Urs Tillmanns, 14. September 2012, 16:06 Uhr

Stephan Schacher: «Was würdest Du tun, um die Welt in 31 Tagen zu verändern?»

«Was würdest Du tun, um die Welt in 31 Tagen zu verändern?» war das Leitthema für ein Fotoprojekt von Stephan Schacher, das bereits in New York, Zürich und Kunming realisiert wurde. Im Oktober wird die Ausstellung in der Photogarage von Romano Zerbini gezeigt. Zudem ist eine Videoinstallation im Museum Bärengasse in Zürich geplant. Es soll auch ein Katalog zur Ausstellung erscheinen – dafür werden noch Spendengelder gesucht.

«Was würdest Du tun, um die Welt in 31 Tagen zu verändern?» Diese Frage stellte sich der Fotokünstler Stephan Schacher und setzte mit seinem Kunstprojekt «31 Days, 31 Ways, 31 Minds» seine ganz persönliche Antwort um: Er porträtierte in New York, Zürich und Kunming (Hauptstadt der Provinz Yunnan in der Volksrepublik China) an jeweils 31 aufeinanderfolgenden Tagen 31 inspirierende, kreative und einflussreiche Persönlichkeiten – und bat sie, dieselbe Frage ebenfalls und handschriftlich zu beantworten. Das Resultat sind visuelle Tagebücher, die Persönliches über die Menschen, aber auch vieles über den Zeitgeist und die Befindlichkeit in den beiden Metropolen erzählen. Die Photogarage Romano Zerbini zeigt vom 6. bis 14. Oktober die fotografischen Ergebnisse des Zürcher Projektes, das Museum Bärengasse vom 6. Oktober bis zum 11. November zum 30-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft Zürich-Kunming eine Videoinstallation der Projekte in beiden Städten.

Kreative und einflussreiche Persönlichkeiten inspirieren Stephan Schacher. Für sein Projekt «31 Days, 31 Ways, 31 Minds» suchte der Fotokünstler in New York, Kunming und Zürich aufstrebende und einflussreiche Künstler, Musiker, Designer und Intellektuelle, aber auch Handwerker und Kleingewerbler und porträterte sie mit seiner Grossbildkamera. Stets stellte er ihnen dieselbe Frage: «Was würdest du tun, um die Welt in 31 Tagen zu verändern?» Für jede Metropole entstand so eine Serie von 31 x 2 Bildern: pro Persönlichkeit ein reines Porträtbild und ein Porträtbild mit der darüberlaufenden, handschriftlich verfassten Antwort.

Der in New York lebende Schweizer Fotokünstler baute für die Projekte in Zürich (Mai 2012) und in Kunming (August 2012) mit Hilfe der ansässigen Kunstszenen je eine provisorische Produktionswerkstatt auf. Von dort aus war er mit seinem Team während 31 Tagen rund um die Uhr daran, zu casten, die passenden Locations zu finden und die zündenden Porträt-Ideen zu entwickeln. Nach einem ersten Kennenlernen, wählte er Setting, Bildsprache und Bildstil aus und lud die zu Porträtierenden auf bestimmte Tage zum Shooting ein. Denn die 31 Porträts sollen sich in ihrer chronologischen Abfolge zu einer stimmigen und abgeschlossenen Bilderreihe, bzw. Ausstellung zusammenfügen. Stephan Schacher ergänzt in seinem Projekt das Genre der klassischen Porträtfotografie mit Elementen der sozialen Dokumentarfotografie, in denen er sich ganz auf den Menschen und seine unmittelbare Umgebung fokussiert, oder mit computergenerierten Porträts, die in abstrakter Form mehr die Energie und das Charisma der Porträtierten, als ein genaues Abbild zeigen.

«31 Days, 31 Ways, 31 Minds» Kunming und Zürich sind visuelle Tagebücher – abwechslungsreiche Bildserien mit jeweils eigener Handschrift. Sie erzählen von den Menschen, dem Zeitgeist und der Befindlichkeit in den beiden Metropolen. Die Antworten der Porträtierten berühren und geben in jeder Stadt eine andere Stimmung wieder. Einige der Antworten sind sehr konkret, andere geheimnisvoll und verschlüsselt. Sie regen den Betrachter an, selber über die Frage nachzudenken, wie man die Welt in 31 Tagen verändern würde.

Fotoausstellung der 31 Zürcher Kreativen in der Photogarage vom 6. bis zum 14. Oktober

Die Photogarage Romano Zerbini zeigt an der Werdstrasse 128 vom 6. bis zum 14. Oktober 2012 die grossformatigen Fine-Art-Prints der «31 Days, 31 Ways, 31 Minds»-Serie aus Zürich. Auftakt bildet die Vernissage mit einer Party am Samstag, 6. Oktober ab 18.00 Uhr. Am Dienstag, 9. Oktober 2012 bietet die Photogarage einen Artist Talk mit Stephan Schacher an, die Fotoausstellung ist täglich bis zum Sonntag, 14. Oktober von 17.00 bis 21.00 Uhr geöffnet.

