Nur wenige Tage nacheinander haben Canon und Nikon ihre neuesten Topmodelle der Kompaktklasse vorgestellt. Sie gleichen sich in mancherlei Hinsicht, richten sich an die gleiche Zielgruppe – und doch gibt es Unterschiede. Wir hatten Gelegenheit, die beiden Kameras kurz zu testen. Dabei hat uns vor allem das Rauschverhalten bei hohen Empfindlichkeiten interessiert.
Canon und Nikon ist wie Mercedes und BMW. Die meisten Leute haben eine stärkere Affinität zur einen oder anderen Marke, und ohne Erdbeben wird kaum jemand ins andere Lager wechseln. Und wie bei den Autos, gibt es heute auch keine schlechten Kameras mehr – zumindest nicht in dieser Preis- und Leistungsklasse – sondern höchstens solche, die man besser oder weniger gut mag.
Auch die Unterschiede zwischen der Canon Powershot G12 und der Nikon Coolpix P7000, die nur wenige Tage nacheinander vorgestellt wurden, sind eigentlich minim. Beide sind hervorragend ausgestattet und bieten eine Vielzahl von Funktionen, die wohl die wenigsten voll ausschöpfen. Erst wenn man ins Detail geht, fängt es an spannend zu werden.
Was ihre Kompaktheit anbelangt, sind sie praktisch gleich. Zwar wirkt die Nikon etwas breiter und höher, dafür ist die Canon etwas tiefer, was durch das Dreh- und Schwenkdisplay bedingt ist. Und damit sind wir bereits beim wichtigsten Unterschied:
Der Dreh- und Schwenkmonitor ist ein Pluspunkt der G12, wenn es um extreme Standorte und Perspektiven geht, oder wenn man unbemerkt fotografieren möchte. Weiter ist das Display besser geschützt, weil es sich umkehren und einklappen lässt. Nikon hingegen punktet diesbezüglich mit einem grösseren Monitor – 3,0 Zoll anstatt 2,8 Zoll bei der G12 – und einer mehr als doppelt so hohen Auflösung von 921’000 Bildpunkten gegenüber 461’000 bei der G12.
Zwar ist der Monitor der G12 schwenkbar, doch bietet das Display der Nikon P7000 (rechts) eine merklich bessere Auflösung
Objektive Unterschiede
Die Objektive unterscheiden sich auch nur dadurch, dass die Nikon einen grösseren optischen Zoombereich von 7,1fach abdeckt, während sich die G12 mit einem 5fach Zoom begnügt. Dies entspricht bei Kleinbild einem 28 bis 140 mm, während die P7000 bis vergleichbare 200 mm reicht. Mit 11 Linsen in 9 Gruppen sind sich die beiden Objektive auch ähnlich in ihrer Konstruktion, mit dem Unterschied, dass das Objektiv der G12 nur eine asphärische Fläche aufweist, während das Objektiv der P7000 vier asphärische Flächen und zwei Linsen aus ED-Glas bietet. In der Praxis dürfte sich das doch auf die etwas höhere Schärfe- und Kontrastleistung der Nikon auswirken, wie unser Test zeigte.
Canon PowerShot G12: Oben Weitwinkelposition und 300%-Ausschnitt, unten Tele-Einstellung mit 300%-Ausschnitt
Nikon Coolpix P7000: Oben Weitwinkelposition und 300%-Ausschnitt, unten Tele-Einstellung mit 300%-Ausschnitt
Beide Modelle sind auf eine anspruchsvolle Amateur- und Profikundschaft ausgerichtet, an Fotografen, die nicht unbedingt mit P oder Motivprogrammen arbeiten (obwohl diese auch vorhanden sind) sondern gerne mit Blenden- und Zeitautomatik arbeiten oder sogar in manuellen Modus. Charakteristisch für beide Kameras ist das praktisches Wahlrad für die Belichtungskorrektur, welches bei der Nikon P7000 über plus/minus drei Belichtungsstufen reicht, während sich die G12 auf plus/minus zwei beschränkt. Die Auswirkung der Belichtungskorrektur wird bei beiden Kameras direkt auf dem Display angezeigt (mit Ausnahme der Canon im grünen Auto-Modus, wo diese unterdrückt ist) sowie auf einer Skala auf dem Display.
