Urs Tillmanns, 17. April 2012, 15:00 Uhr

Vanguard BBH: Kopf mit Köpfchen

Vanguard, bekannt für Stative, Fototaschen und anderes Fotozubehör, hat eine neue Reihe von Stativköpfen herausgebracht. Die BBH-Serie fällt nicht nur durch ihr eigenständiges Design und den offenen Kugelkopf auf, sondern auch durch eine zusätzliche Wippe, mit welcher der Kopf automatisch ausnivelliert werden kann.

An Stativköpfen noch etwas Neues zu erfinden, ist gar nicht so einfach. Der technische Stand ist allgemein sehr hoch, der Funktionskomfort ausgereift und die Eigenschaften sind mehr oder weniger überall dieselben. Und doch hat Vanguard bei seiner neuen Stativkopfreihe BBH nun doch noch etwas beigepackt, was es bisher nicht gab und sich in der Praxis als sehr nützlich und sinnvoll erweist: die automatische Nivellierung.

Wie üblich lässt sich die Kamera auf dem Kugelkopf in alle Richtungen drehen und schwenken. Wann aber steht sie genau auf Null? Vanguard hat dazu bei der BHH-Serie eine zusätzliche Funktionswippe eingebaut, welche die Kugel in ihrer Nullstellung arretiert. Ganz schön praktisch! Man muss es einige Male in der Praxis ausprobiert um zu merken, was einem bei einem guten Kugelkopf jahrelang gefehlt hat.

Durch Verschieben der orangeroten Funktionswippe wird der Kugelkopf exakt ausnivelliert

Offener Kugelkopf – mehr als Design

Unübersehbar sind die orangeroten Designelemente des neuen Stativkopfes in der Vanguard-Markenfarbe. Aber sie sind mehr als nur Dekor. Die Funktionswippe für die Nivellierung haben wir bereits beschrieben. Die orangerote Kunststoffeinlage, welche den Magnesium-Kugelkopf umschliesst, dient zusammen mit der oberen Kugelschale zum Bremsen und Arretieren der Kugel. Durch das Anziehen des Feststellhebels wird die Kugelschale nach unten gepresst und drückt so die Kugel in ihren Sitz. Die Kunststoffeinlage dazwischen sorgt auf der harten und kratzfesten Oberfläche der Kugel für eine Friktion, die sich über den Feststellhebel regulieren lässt. So können äusserst genaue Einstellungen vorgenommen werden, ohne dass die Kamera nachschwingt. Zudem lässt sich der grosse und griffige Feststellhebel durch Herausziehen noch in sechs Positionen versetzen, um die Handhabung beliebig der Ergonomie anzupassen.

Durch eine entsprechende Aussparung im Kugelsitz kann die Kamera schnell für Porträtaufnahmen oder Reproduktion um 90° abgekippt werden.

Der Stativkopf ist auch mit einer 360°-Drehung für Panoramaaufnahmen ausgestattet. Als Hilfe für die exakte Einstellung ist dazu eine Gradskala angebracht. Auch die Feststellschraube der Panoramadrehung lässt sich beliebig anziehen, so dass je nach Wunsch eine höhere Friktion entsteht.

Die Kameraaufnahme des Stativkopfes besteht aus einer Stativplatte von Typ Arca-Swiss, welche in die Schwalbenschwanzführung der Kameraaufnahme eingreift und mit einer Feststellschraube zugezogen wird. Ein gefederter Stift in der Kameraaufnahme, der sich bedarfsweise herausschrauben lässt, schützt die Stativplatte vor dem Herausgleiten, falls die Feststellschraube versehentlich gelöst wird. Die Kameraauflage verfügt über zwei Wasserwaagen für die horizontale und vertikale Ausrichtung der Kamera. Der Stativkopf wird mit einer ¼“ bis 3/8″ Adapterschraube ausgeliefert, so dass er auf jedem Stativ verwendet werden kann.

Die BBH-Stativköpfe machen einen sehr wertigen und massiven Eindruck und haben sich beim praktischen Einsatz sehr gut bewährt. Abgesehen sind sie durch ihre Magnesiumlegierung relativ leicht, dennoch sehr stabil und verfügen über eine kratzunempfindliche Oberfläche. Zudem wurden die Vanguard BBH-Stativköpfe mit einem TIPA-Award als bestes Zubehör des Jahres 2012 ausgezeichnet.

Urs Tillmanns

Vom BHH-Stativkopf gibt es folgende drei Ausführungen:

Modell max. Belastung
Preis
BBH-100 bis 45 kg
249.–
BBH-200 bis 85 kg
289.-
BBH-300 bis 175 kg
359.-

 

Weitere Informationen finden Sie hier.

Auf YouTube gibt es diesen Anwendungsfilm:

Vanguard Fotozubehöre werden in der Schweiz vertrieben durch

Elconex AG
CH-3256  Seewil
Tel. 031 879 55 55

 

2 Kommentare zu “Vanguard BBH: Kopf mit Köpfchen”

  1. Wenn die platte unten nicht nivelliert ist muss bei jedem panoramasegment ausnivelleriert werden. Darum die eingebauten und zusatz-nivelliereinheiten. Auf jeden Fall eine interessante kostengünstige, gewichtssparende mechanische Lösung. Besser wäre die Nivellierung unten, dann müsste man nicht bei jedem Panoramasegment nachjustieren. Wenn man eine Kopf-Kombination anbieten könnte, wo die mit Nivelliereinheit unten ist aber um 180 grad gedreht, dann entfällt diese Mehrarbeit. Als an der Basis ein weiterer Kopf angedockt werden könnte oder was auch immer nötig ist. Panorama-Kopfhersteller täten gut daran vor der Produktion die Bedürfnisse genauer zu erforschen. Man versteht die aber die Verschwiegenheit. Es wird zuviel abgekupfert.

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