Urs Tillmanns, 12. Juni 2013, 12:00 Uhr

Schneider-Kreuznach: Rückschau und Ausblick 2013

Im Rahmen des Jahrespressegesprächs 2013 bestätigte die Jos. Schneider Optische Werke GmbH in Bad Kreuznach, die in diesem Jahr auf 100 Jahre Schneider-Objektive aus Kreuznach zurückblickt, die Verfügbarkeit der im Frühjahr vorgestellten Video-Vollformatobjektive für DSLR-Kameras für dieses Jahr. Die Entwicklung und Produktion dieser Objektive ist Teil der vorgesehenen stärkeren Ausrichtung des Unternehmens auf den Bereich Entertainment im Foto- und Filmbereich.

 

Dr Josef StaubDie Jos. Schneider Optische Werke GmbH aus Bad Kreuznach und ihre Tochtergesellschaften haben im Jahr 2012 einen Gesamtumsatz in Höhe von 78 Millionen Euro erzielt, was einem Rückgang von rund 5,4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Stammsitz Bad Kreuznach hat mit 46,2 Millionen Euro zum Umsatz der Gruppe beigetragen. «Wir haben uns auf veränderte Marktbedingungen eingestellt und sind optimistisch für die Zukunft. 2012 war für uns insgesamt eine Übergangsphase. Im Jubiläumsjahr 2013 werden wir wieder zulegen», erklärte Dr. Josef Staub (Bild), der Geschäftsführer der Schneider-Gruppe. Der Rückgang resultiert aus der geringeren Nachfrage nach digitalen Kompaktkameras der Einsteiger-Klasse und der Investitionszurückhaltung im Automotive-Bereich. Der positiver Ausblick für das laufende Jahr wird insbesondere durch das wieder anziehende Industriegeschäft in Asien getragen. Schneider-Kreuznach ist hier mit Spezialobjektiven und Filtern für die Inspektion (OLED, Leiterplatten, 3D), die Medizintechnik und Sicherheitssysteme vertreten.

 

Schneider-Gruppe in Zahlen 2012 (Mio. Euro)
(Eigenkapitalquote 4,8%) brutto netto
Umsatz 80,1 78,0
Betriebsergebnis 0,6
Operativer Cashflow 1,6
Bilanzsumme 50,0
Investitionen 2,8
Umsatz (netto) nach Konzernsparten in Mio. Euro
Photo Imaging 39,6
Entertainment Imaging 9,1
Industrial Solutions 29,3

 

Schneider PlanoptikWährend sich Schneider Kreuznach aus dem nicht mehr profitablen und stark rückläufigen Handelswarengeschäft mit einfacheren Einsteiger-Kompaktkameras, das unter dem Namen «Praktika» bei der Tochterfirma Pentacon in Dresden angesiedelt ist, zurückzieht, will das Unzernhemen künftig stärker auf hochwertige, neu entwickelte und in der Gruppe hergestellte Produkte setzen.

Schneider CineoptikIn Vorbereitung sind Video-Vollformatobjektive für DSLR-Kameras, die bei Schneider-Kreuznach «FF-Primes» genannt werden. Mit diesen Objektiven will Schneider kreuznach die wachsende Nachfrage anspruchsvoller und professioneller Filmer und Fotografen bedienen. Schneider-Kreuznach verfügt bereits über umfassende Filmkompetenz mit der MPTV-Produktreihe für Kino- und TV-Produzenten.

Die hochauflösenden Vollformatobjektive für die DSLR-Kameras von Canon und Nikon wurden speziell für den Einsatz in der Filmproduktion entwickelt und nehmen nach Aussagen von Schneider-Kreuznach mit ihren Eigenschaften im Markt derzeit eine Alleinstellung ein.

Schneider FachobjektiveZur Schneider-Gruppe mit 637 Mitarbeitern, davon 370 am deutschen Stammsitz, gehören neben der 1913 in Bad Kreuznach gegründeten Jos. Schneider Optische Werke die Tochtergesellschaften Pentacon GmbH
 Foto- und Feinwerktechnik in Dresden, ISK Optics GmbH in Göttingen, Schneider-Optics, Inc. in New York und Los Angeles, Schneider Bando Ltd. in Seoul, Schneider Asia Pacific Ltd. in Hongkong sowie Schneider Optical Technologies Ltd. in Shenzhen, China. Hauptmarke ist «Schneider-Kreuznach». Weltweit sind etwa 640 Mitarbeiter beschäftigt, davon 370 am deutschen Stammsitz. Seit Jahren zählt die Unternehmensgruppe zu den Weltmarktführern im Bereich der Hochleistungsobjektive.

Schneider BrillenoptikDer Vertrieb der Produkte von Schneider-Kreuznach ist in der Schweiz auf drei Unternehmen aufgeteilt: Die Industrieobjektive von werden von der Stemmer Imaging AG in Pfäffikon SZ vertrieben. Die Firma Ott + Wyss AG in Zofingen vertreibt das B&W-Filter-Programm. Die Schneider-Kreuznach-Objektive für die bildmässige Fotografie werden in der Schweiz über die Profot AG in Muri AG vertrieben.

Christoph Jehle

 

 

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