Urs Tillmanns, 12. November 2011, 10:00 Uhr

Buchtipp: «Stockfotografie – Geld verdienen mit eigenen Fotos»

Wer möchte nicht gerne mit seinen Fotos Geld verdienen? Aber, wie den Einstieg finden? Welche Bilder sind gefragt, welche nicht? Wie geht man vor? Was sind die Voraussetzungen, welches die besten Anbieter? Robert Kneschke, der sich vom Freizeitfotografen zum Agenturbildprofi empor gearbeitet hat,  gibt in seinem Buch seine Erfahrungen weiter und erklärt, wie dieses Business funktioniert.

Das Thema ist brisanter denn je! Nicht nur Fotos für sich selbst machen, sondern damit auch noch Geld verdienen. Der Bildermarkt boomt, die Nachfrage nach gutem (!) Bildermaterial ist ungebrochen. Dass sich viele nicht an dieses Geschäft heran wagen, liegt in erster Linie daran, dass sie das Vorgehen, die Voraussetzungen und die Ansprüche der Agenturen nicht kennen. Sie scheitern auch oft bei Recherchen im Internet, weil die Forenantworten mehr verwirrend als aufschlussreich sind.

Abhilfe schafft das Buch von Robert Kneschke «Stockfotografie – Geld verdienen mit eigenen Fotos». Ganz neu ist es nicht, und auch die verbesserte  2. Auflage ist schon vor einer ganzen Weile erschienen. Kürzlich ist es mir mal wieder in die Hände gekommen. Ich habe darin rumgeblättert und war zunächst erstaunt, dass Kneschke in den ersten Kapiteln bekannte Themen abhandelt, wie Ausrüstung, Beleuchtung und Gestaltungsregeln … bis ich mich in das Buch hineinlas. Natürlich rollt hier Kneschke Dinge auf, die man in anderen Büchern ausführlicher und vertieft findet. Und doch machen seine Ausführungen Sinn, weil Gesagtes eben auf die Ansprüche der Agenturen, auf die Stockfotografie, ausgerichtet ist. Und je tiefer man sich in das Buch hineinliest, desto interessanter und aufschlussreicher wird es. Man spürt den Praktiker. Man merkt dem Inhalt, der Art, wie Dinge abgehandelt werden, und der gesamten Ausrichtung des Buches an, dass Kneschke hier eine fundierte Erfahrung im Bildagenturgeschäft (Stockbusiness) an die Leser weitergibt. Es sind zum Beispiel nicht einfach «Gestaltungsregeln», die hier erklärt werden, sondern es sind explizit «Gestaltungsregeln für Stockfotos» – weil Kneschke genau weiss, was bei den Agenturen ankommt und was den Rotstift bekommt.

Dann überrascht Kneschke immer wieder seine Leser. Auf Seite 84 beispielsweise, publiziert er einen «Festtags-Fahrplan» in welchem er festhält, wann die Agenturen Bilder zu welchen Themen suchen. Oder er erklärt, wie man Freiräume in Bilder einbaut, damit ein späterer Nutzer Platz für eine Textbotschaft hat. So ist das ganze Buch gespickt mit Detailinformationen, die einem schon geboten werden, eh man überhaupt auf die Idee kommt, danach zu fragen.

Auch Models sind natürlich ein Thema – wie man sie sucht, welcher Typ wofür gefragt ist, wie man das Model auf ein Shooting vorbereitet (mit ausführlicher Checkliste) und wie man es schliesslich bezahlt. Über rechtliche Fragen, die damit einhergehen, geht der Autor in einem gesonderten Kapitel ein, in welchem auch Ausführungen zu Urheberrecht, Persönlichkeitsrecht, Eigentumsrechten bis hin zu Fotografierverboten und Anwaltsbemühungen zu finden sind. Das alles ist durchsetzt mit Fallbeispielen und Tipps, wie man solche vermeidet.

Auch der Verwaltungsbereich wird ausführlich dargelegt, wie die Bildablage, die Verschlagwortung, die Dateiformate und -grössen bis hin zu Tipps und Übersichten wichtiger Bildagenturen. Dann werden alternative Vertriebswege diskutiert, sowie die statistische Erfassung der Erfolgs- oder eben Misserfolgsquote, bis hin zu einem sehr wichtigen und tippreichen Kapitel über Werbung und Marketing. Den Abschluss machen zwei Anhänge mit Glossar, Vertragsmustern, Literatur- und Linkverzeichnis, bis hin zu einem Bildteil mit aufschlussreichen Legenden, der hier zusammengefasst viel besser zur Geltung kommt, als wenn die Bilder quer durch das (vielleicht etwas textlastig wirkende) Buch verteilt wären.

