Urs Tillmanns, 20. Mai 2011, 23:47 Uhr

Swiss Photo Award – ewz.selection: Das sind die Gewinner

Der Startschuss zum Swiss Photo Award – ewz.selection ist heute Abend mit der Opening & Award Night gefallen. Alle VIPs und solche, die es gerne wären, waren da. Sie bestaunten die Siegerbilder, tranken Cüplis, talkten small und warten, warten, warten … bis endlich der Hauptgewinner dieser höchsten Schweizer Fotoauszeichnung bekannt gegeben wurde …

Dieses Jahr ist bei der Opening & Award Night des Swiss Photo Award – ewz.selection vieles anders. Es sind mehr Kategorien, demzufolge mehr Kategoriensieger, nämlich 18 Fotografinnen und Fotografen, die ihre Jahreswerke an den Stellwänden präsentieren dürfen. Und kommentieren, denn es macht Spass und ist ein wesentlicher Bestandteil dieser VIP-Veranstaltung, sich mit den Künstlern zu unterhalten und über das Wieso und Weshalb ihrer Bilder zu diskutieren.

Anders ist auch, dass der Hauptgewinner on stage von der Jury bestimmt wird. Allerdings ging dieses Prozedere relativ schnell über die Bühne, denn die Jury war sich zu zwei Dritteln einig: Der Hauptgewinner der diesjährigen Swiss Photo Award – ewz.selection ist Meinrad Schade mit seiner Arbeit «Verbrannte Erde», die Fotointern.ch bereits als Top Story publiziert hatte.

Die Jury on stage (v.l.n.r.): Urs Stahel, Direktor Fotomuseum Winterthur, Barbara Stauss, Gründungsmitglied und Bildchefin «mare – die Zeitschrift der Meere», Frank Bodin, CEO von EURO RSCG. Weiter auf dem Bild Bernard Senn Moderator und bekannt aus der SF-DRS Sendung «Sternstunde», Conrad Ammann, Direktor des ewz sowie der Hauptgewinner Meinrad Schade.


Meinrad Schade vor seinen Arbeiten war selbst überrascht, dass seine Arbeit als «beste Schweizer Fotoarbeit des Jahres 2010» ausgezeichnet wurd. Er freute sich über seinen ersten Platz, der mit 15’000 Franken belohnt wird.

 

Der Hauptgewinner der Swiss Photo Award – ewz.selection: Meinrad Schade

Meinrad Schade gewinnt den Hauptpreis und den Fotopreis der SonntagsZeitung in der Kategorie Redaktionelle Fotografie

Der Zürcher Fotograf Meinrad Schade hat mit seiner Arbeit «Verbrannte Erde» die Jury durch ihre schockierende und perfekt fotografierte Form überzeugt. Thomas Meyer streicht besonders die wahnsinnig starken Porträts der Menschen hervor, die von Landschaften ergänzt würden, die verrückte Geschichten erzählten. Die Werke seien zudem gut editiert, und die Lichtarbeit sehr sensibel auf das Thema abgestimmt.

Der 1968 geborene Meinrad Schade ist längst eine feste Figur in der Schweizer und deutschsprachigen Fotoszene. Schade hat nach einem Biologiestudium 1996 zur Fotografie gefunden und nach seiner Fotografie-Ausbildung im Rahmen der Zürcher GAF (Gruppe autodidaktischer Fotografen) an der MAZ in Luzern 2000 den ersten Lehrgang zum Pressefotografen absolviert. Nach drei Jahren als Pressefotograf beim St. Galler-Tagblatt hat er sich 2002 selbständig gemacht. Parallel zu seiner Brotarbeit als Pressefotograf führt Schade immer wieder Langzeitprojekte durch, die in Ausstellungen gezeigt werden.

