Diplomfeier der Fotofachleute in der Region Bern

Die Diplomfeiern der Fotofachberufe nehmen ihren Lauf. Begonnen hatte gestern, am 1. Juli 2012 die Region Mitte des Fotoverbandes imagingswiss.ch (vormals VFS) in Münchenbuchsee, die Berner also, die den Zürchern und Ostschweizern wieder einmal eine Woche voraus sind. Strahlend erhielten 42 Fotofachfrauen und Fotofachmänner ihre Diplome.

Zunächst begrüsste Kuno Mathis, Präsident der Region Mitte von imagingswiss.ch, die rund 250 Anwesenden, gratulierte den erfolgreichen DiplomandInnen und betonte, wie stark die Fotoberufe im Umbruch seien. Jedes Jahr würden deshalb auch die Karten neu gemischt und es werde an einer Konferenz bestimmt, wie geprüft werde, und der Bildungsplan würde den neuen Verhältnissen angepasst. So sei dieses Jahr erstmals die Chemie als Prüfungsfach eliminiert worden, da der Schwenk zur digitalen Fotografie zwischenzeitlich vollzogen sei. Etwas reumütig erinnerte sich Mathis an seine Prüfung, an die Sachaufnahme beispielsweise, die exakt einer vorgängig erstellten Skizzen entsprechen musste, oder an die Repro, in welche an einem zweiten Vergrösserungsgerät ein Logo auf Strichfilm einbelichtet werden musste – damals kompliziertes Handwerk, heute zwei Mäuseklicks. Kuno Mathis bedanke sich schliesslich bei den Experten, bei Urs Semling für die Gesamtleitung, bei Susanne Glauser (Fachrichtung Beratung und Verkauf), bei Alain Roullier (Finishing), bei Rolf Sutter (Fotografie) und bei Vera Rätz von der Berufsschule für Gestaltung in Bern für die dortige Durchführung und die gute Zusammenarbeit.

Spannung herrscht im Saal. Die 42 Absolventinnen wurden von mehr als 200 Angehörigen und Gästen begleitet

Danach ging Chefexperte Urs Semling näher auf die diesjährige Prüfung ein. Nach dem letztjährigen Desaster (Fotointern.ch berichtete) sei ein unheimlicher Ruck durch die Kandidaten und die Lehrmeister gegangen. An den Prüfungen, welche vom 7. Mai. bis 15. Juni 2012 stattfanden, wurde ein deutlich höheres Niveau erzielt, und es seien zum Teil sehr anspruchsvolle Leistungen erbracht worden, so Semling. Dies zeigte sich auch in den Prüfungsarbeiten, welche an der Diplomfeier am 1. Juli 2012 in Häberlis Schützenhaus in Münchenbuchsee ausgelegt waren.

Hatten letztes Jahr rund ein Drittel der Kandiaten die Prüfung nicht bestanden, erreichte dieses Jahr nur einer von 42 Prüflingen das Ziel nicht. Dieses Jahr waren es 42 angehende Fotofachfrauen und Fotofachmänner, die glücklich auf den Abschluss ihrer Ausbildung zurückblicken können, 17 in der Fachrichtung Finisher, 16 in Beratung und Verkauf, wobei ein Kandidat nur eine Teilprüfung ablegen musste und ein Kandidat das Ziel leider nicht erreicht hatte, sowie neun in der Fachrichtung Fotografie.

42 KandidatInnen warteten gespannt auf die Diplomverteilung

Die Region Mitte des Fotoverbandes imagingswiss.ch, das sind übrigens nicht nur die Berner, sondern auch die Prüflinge der Kantone Luzern, Solothurn, Jura, Wallis, Baselland und Baselstadt. Der ganze Prüfungsvorgang war aufwändiger als man es sich denken kann. Der Chefexperte rechnete zusammen, dass die insgesamt 697 Kandidatenstunden 29 Tagen reiner Prüfungszeit entsprach, und dass die 26 Experten zusammen rund 2’500 Stunden an der Prüfung gearbeitet hatten.

Danach ging es zur Diplomverteilung, begleitet von einer gelben Rose, und damit schlug für die KandidatInnen die Stunde der Wahrheit. Die Spannung und die Ungewissheit der letzten Wochen wich plötzlich einer knallharten Schulnote – es gab viele strahlende Gesichter, aber auch viele, die eine bessere Bewertung erwartet hatten.

Die drei besten Diplomandinnen sind (vlnr) Sandra Fischer (Finishing), Nadja Schlüchter (Beratung und Verkauf) und Saskia Schorch (Fotografie), umgeben von Kuno Mathis (links) und Urs Semling.

Sehen Sie hier eine Bilderfolge der drei besten Reportagen …

und hier eine Folge weiterer hervorragender Prüfungsarbeiten:

Bei der freien Arbeit ging es darum, ein Tierbild und ein Menschenporträt auf möglichst originelle Weise und vor allem technisch perfekt zu kombinieren. Dabei gab es sehr ulkige Löungen, wie beispielsweise dieses Bild von Olivia Lüthi:

Nach dem Pflichtteil folgte die Kür: Bei einem gemütlichen Hors d’oeuvre oder Vegi-Raviolis sass man noch etwas beieinander, erzählte Episoden aus der strengen Lehrzeit und malte gegenseitig die beruflich Zukunftspläne aus – bis der Ruf zur Fussball-EM schliesslich die illustere Runde stark verdünnte.

Nach drei gemeinsamen Ausbildungsjahren wird nun jede und jeder seine eigenen Wege gehen – und auch wir von Fotointern.ch wünschen den jungen Berufsleuten herzlichst alles Gute und viel Erfolg.

Urs Tillmanns

Das sind die glücklichen AbsolventInnen (in alphabetischer Reihenfolge):