Die Diplomfeiern wandern weiter gen Osten: Nach Bern und Zürich war am Sonntagnachmittag, 10. Juli 2011, die Ostschweiz an der Reihe. Die Diplomfeier fand an einem gediegenen und aussergewöhnlichen Ort statt, in der nach Friedensreich Hundertwasser erbauten Markthalle Altenrhein in Staad.
Das Natursteingebäude der Markthalle Altenrhein in Staad mit seinen goldenen Zwiebeltürmen, den leuchtende Farben, mit unebenen Böden und, bunte Keramiksäulen ist sicher ein aussergewöhnlicher Rahmen für eine Diplomfeier. Doch Jung und Alt fühlt sich wohl in dieser einmaligen architektonischen Umgebung, die ausgezeichnet zu den kreativen LehrabgängerInnen passt.
Rund 70 DiplomandInnen mit ihren Ausbildnern, Eltern und Freunden nahmen an der Diplomfeier teil
Beat Stapfer, Präsident der VFS-Region Zürich und Ostschweiz, übernahm die Begrüssung und wies auf die Grösse der Prüfungsregion hin, die 16 Kantone und ein Land, nämlich das Fürstentum Liechtenstein, umfasse. Er wies darauf hin, dass die Ausarbeitung der Prüfung für alle Regionen der Schweiz in der Obhut des Verbandes liege und dass dieser dafür verantwortlich sein, dass alle Kandidaten nach den gleichen Richtlinien und Vorgaben geprüft würden. Dies umfasse auch eine laufende Schulung der Experten und ein Üben aller bei einer Qualifikationsprüfung möglichen Szenarien. Dazu gehöre auch die Bewertung der Arbeiten, die bei den kreativen Fotoberufen eben auch oft Interpretationssache sei. Beat Stapfer bedanke sich bei allen Experten für ihre Arbeit, bei Erika Hüss für die vorzügliche Organisation der Diplomfeier und beglückwünschte die jungen Fotofachleute zu ihrer bestandenen Prüfung.
Alex Mächler, Präsident des VFS-Dachverbandes, freute sich für die jungen Diplomanden, dass die dreijährige Lehre nun vorüber sei, während denen man für einen Stiftelohn chrampfen musste. «Schön, dass Sie durchgehalten haben, die Branche braucht junge und fähige Berufsleute!» Der Berufsverband setze sich aber auch nach der Lehrabschlussprüfung noch weiter für seine Mitglieder ein, beispielsweise mit Weiterbildungskursen, Photoshop-Workshops oder gar mit den Berufsbildnerkursen. Ein Verband könne nur so stark sein wie seine Mitglieder, «darum bin ich extrem froh wenn ich einen so aufgestellten, fähigen, topmotivierten und dann erst noch gut aussehenden Nachwuchs in den Reihen der Fotofachleute begrüssen darf».
Chefexperte Heiri Mächler wies darauf hin, dass es für ihn nicht einfach war, das Qualifikationsverfahren für 21 Kandidaten und 22 Experten zu organisieren. Erfreulich sei dabei das Ergebnis, denn schliesslich hätte nur gerade eine Kandidatin die Prüfung nicht bestanden, was in Vergleich zu den anderen Prüfungsregionen ein aussergewöhnliches Resultat darstelle.
Die Prüfung sei auch schlank über die Runden gegangen, einzig die Theorieprüfung, vor allem das Rechnen, hätte einen negativen Eindruck hinterlassen. Die praktische Prüfung hingegen sei sehr gut verlaufen, was auch die ausgelegten Arbeiten gut dokumentierten. Das gesamtschweizerische Reportagethema war dem Thema «Auto» gewidmet, das von den Kandatinnen sehr gut umgesetzt wurde. Themenentsprechend ging es bei der Sachaufnahme um ein Reinigungsmittel für Autofelgen, und beim Personenbildnis musste Flurin Spescha 21mal Modellstehen, damit die Voraussetzungen für alleKandidatinnen identisch waren.
Fachlehrer Marc Strebel vom Gewerblichen Berufs- und Weiterbildungszentrum St.Gallen (GBS) übernahm zusammen mit Heiri Mächler die Übergabe der Diplome. Zwar schien die Reihenfolge der Aufgerufenen recht willkürlich, doch merkte man schon bald, dass einige Kandidatinnen das Diplom lediglich als loses Blatt erhielten, andere hingegen, die offensichtlich mit einer besseren Note abgeschlossen hatten, bekamen das ersehnte Stück gleich in einem Goldrahmen. Und die letzten drei brillierten mit einer besonderen Auszeichnung, denn sie schlossen in den drei Berufen je als Jahrgangsbeste.
Die drei strahlenden Jahrgangsbesten: Giovanna Giulia Ardüser, Marko Milosev und Patrizia Fuego
Es gab noch einen Ausnahmefall bei den Diplomübergaben: Feride Amiti hatte als einzige und schweizweit letzte Fotolaborantin abgeschlossen und erhielt ihr Diplom nun zusammen mit den Fotofachfrauen. «Für mich spielt das grosse Rolle» kommentierte sie. In ihrer täglichen Arbeit bei Color Oes in Kreuzlingen sei sie ebenso in den digitalen Arbeitsprozess eingebunden wie die heutigen Fotofinisher.
Glückliche Diplomabgängerinnen umgeben von zeitloser Architektur des Friedensreich Hundertwasser
Fotointern gratuliert den jungen Fotofachleuten der Ostschweiz und des Fürstentum Liechtensteins herzlichst und wünscht ihnen auf ihrem weiteren Berufsweg alles Gute.
Diplomfeier Ostschweiz: AbsolventInnen (in alphabetischer Reihenfolge) | ||
Name | Ausbildungsbetrieb | Ort |
Giovanna Giulia Ardüser (Fo) | Foto Fetzer | Bad Ragaz |
Carol Bader (Fo) | Brüggli | Romanshorn |
Fella Benfattoum (Fi) | Foto Hädener | Rorschach |
Yanik Bürkli (Fo) | Foto Wolf | Chur |
Susan Eisenring (Fo) | Di Cristo und Ruggiero | Flawil |
Patrizia Fuego (Fi) | Foto Leder Kopieczek | Arbon |
Joëlle Elisabeth Gantenbein (Fo) | Pro Colora | Gamprin-Bendern |
Claudia Gschwend (Fo) | Foto Lautenschlager | St. Gallen |
Jeannine Humbel (Fi) | Foto Gallery | Wil SG |
Lydia Kolb (Fo) | Foto Winiger | Frauenfeld |
Gina Krähemann (Fo) | Foto Winiger | Frauenfeld |
Jaromir Kreiliger (Fo) | Foto Surselva | Ilanz |
Silvia Kuratli (Fi) | Foto-Video Nüesch | Widnau |
Lara Mancarella (BV) | Fotografie am Kreisel | Wil SG |
Natalie-Alicia Meli (Fo) | Foto Walter Meli | Jona |
Marko Milosev (BV) | Foto Taisch | Scuol |
Andrea Oberholzer (Fo) | Foto E. Hüss | Uznach |
Rahel Signer (Fo) | Brüggli | Romanshorn |
Belinda Sönnichsen (Fo) | Foto Winiger | Frauenfeld |
Janna Weber (Fi) | Foto Fetzer | Bad Ragaz |
Abkürzungen (Fachrichtungen):
(BV) Beratung und Verkauf
(Fi) Fotofinisher
(Fo) Fotografie