Pressespiegel zum Wochenende vom 29./30. Januar 2011
DAS MAGAZIN ist auf dem Internet „wegen Wartungsarbeiten“ (Stand 30.1.11, 08.29 local time) noch immer nicht erreichbar. Immerhin liegt im Print ein aktuelles Themenheft vor: Eine breitspurige Tourismusreportage von Max Küng über die Pyramiden. Den Auftrag für die Aufnahmen erhielt Oliver Helbig. Wer den Schaden hat, erträgt auch den Spott. Vermutlich zieht sich Max Küng zu dieser frühen Morgenstunde nochmals die Bettdecke über die Hasenohren.
Im anderen Mag (SonntagsBlick Magazin) geht die Peinlichkeit weiter. Helmut-Maria Glogger verehrt die Jordanische Königin Raina Al-Yassin und hat sich beim Tastenhauen in eine Art Ekstase gesteigert. Ein Bild wird mitgeliefert, als Fotomontage, die derart peinlich ist, dass man die Seite rasch umblättert. Dann erfahren wir endlich, wie Beni Thurnherr tickt, mit Omega, of course. Der Autotest zum CSI kommt nicht aus Sindelfingen, es ist ein Astra, „Gute Verarbeitung, komfortable Details – Opel eben“, Bilder und Betextung findet man auch auf der Website.
Michael Merz war für das SonntagsBlick Magazin bei Paul Bocuse in Lyon. Illustriert ist der Text durch hervorragende Aufnahmen von Erik Robert (Corbis). Welcher Fotograf aus dem eigenen Stall wäre nicht gerne dabei gewesen? Vielleicht ist man an der Dufourstrasse am Anfang des Jahres noch etwas zurückhaltend mit den Ausgaben.
Es gibt andere Mags, die wir gerne erwähnen. Dazu zählt das auflagenstarke Friday von 20Minuten. Mitarbeiterin der Woche ist die junge Fotografin Amanda Camenisch. Sympathisch und vorbildlich bei Friday: In den Nachweisen wird das Team aufgeführt, denn gute Fotos ohne Stylistin u.A. sind in diesen Medien nicht machbar. Alexandra Kruse fotografierte den Polo-Event in Klosters eigenhändig; vielleicht die beste und originellste People-Reportage dieses Wochenendes (Frage an die Redaktion: Gibt es auch eine Alexandra Krüsi?). Dann folgen Kiddies zum Verknutschen. Teeniestars wie der britische Turmspringer Tom Daley in knappen Badehosen.
Nach den Modeaufnahmen von Amanda Camnisch folgt das Highlight. Jonas, 19 aus Wolhusen (Künstlername Louis Broccoli) tritt als „das bin ich“ auf. „Hilfe, ich habe eine Tochter“, denkt man auf den ersten Blick, doch dann erfährt man aus dem Text, dass er nach der Fasnacht in die RS einrücken wird. Friday ist wirklich sehr gut gemacht und eine Chance für junge Kreative („so0.., sagen sie nach einem Lob“). Was bei TA-Media fehlt, ist die Zwischenstufe zur ältlichen Annabelle, zu der man die jungen Leserinnen weiterbegleiten möchte.
Wir blättern eine Woche zurück. Bereits am 23. Januar wollten wir auf ein anderes Mag hinweisen, das in der Deutschschweiz wenig beachtet wird: FEMINA. Nur fehlte uns das Cover. Es dürfte das in diesem (noch jungen) Jahr bizarrste Bild sein. Eine Neurobiologin aus Chicago bewies nach langjährigen Studien, dass zwischen dem männlichen und dem weiblichen Gehirn keine Unterschiede bestehen. Keine Sensation, doch wie visualisiert man dies? Lise Eliot posierte für Tim Klein mit einem Plastikmodell eines Gehirns. Der Blick richtet sich auf ihre wunderschönen blauen Augen und auf ihr Lächeln. Als Mann wird man schwach, selbst wenn man das gleiche Gehirn lebenslang herumträgt. Der Beitrag ist lesenswert.
Der Sonntag zeigt Werner Faymann, den Bundeskanzler unseres Nachbarlands Österreich in einem Ganzseitenporträt von Martin Ruetschi. Seltsam herausgeschnitten und nicht weniger gross ist Edgar Oehler zum Einstieg in den Wirtschaftsbund der Zeitung. Im Medienkommentar zieht Christof Moser über die TA-Media her. Wenn etwas zurück kommt, hat er Glück gehabt, und auch, wenn man seinen Kommentar ganz einfach in der Informationsflut untergehen lässt.
Lese gerne den Pressespiegel, aber manchmal vermisse ich die Bilder der besprochenen Beiträge oder Links dazu. In der Kritik zum SoBli wäre mindestens ein Bildbeschreibung der Fotomontage hilfreich, denn als reines Urteil hat die Kritik so keinen Informations- oder Unterhaltungswert.
Auch bei der Kritik zum Magazin wird angedeutet, doch erhalte ich keinen Hinweis, wieso jener Autor wohl besser weiterschlafen sollte.
Danke für den Hinweis. Wir hatten heute (an der Bar im Bistrot George im Fotomuseum Winterthur) so eine Art Blattkritik.
Ich werde in meinem Home Office den Workflow verbessern, um die Bilder direkt eingeben zu können. Um aktutell zu sein, hat man ja nur 2-3 Stunden am Sonntagvormittag zur Verfügung und sollte bei einem Espresso auch etwas nachdenken.
Die Reaktionen auf den Pressespiegel machen Mut. Wir haben sehr viele und qualifizierbare Zugriffe. Danke auch für weitere Feedbacks.