Corinne L. Rusch erarbeitet in Settings mehrere in sich verschachtelte Projekte, die sie über Jahre verfolgt. Nun zeigt das Foto Kunst Stadtform FO.KU.S in Innsbruck, eine der feinsten Adressen für Gegenwartsfotografie in den Alpen, einen Querschnitt durch ihr aktuelles Werk. Der Standort ist kein Zufall, denn Rusch lebt und arbeitet in Zürich und in Wien, wo sie nach dem Studienbeginn in Zürich 2001 an der Kunstakademie ihre Ausbildung abgeschlossen hat.
Bekannt geworden ist Corinne L. Rusch durch ihre Inszenierungen in Grand Hotels. „Overtime“ lautet der Titel eines Bildes, auf dem eine Ziegenherde auf einem Tennisplatz mit abgeschlagenen Bällen Inne hält. Irgendwo in einer Lobby ist jemand eingeschlafen. Eine Schöne versucht sich in Gedankenverloren am Billard, durch die Türe sieht man im Salon einen eleganten Herrn, versunken in eine Zeitung.
Fin-de-Siècle trifft als Thema die in nostalgischen Hotels vor Ort aufgenommenen Bilder nur zum Teil. Viele der Intéreurs wurde seit der Mitte des 20. Jahrhunderts etwas renoviert, und die Schlafzimmer müffeln. Doch die Botschaft ist eindeutig und steht auch über dem Titel der Ausstellung: „Corinne L. Rusch – i am scared, but it is wonderful“ (Schreibweise original übernommen).
Kein Zweifel, Rusch wäre auch im fotoverwöhnten Zürich vorzeigefähig. Doch Innsbruck liegt nicht weit, und mit dem reichen Kulturangebot könnte man auch den Weihnachtsmarkt und die hervorragende Gastronomie geniessen.
Corinne L. Rusch – i am scared, but it is wonderful
FO.KU.S Foto Kunst Stadtforum, Innsbruck
bis 15. Januar 2011
Website von Corinne L. Rusch mit weiteren Aufnahmen
Bildnachweise/Copyright: Corinne L. Rusch