Adobe hat auf der Kreativitätskonferenz Adobe MAX mit Photoshop CC per Juni 2013 eine neue Version des legendären Bildbearbeitungsprogramms angekündigt, die ausschliesslich für Abonnenten des kostenpflichtigen Online-Dienstes Creative Cloud verfügbar sein wird. Photoshop CC soll neue Möglichkeiten bieten, den kreativen Prozess mittels neuartiger Werkzeuge und Arbeitsabläufe neu zu erfinden.
Photoshop wie auch die anderen Desktop-Programme von Adobe, die in den vergangenen Jahren als Creative Suite vertrieben und mit dem Kürzel CS bezeichnet wurden, werden ab sofort mit dem Zusatz CC für Creative Cloud gekennzeichnet. Damit soll deutlich werden, dass sie ein integraler Bestandteil der Creative Cloud sind und vollständig aktualisiert wurden, um neue, vernetzte und intuitive Wege der Gestaltung zu ermöglichen.
Photoshop CC
Photoshop CC (Version 14) verfügt über eine Reihe von innovativen Verbesserungen, diese umfassen unter anderem neue Weich- und Scharfzeichnungsfilter sowie neue «Camera Raw»-Funktionalitäten. Das aktuelle Update vereint zudem Photoshop Standard und Photoshop Extended Features in einer Version. Dies erleichtert den Zugang zu 3D- und BildanalyseWerkzeugen. Die Integration in die Creative Cloud soll flexible Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und zum Teilen von Inhalten ermöglichen.
«Mit dem sofortigen Zugang zu neuen Innovationen können Fotografen und Kreative die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung und des digitalen Designs voll schöpfen», sagt Winston Hendrickson, Vice President of Products, Creative Media Solutions, bei Adobe. «Unsere Kunden müssen nun nicht mehr 18 bis 24 Monate auf neue Photoshop-Innovationen warten. Sobald eine neue Photoshop-Funktion fertig ist – sei es der nächste Reparaturpinsel oder auch etwas Bahnbrechendes wie Content Aware Fill – werden wir sie über die Creative Cloud zur Verfügung stellen.»
Neues in PS CC
• Neue Werkzeuge mit modernsten Weich- und Scharfzeichnungstechnologien: Eine neue Funktion, mit der sich Verwackelungen entfernen lassen (Camera Shake Reduction Tool), analysiert und korrigiert Unschärfen, die durch Kamerabewegungen entstanden sind, und optimiert anhand dessen das Bild. Das neue Smart Schärfen-Werkzeug (Smart Sharpen) nutzt adaptive Schärfealgorithmen um Bildrauschen sowie sogenannte Halo-Effekte zu minimieren. Mit Hilfe von intelligentem Hochrechnen (Upsampling) können Anwender ihre Bilder bis auf Plakatwandgrösse verändern, ohne Qualitätseinbussen.
• Mit Adobe Camera Raw 8 bekommt Photoshop CC drei neue, nicht destruktive Bildbearbeitungsfunktionen auf RAW-Basis. Der erweiterte Reparaturpinsel erlaubt es Fotografen Bilder mit einem Pinselstrich auszubessern anstelle eines kreisförmigen Auswahlbereichs. Der neue Radial-Verlaufsfilter ermöglicht zum Beispiel dezentrierte oder mehrfache Vignetteneffekte und das Aufrichten-Werkzeug analysiert Bilder zur automatischen horizontalen Ausrichtung sowie zur Perspektivenkorrektur. Darüber hinaus lassen sich Bearbeitungen in Camera Raw jetzt als Filter auf jeder beliebigen Ebene oder Datei innerhalb von Photoshop CC vornehmen.
• Verbesserungen im Bereich abgerundeter Rechteck-Vektorgrafiken ermöglichen es Designern, den Radius von Ecken jederzeit anzupassen. Anwender haben ausserdem die Möglichkeit, unterschiedliche Pfade, Formen und Vektoren gleichzeitig auszuwählen und können damit ihre Arbeitsabläufe in Verbindung mit mehreren Objekten optimieren.
• Photoshop CC ist die erste Adobe Desktop Anwendung, die es erlaubt, Dateien direkt auf Behance zu veröffentlichen. Somit können Projekte sofort mit der Community geteilt und das Feedback in den kreativen Prozess einbezogen werden. (Behance ist eine Online-Kreativ-Community mit mehr als 1.4 Millionen Mitgliedern.)
