Polarfotografie, Unterwasserwelt, Hochgebirge, Vulkanologie und Astrofotografie – das sind die Spezialgebiete, mit denen sich das soeben erschienene Buch «Extremfotografie» auseinandersetzt. Bildband oder Lehrbuch? Sensationelle Bilder extremer Situationen – und dazu das Knowhow erfahrener Profis. Unverzichtbar für alle, die in Extrembereichen fotografieren wollen.
Nicht ein Autor hat dieses Buch geschrieben – das könnte kaum jemand – sondern gleich fünf Spezialisten, jeder eine Koryphäe seines Gebietes. Und das gibt diesem Buch eine Wissenstiefe, wie sie nur selten zu finden ist.
Das Buch ist in fünf Spezialgebiete der Fotografie unterteilt – jedes anspruchsvoller als das andere. Für einen «Adrenalinschub am Polarkreis» sorgt Michael Nagel, in die «Faszinierte Unterwasserwelt» taucht Helge Süß ab, die «Atemberaubenden Hochgebirge» erklimmt Reinhard Wagner, der «Tanz auf dem Vulkan» gehört Martin Rietze und einen «Blick in den Sternenhimmel» gewährt Michael Risch. Alles Motivbereiche, die weitab vom Üblichen sind und mit sensationellen Bildern überraschen.
Die Bilder sind wirklich überwältigend, und sie sind Beweise für das grosse fachliche Können dieser Spezialisten sowie ihren persönlichen Durchhaltewillen in vielen strapaziösen Situationen. Kein Grund, hier den einen oder anderen Fotografen besonders hervorzuheben, denn sie gehören alle zur Elite.
Was mich noch mehr als die Bilder an diesem Buch begeistert, sind die fachlichen Abhandlungen mit den fundierten Erklärungen, den Schilderungen unglaublicher Situationen und – vor allem – den vielen Tipps und Ratschlägen für Fotografen, die dereinst in die Fusstapfen dieser Vorbilder steigen möchten. Wie kleidet man sich, wenn man in die Polarregionen geht, wie schützt man seine Ausrüstung, und weshalb sind mobile Datenspeicher in dieser Kälte ungeeignet? Oder, was braucht es physisch für das Unterwassererlebnis, welches Gehäuse ist wofür geeignet? Oder wie verhält man sich auf einem feuerspeienden Vulkan, der besonders gefährlich wird, wenn sich lebensgefährliche Gase ausbreiten, Glutwolken bilden oder wenn die glühende Lava ins Meerwasser fliesst? Das Buch ist voll von spannenden fachlichen Erklärungen und persönlichen Tipps, die von grundlegendem Wert für alle jene sind, die sich mit solchen Extremsituationen zu befassen gedenken.
Das Buch ist also mehr Lehrbuch für die Leser, die mehr fachlich interessiert sind und es zeigt als «Bildband» eindrücklich auf, was in den einzelnen Disziplinen mit entsprechendem Aufwand und persönlichem Einsatz erreicht werden kann. Es ist fünf Bücher in einem, denn jeder der Spezialisten gibt uns ein Wissen weiter, das man kaum anderswo findet.
Urs Tillmanns
Die Buchbesprechung des Verlages
Eisige Kälte, glühende Hitze, dünne Luft, die Dunkelheit der Tiefe und der Nacht. In der Arktis, auf einem Vulkan, im Hochgebirge und unter Wasser zu fotografieren ist kein Zuckerschlecken. Aber wer es dennoch wagt, bekommt die ultimative Belohnung – atemberaubende Bilder von Motiven, an die sich nur wenige herantrauen! Dieses Buch zeigt, welche Kameraausrüstung Sie brauchen, welche körperlichen Voraussetzungen Sie mitbringen sollten und wie Sie und ihre Kamera auch unter extremen Bedingungen leistungsfähig bleiben.
Adrenalinschub am Polarkreis: Fotografieren bei extremen Minustemperaturen bis an die Grenzen von Mensch und Material.
Faszinierende Unterwasserwelt: Die entscheidenden Belichtungs- und Kameraeinstellungen für erstklassige Unterwasserfotos und wie Sie dafür sorgen, dass Ihre Kamera auch wirklich trocken bleibt.
Atemberaubendes Hochgebirge: Die besten Bergmotive, die passende Ausstattung und überlebenswichtige Klettertipps für den Aufstieg mit der Kamera.
Tanz auf dem Vulkan: Die optimale Kameraausrüstung und wichtige Sicherheitstipps für beeindruckende Fotos von Kratern, Lava und Eruptionsfontänen.
Blick in den Sternenhimmel: Hier dominiert die Technik – alles über Objektive, Stative, extreme Belichtungszeiten und die richtige Kamera für perfekte Bilder von Sternen, Sternbildern und der Milchstraße.
