Im befrachteten Jahr der Foto-Events in der Deutschschweiz ist die Ausstellung der Werke von Henri Cartier-Bresson im Museum für Gestaltung in Zürich einer der Höhepunkte. Christian Brändle konnte gemeinsam mit Roger Deplire aus dem Fundus von Magnum einen Querschnitt durch das Werk eines der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts nach Zürich bringen, das auch heute noch aktuell ist.
Henri Cartier-Bresson (1908-2004) ist sozusagen das Urgestein von Magnum, und durch seine lange Lebenszeit und seinen nie nachlassenden Enthusiasmus eine der prägendsten Persönlichkeiten in der Fotografie. Magnum gründete er 1947 mit Robert Capa und brachte die Agentur in der Blütezeit der visuell orientierten Zeitschriften zum Erfolg. Wie Capa setzte er gestalterisch auf den „Frame“, den festen Bildrahmen, denn Zooms gab es in der Fotografie noch nicht.
Die Beziehung von Cartier-Bresson zu Zürich kommt in der Ausstellung zum Tragen. Mehrfach erschienen seine Reportagen in DU. Dass der Fotograf im Spanischen Bürgerkrieg Filme drehte, ist eine der Entdeckungen, die man als Besucher der Ausstellung machen darf. Wir erwarten viel von dieser Retrospektive, und wie wir das Team um Christian Brändle kennen, wird es uns – auch kulinarisch – nicht enttäuschen.
Henri Cartier-Bresson. Museum für Gestaltung Zürich
8. April bis 24. Juli 2011
Vernissage: Donnerstag, 7. April 2011