Am Mittwoch, 26. Juni 2013 fand im Rahmen der Ausstellung «Doppelleben» im Museum für Gestaltung in Zürich die Ehrung von René Burri statt, der in die «Leica Hall of Fame» aufgenommen wurde. Unter den zahlreichen Gäste aus dem In- und Ausland war viel Prominenz, darunter auch Dr. Andreas Kaufmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG.
Das Museum für Gestaltung zeigt noch bis 13. Oktober 2013 in der Ausstellung «Doppelleben» eine Hommage an den 80jährigen René Burri mit weitgehend unbekannten Werken und bedankt sich damit auf für eine «kapitale Schenkung» in die Sammlung des Hauses. Im Rahmen dieser Ausstellung ehrte die Leica Camera AG René Burri als einen der renommiertesten Fotografen des 20. und 21. Jahrhunderts mit der Aufnahme in die «Hall of Fame».
René Burri hat die Fotogeschichte des 20. Jahrhunderts geprägt. Seine Fotostrecken als Fotoreporter an Brennpunkten der Welt, etwa von der geteilten und wiedervereinigten Stadt Berlin, sowie eindrucksvolle Porträtbilder wie die des kubanischen Revolutionsführers Ernesto «Che» Guevara mit Zigarre, der Bildhauer und Maler Pablo Picasso und Alberto Giacometti oder des Architekten Le Corbusier haben ihn berühmt gemacht. René Burri war zudem während mehr als fünf Jahrzehnten Mitglied der Fotoagentur Magnum.
Dr. Andreas Kaufmann übergibt René Burri eine Leica Monochrom mit einer Sondergravur
Dr. Andreas Kaufmann, Aufsichtsratsvorsitzender und Hauptaktionär der Leica Camera AG, übergab Burri den Award in Form einer Leica M Monochrom im Wert von 6’800 Euro. Auf das Gehäuse dieses Sondermodells wurde der Name des Awards sowie die Unterschrift von René Burri graviert.
«René Burri hat Aufnahmen geschaffen, die untrennbar mit dem fotografischen Gedächtnis unserer Welt verbunden sind» begründete Dr. Andreas Kaufmann die Entscheidung. «Seine Porträts von Picasso, Giacometti, Le Corbusier oder Guevara sind längst Ikonen, so wie die Porträtierten selbst. René Burri hat die Fotografie des 20. Jahrhunderts massgeblich geprägt. René Burri und Leica sind seit Beginn seiner einzigartigen Laufbahn als Fotograf untrennbar verbunden.»
Christian Brändle, Direktor des Museums für Gestaltung, betonte, wie wichtig das Schaffen von René Burri für die Fotografie des 20 Jahrhunderts war. Das Museum für Gestaltung sei erfreut darüber, mit der Ausstellung «Doppelleben» nicht nur eine Hommage an einen der bedeutendsten Fotografen zu zeigen, sondern damit auch Bilder, die bisher weniger bekannt waren als die Ikonen, wie das Porträt von Che Guevara, die Serie mit Pablo Picasso oder Men on Rooftop. Es sei eine Ehre für das Museum, dass die Aufnahme in die Leica Hall of Fame heute im Museum für Gestaltung stattfinde.
Olivier Bachmann, Direktor der Schweizer Niederlassung der Leica Camera AG, würdigte den Ort der Preisverleihung: «Es lag nahe, René Burri in seiner Schweizer Heimat und im Rahmen dieser Ausstellung seines Lebenswerks im Museum für Gestaltung Zürich zu ehren, dem Ort, an dem er in den 1950er Jahren selbst Fotografie studiert und seine beispiellose Karriere begonnen hat.»
Kunsthistoriker Hans-Michael Koetzle im Gespräch mit René Burri vor dem projizierten Bild «Men on Rooftop»
Das anschliessende Gespräch, das Kunsthistoriker Hans-Michael Koetzle mit René Burri führte, war ebenso unterhaltend wie informativ. René Burri gab viele Hintergründe zu seinem Schaffen und zu seinen bekannten Aufnahmen preis und durchsetzte seine Erzählungen mit einer wohltuenden Brise humoristischer Einlagen. So tauschte er beispielsweise, zu seinen Erlebnissen in China passend, seinen kennzeichnenden Hut gegen eine Mütze mit dem roten Stern aus, oder er erinnerte sich an die Zeit an der hiesigen Schule in der Klasse von Hans Finsler, oder an die Zeit, als Edward Steichen zusammen mit Robert Frank Bilder für die legendäre Ausstellung «Family of Man» in Zürich suchte.
Anlässich der Ehrung von René Burri (v.l.n.r.): Olivier Bachmann, Dr. Andreas Kaufmann, René Burri und Hans-Michael Koetzle
Die Ausstellung «René Burri – Doppelleben» ist noch bis zum 13. Oktober 2013 im Museum für Gestaltung zu sehen und zeigt rund 200, teils unveröffentlichte Zeitdokumente Burris, sowohl in Schwarz-Weiss als auch erstmals in Farbe.