Manuelle Einstellungen
Zielgruppenentsprechend sind beide Kameras für die manuelle Arbeitsweise mit getrennter Einstellung von Blende und Verschlusszeit sehr geeignet. Die G12 hat zur Einstellung der Verschlusszeit (und für gewisse weitere Einstellungen in anderen Betriebsarten) auf der Frontseite ein zusätzliches Einstellrad erhalten, was gegenüber der G11, bei welcher die Umschaltung zwischen Zeit und Blende nicht ganz logischerweise über die Messarttaste erfolgte, eine deutliche Verbesserung darstellt.
Das Quick-Menü Wahlrad auf der linken Seite der P7000 dient dazu, die ISO-Empfindlichkeit, die Belichtungsreihe, die Bildqualität, das benutzerdefinierte Menü und die Tonkontrolle anzuwählen – Funktionen, die bei der G12 (mit Ausnahme der Tonkontrolle) über die Funktionstaste gesteuert werden können.
Die Nikon P7000 ist mit einem internen Speicher von ca 79 MB ausgestattet, was zum Beispiel nützlich sein kann, wenn man vergessen hat die Speicherkarte einzulegen oder diese plötzlich voll ist.
Trendentsprechend ist die Videoqualität verbessert worden und ist jetzt bei beiden Modellen mit 1’280 x 720p und 24 Bildern pro Sekunde angegeben. Strereoton bieten beide, hingegen ist bei der Nikon P7000 eine Buchse für ein externes Mikrofon vorhanden, die bei der G12 leider fehlt.
Die G12 hat gegenüber dem Vorgängermodell G11 (und der P7000) auch noch in anderen Belangen zugelegt. So hat sie im Menü eine Erklärungszeile erhalten, auf welcher zu jeder Funktion kurze Erläuterungen ablaufen, es gibt neuerdings eine zuschaltbare elektronische Wasserwaage, und der Bildstabilisator ist verbessert worden und reagiert jetzt laut Aussage von Canon auch auf Seitwärtsbewegungen. Als zusätzliches Feature hat dafür die Nikon P7000 einen eingebauten ND-Graufilter für besonders helle Aufnahmesituationen.
Abgesehen von diesen wichtigsten Funktionen und Unterschiede bieten beide Modelle noch unzählige weitere Features, die zum Fotografieren mehr oder weniger nötig sind, jedoch in gewissen Fällen nützlich sein können. Sie alle aufzulisten würde zu weit führen, abgesehen davon, dass die Canon G12 und die Nikon P7000 ja bereits auf Fotointern.ch ausführlich vorgestellt wurden.
Besseres Rauschverhalten
In einem Punkt sind beide Kameras gegenüber ihren Vorgängermodellen deutlich besser worden, nämlich im Rauschverhalten bei Available-Light Aufnahmen. Die ISO-Grenze liegt generell bei 3’200. Zwar geht die P7000 mit ihrer Hi-Funktion auf 6’200, doch zeigten die Tests, dass diese Einstellung wirklich nur in Notfällen benutzt werden sollte und abgesehen von einer gewonnenen Belichtungsstufe kaum befriedigende Ergebnisse bringt. Fazit unseres Tests (siehe Bilder): Beide Kameras leisten bis ISO 1’600 beachtliche Resultate und beide haben in dieser Disziplin echt zugelegt. Bei ISO 3’200 allerdings rauscht die Nikon P7000 deutlich stärker als die Canon G12, doch verliert letztere dabei etwas an Schattenzeichnung; will heissen, sie schafft die 3‘200 ISO nur knapp.
Canon PowerShot G12: Nachtaufnahme mit (unten) 200%-Ausschnitten ISO 400, 800, 1600 und 3200
Nikon Coolpix P7000: Nachtaufnahme mit (unten) 200%-Ausschnitten ISO 400, 800, 1600 und 3200
In Verbindung mit der Bildstabilisierung ergeben sich mit solchen Empfindlichkeiten heute Möglichkeiten aus freier Hand zu fotografiere, die noch vor kurzem noch undenkbar waren – vom analogen Zeitalter mit Push-Entwicklung und Filmkörnigkeit ganz zu schweigen. Was diese beiden Kameras bei diesen Empfindlichkeiten aus den 7,6 x 5,6 mm grossen Sensoren herauskitzeln ist wirklich erstaunlich …
Verwendet man niedrige Empfindlichkeiten, zum Beispiel ISO 100 bei Langzeitaufnahmen, so zeigt die P7000 eine Farbverschiebung ins Rötliche (siehe Bild links), während die Canon G12 farbneutral bleibt. Es gibt ihn als doch, den Schwarzschildeffekt in der Digitalfotografie …
Die extemsten Empfindlichkeiten und ihre Wirkung: Links Canon G12 mit ISO 3’200, die zwei Bilder rechts: Nikon P7000 mit ISO 3’200 und ISO 6’400 (Hi)
Kameras – für wen?
