Die Arbeit «Carscans» von Christian Grund ist nicht nur von der Technik her verblüffend, sondern die Ikonen der Automobilgeschichte strahlen mit dem Scanner aufgenommen eine völlig andersartige Bildwirkung aus. Heute Abend ab 17 Uhr ist Vernissage in der Photogarage. Hingehen und mit Christian Grund plaudern lohnt sich.
Inspiriert von Hockneys Polaroid-Arbeiten, Google Earth und auch der Nasa, welche die Mondoberfläche von 1966 bis 68 mittels ihrer Sonden mit einer Genauigkeit von 60m kartierte, tastet Christian Grund die Oberfläche seiner Zielobjekte mit einem A4-Scanner ab und setzt die so entstandenen 120-250 Scans wieder zu einem Gesamtbild zusammen.
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern verzichtet er jedoch auf den gezielten Einsatz von Schärfentiefe und Licht. Denn der Scanner erfasst nur das mit höchster Präzision, was er auch berührt. Die Distanz zum Glas führt zu Unschärfe und Verzerrung. Von Weitem betrachtet entsteht so der Eindruck eines Icons, wie wir es von Computerprogrammen kennen, während bei näherer Betrachtung der z.T. enorm hohe Detaillierungsgrad verblüfft.
Die Transferleistung des Fotografen, die Kamera durch einen billigen Hand-Scanner zu ersetzen, lässt eine selbstironische Haltung des Künstlers gegenüber seiner Profession erahnen.
Humorvoll ist auch die Wahl seiner Motive: Ikonen der Automobilgeschichte und solche, die es werden wollten. Motive also, die bei Jungs und Junggebliebenen per se Eindruck hinterlassen und in der Arbeit von Christian Grund aus einem erfrischend neuen Blickwinkel gezeigt werden.
Vernissage: Donnerstag, 24. November 2011, 17 – 21 Uhr.
Die Ausstellung der Photogarage Romano Zerbini und der Galerie Burgerstocker dauert nur bis zum 1. Dezember 2011.
Photogarage Romano Zerbini, Werdstrasse 128, 8003 Zürich
Ha ha, das hätte er einfacher haben können, mit dem Photoshop verpixeln und fertig!