 

Kategoriensieger und Gewinner des Swiss Photo Award – ewz.selection

Sven Bänziger gewinnt den Fotopreis von Bolero in der Kategorie Fashion / Lifestyle / Beauty

Die ausgezeichnete Fotoserie entstand als Auftragsarbeit für das deutsche Modemagazin «Best Fashion». In diesem erscheint jeweils zum Saisonauftakt eine längere Modegeschichte, die neue Looks und Trends vorstellen soll. Für eine solche Bildstrecke liegt die Herausforderung darin, dem bunten Stilmix fotografisch und modisch eine Einheit zu verleihen. Bei der Umsetzung haben sich Fotograf und Stylistin (Isa Petereit) für eine Location an der Nordsee entschieden, die Bänziger als eine Art Freiluftstudio mit spannende Strukturen und viel Tiefe begriffen hat. Der Fotograf hebt auch die Bedeutung der dort vorgefundenen Pfahlbauten hervor. Die so entstandene Bilderreihe mit dem Modell Alex Loomans zeigt statische Bilder voller Körperspannung und visualisiert eine ganz eigene Dynamik dieses Raums.

 

Katalin Déer gewinnt den Fotopreis von Hochparterre in der Kategorie Architektur

Die Künstlerin Katalin Déer, 1965 in Palo Alto in den USA geboren, lebt und arbeitet seit 2003 in St. Gallen. Déer ist auch Bildhauerin, die ihre Ausbildung in einer Meisterklasse bei Lothar Baumann in Berlin abgeschlossen hat. Wie ihre skulpturalen Arbeiten bildnerisch motiviert sind, findet sich in ihren fotografischen Werken meist der Versuch, Gegenstand und Raum in ihrer Wechselwirkung zu zeigen. In beiden Künsten jedoch, in der Fotografie ebenso wie in der bildenden Kunst, setzt sich Déer mit der Architektur, oder genauer, dem Bauen, auseinander. Ihre Skulpturen und Fotografien waren schon vielfach zu sehen, von New York über Köln und Berlin bis Luzern, wo ihre aktuellen Werke in den Hilfiker Kunstprojekten gezeigt werden.

 

Fred Merz gewinnt den Fotopreis von ALPA of Switzerland in der Kategorie Free

In der prämierten Arbeit porträtiert Fred Merz die 800 bis 1’500 Arbeiter der grössten Müllhalde Südamerikas, des Aterro der Vorstadt Jardim Gramacho. Dort werden täglich 9’000 Tonnen Abfall aus Rio de Janeiro und seiner Agglomeration entsorgt. Die «catadores», wie die Sammler von rezyklierbarem Abfall heissen, transportieren 120 kg schweren Säcke zu einem Depot zur Wiederverwertung, dies unter extremen klimatischen und sanitären Bedingungen. Dementsprechend niedrig ist ihre Lebenserwartung: kaum einer von ihnen wird älter als 48 Jahre.

 

Zoe Tempest gewinnt den Fotopreis der Vereinigung fotografischer GestalterInnen vfg und der Schweizer Berufsfotografen und Fotodesigner sbf in der Kategorie Werbung

Im Rahmen einer Weihnachtskampagne für das Modelabel Mayd Style hat Zoe Tempest im Dezember 2010 innert kurzer Zeit die prämierte Bilderserie realisiert. Dabei hat sich die Fotografin aufgrund der Kundenwünsche für eine Alternative zur klassischen Werbefotografie entschieden, um dem Betrachter eine freiere Assoziation zu ermöglichen. Mit dem Mädchen Toya gelang ihr das, indem sie seine Gestalt und Persönlichkeit in eine formal stark reduzierte Bildsprache einbezog und die romantisierende Vorstellung des Pferdereitens ironisch behandelte.

 

The Umbrella Kid aus Basel gewinnt den Fotopreis der Julius Bär Stiftung in der Kategorie Fine Art

Die prämierten Bilder tragen den Titel «The Sound Body» und thematisieren die sportliche Aktivität jugendlicher Skater in einer nur in Ausschnitten gezeigten Betonarchitektur. Die Fotografien sind charakterisiert durch das das Spiel mit Linien, Licht und Schatten und der im Bild angehaltenen, verewigten Bewegung. Die Figur des Skaters – der „gesunde Körper“ – bricht Linien und liefert so einen zeitgenössischen Kommentar zur Nutzung des öffentlichen Raums.