Die beiden Testkameras siedeln sich in der obersten Liga der Kompakten an und richten sich damit an ambitionierte Amateur- und Berufsfotografen. Auch das Design und das Bedienkonzept mit Rädchen statt Tasten ist ganz auf diese Anwendergruppe ausgerichtet – Anwender, die manuell eingreifen wollen, die wahrscheinlich häufiger mit Zeit- und Blendenvorwahl oder gar manuell fotografieren als mit dem verpönten P – von den Motivprogrammen ganz zu schweigen. Die Canon G12 bietet neuerdings sogar Szenenerkennung. Allerdings, ganz so schlecht wie verpönt sind diese Motivprogramme nicht, und es lohnt sich, gerade mit diesen sehr hoch entwickelten Kameras, diese in der Praxis zu erproben, um eventuell ein Vorurteil revidieren zu müssen.
Als Besonderheit gibt es bei den beiden Profikompakten einen optischen Zoom-Durchsichtssucher. Das teure Bauteil ist mittlerweile selten geworden, obwohl es gerade in heller Umgebung (Schnee, Strand etc.) oder zum Energie sparen, wenn der Akku langsam bleich wird, ein nützlicher Helfer sein kann. Allerdings nehmen es beider Hersteller mit der Übereinstimmung von Sucher und Bildresultat nicht allzu genau. Während das Sucherbild bei der P7000 «nur» rund 10 Prozent vom effektiven Bild abweicht, bringt es die G12 auf etwa 20 Prozent, welche zu wenig angezeigt werden. Man kann also davon ausgehen, dass immer mehr auf dem Bild sein wird als das, was man im Sucher sieht. Den Sucher jedoch als «optischen Realbild-Sucher» zu bezeichnen, wie das Canon in ihren technischen Daten tut, liegt dann doch etwas weit weg von der Wahrheit.
Canon oder Nikon? Qual der Wahl. Je tiefer man sich mit den Details und den ausführlichen technischen Daten befasst, die Sie für die Canon G12 hier und für die Nikon P7000 hier finden, desto schwerer fällt einem die Entscheidung. Letztlich bleibt es eben doch neben dem Preis – die Nikon P7000 ist 80 Franken günstiger als die Canon – eine Frage der Markensympathie.
Was fahren Sie lieber, Mercedes oder BMW ?
Urs Tillmanns
Weitere Informationen zur Canon Powershot G12 und zur Nikon Coolpix P7000 auf den Webseiten Schweizer Markenniederlassungen.
