Mit Commercial Break überrascht Serge Fruehauf die innovative Genfer Fotoszene erneut. In der Ausstellung im Centre de la photographie leistet er sich nach eigenen Aussagen ein „Break“ in seinem persönlichen Werk. Bekannt wurde Fruehauf in der Deutschweiz durch Architekturaufnahmen aus Vorstädten.
Doch was zeigt Serge Fruehauf mit COMMERCIAL BREAK? Der Ausgangspunkt ist, dass Werbeschaltungen das Grundgerüst für unseren Fernsehkonsum sind. Er reagiert mit sechs auf Aluminium aufgezogene Schwarzweiss-Fotografien im Format 88×110 cm von leeren Glotzen. Dass er damit Fotografie präsentiert, wird erst auf einen zweiten Blick sichtbar. Die Serie lässt sich nicht adäquat auf dem Internet (und auch nicht im Fernsehen) wiedergeben, man muss sie in der Ausstellung gesehen haben.
Als Ergänzung zeigt die vom Leiter Jörg Bader kuratierte Ausstellung die Serie Papiers Glacés. Sie basiert auf gleichen Gedankengängen und bringt eine Umsetzung von Bildern und Logos, die auf Hochglanzpapier entstanden sind. Serge Fruehauf setzt diese Arbeiten minimalstisch um. Sein Stilmittel sind Ausschnitte. Er beobachtet die täglich Bilderflut wie durch die Kamera, doch mit elementaren Mitteln, mit Schere und Kleister.
Serge Fruehauf bewegt sich an der Grenze zwischen Konzeptkunst, Ready-Made und Fotografie. Vielleicht ist sein „Break“ mehr als ein Zwischenhalt und vielmehr ein Neubeginn. Wer sich mit der Zukunft der Fotografie als Kunst auseinandersetzt, hat gute Gründe, sich auf seine aktuellen Arbeiten einzulassen.
Serge Fruehauf: COMMERCIAL BREAK
Centre de la photographie, Genève
3. Dezember bis 6. Februar 2010, Vernissage 2. Dezember 2010