Der Inhalt
Vorwort
1. Kapitel: Adrenalinschub am Polarkreis
Kalt, kälter, Nordfinnland / Zauberwelt aus Schnee und Eis / Ein gefühlter Temperaturvergleich / Erlaubt ist alles, was warm hält / Wollmütze, Fellmütze, Sturmhaube / Zwiebelkleidung unter der Winterjacke / Wasserdichte Winterstiefel / Schneeschuhe? – Nein danke! / Gamaschen? – Ja bitte! / Fingerhandschuh oder Fäustling?
Grenzen von Mensch und Material / Auf den mobilen Untersatz kommt es an / Spontane Notmaßnahmen am Fahrzeug / Vorsicht bei Fototouren um –35 °C 7 Energiereserven für den Körper / Kameras und der Kältefaktor / Mit UV-Filter als Frontlinsenschutz / Kaum Einschränkungen bei Blitzgeräten / Leichte Beeinträchtigung der Stativköpfe / Überraschung: kälteresistente Speichermedien / Riskanter Einsatz mobiler Datenspeicher / Vereiste Reißverschlüsse geschmeidig machen / Ein Wort zur Sensorreinigung
Fototechnik unter realen Bedingungen / Zuverlässiger Auslöser selbst bei Eiseskälte / Bildrauschen? – Einfach cool bleiben!
Abstecher in die Belichtungsmessung / Wichtig zu wissen: die mittlere Dichte / Schwerpunkt der Messung in Suchermitte / Auch aus großer Entfernung exakt anmessen / Exakte Motivanalyse per Mehrfeldmessung
Motive suchen, finden und komponieren / Ran ans Motiv! / Nehmen Sie sich viel, viel Zeit! / Unterschiedliche Tageszeiten und Perspektiven / Setzen Sie knackige Akzente / Hochformat, Querformat – oder beides? / Kleine Dinge im diffusen Licht / Ganz dicht dran: Makro im Schnee / Fotografieren mit gewollter Unschärfe / Weite Winkel extrem / Auch trübe Tage haben was / Eisige Glücksmomente / Finnlands unfassbar blaue Stunde / Künstliche Lichtquellen in der Polarnacht / Schneewesen, Eismonster und Trolle / Eisskulpturen mit der Motor säge
Eisskulpturen selbst bauen / Illuminieren mit Fackelkerzen
Lichtmalerei – so geht’s! / Gute Ergebnisse bei völliger Dunkelheit / Originelle Ideen sind das A und O / Auf dem Weg zum ersten Lichtbild / Die Krux mit dem Nordlicht / Was ist das Nordlicht? / Auf den Standort kommt es an / Vorbereitung ist alles / Relevante Kameraeinstellung en detail / Energiequelle Akku / Die Sache mit der Farbe / Digitale Bilder für die Ewigkeit?
2. Kapitel. Faszinierende Unterwasserwelt
Im Meer und in Süßwasserseen / Wissen ist Macht / Ehrenkodex der Taucher / Anforderungen an Mensch und Material / Reif für die Unterwasserfotografie? / Trockentraining im Schwimmbad / Entscheidungen vor dem Tauchgang / Ins Wasser, aus dem Wasser / Kameras unter Wasser / Objektive für unter Wasser / Passende Unterwassergehäuse / Licht in der Dunkelheit / Kleine Helfer immer dabei / Kamerapflege und Wartungstipps / Ihre Gesundheit steht an erster Stelle / Fliegen mit der Fotoausrüstung
Geheimnisse guter Unterwasserfotos / Manuelle Kameraeinstellung / Parameter für Nah- und Makroaufnahmen / Parameter für Weitwinkelaufnahmen / Ausleuchtung und Lichtführung im Wasser / Exakte Bildbeurteilung / Mut zur Entscheidung / Reserven für die Bildbearbeitung
Bildgestaltung unter Wasser / Die Farbe des Wassers / Salzwasser versus Süßwasser / Trübe Aussichten? / Blickrichtung und Kameraposition / Zum Teil über, zum Teil unter Wasser / Größenverhältnisse unter Wasser / Der Kunst ihre Zeit, der Zeit ihre Kunst / Ihr Tauchpartner, Ihr Modell / Fischporträts mit Standardzoom / Gute Beziehungen gleich reizvolle Motive / Der Schwarm / Geheimnisumwitterte Wracks
Tolle Spots und Unterwasserressorts / Stille Bergseen in den Alpen / Grüner See bei Tragöß / Tauchen in Flüssen / Spektakulärer Süßwassertauchgang in Silfra / Heißwasserschlot am Meeresgrund des Eyjafjörður / Fotogene Wracks auf Zypern / Muck diving in der Lembeh Strait / Galapagos, der Name ist Programm / Höhlentauchen der Spitzenklasse: Taïn und La Sirena / Rifftauchen auf Wakatobi
