Die CoalMine Gallery, wenige Fuss-Minuten vom Bahnhof Winterthur entfernt, wird im knapp dreissig Bahn-Minuten entfernten Zürich wenig wahrgenommen. Vielleicht sind ihre Ausstellungen zu anspruchsvoll, oder das Angebot in der „Hauptstadt“ ist derart ausufernd, dass allein die Vernissagen im Kreis 5 und an der Talstrasse den wöchentlichen Bedarf stillen. (Porträt Christian Lutz)
Doch in Winterthur findet man auch ausserhalb von Fotomuseum und Fotostiftung eine interessante Szene. Heute Abend stellt die Coal Mine Gallery mit einer Doppelvernissage gleich zwei Ausstellungen vor, wobei eine sogar zwei junge Fotoschaffende ins Rampenlicht bringt. Dominik Hodel (24) und Jan Vorisek (23) studieren in Zürich und gelten laut Kurator Martin Jäggi als vielversprechende Talente. Hodel hat Autoscheinwerfer fotografiert und stellt sie in Plakatgrösse frei. Massiver zu Verfremdungen greift Vorisek, der Wasser-Oberflächen digital überarbeitet und daraus neue Strukturen schafft. (Bildnachweis: Dominik Hodel)
Wer sich dafür nicht begeistern kann, wir durch die Original-Prints der Nigeria-Reportage von Christian Lutz entschädigt. Als einer der bedeutendsten Presse- und Featurefotografen der Schweizer Szene hatte Lutz Zugang zum Arbeitsalltag der Öl- und Gasindustrie in Nigeria. Seine Bildreportage Tropical Gift wurde bereits 2009 in Vevey ausgezeichnet, und es ist verdienstvoll, dass sie nun auch in Winterthur und an einem symbolischen Ort gezeigt werden kann.
Christian Lutz: Tropical Gift – Oil and Gas in Nigeria
Dominik Hodel und Jan Vorisek: Aktuelle Arbeiten
Coal Mine Gallery, Winterthur, bis 23. Dezember 2010.
Vernissage: Dienstag, 26. Oktober 2010 ab 18.30 Uhr.
P.S. Wir hätten den Beitrag gerne mit weiteren Fotos illustriert, doch da wären noch einige Hürden zu überwinden gewesen.