 

Videoinstallation des 31-Project Zürich & Kunming im Museum Bärengasse vom 6. Oktober bis zum 11. November

Im Rahmen der Ausstellung zum dreissigsten Jubiläum der Städtepartnerschaft Zürich-Kunming im Museum Bärengasse zeigt die Stadtentwicklung Zürich vom 6. Oktober bis 11. November 62 Porträts aus den beiden Städten in einer Videoinstallatoin.

 

Die 30-jährige Jubiläumsfeier der Städtepartnerschaft Zürich-Kunming

Die Ausstellung im Museum Bärengasse wird gleichzeitig zwei zentrale Aspekte der Städtepartnerschaft beleuchten. Zum einen sollen Zürcherinnen und Zürcher einen Einblick in die Inhalte, Herausforderungen und wichtigsten Erfolge der Zusammenarbeit mit Kunming in den Bereichen Stadtplanung, öffentlicher Verkehr, Denkmalpflege und Wasser erhalten und eine konkrete Vorstellung davon erlangen, wie sich die gegenseitige Zusammenarbeit konkret äussert. Zum anderen wird der kulturelle Austausch mittels einer Kunstausstellung mit Werken von Zürcher Kunming-Stipendiatinnen und Stipendiatenaufgezeigt. Begleitet wird diese Ausstellung im Herbst 2012 von mehreren Veranstaltungen zu den kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen zwischen Zürich und Kunming. Mehr dazu unter www.stadt-zuerich.ch/kunming

 

Das Projekt «31 Days, 31 Ways, 31 Minds» / 31-Project

Stephan Schacher startete das Projekt im Mai 2010 in seinem persönlichen Umfeld in New York und führte es im Mai 2012 in Zürich und im August 2012 in Kunming weiter. Zu allen Städten erscheint im Eigenverlag ein Kunstkatalog. Ziel ist es, in den nächsten drei Jahren insgesamt neun Metropolen auf allen Kontinenten auf diese Weise zu porträtieren. Überall sollen Ausstellungen realisiert und schliesslich alle Porträts und Antworten in einem Kunstbuch zusammengefasst werden. Mit jeder Metropole und jedem Porträt das hinzukommt, verdichtet sich das Gesamtbild und «31 Days, 31 Ways, 31 Minds» gewinnt als Zeitzeugnis an globaler Aussagekraft. «31 Days, 31 Ways, 31 Minds» ist ein gemeinsam finanziertes Projekt von Stephan Schacher und Romano Zerbini, Inhaber der Photogarage Romano Zerbini.

 

Die 31-Project -Community

Der kreative Prozess des Project 31 lässt sich während der gesamten Entstehungszeit hautnah miterleben. In eine Blog auf Facebook berichtet Stephan Schacher mit Making-of-Filmen, Text- und Bildmaterial fortlaufend über die Eindrücke, Episoden und Erlebnisse, die den Weg seiner Arbeit säumen. Rund um das Projekt 31 wächst dadurch eine weltumspannende Community zusammen, die die Arbeit verfolgt, die Bilder und Antworten kommentiert, diskutiert und sich gegenseitig inspiriert. Sie trägt die Idee, das Projekt und die Frage über ihr persönliches Netzwerk in die Welt hinaus.

 

Crowdfunding für den Katalog von Zürich

Die Community unterstützt dieses Langzeitprojekt mittels Crowdfunding auch finanziell. Vom 30. August bis zum 7. Dezember 2012 sammelt die Community über das Crowdfunding-Portal http://www.100-days.net/de/projekt/31-days-31-ways-31-minds das Geld zur Realisierung des Kataloges von Zürich.

 

Stephan Schacher, 1965 in Washington D.C. geboren, ist in Luzern aufgewachsen und zur Schule gegangen. 1993 schloss er in Pasadena am Art Center College of Design als Kunstfotograf ab. Er publizierte in den Magazinen Rolling Stone, Interview, Vanity Fair, Tages-Anzeiger, Max, und DU und zählt zu seinen Werbekunden Donna Karan, Carhartt, Coca Cola, Sony, Porsche und l’Oreal. Stephan Schacher hat verschiedene Fotobücher publiziert, darunter A Passage to All Senses, Cuties and Calories und Europa Road. Stephan Schacher lebt und arbeitet in New York und Zürich.

Romano Zerbini, 1963 in Zürich geboren, ist Inhaber der Agentur für Kulturkommunikation d.o.k-Zerbini. Er ist Kurator, Kommunikator, Produzent und Organisator von künstlerischen Leistungen mit Schwerpunkt Fotografie, Tanz und Kunst. www.dokzerbini.ch

Photogarage Romano Zerbini. Die Photogarage zeigt fotografische Positionen von Berufsfotografen, insbesondere unveröffentlichte, z.T. unvollendete oder experimentelle Langzeitprojekte. Die Photogarage bietet einen Ort für Diskussion, Austausch und Begegnung. Die Ausstellungen werden begleitet von einem Veranstaltungsprogramm mit Portfoliopräsentationen, Artist-Talks, Workshops und anderem. www.photogarage.ch

 

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