Van Ham feiert sein 10jähriges Jubiläum mit über 400 Werken herausragender Fotografen, darunter Künstler wie August Sander, Albert Renger-Patzsch, Bernd und Hilla Becher, Andreas Gursky oder Irving Penn. Mit seinem Sonderkatalog «Selection from an American Collection» bietet Van Ham eine amerikanische Sammlung mit internationalen Top-Fotografen an.
So ruft Van Ham auch in dieser Auktion Spitzenlose aus dem gefragten Werk des Kölner Fotografen August Sander auf. Bemerkenswert ist vor allem das 1926 entstandene Porträt des mit Sander befreundeten Schriftstellers und Literaturkritikers Dettmar Heinrich Sarnetzki (unser Bild), das der Fotograf 1929 in sein Buch «Antlitz der Zeit» aufgenommen hat (lot 1123 | Schätzpreis: 8’000 – 10’000 €). Die Ikone «Konditor» von 1928, hier ein Abzug des Jahres 1974, den Gunther Sander angefertigt hat, ist auf 4’000 bis 5’000 € geschätzt (lot 1125). Ein beeindruckendes Selbstporträt aus dem Jahr 1944 wird bei 3’000 € aufgerufen (lot 1129).
Auch das Werk von Albert Renger-Patzsch ist bei Van Ham stets mit sehr guten Arbeiten vertreten. Sein breites Schaffen spiegelt sich in Arbeiten der 1930-1950er Jahre wider (lots 1105-1114 | Schätzpreise: 1’200 – 2’200 €). Der Markt für Fotobücher ist in den letzten Jahren sprunghaft gewachsen. Internationale Sammler dürften daher ein besonderes Augenmerk auf die wunderschön erhaltene Erstausgabe des Buches «Die Welt ist schön» (unser Bild) legen. Der 1928 erschienene Band ist mit dem seltenen Schutzumschlag und der sonst nicht auf dem Auktionsmarkt auftauchenden Baubinde angeboten, die ein Zitat des Schriftstellers Romain Rolland trägt (lot 1104 | Schätzpreis: 9’000 €).
Eine Bild-Ikone stellt der «Schwarz-weiße Akt» (unser Bild) von Heinz Hajek-Halke dar, der 1930 und 1936 aufgenommen wurde. Der spätere und selten grossformatige Abzug ist zwischen 16’000 und 18’000 € taxiert (lot 1054). Der Print war ein Geschenk von Hajek-Halke an Winand Stockmann und ist seit Anfang der 1980er Jahre in Privatbesitz.
Eine fantastische Werkserie wird vom amerikanischen Fotografen Harold E. Edgerton angeboten, dessen Bewegungsstudien sich in Sammlerkreisen zunehmend großer Nachfrage erfreuen (lots 1029-1037 | Schätzpreise: 2’000 – 7’500 €).
Das Werk von Bernd und Hilla Becher ist zur Zeit in mehreren Fotografie-Ausstellungen der «quadriennale 2010» in Düsseldorf vertreten. Van Ham offeriert mit «Kalköfen» von 1968 einen seltenen Originalabzug aus der frühen Schaffenszeit für 8’000 € (lot 1008).
Ein lebensgrosses, 1964 in München entstandenes, unikates Nudogramm (unser Bild) von Floris M. Neusüss verbildlicht eindrucksvoll das experimentelle Potential des Mediums Fotografie (lot 1091 | Schätzpreis: 6’000 – 8’000 €).
Mit Irving Penns Porträt «Picasso» (unser Eiinstiegsbild) von 1957 ruft Van Ham einen Klassiker des Künstlers des 2009 in New York verstorbenen Fotografen und eines der schönsten Porträts von Pablo Picasso für 22’000 € auf (lot 1098).
Highlight unter den Zeitgenossen sind die «Fussballspieler», die Andreas Gursky 1984 in Liège aufgenommen hat. Das Werk ist ein inzwischen seltenes Zeugnis aus dem Frühwerk des international bekannten Fotografen (lot 1047 | Schätzpreis: 20’000 – 25’000 €). Von Gursky stammt auch der grossformatige C-Print «Cairo» von 1992, der auf 35’000 bis 45’000 € taxiert wurde (lot 1046 A).
«Selection from an American Collection“
Ein Sonderkatalog ist der «Selection from an American Collection» gewidmet. Er wartet ebenfalls mit einem bestechenden Angebot auf. Aus der Fülle internationaler Top-Fotografen ist eine originale Aktaufnahme (unser Bild) von Bill Brandt, aufgenommen 1955 am Eaton Place in London, zu nennen, die auf 5’000 bis 7’000 € geschätzt ist (lot 1294). Ein Klassiker des Genres ist mit Brassai’s «Le Fort des Halles“» vertreten (lot 1296 | Schätzpreis: 4’000 – 5’000 €). Die bezaubernde Ansicht «Ile de la Cité»von Henri Cartier-Bresson ist geradezu ein Synonym für das alte Paris der 1930er Jahre (lot 1301 | Schätzpreis: 5’000 – 6.000 €).
Mit einer schönen Serie ist das Werk des italienischen Fotografen Mario Giacomelli vertreten. Seine in den 1950er bis 1960er Jahren entstandenen Bilder sind zwischen 2’500 und 3’500 € eingeordnet (lots 1342-1344).
Der schweizerisch-amerikanische Fotograf Robert Frank gehört zu den international gesuchten Fotografen. Seine Gesellschaftsstudie «Mr. and Mrs. Matthew Fox» (unser Bild) wurde 1954 in der New Yorker Metropolitan Opera aufgenommen (lot 1340 | Schätzpreis: 6’000 – 8’000 €).
Zwei Gelatinesilberabzüge von John Heartfield aus den Jahren 1932 und 1934, beide veröffentlicht in der Arbeiter-Illustrierte-Zeitung, werden für 6’000 bis 8’000 € bzw. 10’000 bis 12’000 € angeboten (lots 1349-1350).
Einen echten «eyecatcher» stellen die Bilder der Fotografin Lisette Model dar. Besonders gefragt ist ihre Werkserie «Coney Island Bather» aus den Jahren um 1940. Ein grossformatiger späterer Abzug wurde auf 5’000 bis 7’000 € geschätzt (lot 1383, unser Bild).
Die Vintages von Martin Munkacsi tauchen nur selten auf dem Auktionsmarkt auf. Die 1929 und 1930 entstandenen Gelatinesilberabzüge sind zwischen 3’000 und 5’000 € eingeordnet (lot 1391-1392).
Echte Meisterwerke stellen die frühen Gelatineabzüge von Edward Steichen dar. Der Abzug «An Apple, a boulder, a mountain» (unser Bild) wurde auf 30’000 bis 40’000 € taxiert (lot 1415); «Wheelbarrow with flower pots» auf 15’000 bis 20’000 € (lot 1414).
Die schöne Wüstenansicht von Edward Weston aus dem Jahre 1941 steht dem nicht nach und rundet das Angebot dieser aussergewöhnlichen Sammlung qualitätvoll ab (lot 1432 | Schätzpreis: 20’000 – 25’000 €).
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