Kapitel 3: Atemberaubendes Hochgebirge
O Täler weit, o Höhen / Anforderungen an Mensch und Material / Körperliche Fitness / Vorzugsweise mit Bergpartner / Studium des Bergwetters / Vorsicht, Lawinengefahr! / Knoten und Sicherungstechniken / Kompass und Kartenmaterial / Die Sternentabelle des Fotografen / Wasser und konzentrierte Kalorien / Klimatische Extreme, Feind der Kamera / Mechanische Schätzchen, immer bereit / Bergsteigen mit Kamera / Fotografie mit Bergsteigen / Hochgebirge, die Domäne der Weitwinkel / Ausnahme: lange Telebrennweiten / Polfilter, im Gebirge ein Muss / Bildstabilisator oder besser mit Stativ? / Bildbeurteilung mit Live-View
Bildgestaltung oberhalb der Baumgrenze / An erster Stelle steht die Bildidee / Tourenplanung mit iPhone und iPad / Der Beweis: das Gipfelfoto / Eindrucksvolle Bergpanoramen / Personen vor grandioser Kulisse / Skifahrer während der rasanten Abfahrt / Kletterer in der Wand / Klärung der Größenverhältnisse / Schattenrisse vor grandiosem Hintergrund / Halt! Blitzlicht im Gebirge? / Stürzende Linien auch im Gebirge / Die Sache mit dem roten Pullover / Wasserfälle, Seen und reißende Bergbäche / Sonne und Mond in den Bergen / Dramatische Wetter
Regeln vor der Erstbesteigung / Nehmen Sie sich Zeit / Unterschätzen Sie die Witterung nicht / Respektieren Sie Betretungsverbote / Schreiben Sie Ihre Touren ins Hüttenbuch / Stay alert! Bleiben Sie wachsam!
Auf geht’s Buam: Hütten in den Alpen / Mitgliedschaft im Alpenverein / 1’327 m: Tutzinger Hütte / 1’834 m: Erfurter Hütte im Rofan / 2’177 m: Riemannhaus am Steinernen Meer / 2’389 m: Olperer Hütte in den Zillertaler Alpen / 2’438 m: Dreizinnenhütte in den Dolomiten / 2’700 m: Dachstein-Gletscherbahn / 2’690 m: Kandersteg im Berner Oberland / 3’883 m: Seilbahn auf den Aiguille du Midi
Kapitel 4. Tanz auf dem Vulkan
Vulkanausbruch live / Ohne extrem hohen Aufwand und Glück geht nichts / Lohnenswerte Motive auch bei verpasster Eruption / Ideale Locations für ambitionierte Fotografen / Spektakulär: die Aschewolke des Eyjafjallajökull / Bildgestaltungstipps für angehende Vulkanfotografen
Anforderungen an Mensch und Material / Was zählt, sind Geduld und Konzentration / Psychische Härte und Glück / Risiken beim Tanz auf dem Vulkan / Das ist die größte Gefahr bei einem Vulkanausbruch / Glutlawinen aus heißer Asche, Gasen und Gestein / Welcher Kameratyp eignet sich am besten? / Hier trennt sich die Spreu vom Weizen / Kontrastunterschiede deutlich machen / Extrem heiße Glutlawinen bei Nacht / Unverhofft kommt oft: das richtige Stativ / Betauung, Korrosion und Abnutzung / Ascheeruptionswolke vor Sternenhimmel / Zoomobjektive oder lichtstarke Festbrennweiten? / Rauchringe mit einem Teleobjektiv einfangen / Gute Fokussierung macht den Unterschied / Unvorhersehbare Blitzentladungen einfrieren / Traumobjektiv für nächtliche Vulkan fotografie / Mein Objektivpark! – In der Praxis vielfach bewährt / Ein Problem, das nicht verschwiegen werden soll
Unberechenbar: graue Vulkane / Lebensgefährlich! – Glutlawinen aus dem Nichts / Warnzeichen bei schnell aufsteigenden Aschewolken / In Deckung! – Steinschlag und Lavabomben / Vorsicht! – Unerwartete Einwirkung giftiger Gase / An Schwefelquellen auftretender Schwefelbrand / Einbruchgefahr bei dünnem und unterhöhltem Boden / Einfache Regeln gegen extreme Hitzeabstrahlung