 

Nico Ammann «Google vacation», Kategorie: Free

Die Welt wird stetig digitalisiert. Am augenfälligsten wurde dies, als sich Google im Juni 2007 entschied, weite Teile der Erde abzufahren und diese mit einer 360-Grad-Panorama-Kamera bis ins kleinste Detail zu dokumentieren. Google Street View ist bereits in 33 Ländern verfügbar, täglich kommen neue Orte dazu. Datenschützer laufen Sturm. Andere sind fasziniert. Ich bin fasziniert und habe mich entschlossen, eine virtuelle Weltreise auf Google Street View anzutreten. Meine Eindrücke habe ich – wie es sich auf Reisen gehört – auf Fotografien festgehalten. Mit meinem iPhone fotografierte ich jeweils die besuchte Destination direkt vom Computerbildschirm ab und verwandelte den Schappschuss mit der App «Polaroid Instant Cam» in eine klassische Reiseerinnerung. Meine Fotografien sind folglich Fotografien von Fotografien, die eine Reise dokumentieren, die so nie geschehen ist. Aber welchen Unterschied macht das schon? Mehr zu meiner Arbeit finden Sie auf www.googlevacation.me.

 

Claude Baechtold «Switzerland versus the World», Kategorie: Redaktionelle Fotografie

Was ist typisch schweizerisch? Was ist in Afghanistan, China oder in den USA gleich wie bei uns, und was ist anders? «Wenn man in der Schweiz aufwächst – und ich weiss, wovon ich rede –, langweilt man sich ein bisschen», schreibt der welsche Journalist Serge Michel. Das Leben ist anderswo. 2002 reiste er zusammen mit mir und einem zweiten Fotografen, Paolo Woods, nach Afghanistan. Ich brachte rund 9000 Fotos nach Hause. Und weil ich als Schweizer die Ordnung besonders schätze, habe ich alle Bilder nach Themen sortiert und systematisch geordnet, links eine Auswahl von neun Fotos pro Sujet und rechts daneben das beste Bild der Serie. Seither sind in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Gabriele Galimberti weitere Serien entstanden, und effizient ordne ich die Welt, sortiere fröhlich Robidogs, Sportler, Waffen und Lebensmittel und vergleiche die Schweiz mit China, Afghanistan und den USA.

 

Thomas De Monaco «In Black And White», Kategorie: Fashion

Plaza Watch ist das tonangebende Magazin der Uhrenbranche und versucht mit kreativer Fotografie Akzente zu setzen. Während der Projektbesprechung mit der Redaktion entstand die Idee, die ästhetischen Fragmente von grossen Armbanduhren avantgardistischer Produzenten zu dramatisieren. Mit einer Reihe positiver und negativer Schnitte sind so die Skizzen der Objekte entstanden, welche auf groben Papier mit sich laufend ändernden, weichen Schatten fotografiert wurden. Die Arbeit ist im Affekt entstanden und nimmt keinen historischen Bezug. Durch die natürliche Haptik des Untergrundes, des groben Lichts und des handwerklichen Schnittmusters entsteht jedoch ein urtümlich spontaner Reiz welcher auch einigen Arbeiten von Man Ray zu Grunde liegt. Anstatt sich aber mit traditionellen fototechnischen Möglichkeiten zu limitieren, wurde das Material so weit forciert, dass es in elektronischen Medien interaktiv einbezogen werden kann.

 

Bianca Dugaro «Abbilder», Kategorie: Fine Arts

Zentral in meiner Arbeit ist die Fotografie als solche, das Entstehen und Verschwinden eines Bildes auf einem Träger, die Spur, die das Licht hinterlässt oder hinterlassen hat. Bei Museumsbesuchen habe ich oft beobachtet, dass ich in Ausstellungsräumen bei Bildern, die von einer Glasscheibe geschützt werden, plötzlich vom Bild abschweife und nur noch meiner eigenen Spiegelung Aufmerksamkeit schenke. Mein Auge fokussiert nicht mehr das Ausgestellte, sondern die Spiegelung meiner Person und die des Raumes. Meine Bilder zeigen auf hellem Grund das Zusammentreffen des Betrachters mit der abgebildeten Spiegelung auf der reflektierenden Glasoberfläche des Bildes. Das Auge fokussiert hier nicht nur das gezeigte Bild, sondern wird abgelenkt durch die neu entstandene Spiegelung. Die Abbildungen überlagern sich. Im Zusammentreffen der Abbildungen wird ein Fenster in eine andere Welt angedeutet; die Präsenz des Betrachters im Raum und der Raum selber werden zum zentralen Thema, es entsteht etwas Ungewisses. Meine Bilder thematisieren Ausstellungsraum, Betrachter und Bild, wodurch die Fotografie zu einer installativen und interaktiven Arbeit wird.

