Urs Tillmanns, 3. Januar 2012, 07:00 Uhr

www.fotohistory.ch will die Geschichte des Schweizer Fotohandels dokumentieren

Seit kurzem ist die Webseite www.fotohistory.ch aufgeschaltet, die sich mit der geschichtlichen Entwicklung des schweizerischen Fotohandels befasst. Noch steckt das Projekt in seinem Anfangsstadium, doch steht ein harter Kern dahinter, der ganz klare Vorstellungen hat und ein wichtiges Kapitel dieser Berufsgeschichte weiterschreiben will.

Über die Geschichte der Fotografie in der Schweiz, gibt es eine Reihe von Publikationen, und auch das Schaffen berühmter Schweizer Fotografen ist reichhaltig in Museen und Bildbänden dokumentiert. Was aber ist mit dem Fotohandel? Kaum jemand hat die entsprechenden Fachzeitschriften und Verbandsprotokolle gesammelt, welche eine spannende Geschichte der Sorgen und Nöte der Schweizer Fotohändler über anderthalb Jahrhunderte erzählen.

Anders Heiri Mächler, bis vor kurzem selbst Fotohändler und einstiger Präsident des Verbands Fotohandel Schweiz. Bei der Auflösung des «zef», dem damaligen Schulungszentrum für Fotografie* im luzernischen Reiden, hat ihm der Zufall ein Archiv alter Fotozeitschriften in die Hände gespielt, die eigentlich für die Papierabfuhr bereit lagen. Seither hat Mächler alle relevanten Artikel daraus sorgsam eingescannt und damit ein Archiv aufgebaut, das Seinesgleichen sucht.

Bald ist ein zweites Hobby dazu gekommen: Das Sammeln von Cartes-de-visites. Die sammelswerten Rückseiten dieser früheren Porträtform geben Aufschluss über die aktiven Fotografen in allen Landesregionen, und nachdem Heiri Mächler eine Unmenge davon auf Flohmärkten und in alten Fotoalben zusammengesucht hatte, war der Anfang für ein umfangreiches Verzeichnis der Schweizer Porträtfotografen geschaffen.

Wie weiter?

Heiri Mächler leistet mit seiner Sammlung Pionierarbeit und hat sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte des Fotohandels in der Schweiz bestmöglich aufzuarbeiten. Die neue Webseite www.fotohistory.ch ist ein erster Meilenstein, der mit dem Sammlerehrgeiz des Initianten noch eine spannende Fortsetzung finden wird.

Doch damit nicht genug. Bereits hat sich eine Interessensgruppe um Heiri Mächler gebildet – Fotohändler, Fotografen und Journalisten, die den Sinn dieser Dokumentationsfreude einsehen und das Begonnene bestmöglich unterstützen wollen.

Am 19. Januar 2012 will sich die Gruppe in Rapperswil zu ihrer nächsten Versammlung treffen. Sollten Sie Interesse an dieser Thematik finden, so melden Sie sich bitte hier.

 

* Anmerkung: Das zef war von 1989 bis 2002 das offizielle Schulungs- und Ausbildungszentrum der Schweizer Fotobranche.

 

 

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