Urs Tillmanns, 15. Februar 2011, 07:00 Uhr

Heute live aus Tokyo: Das Sony Building auf der Ginza

Auf der Ginza, der Nobelmeile von Tokyo, finden sich die teuersten Boutiquen, die feinsten Restaurants, und die bekanntesten Marken mit ihren Headquarters. Auch das Sony Building steht hier an erster Adresse, und dies bereits seit 1966, als weder Sony noch die Ginza waren, was sie heute sind. Wir haben gestern das Sony Building besucht, hier unser Eindruck …
Als 1966 das siebenstöckige Gebäude errichtet wurde, war es eine Sensation. Seine postmoderne Architektur von Yoshinobu Ashihara war seiner Zeit weit voraus und überragte die damaligen umgebenden Gebäude sowohl was die Höhe anbelangte als auch bezüglich des futurisch anmutenden Baustils. Inzwischen sind mehr als mehr als 40 Jahre vergangen. Die Nachbarn haben längst aufgeholt – in jeder Hinsicht. Zwar passt sich das Sony Building noch immer gut in die Häuserzeile am Ginza Square ein, doch ist es heute weder das Höchste noch das Modernste. Schon fast als Klassiker steht es da, und es präsentiert sich in seiner Zeitlosigkeit so, «als wäre es ein Sony-Produkt», wie dies sein Architekt einmal treffend formuliert hatte.

Etwas zwischen Kinderspielplatz und Beratungszentrum

Etwas Raffiniertes an dem Gebäude ist seine Innenarchitektur, die sich seit über vier Jahrzehnten bewährt hat. In Etagensegmenten aufgeteilt winden sich die insgesamt 20 Präsentationsflächen in die Höhe und nutzen so die sieben Stockwerke in optimaler Weise. Zum Valentinstag ist Pingu die Leitfigur und präsentiert sich überall kinderfreundlich mit rosaroten Herzchen in allen Grössen.

Zum Valentinstag  ist die Eingangspartie mit Pingus und Herzchen geschmückt

Kein Wunder, dass die Kinder gerne ins Sony Building gehen und spielerisch lernen mit Produkten umzugehen, die eigentlich gar nicht für ihre Altersklasse gedacht sind. Sony führt sie so in eine Welt der Zukunft, die für sie längst begonnen hat. Hinter der Präsentation der Produkte steckt allerdings eine bis aufs Letzte durchdachte Verkaufsstrategie.

In den unteren Stockwerken befinden sich die Neuheiten, die Gamekonsolen, die Handys und Audioprodukte, während dann im dritten und vierten Stock die anspruchsvolleren Artikel feilgeboten werden – die Vaios, die Bravias und schliesslich die Alpha-Produkte.

Die Export- und Duty Free-Abteilung, in welcher ausländische Kunden zollfrei einkaufen können

Ausländische Besucher werden, bitte schön, in den sechsten Stock gebeten, denn dort ist die Export- und Duty Free-Abteilung. Das macht den Besuch des Sony Building besonders spannend: Man sieht da und dort Produktvarianten, die es in Europa gar nicht gibt.


Kinder haben den Spass daran elektronische Produkte zu bedienen, und erwachsene Kunden lassen sich kompetent beraten

Auffallend im Sony Building ist die Vielseitigkeit der Produktepräsentation. Während die meisten Präsentationsinseln auf die Schnellinformation der Besucher ausgelegt sind, laden andere zum Verweilen ein. Da kann man sich vor einem übergrossen Bildschirm mit perfektem Ton ein Klavierkonzert anhören, dort werden 3D-Filme mit beeindruckendem Raumeffekt gezeigt. Wer es genauer wissen will, der lässt sich in einer komfortablen Polstergruppe den Unterschied zwischen einer Alpha 33 und einer Alpha 55 erklären. Die Berater nehmen sich gerne die Zeit dazu.

Doch halt, was ist hier im 5. Stock? Seit wann verkauft Sony auch Kleider?

Hier hat sich die Exklusiv-Boutique «Light Up» eingenistet und bezahlt in ihrem ambitiösen Umfeld wahrscheinlich eine horrende Miete … Damit noch nicht genug. Wer Hunger bekommt findet in insgesamt fünf Restaurants, was Herzenslust begehrt, darunter feinste Pasta bei «Sabatini di Firenze» oder beste Cuisine française bei « Maxim’s de Paris».

Das Sony Building hat auch eine eigene Webseite, welche über das Gesamtangebot des Hauses aktuell informiert. Die Adresse lautet:

Sony Building
5-3-1 Ginza, Chuo-ku, Tokyo 104-0061
Tel. 03-3573-2371
Täglich, auch Sonntags, geöffnet von 11:00 bis 1900

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