Das alles auf den Punkt gebracht: «Der Kneschke» gehört zu jenen zehn Büchern, die in meinem Regal einen festen Platz haben, weil ich weiss, dass ich auf jede Frage, die ich zur Stockfotografie habe, im «Kneschke» eine Antwort finde.

Urs Tillmanns

Buchbeschreibung des Verlags

Der Autor Robert Kneschke zeigt Ihnen in diesem umfangreichen und unterhaltsamen Buch, was ein gutes, d.h. gut verkäufliches, Stockfoto ausmacht und wie Sie dieses bestmöglich verkaufen. Das Buch richtet sich sowohl an Neulinge in dem Bereich der Stockfotografie, die mit ihrem Hobby ein paar Euro nebenbei verdienen wollen, als auch an Hobby-Fotografen, die schon seit Jahren Fotos verkaufen und nun den Sprung in die Profi-Liga schaffen wollen.

Im ersten Teil finden Sie zum einen wichtige Hinweise zu den technischen Aspekten der Aufnahme. Des Weiteren ist die Motivwahl im Bereich der Stockfotografie ausschlaggebend: Beliebte, schöne und verkäufliche Motive werden vorgestellt. Außerdem geht der Autor auf die passenden Requisiten, Locations und die Zusammenarbeit mit Models ein. Auch rechtliche Fragen werden angesprochen. Ein kurzer Ausblick in die Bereiche Stockaudio und Stockvideo schließen den ersten Teil des Buches ab.

Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich zuerst mit dem für einen Stockfotografen möglichst optimalen Workflow. Insbesondere auf die immens wichtige Verschlagwortung und die oft vernachlässigte Statistik geht der Autor ausführlich ein. Robert Kneschke stellt die beliebtesten Bildagenturen samt ihrer Vor- und Nachteile übersichtlich vor und erklärt die unterschiedlichen Lizenzierungsmodelle. Die Einnahmen einiger Stockfotografen geben Ihnen Hinweise auf die finanziellen Möglichkeiten, die Ihnen das Geschäft der Stockfotografie bietet.

Der Inhalt

Teil A: Fotos machen

Kapitel 1: Einleitung
Was ist Stockfotografie? / Kurze Geschichte der Stockfotografie / Der Unterschied zwischen Stockfotografie und Auftragsfotografie / Für wen ist dieses Buch? / Aufbau des Buches / Fotografieren als Hobby und als Beruf / Vorwort zur Neuauflage / Über den Autor

Kapitel 2: Ausrüstung
Kamera / Objektive / Zubehör

Kapitel 3: Beleuchtung
Kompaktblitze / Studioblitze / Lichtformer / Entfesselt Blitzen / Den Blitz befestigen / Beleuchtung lernen

Kapitel 4: Gestaltungsregeln
Farbe / Form / Perspektive / Kontrast / Sehen lernen / Was ist ein gutes Stockfoto? / Gestaltungsregeln für Stockfotos / Formatwechsel / Trends erkennen / Regeln brechen

Kapitel 5: Beliebte Motive
Menschen / Business / Lebensmittel / Feiertage / Freisteller / Texturen und Hintergründe

Kapitel 6: Mehr Motive
Blumen und Pflanzen / Tiere und Zoos / Architektur / Illustrationen und Vektoren / Reisefotografie / Kunstfotos / Unterschiedliche Motive für Microstock und Macrostock

Kapitel 7: Technische Bildqualität
Technische Voraussetzungen / Scans verkaufen? / Metadaten

Kapitel 8: Inspiration
Zeitschriften-Clippings sammeln / Postkarten / Kataloge / Medienkonsum / Gezielte Suche / Inspirieren statt kopieren

Kapitel 9: Die Arbeit mit Models
Unterschiede zwischen Models und Amateuren / Models finden / Model aussuchen / Models vorbereiten / Mit Models arbeiten / Bezahlung der Models

Kapitel 10: Requisiten
Was sind gute Requisiten? / Requisiten finden / Welche Requisiten nutzen? / Requisitenliste für Beginner / Einige Worte über Schmuck

Kapitel 11: Locations
Im Studio / On Location / Outdoor

Kapitel 12: Rechtliches
Urheberrecht / Persönlichkeitsrechte / Eigentumsrechte / Marken- und andere Schutzrechte / Digitale Verträge / Fotografierverbote / Der Gang zum Anwalt / Zu viel Bürokratie?