 

Roger Frei «nox lunae», Kategorie: Free

Sämtliche Aufnahmen der Serie «nox lunae» entstehen bei praktisch vollständiger Dunkelheit. Das vom Mond reflektierte Sonnenlicht ist die einzige Lichtquelle dieser Arbeit. In der heutigen professionellen Bilderwelt werden Fotos aufgenommen, die einige Momente später – unter Umständen tausende Kilometer entfernt – bei den Bildagenturen zum Download bereitliegen. Entgegen dieser Entwicklung entsteht meine Arbeit mit einem der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts vergleichbaren Vorgehen. Ich begebe mich in die Berge, stelle meine «Staffelei» auf und mache ein Bild. Da Belichtungszeiten von bis zu zwei Stunden nötig sind, entstehen auf diese Weise ein bis zwei Bilder pro Nacht. Für die Aufnahmen stehen ausschliesslich die Nächte um die Vollmondphase zur Verfügung, ideale Wind- und Wetterbedingungen sind Voraussetzung. Mittels Google Earth evaluiere ich mögliche Standorte, die ich vor Anbruch der Dunkelheit aufsuche und erkunde. Die definitiv ausgewählten Standpunkte markiere ich mittels GPS, um sie später in der Dunkelheit wiederzufinden.

 

Andrea Good «Bild aus der Kirche St. Arbogast, Oberwinterthur», Kategorie: Fine Arts

Alles an diesem Bild ist aussergewöhnlich, seine Masse mit von 6,76 auf 7,32 Meter, seine komplementären Farben, sein ungewöhnliches Motiv und vor allem seine Entstehungsgeschichte. Am Morgen des 29. Mai 2005 fanden sich 120 Besucherinnen und Besucher zum Gottesdienst in der Kirche St. Arbogast in Oberwinterthur ein. Durch eine Lichtschleuse hindurch wurden sie in den verdunkelten Kirchenraum geführt, der durch ein kleines Loch im Fenster des südlichen Seitenschiffs in eine Camera Obscura, eine Lochkamera, verwandelt worden war. Ergriffen lauschten die Kirchgänger der Predigt des Pfarrers, die von Jona im Bauch des Wals erzählte und unterbrochen wurde von Chorgesängen, die in der Dunkelheit eindringlich durch den Kirchenraum hallten. Und während sie da sassen, entstand auf der gegenüberliegenden, mit lichtempfindlichen Papierbahnen überzogenen Kirchenwand ein geheimnisvolles Bild, in dem sich Innen- und Aussenraum überlagern. Riesig ist das damals entstandene Bild mit seinen fast fünfzig Quadratmetern. Bäume sind darauf zu sehen, aber auch Spuren der Kirchenarchitektur und der Bänke. Sogar die Köpfe der Kirchenbesucher zeichnen sich auf dem Bild ab. Die Farben des Bildes – Gelb, Rot und Schwarz – erinnern an die Geschichte von Jona und dem Wal, in der das lebensverheissende Rot dem Fisch zugeordnet ist, das Gelb hingegen für die Kraft Gottes steht. Religiöse und künstlerische Dimension verschmelzen im Kirchenbild, die Kirche ist zur Dunkelkammer geworden, in der das Licht die Welt verewigt, die Bildwerdung zu einem spirituellen Ereignis wird.

