Am Freitag 24. und Samstag, 25. Mai 2013 finden im Westlicht Auktionshaus in Wien wiederum zwei wichtige Versteigerungen von Photographica statt, zum einen die 23. Westlicht Kamera-Auktion am Samstag um 11 Uhr und zum anderen die 8. Westlicht Fotografie-Auktion bereits am Freitag um 18 Uhr. Die Kataloge können ab sofort bestellt werden.
Mit der 23. Kamera-Auktion geht Westlicht in sein zwölftes Jahr als Auktionshaus. Auch diese Auktion lässt mit vielen bedeutenden Stücken und besonderen Raritäten spannende Bietergefechte erwarten. Eine Auswahl von 688 Losen von Kameras, Objektiven und Zubehör mit einem Schätzwert von fast vier Millionen Euro gelangen zur Versteigerung.
Ein grosser Teil des Angebotes kommt aus dem Hause Leitz/Leica. Eine besondere Rarität ist das Los 57, eine vergoldete «Luxus» Leica mit Reptilienleder und zwei Objektiven aus dem Jahre 1931 (Schätzpreis 250‘000 bis 300‘000 Euro). Diese Kamera stammt aus dem Familienbesitz des deutschen Industriellen Karl Henkell (Henkell Trocken). Die weltweite Berichterstattung von Rekordpreisen für Leica Kameras bei Westlicht hat seinen in Australien lebenden Enkelsohn Hans motiviert, seine bis dato unbekannte Kamera in die Auktion einzubringen.
Goldene Leica III Mod. F Luxus von Karl Henkell
Unter den weiteren Leica-Raritäten finden sich der erste Prototyp der Leica 250 Reporter aus 1933 (Los 67, Schätzpreis 50‘000 bis 60‘000 Euro) und eine neuwertige Leica IIIf «Schwedische Armee» im Originalzustand (Los 131, Schätzpreis 50‘000 bis 60‘000 Euro). Von dieser schwarz lackierten Kamera wurden nur 100 Stück 1956 an die Schwedische Armee ausgeliefert, mit einem speziellen Verschluss für arktische Klimaverhältnisse.
Der wahrscheinlich erste Prototyp der Leica 250
Los 74 ist die persönliche Kamera von Alfred Eisenstaedt (eine Leica IIIa), die er am 14. August 1945 verwendete, als er das berühmte Foto des küssenden Paares am Times Square in New York schoss. Eisenstaedt liebte diese Kamera so sehr, dass er sie auch fast 50 Jahre später für sein allerletztes Shooting mit President Clinton und seiner Familie verwendete. (Schätzpreis 20‘000 bis 25‘000 Euro). Ein grossformatiger, signierter Orginalabzug dieses Fotos wird am 24. Mai 2013 in der Fotoauktion (Los 40, Schätzpreis 16‘000 bis 18‘000 Euro) versteigert.
Los 169 ist ein extrem seltener Prototyp Leica M3, eine Vorserienkamera, die als Testkamera 1952/53 hergestellt wurde (Schätzpreis 120‘000 bis 150‘000 Euro). Der Prototyp einer Leica Ig, ein Unikat für 24×24 mm Aufnahmen aus dem Jahr 1958 (Schätzpreis 50‘000 bis 60‘000 Euro) wird als 108. Los ausgerufen.
Eine der Testkameras Leica M3 von 1952/53
Ursprünglich aus dem Besitz von Hans Hass stammt die Rolleiflex Stereo. Es handelt sich dabei um den ersten von nur drei Prototypen, die nach der Entwicklung des berühmten Rolleimarin Unterwassergehäuses für Hnas Hass gebaut wurde. (Los 515, Schätzpreis 35‘000 bis 40‘000 Euro).
Auf 50‘000 bis 60‘000 Euro ist eine sehr seltene für die NASA modifizierte Hasselblad 500 EL/M in schwarz verchromter Ausführung geschätzt. Sie kam bei den Skylab 3 und Skylab 4 Missionen im Jahr 1973 zum Einsatz (Los 648).
Diese für die NASA modifizierte Hasselblad 500 EL/M war 1973 im Weltall
Aus der Frühzeit der Fotografie gelangt schliesslich eine «Chambre Automatique de Bertsch»-Ausrüstung aus dem Jahr 1860 zur Versteigerung. Die seltene Messingkamera wurde kürzlich in einem französischen Schloss entdeckt und befindet sich in fantastischem Originalzustand mit dem kompletten Zubehör. Der Schätzpreis des Loses 639 beträgt 100‘000 bis 120‘000 Euro.
Die Vorbesichtigung ist ab Donnerstag 23. Mai 2013, 14 bis18 Uhr möglich.
