Phase One bringt Media Pro mit neuen Funktionen auf den Markt. Unter dem Namen iView Media Pro gehörte die Software bis zur zwischenzeitlichen Übernahme durch Microsoft zu den verbreitetsten und beliebtesten professionellen Programmen für die Verwaltung von Fotos und sonstigen Mediendateien. Nach Jahren wurde das Programm nun weiter entwickelt.
Media Pro ist ein Bildmanagement-Programm zur professionellen Verwaltung von Foto-, Video- und Multimediasammlungen. Media Pro bietet einen flexiblen und intuitiven Weg, digitale Medienbestände zu katalogisieren, organisieren und zu nutzen.
Genau genommen ist Media Pro eine Software-Lösung für das Digital Asset Management (kurz DAM genannt), also für Verwaltung von digitalen Mediendateien. Media Pro unterstützt digitale Fotos ebenso wie digitale Video-, Audio-, Grafik-, HTML- und PDF-Dateien u.v.m. Es versteht dabei eine Vielzahl unterschiedlichster Dateiformate, so zum Beispiel bei Fotos die Formate JPEG, PNG, TIFF, EPS, DNG und RAW, letztere aus vielen verschiedenen Kameras.
Wie MediaPro und eine DAM-Lösung arbeitet, haben wir übrigens weiter unten ausführlich beschrieben.
Phase One Media Pro kommt nun mit einer erneuerten Benutzeroberfläche. Rechts werden hier die gespeicherten Miniaturansichten gezeigt, während links die gesammelten Katalogeinträge nach verschiedenen Angaben aufgelistet werden. Es lassen sich beispielsweise alle Bilder aufrufen, die im Nikon RAW-Format NEF vorliegen.
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Die Stärke von Phase One Media Pro liegt in der speicherunabhängigen Organisation von Bilddaten auf Netzlaufwerken, CD/DVDs, Festplatten oder anderen Speichermedien. Die Anwendung fasst unterschiedliche Mediendateien in visuellen Katalogen zusammen, die einfach und schnell gesichtet, durchsucht und bewertet werden können.
Neu können mehr 128’000 Dateien pro Katalog erfasst und verwaltet werden. Neu können nun auch Aufnahmen mit Capture One oder anderen Bildbearbeitungsprogrammen nicht-destruktiv bearbeitet werden. Dateien können ferner auch in andere Formate gewandelt werden. Kataloge lassen sich sichern und archivieren, als Diashow oder Web-Galerie veröffentlichen und per E-Mail, Kontaktabzug, Druck oder mittels weiterer benutzerdefinierter Optionen ausgeben und publizieren.
Neue Funktionen
Nahtlose Integration mit Capture One Raw-Entwickler: Das neue Media Pro integriert die RAW-Rendering-Engine aus Capture One und interpretiert so auch bereits in Capture One vorgenommene Korrekturen. Fotografen können so RAW-Aufnahmen sofort in den richtigen Farben, mit den angewandten Anpassungen beurteilen und in Details vergrössern. Aufnahmen und in Capture One vorgenommene Anpassungen werden in Media Pro automatisch aktualisiert und beide Anwendungen bieten einen integrierten Austausch von Metadaten für Bildbeschreibung, Urheberangaben und Lizensierungsinformationen. Durch diese direkte Funktionsunterstützung wird das Zusammenspiel beider Programme entscheidend verbessert.
Das bewährte Leuchtpult, das inzwischen auch in vielen anderen Programmen zu finden ist, ermöglicht den detailierten Vergleich von Bildern.
Offenheit durch Standardformat für Metadaten: Media Pro unterstützt den Austausch von Metadaten über XMP, das erweiterbare Metadatenmodell. Media Pro bietet weiterhin die Optionen einer Bildkonvertierung mit Windows Imaging Components für Windows-Systeme und Core Image Processing für Mac-Systeme. Damit bewahrt Media Pro seine Unabhängigkeit als beste Lösung für Digital Asset Management und unterstützt andere gängige Bildbearbeitungsprogramme.
