasse”

  1. Hallo, ich brauche zur G12 ein Fernauslöser ohne Kabel, nicht mit einem Kabel wie es die Canon anbietet. Hat mir jemand ein Lösungsvorschlag mit einem Fremdprodukt?
    MfG – Dodo

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