Details zur 23. WestLicht Kamera Auktion finden Sie unter www.westlicht-auction.com
8. WestLicht Foto-Auktion am Freitag, 24. Mai 2013
Bereits einen Tag zuvor, am Freitag, 24. Mai 2013 um 18 Uhr findet die 8. WestLicht Foto-Auktion statt, die wiederum mit einigen Raritäten aufwartet. Zum Ausruf gelangen über 200 Fotografien, darunter zahlreiche Vintage-Prints und Raritäten, deren hochkarätige Auswahl gemeinsam mit dem renommierten Experten Johannes Faber getroffen wurde.
Schon das erste Los ist ein wichtiges Zeugnis aus der Frühzeit der Fotografie, eine Daguerreotypie von 1841. Ein österreichischer Pionier der Fotografie hat das Herrenporträt mit der von Voigtländer entwickelten Metallkamera gefertigt. Von den kreisrunden Aufnahmen, die mit diesem Meilenstein der Fototechnik angefertigt wurden (die Voigtländer Metallkamera war mit dem von Josef Petzval gerechneten ersten lichtstarken Objektiv der Welt ausgestattet) existieren nur mehr sehr wenige Stücke. Der Schätzwert der aus dem Familienbesitz von Rudolf Koppitz stammenden Daguerreotypie beträgt 15‘000 bis 18‘000 Euro.
August Sander: «Bürgerkinder» und «Der Pianist»
Zu den absoluten Top-Losen zählen Arbeiten von August Sander. Darunter befinden sich zwei grossformatige Abzüge aus seinem berühmten Werk «Menschen des 20. Jahrhunderts». Sander hat für dieses in den 1920er Jahren konzipierte Porträtprojekt Hunderte von Menschen verschiedener Berufsgruppen und sozialer Schichten fotografiert, um einen Querschnitt der Weimarer Republik zu dokumentieren. Zur Auktion gelangen ferner die Fotografien «Bürgerkinder» von 1925, und «Der Pianist» (Max van de Sandt), Köln 1928 (Los Nummer 36 + 37, Schätzpreis jeweils 12‘000 bis 15‘000 Euro).
Jeanloup Sieff «Harper’s Bazaar», Palm Beach 1964
Mit Arbeiten von Heinrich Kühn, Rudolf Koppitz, Trude Fleischmann, Ernst Haas, Erich Lessing und Inge Morath hat die österreichische Fotografie einen herausragenden Stellenwert im Angebot der Auktion. Besonders prominent sind diesmal Positionen der internationalen Glamour- und Modefotografie vertreten. Sowohl mit frühen, klassischen Aufnahmen von Grössen wie Edward Steichen und Horst P. Horst als auch spannenden Fashion Shots von Lillian Bassman, Jeanloup Sieff, Helmut Newton und David LaChapelle. Von letzterem gelangt «Alexander McQueen and Isabella Blow: Burning down the House, Essex 1996» (Los 185, Schätzpreis 4‘000 bis 5‘000 Euro) zur Auktion.
Irving Penn. «Woman in Chicken Hat (Lisa Fonssagrives-Penn)», New-York 1949
Der Doyen der Modefotografie Irving Penn schuf das teuerste Los der Auktion: «Woman in Chicken Hat» zeigt Lisa Fonssagrives-Penn, aufgenommen 1949 (Los 121, Schätzpreis 50‘000 bis 60‘000 Euro). Es handelt sich um einen seltenen Vintage-Print, der aus dem Nachlass des österreichischen Fotografen Roland Pleterski stammt, der bei Penn Assistent war und eng mit ihm und seiner Frau Lisa Fonssagrives befreundet war.
Alfred Eisenstaedt. «V. J. Day Kiss», Times Square, New York 1945
Ein historisches Ereignis, den Tag der japanischen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg, hat Alfred Eisenstaedt in seiner weltberühmten Fotografie «V-J Day Kiss» festgehalten: Das Los 40 ist ein grossformatiger und signierter Abzug der Aufnahme vom 14. August 1945 in der ein Matrose auf dem New Yorker Times Square eine Krankenschwester küsst (Schätzpreis 16‘000 bis 18‘000 Euro). Die von Eisenstaedt dabei verwendete Kamera, eine Leica IIIa, wird in der WestLicht Kamera Auktion am 25. Mai 2013 versteigert (Los 74, Schätzpreis 20‘000 bis 25‘000 Euro).
Ein Schwerpunkt ist schliesslich auch der klassischen Reportagefotografie der 1950er und 60er Jahre rund um Magnum gewidmet, mit Prints von Werner Bischof, Henri Cartier-Bresson, René Burri, Cornell Capa, Raymond Depardon und Marc Riboud.
Details gibt es auf www.westlicht-auction.com
Die Vorbesichtigung ist ab 8. Mai, täglich von 14 bis 18 Uhr möglich.
Zu beiden Auktionen erscheinen vierfarbige Kataloge, die ab sofort unter www.westlicht-auction.com bestellt werden können.
Gebote können online, per Telefon oder Fax oder weltweit live über www.liveauctioneers.com und persönlich im Saal abgegeben werden.
WestLicht. Schauplatz für Fotografie
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