Es war nicht einfach, die Besucher/innen des Preview Day an den anderen Standort, den MediaCampus hinter dem Stadion Letzigrund zu locken. Zu sehen gab es den Bereich redaktionelle Fotografie und vor allem und als Highlight die Einsendungen zum 15. Förderpreis des vfg. Wer sich dorthin bemühte, entdeckte junge Fotografie, die bei der Jurierung hoffentlich als solche Anerkennung findet.
Auffallend war das hohe Niveau von Beiträgen aus der Westschweiz. „Sie geben Gas, in Vevey“, bemerkte ein Szenenkenner. Viele der Zürcher Bewerbungen muten doch eher provinziell an und zeigen vermutlich, was der Meister sehen wollte. Vorbilder sind unverkennbar. Das deckt sich mit, um abzuschweifen, dem zürcherischen Diplom-Filmschaffen.
Nur wenige Fotograf/innen finden den Mut, Arbeiten vorzulegen, die den Anschluss an die Gegenwartskunst finden. Bemerkenswert: Bild im Bild mit Layout und Kontext, oder handgeschöpftes Papier, vermutlich selbst beschichtet. sind mehr als Spielereien. Wer sich im Kunstmarkt profilieren will, muss hart arbeiten und vor allem auch die gesamte Prozesskette und Teamwork beherrschen. Ob dies an den Fachhochschulen in der Schweiz gelehrt wird, bleibt offen.
Wer sich bückt und die Begleittexte liest, lässt dies besser bleiben. Die meisten Texte könnte man problemlos anderen Portfolios zuordnen, denn sie sind derart beliebig. Und für die Fotograf/innen aus der Romandie würde es Sinn machen, die Textblätter zweisprachig einzusenden, oder gleich in English.
Doch am Rande der Veranstaltung erfährt man: Für den 28. Mai 2011 ist für Zürich eine Fotonacht geplant, an der alle relevanten Institutionen teilnehmen, mit dem Schweizerischen Landesmuseum. Darauf freuen wir uns und werden unsere Leser/innen weiter informieren. Und last but not least kann man auch ohne Diplom einer Kunst-Hochschule Mitglied beim vfg werden.