Wer sich in diesen Tagen nicht an südlichen Stränden wärmt und auch nicht in die Berge gefahren ist, kann einen Städtebummel mit dem Besuch von interessanten und aussergewöhnlichen Ausstellungen verbinden. Wir haben einige der bemerkenswertesten ausgwählt. (Bildnachweis: Mark Morrisroe, Fotomuseum Winterthur)
Fotomuseum und Fotostiftung Winterthur bieten mehr als nur ein Halbtagesprogramm an. Einer der Höhepunkt in einem reichen Fotojahr ist Arbeit „Die Lügner“ von Ruth Erdt. Die Aufnahmen in unterschiedlichen Formaten und in einer interessanten Hängung werden durch eine ebenso beeindruckende Videoprojektion ergänzt. Dazu passt das bereits seit längerer Zeit in Buchfortm vorliegende Portfolio Pauline & Pierre von Hugues de Wurstemberger. Die nachfolgende Ausstellung im Fotomuseum besucht man besser nicht mit leerem Magen, und wir empfehlen eine Pause im museumseigenen Bistro Georges. (Bildnachweis: Ruth Erdt)
Mark Morrisroe hat in ersten Ausstellungen durch seine schonungslosen Selbstporträts im Umfeld von Homosexualität und Aids schockiert. Aus der Distanz von mehr als zwanzig Jahren beeindrucken die Bilder immer noch. Für den heutigen Betrachter überwiegen jedoch vermehrt die ästhetischen und gestalterischen Aspekte und das Leben, oder zumindest eine Phase, als Gesamtkunstwerk.
Mit seinem Umzug an die Albisriederstrasse in Zürich verfügt der Galerist Bob van Oursow über grössere Räumlichkeiten, doch über eine für die Zürcher Kunstszene, wenn auch nur wenige Tram-Minuten vom Zentrum entfernt, (noch) periphere Lage. van Oursow zeigt einen Fotografen, den man nicht vorzustellen braucht. Zum zweiten Mal präsentiert die Galerie einen repräsentativen Querschnitt durch das Schaffen von Nobuyoshi Araki. (Bildnachweis: Verlag Taschen)
In der Romandie schliessen anfangs Januar mehrere Ausstellungen, die man gesehen haben soll. Das Schweizer Kameramuseum in Vevey zeigt amerikanische Ferrotypien aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bereits am 2. Januar 2011 schliesst die Ausstellung zum Prix Photoforum Seléction/Auswahl 2010. Die zumeist jungen Fotografen verfolgen Trends in der Gegenwartsfotografie, wie Interventionen in die Natur oder in Objekte. Ebenfalls bis zum 2. Januar sind „Les petits Métiers“ von Irving Penn noch im Musée de l’Elysée in Lausanne ausgestellt. (Bildnachweis Jean-Noel Pazzi)
Wer auf Avantgarde setzt, darf zwei Ausstellungen nicht verpassen. Im Centre de la Photographie in Genf findet man Commercial Break von Serge Fruehauf, eine Werkgruppe die viele Besucher/innen irritiert. Zweifellos an den Grenzen der Fotografie arbeitet Cat Tuong Nguyen. Seine Ausstellung im Kunst(zeug)haus Rapperswil-Jona trägt bezeichend den Titel „Keiner kommt hier lebend raus.“ (Bildnachweis: Kunst(zeug)haus Rapperswil)
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