Kapitel 13: Lichtaufbau
Superweiches Licht / Hartes dunkles Licht / Licht plus Hintergrund

Kapitel 14: Stockaudio und Stockvideo
Stockvideo / Stockaudio

Teil B: Fotos verkaufen

Kapitel 15: Arbeitsablauf

Kapitel 16: Bildauswahl

Kapitel 17: Bildbearbeitung

Kapitel 18: Verschlagwortung
Die Wichtigkeit von Suchbegriffen / Arten von Verschlagwortung / Richtig universell verschlagworten / Keywords eintragen / Programme zum Verschlagworten / Keyword-Spam / Beliebte Keywords / Verschlagwortung auslagern? / Suchbegriffe übersetzen / Suchbegriffe für Stockvideo und Stockaudio / Bildtitel und Bildbeschreibung / Tipps zur Verschlagwortung

Kapitel 19: Dateiorganisation und Archivierung
Dateien benennen / Daten sichern

Kapitel 20: Bildagenturen
Verschiedene Agenturmodelle / Verschiedene Verkaufsmodelle / Bildagenturen finden / Bildagentur auswählen / Hinweise zur Agenturanmeldung / Rechte an den Bildern in Agenturen nach dem Tod / Übersicht einiger Bildagenturen

Kapitel 21: Hochladen
Hochladen auf der Agentur-Webseite / Hochladen über FTP / Versand von Datenträgern / Einpflegen in Agentur-Webseiten / Workflow vereinfachen / Kostenlose Fotos anbieten? / Einfache Fotoverwaltung

Kapitel 22: Statistik
Grundlegende Datenerhebung / Analyse hilfreicher Werte / Weitere Kalkulationen / Werte automatisch ausrechnen / Anwendungsbeispiele / Online-Tools

Kapitel 23: Andere Vertriebswege
Direktverkauf / Fotos auf Plakaten, T-Shirts und Karten / Ausstellungen / Affiliate-Links

Kapitel 24: Professionalität
Umgang mit Models / Corporate Identity / Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern

Kapitel 25: Marketing, Werbung, Informationen
Marketingmethoden für Stockfotografen / Referenzen finden und sammeln / Signal-To-Noise-Ratio

Kapitel 26: Versicherungen und Vereine
Versicherungen / Vereine und andere Vereinigungen / Berufsverbände

Kapitel 27: Gewerbe und Steuern
Gewerbe oder Freiberufler? / Steuern / Buchhaltung

Kapitel 28: Berufskrankheiten
Hand / Rücken / Augen

Kapitel 29: Einnahmen
Lee Torrens / Michael Rosenwirth / Roberto Marinello / Marta P. (Milacroft) / Laurent Dambies /Marek Uliasz / Matt Antonio / Luis Santos / Daniel Stenzel / Michael Zwahlen / Robert Kneschke

Kapitel 30: Worte zum Schluss

Anhang A

Anhang B

Bildteil

Index

 

Der Autor

Robert Kneschke ist hauptberuflich Produzent und Fotograf von Stockfotos. Ausserdem betreibt er das erfolgreiche Blog «Alltag eines Fotoproduzenten». Seit 1995 betreibt er die Fotografie als Hobby. 2005 hat er angefangen, Fotos zu verkaufen – erst auf Kunstmärkten und als Postkarten, dann vor allem über Bildagenturen. 2006 hat er sich damit als Freiberufler selbständig gemacht. Seine viele tausend Fotos werden über mehrere Bildagenturen vertrieben und sind schon in Zeitschriften wie FOCUS, Freundin, Süddeutsche Zeitung, BUNTE, FHM, Computerbild, Eltern, Bravo, Lisa, Die Welt, uvm. erschienen. In seinem Blog berichtet er über Fotosessions, lässt sich dabei etwas über die Schulter schauen, gibt Tipps für Fotografen, Models, Bildkäufer und Bildagenturen und berichtet, was in der «Stockfotografie-Branche» passiert. Auch Aktualisierungen in Hinblick auf dieses Buch, die im Buch angesprochenen Linklisten sowie eventuelle Errata finden sich dort.

 

Robert Kneschke
«Stockfotografie – Geld verdienen mit eigenen Fotos»
2. Auflage
478 Seiten, Papumschlag
nur CHF 43.20

Das Buch hier online bestellt werden.

 

 

 

 

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