Urs Tillmanns, 22. Juli 2011, 16:04 Uhr

Getty Images ist auf der «Visa Pour L’Image» 2011 stark präsent

Auch 2011 wird Getty Images am internationalen Fotojournalismus-Festival «Visa Pour L’Image» in Perpignan stark präsent sein. Jerome Sessini und Alvaro Ybarra Zavala sind für die Visa d’Or Awards in den Kategorien News und Feature nominiert. Die Gewinner werden am 1. bzw. 2. September 2011 bekannt gegeben. 

Auf dem Festival wird Getty Images auch die Gewinner der Grants for Editorial Photography 2011 bekannt geben. Die Grants for Editorial Photography sind ein Stipendienprogramm, das inspirierende fotojournalistische Projekte unterstützt. Die Gewinner werden am Donnerstag den 1. September 2011 präsentiert. Seit der Einführung des Programms 2005 hat Getty Images Stipendien in einer Gesamthöhe von mehr als 600’000 Dollar an professionelle Fotojournalisten vergeben. Weitere Informationen zum Stipendienprogramm von Getty Images finden Sie hier.

Die «Reportage by Getty Images»-Fotojournalisten Shaul Schwarz und Alvaro Ybarra Zavala werden ihre Arbeiten ebenfalls auf dem Festival ausstellen. Ausserdem werden Fotografien des Getty Images-Fotojournalisten Ed Ou präsentiert, der mit dem renommierten Young Reporter of Perpignan Award ausgezeichnet wird. Alvaro Ybarra Zavala, einer der drei Finalisten in der Kategorie Features, wurde für seine Arbeiten zum Konflikt in Kolumbien nominiert. Jerome Sessini ist einer von fünf Finalisten in der Kategorie News und wurde für seine Bilder aus Libyen ausgewählt.

 

Die Ausstellungen von Getty Images werden sich folgenden Themen widmen:

 

Kolumbien – in ewiger Trauer

Alvaro Ybarra Zavala / Reportage by Getty Images

Nach mehr als 40 Jahren Bürgerkrieg ist Kolumbien ein geteiltes Land. Jahrzehnte der Gewalt haben in diesem außergewöhnlichen Land unzählige Leben gekostet. Mittlerweile wird der Fortgang der Ereignisse in diesem Konflikt von strategischen und ökonomischen Interessen diktiert, die kaum mehr etwas mit den ideologischen Werten zu tun haben, die ihn einst auslösten. Wenn heute von linken oder rechten bewaffneten Gruppen die Rede ist, ist das irreführend. Der Drogenhandel, Palmöl, Wasser und seit neuestem auch der Handel mit CO₂-Emissionen sind Faktoren, die den Konflikt immer weiter anheizen. Die systematische Verletzung von Menschenrechten ist Teil des täglichen Lebens geworden. Die Zahl der Binnenflüchtlinge ist die höchste weltweit – mehr als drei Millionen. Offiziell jedoch herrscht in Kolumbien kein Krieg.

 

Narco Cultura

Shaul Schwarz / Reportage by Getty Images

«Sehen wir den Tatsachen ins Auge – die Helden unserer Tage sind nicht die Anwälte oder Politiker. Es sind die Typen, die mit Geld um sich werfen», sagt Narco-Musikpromoter Joel Vasquez vor einem Narco-Corrido Club in Los Angeles. «Der Markt ist grösser denn je. Ich glaube, wir können der nächste Hip-Hop werden.»

Die Todesstatistiken sind schon fast bis zum Überdruss dokumentiert worden, doch wesentlich weniger wird über die umfassenderen gesellschaftlichen Realitäten berichtet, die der Drogenhandel schafft und die das Leben von Millionen von Latino-Amerikanern beeinflussen. Für viele von ihnen sind Drogenhändler die einzigen Vorbilder für Ruhm und Erfolg. Gier, Drogen und Gewalt haben mittlerweile eine neue Kultur etabliert – eine Narco-Kultur.

 

Die Kindersoldaten in Somalia

Ed Ou / Reportage by Getty Images

Ed Ou erhält für seine Arbeiten über die Kindersoldaten in Somalia den Young Reporter of Perpignan Award.

Kindersoldaten werden auf der ganzen Welt eingesetzt, doch laut den Vereinten Nationen zählt die somalische Regierung zu den „penetrantesten Sündern“ bei der Rekrutierung von Kindern und steht damit auf einer Liste mit berüchtigten Rebellengruppen wie der Lord’s Resistance Army. Überall in diesem gesetzlosen Land blicken weiche, haarlose Gesichter hinter riesigen Gewehren hervor. In zerschossenen Gebäuden horten Kinder Patronen, die doppelt so gross sind wie ihre Finger. In den küstennahen Gebieten kontrollieren sie Checkpoints und treten schweren Trucks entgegen, obwohl sie kaum über die Kühlerhaube blicken können.

 

«Ich bin ausserordentlich stolz, dass unsere Fotojournalisten einmal mehr auf der Visa Pour L’Image Anerkennung finden – sowohl durch Nominierungen für den Visa d’Or als auch durch die Gelegenheit, ihre Arbeiten auszustellen», so Adrian Murrell, Senior Vice President, Global Editorial, Getty Images. «Wir freuen uns sehr, dass ihre Projekte auf dem Festival präsentiert werden, das wir im Rahmen unserer kontinuierlichen Unterstützung für die Fotojournalismus-Community zum vierten Mal in Folge sponsern.»

Auch über die Ausstellungen hinaus wird Getty Images auf dem Festival prominent vertreten sein. Das Unternehmen wird mehrere Vorführungen mit Arbeiten seiner Fotografen veranstalten und am Stand von Getty Images täglich Portfolio-Reviews durchführen. Auf der Visa Pour L’Image wird auch eine Gedenkveranstaltung für den Getty Images-Fotografen Chris Hondros und den Fotojournalisten Tim Hetherington stattfinden, die im April 2011 bei der Berichterstattung über die Ereignisse in Libyen getötet wurden.

«Dies ist ein schweres Jahr für unsere Branche, die mit Chris Hondros und Tim Hetherington zwei ihrer erfahrensten und angesehensten Fotojournalisten verloren hat», so Adrian Murrell weiter. «Wir alle werden auf dem diesjährigen Festival an sie denken und ihnen Respekt zollen.»

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