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Technische Daten im Vergleich | ||
Canon G12 | Nikon P7000 | |
Bildsensor | 1/1,7″ CCD, 10 Mpix | 1/1,7″ CCD, 10 Mpix |
Bildprozessor | DIGIC 4 iSAPS | EXPEED C2 |
Objektiv | 1:2,8-4,5/6,1-30,5 mm (äqu. KB 28 – 140 mm) 11 Linsen in 9 Gruppen (1 Asphäre) |
1:2,8-5,6/6,0-42,6 mm (äqu. KB 28 – 200 mm) 11 Linsen in 9 Gruppen (4 Asphären, 2 ED) |
Zoomfaktoren | 5x optisch / 4x digital | 7,1x optisch / 4x digital |
Bildstabilisator | Lensshipft hybrid, 4 Stufen | Lensshift und Digital VR |
AF-Messfelder | 9 AiAF | Automatisch 9, manuell 99 |
Nahgrenze | 1 cm | 2 cm |
ISO-Einstellungen | Auto, 80 – 3’200 | Auto, 100 – 3’200, (12’800) |
Belichtungsmessung | Mehrfeld-, Integral- und Spotmessung | 256-Segment Matrix, Mittenbetont, Spotmessung |
Verschlusszeiten | 15 bis 1/4’000 s | 60 bis 1/4’000 s |
Belichtungskorrektur | ± 2 Stufen in 1/3 Werten | ± 3 Stufen in 1/3 Werten |
Speichermedien | SD/SDHC/SDXC | intern 78 MB, SD/SDHC/SDXC |
Optischer Sucher | Durchsichtssucher mit Diopterieneinstellung |
Durchsichtssucher mit Diopterieneinstellung |
Lupenfunktion | 2x bis 10x | keine |
LC-Display | 2,8″, dreh- und schwenkbar,
PureColor II VA TFT, 461’000 px |
3,0″ TFT-LCD-Monitor (VGA), fix, 921′.000 px |
Blitzfunktionen | Auto, manuell, ±2 Blenden in Drittelstufen | automatisch |
Ext. Blitzgeräte | Canon EX-Speedlites u.ä. über Hotshoe | Nikon Speedlights u.ä. über Hotshoe |
Aufnahmemodi | Auto, Programm, Av, Tv, manuell, 4 Programme, 20 Motivprogramme | Auto, Programm, Av, Tv, manuell, 3 Programme, 18 Motivprogramme |
HD-Video | 1’280 x 720, 24 fps, max. 4GB | 1’280 x 720, 24 fps, 2 h 45m |
Menüsprachen | 23 | 24 |
Akku | Lithium-Ionen-Akku NB-7L,
7,4 V, 1050 mAh |
Lithium-Ionen-Akku EN-EL14,
7,4 V, 1030 mAh |
Abmessungen | 112,1 x 76,2 x 48,3 mm | 114,2 x 77,0 x 44,8 mm |
Gewicht | 403 g (mit Akku und Speicherkarte) | 360 g (mit Akku und Speicherkarte) |
Preis | CHF 768.– | CHF 688.– |
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Kleine Korrektur: Im vorletzten Absatz ist von der G12 die Rede, nicht G10.
ups … Danke für den Hinweis. Der Fehler ist korrigiert.
Im Absatz „Manuelle Einstellungen“ steht, dass die G12 im Gegensatz zur P7000 eine elektronische Wasserwage hat. Bei der P7000 heißt das künstlicher Horizont und sieht aus als wäre der Designer zu lange Flugsimulator gefolgen. Hier gibt es ein nettes Bild dazu: http://imaging.nikon.com/products/imaging/lineup/digitalcamera/coolpix/performance/p7000/index.htm
Unter „Manuelle Einstellungen“ ist der ND-Graufilter der P7000 genannt.
Laut Datenblatt von Canon (unter „Belichtungskorrektur“) soll auch die G12 ein fest eingebautes 3-stufiges ND-Graufilter haben.
Da ich auch Tauchen will, ist es interessant ob Nikon auch ein Tauchgehäuse anbieten will? Canon wird. Für Nikon habe ich ers ein Fantasea gefunden aber ohne Preis. Das Fantasea (( http://www.housingcamera.com/UW-Housing-for-NIKON-COOLPIX-P7000-p/1118.htm )) kann dafür bis 60 Meter runter und das Canon für etwa Sfr 260.- bis 40 Meter. Es ist extrem schwierig zu entscheiden, vieleicht wird der Tauchgehäuse Preis die Entscheidung fällen.
Ein meiner Ansicht nach wesentlicher Punkt fehlt noch…. wie verhalten sich beie Modelle in Sachen Geschwindigkeiten (Betriebsbereitschaft, Scharfstellen, Auslösen etc…)
Mir scheint noch die Eye-FI Fähigkeit ein Thema zu sein, besonders wenn ich die Fotos kabellos übermitteln will. Die Canon G12 solls können. Wie gut? Wie steht’s mit der Nikon, kann die das auch?
Danke für den Kurztest, aber Christian hat recht, dass die wichtigsten Punkte wie Scharfstellen, Geschwindigkeit usw. fehlen.
Fotografiere mit Nikon P5100 und P6000 aber die Autofokusfunktion ist in ihrer Lahmheit nicht mehr zu überbieten, hoffe es ist mit der P7000 besser geworden, denn bei Canon funktioniert der Autofokus blitzschnell.
