David Meili, 17. Oktober 2010, 09:32 Uhr

Herrenzimmer, Dank an Adolf Ogi und auf der Spurensuche nach Patricia Faessler

Pressespiegel zum Wochenende vom 16./17. Oktober 2010
Die Bildkritik unter Facebook-Freunden bezog sich diese Woche auf ein Pressebild  und einen Kommentar von Peter Bodenmann vom vergangenen Sonntag im Sonntags-Blick. Für das grosse Interview zur Armeereform hatte Philipp Zinniker Verteidigungsminister Ueli Maurer in seinem Büro abgelichtet. Nicht Maurer selbst erregte Aufsehen, sondern das Design seiner Sofaecke.

Doch Philipp Zinniker stieg diese Woche ein Geschoss höher und fotografierte das derzeit beste Sitzungszimmer im Bundeshaus. Der Skandal hält sich in Grenzen. Wer einmal im Leben die Chance hatte, ins Hôtel Matignon Einblick zu gewinnen, gönnt dem VBS dieses Sitzungszimmer ohne Neid. Uns interessieren mehr die Bilder. Während Ueli Maurer in seinem Büro Poster aus dem Fundus von Keystone angepinnt hat, findet sich im Sitzungszimmer doch gute Schweizer Fotografie (Christian Lutz?).

Man erinnert sich an eine alte Geschichte. Als Moritz Leuenberger 1995 von Adolf Ogi das UVEK als gewichtiges Department übernahm, baute er zuerst sein Büro um. Überliefert ist, dass seine Gattin Gret Loewensberg, eine in der Zürcher High Society erfolgreiche Architektin das Büro des Vorgängers abscheulich fand. So wurde Granit aus- und Stahl eingebaut.

Beim aktuellen Mangel an Promis wählte Der Sonntag Moritz Lebenberger zum Wochenend-Gast. Er blickt uns sehr streng an, in der Aufnahme von Chris Iseli. Bei unserer Ausgabe von Der Sonntag (Ausgabe Schweiz – gibt es auch eine für Vorarlberg?) scheint er aus dem Hades zu entsteigen. Bizarr: Im Titel ist Ueli Maurer erwähnt, und man muss zweimal hinschauen. Nur nebenbei denkt man, dass Leuenberger und seine Autoren auch die Fragen geliefert haben.

Die Bilderflut zum Tunnel-Durchstich kündete sich bereits Wochen im voraus an. Nun trennt sich die Spreu vom Weizen, denn wenige Fotografen hatten Zugang zum Ereignis, und das Fernsehen überzeugte mit einer Live-Sendung und sehr guten Sequenzen. Fünfzehn Jahre nach dem legendären Büroumbau fallen sich Adolf Ogi und Moritz Leuenberger in die Arme. Der Sonntag bringt Ogi und Leuenberger in einem Bild der AFP auf der Frontpage. Wenn man nicht weiss, wie gross Ogi und wie nicht so gross Leuenberger ist, könnte man sie nicht auflösen.

Doch Bergler Adolf Ogi trägt tunnelgerechte Stiefel und Gummihosen. Auch während seiner Amtszeit hatte er nie Problem mit dem Dress Code. Seine Karriere begann beim Skiverband. Und wenn man sich dort in Sachen Kleidung nicht auskennt oder sich nicht beraten lässt, bleibt man auf der Strecke. Herzlichen Glückwunsch Adolf Ogi, zum zweiten Durchstich und ebenso herzlichen Dank der Pressefotografen, die  mit Dir stets mit Respekt zusammenarbeiten durften. (Bildnachweis: Screenshot SF)

Für das Streitgespräch der beiden Zicken (Vorschläge für die männliche Form erwünscht) Christian Levrat und Fulvio Pelli in Der Sonntag wurde auf alte Bilder von Keystone zurückgegriffen. Sie dürften an den Fraktionsausflügen in diesem Sommer entstanden sein. Für Keystone zahlt es sich nun aus es sich nun aus, an beiden Schulreisli jeweils kurz präsent gewesen zu sein.

Clever Idee: Ein Journalist der Tagesschau machte es uns vor. Um weniger bekannten Promis bei Grossveranstaltungen nicht zu verwechseln, lädt er ihr Konterfei auf den iPod. So bekannte ein Fotoreporter kürzlich: „Ich kann an einem Anlass tausend Bilder machen und demnächst auch direkt durchbeamen. Doch, was macht man in der Agentur? Die kennen die Leute dort nicht, – ich auch nicht.“ Es ist wie beim Strassen- oder Tunnelbau. Der nächste Stau auf dem Weg vom Event zum Medienbeitrag kommt bestimmt.

Die Magazine bieten an diesem regnerisch-kalten Sonntag nicht viel. Das Sonntags-Blick Magazin ist zu Gast bei Claudio Zuccolini (mit Dogge Ivo, voll ins Bild gesetzt von Karl-Heinz Hug). Wer mit der Fashion- und People-Szene vertraut ist, findet im Beitrag von Ashana Amsfeld über die Schönheitschirurgie nicht viel Neues. An der Vernissage von Patricia Fässler in der Hammer Gallery sah man einige Beispiele live.

DAS MAGAZIN hat offensichtlich ein tiefer liegendes Problem mit seiner App und entschuldigt sich bei den werten Abonnent/innen. Wir hoffen, dass unsere Kolleg/innen an der Werdstrasse im Laufe der nächsten Woche wieder online sind.

Wir Sonntags-Presse-Lästerer drehen uns im eigenen Kreis Der Sonntag wärmt die abgestandenen Gerichte der Vorwoche auf (Seite 7). Nun wird die Homestory von 2009 bei Lehmann/Sommaruga noch peinlicher.  Doch dann findet man in Der Sonntag ein Highlight. Das „einzige wahrhaftige Interview“ von Tom Kummer zum Dokumentarfilm von Miklos Gimes, der ab 21. Oktober in den Kinos läuft.  Das von Sandro Brotz geführte Interview ist für Boulevardjournalist/innen Pflichtlektüre.

Bericht und Bilder von der Vernissage von Patricia Faessler fanden wir in der gedruckten Presse bis jetzt noch nicht. (Bildnachweis klatschheftlich.ch)

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