 

Hannes Henz «von unten nach oben», Kategorie: Architektur

Agglomeration Zürich, Vorstadt, dröhnender Verkehr, vorbeirauschende Züge – mittendrin am zugespitzten Ende eines Dreiecks aus Geleisen und Strassen eine Genossenschaftssiedlung. Wie fotografisch erzählen, was das Büro Galli Rudolf Architekten hier im Zusammenspiel mit einer mutigen Bauherrschaft erreicht hat? Analysieren: Vordergründig ist das Projekt eine Renovation, die den Energieverbrauch senkt und einen besseren Lärmschutz bietet. Mich interessiert nun aber, was Architektur darüber hinaus leisten kann. Von Beginn weg bin ich fasziniert von der Würde, die dieses Projekt ausstrahlt. Von der Würde, die ein stolzes Auftreten ermöglicht und einen Unort in einen Ort verwandelt – einen Ort zum Leben. Dietikon und die Siedlung erhalten einen Auftakt, sie zeigen, dass sie Lebensraum sind, dass sie sich nicht zu verstecken brauchen. Wie kann man ein solch abstraktes Thema in Bildern vermitteln? Diese Frage hat mich zu dieser Serie angetrieben. Aber auch: Mit welchen architektonischen Mitteln wird ein Ort zum Leben geschaffen? In meinen Bildern will ich die grosszügigen Proportionen und die Dimension des «Lebensraums» Balkonschicht zeigen, die subtile Farbigkeit, welche man auf den zweiten Blick erkennt, die sehr sorgfältige Detaillierung, welche eine Hinwendung zu Ort, Haus und Bewohnern erzählt. Alles zusammen erzeugt eine unverhoffte Eleganz, die den Ort zu einem ruhigen, sicheren Pol zwischen den Verkehrsströmen aufwertet. Für mich am wichtigsten war aber, ein Bild zu finden für das neue Wohngefühl an diesem Ort, ein Bild, das über die erstarkte Würde erzählt.

 

Steeve Juncker «Bosnie Herzégovine (un enjeu stratégique)», Kategorie: Redaktionelle Fotografie

Aux portes de l’Europe, Sarajevo est encore aujourd’hui une véritable poudrière. Avec plus de 67 000 tonnes d’armes à démilitariser, la capitale de Bosnie-Herzégovine est un véritable enjeu géostratégique pour ses voisins. Le siège de Sarajevo fut le plus long de l’histoire de la guerre moderne. Du 5 avril 1992 au 29 février 1996, les troupes paramilitaires serbes assiégèrent la capitale de la République autoproclamée de Bosnie-Herzégovine. Les bilans humain et matériel furent très lourds: 11 000 morts, 50 000 blessés et 329 impacts d’obus par jour. Au sortir de la guerre froide et de son imposant et méthodique travail d’amoncellement d’armes et de bombes, les stigmates de la guerre sont toujours aussi présents. Bien plus que les impacts des tirs de snipers dans les façades des bâtiments, c’est un stock inépuisable de bombes et de mortiers qu’il s’agit de démilitariser, détruire et recycler.

 

Sandra Kennel «PET Recyling – Fotogramme», Kategorie: Werbefotografie

Beim Betrachten leerer PET-Flaschen scheint es schwer vorstellbar, dass daraus T-Shirts, Jacken oder sogar Cocktailkleider hergestellt werden. In der Modeindustrie setzt sich das aus rezykliertem PET gewonnene Garn immer mehr durch. Durch das Recycling der PET-Flaschen können Ressourcen eingespart und damit die Umwelt geschont werden. Das unscheinbare Material PET vollzieht dabei eine Transformation und zeigt sich in einem überraschend neuen Kleid. In diesem Sinne soll auch die Darstellung der PET-Flaschen für dieses Fotoprojekt erstaunen. Eher zufällig kam ich dabei auf die Idee, die Flaschen durch Fotogramme und die Verwendung von Spitzenstoffen in einen modischen Zusammenhang zu stellen. Das Fotogramm ist eine Technik, bei der ein Gegenstand auf ein Schwarz-Weiss-Fotopapier gelegt und anschliessend belichtet wird. Auf diese Weise entstehen einzigartige Bilder. Doch bei der Verwendung dieser eher alten Technik wollte ich es nicht belassen. Ich habe sie deshalb mit der Digitalfotografie verbunden. Und so wurden die Spitzenstoffe erst nach der Entstehung der Fotogramme digital ins Bild eingefügt. Alte und neue Techniken werden verbunden, während die PET-Flaschen auf den Fotogrammen eine neue Form und mit den Spitzenstoffen ein neues Kleid bekommen.