Ich habe (als Textjournalist) in den vergangenen Monaten mit mehreren Kameras in diesem Preissegment fotiografieren können. Das von Christian angesprochene Thema der Auslösebereitschaft ist für mich zentral. Ich brauche eine hochwertige Kamera, die für mich die Aufgabe der Einstellung übernimmt. Ich kann ja nicht meinem Interview-Partner sagen, sorry, ich muss die Kamera einstellen. Und wenn ich ihn bestens im Bild habe, klappt der Blitz auf und 3 Sekunden „Cheese“ sind vorbei.
Mein Fazit: Die meisten dieser Kameras sind nicht von Praktikern gebaut. Sie haben unzählige Features, die ich nie je brauchen werde. Die grossen, schnellen überlasse ich den Profi-Fotografen.
Eine SONY, die ich leider zurückgeben muss, hat mich durch schnelle Mehrfeldmessung (Fokus und Belichtung) überzeugt. Da ich gerne ohne Rucksack an Vernissagen gehe, ist sie mir einfach zu gross. Zudem wünsche ich mir für die Basisfunktionen nach dem Autoschalter eine Touch-Screen, die auch bei Rücklicht ablesbar ist. Diese Kamera kommt, vielleicht auf die nächste Photokina.
Ich finde den Test auch sehr interessant und die Gegenüberstellung der Merkmale ist sehr interessant. Allerdings fehlen auch mir die Punkte wie Geschwindigkeit usw., was ich für so eine Kamera als sehr wichtig empfinde.
Danke für den aufschlussreichen Kurztest. Als G11 User, der bei DSLR auf Nikon (300s und d700) setzt, bleibe ich in diesem Fall bei der G12.
Der schwenkbare Sucher hat mir schon zahlreiche erfolgreiche Schnappschüsse über ide Menge und einiges Bücken und Verwinden erspart.
Da Nikon nicht, wie ich eigentlich erhofft habe, die Markrtführerschaft bei hoher Empfindlichkeit für sich behauptet fällt noch ein Argument weg.
Bleibt das Zoom auf 200mm. Zweifellos ein Argument Was aber fehlt, ist der Weitwinkelvorsatz bei Nikon. Der soll kommen, aber keiner weiß wann und wie er aussieht.
Habe auf meinem Blog auch ein paar Erfahrungen mit der G12 gepostet.
Als alter Canon-Fan stand für mich nichts anders als die G12 zur Debatte, doch überzeugten mich ca. 200 Testfotos nicht wirklich. Gerade die höheren ISO-Bereiche hätten mich gereizt, nur würde ich ISO800-Aufnahmen sicher nicht mehr entwickeln lassen wollen und bei ISO1600 hätte ich sicher schon die ersten Bauchschmerzen bei Veröffentlichungen im Web bekommen.
Qualitativ in der Verarbeitung und bei den Standard-Aufnahmen kann ich mich nicht beschweren. Sie macht tolle Fotos! Aber es fehlt an Haptik und Griffigkeit, HDR geht nur mit Stativ und der original Canon-Tubus (für Filter oder Streulichtblende) ist erst ab gewissen Zoomstufen nicht mehr im Weg.
Die G12 ist gut, aber nicht perfekt. Von einer Kompakten dieser Preisklasse erwarte ich einfach mehr! Ich habe 3 kompakte Canons in meiner Sammlung, enttäuscht hat mich bisher nur die G12!
Hab eine interessante Vergleichstabelle gefunden. Gerade in Sachen Geschwindigkeit hat hier Nikon klar die Nase vorn!
http://www.chip.de/bestenlisten/Bestenliste-Digitalkameras–index/index/id/829/
Sehr störend habe ich anfangs bei der G11 gefunden, dass das Hinterteil derartig voll mit Knöpfen ist, dass man sich ein spezielles Halten angewöhnen muß, ansonsten drückt man blöderweise ständig irgendeinen Knopf und verstellt was. Diesen dummen Fehler hat man bei der G12 irgendwie zu verbessern versucht.
Diesen Kameratyp werde ich mir deswegen nicht mehr kaufen, weil mich der ständig ein- und ausfahrende Rüssel nervt und stört. Das ist eine Fehlerquelle, wie ich bei der SONY DSC-H1 erfahren musste, bei der dieser blöde Rüssel kaputt ist. Nach dreitausend Fotos ist die CANON G11 immer noch top, mit der Bildqualität bin ich sehr zufrieden, wobei ich zur G12 keinen wirklich wesentlichen Unterschied sehe.
ich bin zwar kein profi aber denke schon lange ueber eine der beiden nach.Da zaehlen fuer mich nur 2 Dinge:1.Klap/Schwenkmonitor ja/nein? 2:mehr oder weniger Tele.
und gerade das finde ich bei Canon schade.Das sie hier nicht nachgebessert haben.