Lavaströme, Lavafälle, Lavaseen / Einmalige Blicke auf dahinschießende Lavaströme / Nahezu unkritisch: Aufnahmen zähflüssiger Lavaströme / Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: spektakuläre Lavafälle / Faszinierendes Spiel zwischen Wasser und Lava / Gefährlich! – Heiße Lava und das Meer / Unerschöpfliches Reservoir unter schiedlichster Motive / Sensationelle Bilder aktiver Lavadome / Gefahrenpotenzial aktiver Lavadome / Lavaseen bieten immer wieder gute Fotogelegenheiten / Intensives Farbenspiel in Kraterseen / Aufsteigende Lavablasen und Fontänen in Lavaseen / Achtung! – Hitzeschutz für exponierte Hautstellen und die Kamera
Explosiv: Strombolianische Eruptionen und Lavafontänen / Eindrucksvolles Schauspiel von Lavafontänen / Lavafontänen und platzende Lavablasen / Darauf ist im Umfeld von Lavafontänen zu achten / Platzende Schlammvulkane und heiße Springquellen / Spektakuläre Farbenspiele seltener Erscheinungsformen
Kapitel 5: Blick in den Sternenhimmel
Voraussetzungen für die Astrofotografie / In der frühen Dämmerung / Zwischen Dämmerung und Nacht / Mit den Belichtungszeiten spielen / Dunkle Mondseite im aschgrauen Licht / Arbeiten mit langen Belichtungszeiten / Ein alter Trick – die Hutmethode / Mond- und Sonnenfinsternisse
Blutrot romantische Mondfinsternis / Dramatische Effekte bei der Sonnenfinsternis / Sternenhimmel mit Weitwinkel / Sterne mutieren zu ästhetischen Strichspuren / Belichtungszeiten und Objektivbrennweiten / Ideale Brennweiten für die Stativkamera / Unendlich ist nicht gleich unendlich / Landschaft als Hintergrund / Balance zwischen ISO und Blende / Blick in die Milchstraße / Sternstrichspuren als Stilmittel
Nachteil der Digitaltechnik / Extreme Belichtungszeiten / Motorischer Ausgleich der Erdrotation / arbeiten mit parallaktischer Montierung / Optimierte Kameras für die Astrofotografie / Langbrennweitige Teleobjektive / Sehr lange Brennweiten / Fortgeschrittene Astrofotografie
Index
Bildnachweis
Die Autoren
Reinhard Wagner, Jahrgang 1963, fotografiert mit Digitalkameras von Olympus und dreht Kurzfilme. Seinen technischen Hintergrund erhielt er an der Universität Erlangen und der Fachhochschule Regensburg. Seit 2008 leitet er die Website oly-e.de, eines der grössten Foren zu Olympus im deutschsprachigen Raum.
Martin Rietze, Jahrgang 1964, ist Elektronikentwickler bei Baader Planetarium und nebenberuflich Vulkan- und Astrofotograf. Nach einigen Besuchen aktiver Vulkane (Hawaii, Stromboli), erfolgte sein Einstieg in die ernsthafte Vulkanfotografie mit der Organisation von Expeditionen auch in entlegene Gebiete.
Michael Risch, Jahrgang 1967, ist Mitbegründer der Hobbyastronomen-Community Astronomie.de und Mitarbeiter von Baader Planetarium. Er stieg 1981 mit seinem ersten Teleskop in die beobachtende Astronomie ein und hat unmittelbar danach seine ersten Schritte in die Astrofotografie getan.
Michael Nagel, 1963 in Kiel geboren, absolvierte eine Ausbildung als Fotograf und Fotofachhandelswirt. Er war bei Nikon Deutschland im Bereich Öffentlichkeitsarbeit tätig und ist seit 2001 Dozent, Trainer und Projektleiter am Photo+Medienforum in Kiel. Erführt für den Fotofachhandel Schulungen und Seminare durch.
Helge Süß entdeckte 1977 seine Liebe zur Fotografie und sammelte im Jahr 2002 erste Unterwassererfahrungen mit einer digitalen Spiegelreflexkamera und einem selbst konstruierten, in Zusammenarbeit mit UK-GERMANY gefertigten Unterwassergehäuse. Helge Süß hält Reisevorträge und Fotoseminare.
«Extremfotografie –
Arktis, Vulkane, unter Wasser, Hochgebirge, Sterne»
von Reinhard Wagner, Martin Rietze, Michael Risch,
Michael Nagel und Helge Süß.
287 Seiten, fester Umschlag, reich illustriert
CHF 53.90
erschienen in der
Edition ColorFoto im Franzis Verlag
Das Buch kann hier online bestellt werden.
Super Artikel, danke für die Mühe. Macht Freude auf mehr „Extremfotografie“. Hoffentlich ist Amazon schnell, dann liegts noch unterm Weihnachtsbaum!