• Photoshop CC beinhaltet alle Photoshop Neuerungen, die innerhalb des letzten Jahres den Creative Cloud Mitgliedern exklusiv zur Verfügung gestellt wurden, einschliesslich Smart Object-Unterstützung für alle Weichzeichnungs- und Verflüssigen-Filter, kontextbasierende Aktionen und Exportfunktion, die das Designen von Webseiten erleichtern.
Preis und Verfügbarkeit
Das neue Photoshop CC steht ab Juni 2013 ausschliesslich den Abonnenten der Adobe Creative Cloud zur Nutzung zur Verfügung.
Jahresabo für Adobe Creative Cloud Einzelperson: 70.20 CHF/Monat.
(Nutzer von CS3/475/5.5/6 im ersten Jahr: 42.12 CHF/Monat)
Jahresabo Creative Cloud für Teams (pro Arbeitsplatz): 96.12 CHF/Monat
(Nutzer von CS3/475/5.5/6 im ersten Jahr: 52.92 CHF/Monat)
Weitere Infos
„Statt CS nur noch CC“ (Meldung auf Fotointern)
Photoshop CC (Photoshop Blog)
Ist verständlich, dass der Hersteller eines der meist kopierten Programme so reagiert. Leider kann man zukünftig nicht mehr offline arbeiten, oder doch?
@Tobias
Doch man kann immer noch – wie gewohnt – offline arbeiten. Die Software wird auf einem Mac- oder Windows-Rechner installiert. Man muss für den Download und die Installation die Installation natürlich online sein. Für die Nutzung aber muss man nicht online sein. Man benötigt aber ein Abo für die Cloud und muss sich ein Mal pro Monat mit der Cloud verbinden.
Ist das Abo gekündigt oder abgelaufen, lassen sich die Programme nicht mehr ausführen und damit auch allfällige Dateien in proprietären Formaten (z.B. Projektdateien) nicht mehr öffnen.
Es soll auch möglich sein, nur Photoshop zu abonnieren.
Also ist es wirklich nur Blödsinn. Der Hobbyfotograf scheint tatsächlich bei Adobe nicht mehr willkommen zu sein.
Man kann Adobe bei dem Vorgehen auch verstehen – natürlich. Aber das hat es der Computerspielehersteller Ubisoft auch mal probiert. Kopierschutz durch Onlinezwang, etc.
Nach einiger Zeit jedoch diesen wieder zurück gezogen – warum? Der Hersteller hat eingesehen, dass selbst ein onlinezwang-basierter Kopierschutz nicht vor Raubkopien schützt, geld und Kapazitäten kostet und den Umsatz durch weglaufende Kunden schmälert.
Es wird immer auf dieser Welt einen findigen Programmierer geben, der auch den raffiniertesten Kopierschutz aushebelt. Der Spiele Publisher EA wird das auch noch irgendwann begreifen, dass ein zu ausgeklügelter Kopierschutz zu lasten der ehrlichen Kunden geht. Der, der es schwarz haben will, der bekommt es auch früher oder später sowieso. Wogegen der ehrliche Kunde immer mehr zu leiden hat. Das Geld was die in den Kopierschutz investieren – der dann sowieso verpufft – wäre in Verbesserungen der Software deutlich besser investiert. Oder wenn schon nicht genug Inovation in die Neuerungen fließt, dann hätte man als Lockmittel die Preise für eine bestimmte Zeit senken können.
Und ich könnte mir vorstellen, dass es in diesem Fall auch nicht all zu lange dauern wird, bis die Cloud von Adobe emuliert wird. Es gibt dann zwar keine Updates mehr, aber dem Photoshop wird eine bestehende Internetverbindung und ein aktives Abo vorgegaukelt. Was hat Adobe dann vom neusten Kopierschutz-coup? – genau was der ehrliche Käufer am Ende des Abos von der Software hat: NICHTS! + ein paar ehrliche Käufer weniger….
Ich sehe da schwarz, wie kann ein KMU Fotofachgeschäft überleben wenn es jeden Monat zwischen 400-500Fr ausgibt für den Photoshop. Da werden wahrscheinlich die weniger populären Bildoptimierungssoftwares einen starken Aufwind kriegen.