Erweiterter Kamerasupport: Mit Media Pro werden mehr als 100 neue Kameramodelle unterstützt, darunter die RAW- und Videodaten der Canon, Nikon und anderer verbreiteter professioneller und semiprofessioneller Kameras.
Grössere Kataloge: Die Beschränkung auf 128’000 Dateien und eine maximale Grösse von 2 GB pro Katalog wurde aufgehoben, um umfangreicher Aufnahmesammlungen zu ermöglichen. Nach wie vor können beliebig viele Kataloge erstellt werden.
Aktualisierte Benutzerschnittstelle: Media Pro bietet eine neu gestaltete Benutzeroberfläche, die sich an der Benutzerführung von Capture One orientiert.
Neue Bild- und Mediendateien: Media Pro bietet auch in der neuen Version weiterhin Unterstützung für Audio-, DTP-, Zeichen-, Text- und HTML-Daten, ist jedoch primär eine Anwendung zur Verwaltung von Foto- und Videodateien.
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Media Pro: Hin und Her
Die Software wurde ursprünglich von iView Multimedia als reine Bilddatenbank für Mac OS (Classic) begonnen und früh zur DAM-Lösung ausgebaut, die auch andere Mediendateien verwalten kann. Angeboten wurde die Software als iView Media sowie als leistungsfähigere Profi- und Kaufversion iView Media Pro. Später sollten eine Windows-Version sowie irgendwann ein Server-Version folgen. In dieser Zeit fand die Software eine wachsende Nutzergemeinde unter Fotografen und Verlagen entwickelte sich zu einer Konkurrenz gegenüber etablierten DAM-Lösungen wie Canto Cumuls, Extensis Portfolio und Fotoware Fotostation.
Nach Lancierung der Windows-Version wurde die Software von Microsoft übernommen und unter dem Namen Expression Media Teil der Expression Suite (Software-Sammlung für die Erstellung von Websites und Multimediainhalten)(siehe Fotointern Meldung). Wohl infolge der mangelnden Weiterentwicklung und Unterstützung durch Microsoft, verlor es seine breite Anhängerschaft unter Fotografen und Verlagen.
Vor einem Jahr übernahm der Digiback- und Kamerahersteller Phase One die Software von Microsoft und führte es fortan als Phase One Media Pro im Sortiment. Nun erfähr erstmals seit Jahren als weiterentwickelte Version einen echten Relaunch.
«Phase One sieht es als seine Aufgabe an, in professionelle Bildverwaltungs- und Bildverarbeitungssoftware zu investieren.» meint Carsten H. Olsen, Phase One Software Produktmanager. «Diese Media Pro- Version bietet eine kombinierte Auswahl an Werkzeugen, die auch den anspruchsvollsten Profifotografen zufriedenstellen.»
«Die Zusammenarbeit mit Phase One bei der Entwicklung der neuen Media Pro Tutorials war sehr spannend.» erzählt Peter Krogh, Profi-Fotograf und führender DAM-Experte. «Für mich ist Media Pro seit langem eines meiner bevorzugten DAM-Programme und ich sage ihm eine glänzende Zukunft voraus.»
Fotos verwalten
Im Gegensatz zu Browser-basierten Bild- und Medienverwaltungsprogrammen und den Möglichkeiten der Betriebssystemtools (Mac Finder und Windows Explorer) werden die Dateien offline in Katalogen verwaltet. Die Dateien können sich auch auf externen Speichermedien wie CDs/DVDs/BDs, externen Festplatten, Netzwerklaufwerken (NAS) oder Servern befinden. Nur zum Katalogisieren müssen CD/DVD/BDs im Computerlaufwerk eingelegt oder externe Festplatten angeschlossen sein. Beim Katalogisieren werden die Eigenschaften und der Speicherort (samt Link) der Dateien sowie bei visuellen Daten automatisch eine Voransicht erfasst. Zusätzlich können zu jedem Bild bzw. jeder Mediendatei Beschreibung und Schlagwörter eingegeben werden.
