Seit einiger Zeit geistert ein Spiegellose von Polaroid durchs Internet, und auf der jetzt tagenden PMA@CES ist auf dem Polaroid-Stand auch ein Prototyp mit zwei Objektiven zu sehen. Allerdings sind die Informationen dazu mehr als spärlich, und Branchenkenner vermuten, dass die Kamera vielleicht gar nie auf den Markt kommen wird.
Laut den Informationen am Polaroid-Stand auf der PMA@CES soll die neue WiFi-fähige Systemkompaktkamera (CSC) mit dem Android-Betriebssystem 4.1 «Jelly Bean» und einem 3fach-Zoom 1:3,0-5,6/10-30 mm als Kit-Objektiv ausgestattet sein. Unbestätigten Informationen zu Folge soll die Kamera ihren Ursprung in Russland haben. Auch wenn die Kamera der Nikon 1 ähnlich sieht, hat Nikon auf Anfrage bestätigt, dass zwischen Nikon und Polaroid keine Zusammenarbeit bestehe. Vertrieben wird Polaroid Systemkompaktkamera von Sakar International Inc., die sich auch um die Distribution anderer Produkte mit dem Markennamen Polaroid kümmert. Anscheinend sind zwei (nach anderen Quellen sogar drei) Schwestermodelle iM1030 und iM1232 vorgesehen, die preislich bei 299 US-Dollar mit dem Objektiv 10-30 mm beginnen.
Polaroid Pressebild
Im Systemausbau wird ein weiteres Objektiv 3,8-5,6/30-110 mm (auf den untenstehenden Produktabbildung an der Kamera montiert) gezeigt. Angaben zum Bajonett gibt es keine. Der Sensor noch ungenannter Grösse soll kleiner sein als MicrofourThirds und 18 Megapixel Auflösung ergeben. Es soll ein Adapter für MicrofourThirds-Objektiv vorgesehen sein. Die höchste Empfindlichkeit liegt bei ISO 3200, und die Kamera soll auch HD-Videos liefern. Der Monitor ist ein 3,5-Zoll-Touchscreen. Ausgestattet ist die iM1836 zudem mit SD-Kartenslot, WiFi, HDMI-Ausgang und Ausklappblitz. Im Kit soll sie mit dem 10-30 mm 399 US-Dollar kosten.
Die Polaroid iM1836 mit Objektiv 30-110 mm am Polaroid-Stand auf der CES in Las Vegas. Fotos: Theano Nikitas / Photoscala.de
Alles scheint also noch etwas ungewiss, letztlich auch, ob die Kamera überhaupt (in Europa) auf den Markt kommt. Denkbar ist auch, dass Polaroid mit den auf der CES gezeigten Prototypen den Markt ausloten will und damit signalisiert, dass die einstige Sofortbildmarke auch in der Lage ist (oder wäre) Systemprodukte zu vermarkten.
Die Sakar International Inc., beheimatet in Edison, New Jersey, USA, vermarktet Unterhaltungselektronik und Accessoires unter verschiedenen Markennamen, darunter Mattel, Disney, Vivitar und eben auch Polaroid.
Worin liegt der Sinn einer Systemkamera mit Android System und Social Media Anbindung? Das wird uns ewig verborgen bleiben. Die Kunden für Systemkameras welche ihre Objektive in Täschchen gerne rumschleppen wollen erstklassige Fotos und das schnell ohne erst ein Android System starten zu müssen. Und dieses Klientel braucht auch keine Anbindung an Social Media. Das Social Media Klientel im Gegensatz will keine Wechselobjektive rumschleppen sondern trendige Kompaktkameras in hübschen Farben. Trotz Preis kann ich mir beim besten Willen keinen Erfolg vorstellen. Macht also nichts, wenn die Kamera nicht auf den europäischen Markt kommt.
Kompaktsystemkameras mit Wechselobjektiv von Polaroid gibt es schon lange zu kaufen? Ach so – wo denn?
@Tami Guet!: Bitte schreiben Sie doch hin welche Systemkameras mit Android System es schon lange gibt?
Die von Sakar vorgestellten Kameras musss es gar nie zu kaufen geben. Das ist zuerst einmal eine PR-Aktion von Sakar, die zeigt: Hoppla wir sind noch da. Sakar hat übrigens keine Polaroid-Namensrechte für Europa. Da sind die Namensrechte anderweitig vergeben. Ob diese Kameras nach Europa kommen, ist damit noch nicht entschieden.