Aber all dieses macht es natürlich auch nicht leichter.Von der Qualität her denke ich tun sie sich nicht viel.Haette die canon mehr tele währe sie Favorit.Hätte di P7000 ein Klappdisplay sie.OMG was nun? lol
Bin schon eine Weile auf der Suche nach einer Kompakten als Immerdabei-Kamera. Sie sollte meine Fuji 3000ix APS ablösen, die bisher diesem Zweck diente. Ev. Kandidaten waren u.a. die beiden neuen Kompakt-Modelle von Canon und Nikon. Wichtigstes Evaluations-Kriterium ist dabei die „Schnappschusstauglichkeit“, d.h. schnelle Einsatzbereitschaft, mit kontinuierlicher Abfolge der Manipulationen, – Kamera einschalten, in Position bringen, Einstellungen überprüfen, Ausschnitt und Bildaufbau bestimmen und abdrücken, – Alles muss „in einem Zug“ ablaufen. Weil das nur mit einem guten optischen Sucher möglich ist, steht dieser ganz oben in meinem Pflichtenheft, – als Killerkriterium. Und deswegen fiel auch die PowerShot G11 schon bei vorangegangenen Evaluationen durch. Also auf ein Neues.
In den ersten Testberichten, die ich „durchforstete“ war der Sucher kein Thema. Lediglich im Praxisvergleich von Tm fand ich dazu eine kritische Anmerkung.
Nun hatte ich kürzlich Gelegenheit, die beiden Kameras in betriebsbereitem Zustand im Laden auszuprobieren und zu vergleichen.
Was ich da an Suchern vorfand, lässt Tm’s Kritik geradezu schmeichelhaft erscheinen. Mir ist völlig unverständlich, dass man diesen technisch hochgerüsteten Kameras eine derart primitve optische Sucherausrüstung „aufpfropfen“ konnte. Die Leutchen haben doch mal hochwertige Analoge mit optischen Suchern gebaut und müssten die Anforderungen gekannt haben. Fehlt da mittlerweile der nötige Know-How oder hat man aus Spargründen (nach dem Motto, es gibt ja noch einen Display als Alternative) einfach ein Bauteil von früheren Kompakten angepasst ?
Wie dem auch sei, die nachfolgenden Beanstandungen gelten für beide Modelle, da die Sucher praktisch identisch sind.
Das Sucherbild ist eindeutig zu klein, kleiner noch als das meiner APS. Dazu kommt noch die Beschränkung des Abbildungsbereichs um 20% (G12) bzw. 10% (P7000). Optische Einstellhilfen, wie z.B. eine Markierung für eine Parallax-Korrektur fehlen. Eine exakte Bestimmung des Bildausschnitts ist daher, besonders im Nahbereich zwischen 1.5 und 10 Metern bei Weitwinkelaufnahmen schier unmöglich. Bei Standbildern kann man das ja in einer Nachbearbeitung noch korrigieren, für Videoaufnahmen dagegen sind die Sucher aber unbrauchbar.
Weiterhin fehlt ein Display im Sucher mit Anzeige der wichtigsten Einstellungen, mittlerweile Standard bei allen DSLRs. Was nützen mir praktische Drehräder, wenn ich die Kamera vom Auge nehmen muss, um die Einstellungen über einen (mehr oder weniger) spiegelnden Display kontrollieren zu können. Immerhin ist das bei der Nikon einfacher und sicherer, durch den gegenüber der Canon deutlich schärferen Display und grössere Symbole.
Die Hersteller werden daher inerster Linie in den Nachfolgemodellen für eine deutliche Verbesserung der Sucher sorgen müssen. Und da steckt noch ein breites Spektrum an Entwicklungspotenzial drin, von Mindestausrüstung bis De Luxe, z.B.