Im Katalog sind Ansichten (als Miniaturen/Thumbnails und Voransichten) der originalen Bilddaten zu sehen. Automatisch werden beim Katalogisieren auch die Dateieigenschaften und Metadaten (Exif, IPTC) erfasst. Zusätzlich können Anmerkungen Bewertungen und Farbmarkierungen eingegeben werden.
Anhand der Beschreibungen und Schlagwörter sowie der automatisch erfassten Daten (Dateieigenschaften sowie Metadaten wie Exif-Aufnahmedaten und IPTC-Daten) lassen sich jederzeit mit Suchabfragen bestimmte Dateien rasch wieder finden.
Ein Katalog entspricht einer Datenbank (für Adressen, Rechnungen) und wird ebenso benutzt. Man kann den Katalog aber auch wie einen Bilder-Browser nutzen und durch die Bildbestände blättern und Kontaktbögen/Indexprints drucken (ohne Zugriff auf originale Bilddaten), Web-Kataloge erstellen uvm.
Dateihandling: Über die im Katalog gespeicherte Verbindung können gefundene Dateien auch direkt aus dem Katalog aufgerufen und in Web- oder Layoutprojekte integriert (kopiert oder verschoben) werden. Befinden sich die Originaldateien z.B. offline auf einer DVD, wird der Benutzer zum Einlegen der bestimmten DVD aufgefordert.
Analoge Fotos können ebenfalls verwaltet werden, da für einen Katalogeintrag nicht wie bei einem Bild-Browser – zwingend eine digitale Datei (z.B. Scan) vorhanden sein muss.
Kopien der Kataloge lassen sich woanders speichern und weitergeben und können mit dem Media Reader (ähnlich dem Adobe Reader für PDFs) betrachtet werden.
Ein Vorteil der schlanken Kataloge ist, dass sie sich nicht auf dem Rechner mit all den platzhungrigen Bilddateien befinden müssen. So kann ein Fotograf Kataloge auf sein Notebook kopieren und hat so unterwegs stets einen Überblick über all seine Bilder. Kataloge lassen sich zudem mit einem Katalog-Readerprogramm (Mac/Win) zur Ansicht weiter gegeben.
Verfügbarkeit und Preise
Zunächst ist Media Pro nur in einer englischsprachigen Version als Download-Produkt verfügbar. Derzeit wird aber mit Hochdruck an der deutschen Lokalisierung gearbeitet. Diese wird als kostenloses Update nachgereicht. Application Systems Heidelberg (ASH), die schon zu iView-Zeiten den Vertrieb der Software für den deutschsprachigen Raum übernommen hatte, bereitet ausserdem die Box-Version für den Vertrieb über den Foto- und Elektronikhandel vor.
Ausführliche Informationen, eine kostenlose Demo-Version sowie die Upgrades gibt es bei Application Systems Heidelberg und Phase One.
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Media Pro ist ab sofort als Download in den Online-Stores von Phase One und Application Systems Heidelberg (ASH) erhältlich. Phase One Media Pro kostet 139 Euro zuzüglich MwSt. Ein Preis in Schweizer Franken ist derzeit nicht bekannt.
Upgrades: Wer Expression Media ab dem 10. April 2011 bei Application Systems Heidelberg gekauft habt, erhält ein kostenloses Upgrade auf Phase One Media Pro.
Besitzer früherer Versionen, d.h. von Microsoft Expression Media (Version 1 und 2) oder von iView Media Pro können die neue Software besonders günstig erwerben.
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Produkte von Phase One werden in der Schweiz von Profot vertrieben.
Profot AG
CH-6340 Baar
Tel. 041 769 10 80
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