 

Bruno Kuster «Pinsel», Kategorie: Werbefotografie

Der Schweizerische Maler- und Gipserunternehmer-Verband SMGV bezeichnet seine Mitglieder als «Die Kreativen am Bau». Und so ging es beim neuen Verbandsauftritt darum, diese Behauptung visuell zu untermauern, das Publikum zu gewinnen und ihm auf den ersten Blick zu vermitteln, dass Maler oder Gipser und Kreativität eine konstante Verbindung bilden. Es ging also darum, den Beruf und dessen kreatives Potential ins Bild zu setzen. Das liess sich jedoch durch die Darstellung des Gewohnten, das heisst der Arbeit am Bau oder der Visualisierung der Ergebnisse, nicht erreichen. Eine Alternative war gefragt. Diese Alternative bestand darin, der Bildwelt des SMGV einen berufsnahen Kunstcharakter zu geben, also das Alltägliche nicht alltäglich darzustellen. Diese Bildwelt sollte deshalb nicht Standardsituationen oder -objekte in längst gesehener Weise zeigen, sondern das Wesentliche ins Zentrum rücken, um die Imaginationskraft des Publikums unangestrengt zu aktivieren. Meine Absicht war nun, zum Ursprung zu gehen und das zum Kunstobjekt zu erheben, aus dem die Werke des Malers oder Gipsers geschaffen werden: das Werkzeug selbst, schlicht, aber eindringlich inszeniert – als ästhetisches Potential, aus dem alles entstehen kann, was der Kunde sich wünscht. Auf diese Weise sind die Werkzeuge der Maler und Gipser zum Key Visual des SMGV geworden.

 

David Willen «Solid Faith», Kategorie: Architektur

Walter Maria Förderer (1928–2006) war einer der bekanntesten Vertreter des Brutalismus in der Schweiz. Im Zentrum seines architektonischen Schaffens standen in den frühen 1960er Jahren Schulhausbauten, beispielsweise die Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften St. Gallen, in denen er die plastische Qualität des Sichtbetons programmatisch nutzte. Etwas später spezialisierte sich der Architekt, der auch als Bildhauer tätig war, auf den Kirchenbau, was ihm eine grössere künstlerische Freiheit ermöglichte. Ganz besonders fasziniert mich der skulpturale Charakter dieser Bauten, die räumlichen Raster, die sich durch das Verschachteln und Stapeln kubischer Betonelemente in den Innenräumen ergeben. Dahinter steht eine höchst präzise, liebevolle und aufwendige Verarbeitung des brachialen Materials – eine Handwerkskunst, die heute wohl kaum noch jemand beherrscht. In Bern aufgewachsen, hat mich Förderers Heiligkreuz-Kirche (1967–1971) im Tiefenau-Quartier stark geprägt. Bauwerke wie dieses entsprechen in ihrer Kargheit, die den Besucher auf sich selbst zurückwirft, meiner Idealvorstellung eines sakralen Raumes. Die zurückhaltende Ausstattung des Kircheninneren kontrastiert allerdings mit einer wunderbaren Lichtführung, welche den Raum emotional auflädt.

 

Armin Zogbaum «Monkey around!», Kategorie: Fashion

Beschreibung: Für eine redaktionelle Strecke zum Thema Handtaschen wollte ich den Hype um die Must-Haves der Saison perfekt bis ins Detail, jedoch zugleich mit einem Schmunzeln inszenieren. Daher fotografierte ich anstelle von Models drei Schimpansen unterschiedlichen Alters mit «ihren» Lieblingstaschen.

Weitere Informationen zum Swiss Photo Award – ewz.selection finden Sie hier.

 

Beachten Sie die Tagesprogramme

Im Rahmen des Swiss Photo Award – ewz.selection werden rund 80 Veranstaltungen durchgeführt, darunter die Portfoliodays, Sofagespräche, Diskussionen und Einzelausstellungen. Beachten Sie hierzu die ewz.selection Agenda oder laden Sie die Programmübersicht als pdf (0,12 MB) herunter.

 

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