– Bildfläche 100% oder grosser
– Markierunen für die Parallax-Korrektur oder automatscher Parallax-Ausgleich
– vorschaltbare transparente Masken für die verschiedenen Bildformate (wie bei APS-Kameras)
– zusätzliche (Kontroll-)Anzeigen im Sucher, z.B. für Serienbildschaltung
– Signaldioden für die Nivellierung mit der elektronischen Wasserwaage
– Schuh für die Befestigung eines Winkelsuchers
etc., etc.
Was mich noch interessierte, wäre die Kopplung des internen Elektronenblitz mit der Zoomeinstellung (wichtig für die optimale Nutzung der Lichtleistung). Konnte das wegen dem niedrigen Akkustand jedoch nicht ausprobieren. Bei der Canon scheint es 2 Einstellungsstufen zu geben, – für den Weitwinkelbereich mit Ausleuchtung bis 4 m und für den Telebereich bis 7 m. Bei der Nikon ? (keine Angaben in den Unterlagen).
Und last but not least wäre ein zusätzlicher Slot für eine Speicherkarte kein Luxus, bei den riesigen Datenmengen, die da anfallen. Nicht nur als Reserve, sondern man konnte dann auch Standbilder und Videos getrennt abspeichern oder beispielsweise auf der 2. Karte aus den Videosequenzen bereits einen vorführfertigen Film zusammenstellen, quasi als Vorstufe für eine DVD.
Eins ist klar, ich werde noch zuwarten bis eine (Nachfolge-) Modell auf den Markt kommt, das meine Anforderungen erfüllt.
Zum Schluss noch ein Kompliment an Tm. Ihr, gegenüber anderen Testberichten, objektiver und sachlich, nüchterner Praxisvergleich war mit eine grosse Hilfe. Werde mir in Zukunft immer zuerst die Berichte im fi anschauen, kann damit eine Menge Zeit sparen.
Ich muß Davbit voll zustimmen. Ich hatte die gelegenheit eine EOS 550d und 60 D im schnellen Profieinsatz einzusetzen. Natürlich im P-Modus,denn es bleibt bei der Arbeit einfach keine Zeit zum nachjustieren. Das Resultat bei beiden. Ca 20% unscharfe Bilder. Ein Graus und nicht zuentschuldigen. Dieser ganze Schnulli mit Video und schieß mich tot möglichkeiten sollten von den Herstellern lieber in einen optimal funktionieren Autofocus bei allen Lichtverhältnissen, wie es Canon viele Jahre mit dem Ey Fokus gezeigt hat, investieren. Durchgefallen in der Praxis würde ich sagen.
Proprietäre Akkus finde ich eine Zumutung! AA Batterien und/oder Akkus gibt es überall für wenige Franken! Den Profianspruch sehe ich mit teuren Akkus nicht untermauert.
Den Trend der immer größeren Anzahl immer schlechterer Pixel zu durchbrechen, ist der große Verdienst dieser beiden Kameras!
Na, vielleicht lasse ich mir doch die Nikon raus, auch wenn eine maximale Telebrennweite von 300mm oder gar 400mm die Attraktivität erhöhten. (Das Akkuabo kann man bestimmt im Fachgeschäft dazukaufen 😉
Hallo! In Ihrem Testbericht steht: „Die Auswirkung der Belichtungskorrektur wird bei beiden Kameras direkt auf dem Display angezeigt.“
Leider gelingt mir das bei der Nikon nicht. Ich arbeite gerne manuell und möchte dabei das Bild in Realtime Viewing auf dem Display sehen und nicht nur auf der Skala am linken Rand. Was mache ich falsch? Vielen Dank!
Hey, die G12 hat übrigens einen eingebauten ND Filter für helle Aufnahme-Situationen…
Zu dem Kommentar von Hans-Gerhard vom 02.12.2010: man sollte doch bei aller berechtigten Kritik an dem zu kleinen Sucher bedenken, dass es sich bei der Canon G12 noch um eine Kompaktkamera handelt, die – wenn auch keine Westentaschenkamera – doch in jede größere Mantel- oder Jackentasche passt. Der optische Sucher der G12 oder alternativ der P7100 von Nikon ist eben nur ein Notnagel für Situationen bei schlecht lesbarem Display.
Wer solche Ansprüche – wie Parallaxenausgleich, Einspiegelung von Belichtungsdaten etc. – an einen optischen Sucher stellt kommt an einer einer echten SLR nicht vorbei.