Heute wird die Hasselblad Stellar offiziell vorgestellt, nachdem sie längere Zeit die Gerüchteseiten füllte. Wir hatten Gelegenheit, eines der ersten Exemplare zu sehen und uns über die Philosophie, die hinter diesem Designstück steckt, mit Marcel Weber von Light+Byte zu unterhalten.
Dass nach der Lunar weitere Produkte im Luxus-Segment folgen werden, hat Hasselblad schon auf der letzten photokina bekräftigt. Und jetzt ist sie eben da, diese zweite Luxuskamera, die wiederum auf einem bewährten Sony-Modell basiert und sich nicht durch eigenständige Technik, wohl aber durch ein besonderes Design auszeichnet.
Die Hasselblad Stellar präsentiert sich in einer kostbaren Klavierlack-Schatulle
Die Stellar ist also beileibe keine Überraschung, zumal es schon lange und präzise genug um die Stellar in der Gerüchteküche brodelte – ob Guerilla-Marketing oder Indiskretionen sei nun mal dahingestellt. Die Informationen, die auch wir vor drei Tagen publizierten, waren – inklusive Bilder (!) – schon erstaunlich komplett, bis auf eine wichtige Aussage, die vielerorts falsch zu lesen war: Die Kameras gibt es wohl in sieben Griffvarianten, doch werden diese alle gleich viel kosten, nämlich 1’999 Schweizerfranken. Und übrigens – falls die Frage aufkommen sollte – den Griff kann man nicht auswechseln. Warum eigentlich nicht …? Der graphitfarbene Griff passt nun wirklich besser zum dunklen Anzug, als der sportlich-rötliche aus Mahagoniholz.
Es gibt sieben verschiedene Modelle mit Griffen aus unterschiedlichen Edelmaterialien
Nicht nur der Griff macht’s aus
Mit der Sony RX100 als Basismodell hat Hasselblad wohl eine ebenso gute Wahl getroffen, wie mit der NEX-7 für die Lunar. Etwas Pech, dass inzwischen das Basismodell von Sony bereits zur RX100 Mark II weiterentwickelt wurde, und dass nun die Käufer der Stellar auf den Kippmonitor und den Zubehörsschuh verzichten müssen. Ob das für diese Käufer wirklich wichtig ist? Sind es nicht andere Gründe, weshalb jemand bereit ist für ein veredeltes Produkt den dreifachen Preis zu bezahlen?
Lichtstarkes 3,6fach-Zoom von Carl Zeiss
«Es geht eigentlich weniger um den Preis, als vielmehr um die Tatsache, ein Produkt zu haben das anders ist als das Serienmodell, mit dem man sich eben von der Masse abhebt» meint Marcel Weber von Light+Byte, welche die Luxuslinie von Hasselblad in der Schweiz vertreibt. «Viele Leute bezahlen gerne einen hohen Preis für Dinge, die sich andere nicht leisten können oder wollen – das ist in anderen Bereichen der Lifestylegüter genauso. Nehmen Sie Uhren beispielsweise, die heute zum Prestigeprodukt par excellence geworden sind, weil daneben jedes Handy die Zeit ebenso anzeigt. Oder Autos, bei denen es nicht nur darum geht von A nach B zu gelangen, sondern um ein Statusobjekt, in dem man sich gerne in seinem Umfeld präsentiert. Dasselbe Kaufverhalten hat es auch schon immer bei Kameras gegeben, und so ist es ein verständlicher Schritt einer renommierten Marke wie Hasselblad, neben ihren professionellen Mittelformatkameras eine zusätzliche Produktelinie zu pflegen, die diesen Kundenwunsch abdeckt. Abgesehen davon ist die Hasselblad Stellar ein hervorragendes Geschenkobjekt, beispielsweise für einen Firmenjubilar, zu einem runden Geburtstag oder für einen Fotoliebhaber, der sich diese Kamera wohl kaum selbst kaufen würde, aber an etwas Besonderem Freude hat.»
Die praktische Handschlaufe aus Echtleder mit den ausgestanzten Hasselblad-Logos …
… und der Schultertraggriemen – ebenfalls aus feinstem italienischen Leder
Wie wird die Stellar in der Schweiz vertrieben? «Das wissen wir im Moment noch nicht endgültig» erklärt Marcel Weber. «Sicher in erster Linie über ausgewählte Fachgeschäfte, welche eben genau diese elitäre Kundschaft pflegen. Denkbar, dass sie auch in Boutiquen zu finden sein wird, oder an anderen ausgewählten Verkaufspunkten für Luxusgüter. Eine breite Distribution entspricht nicht der Philosophie dieses Produktes und könnte auch kaum von der verfügbaren Menge abgedeckt werden.» Hasselblad selbst sieht die Kamera auch in noblen Kaufhäusern, wie Harrods in Grossbritannien, Lane Crawford’s in Hongkong und China sowie Willoughby’s Camera in der Fifth Avenue in New York, wie der Pressetext verrät.
Das Produkt selbst präsentiert sich edel in einer prachtvollen Klavierlack-Schatulle, die zur Luxuswelt ihrer Kundschaft passt. Die Kamera passt in die Designlinie der auf der photokina präsentierten Hasselblad Lunar, mit goldbeigem Metallgehäuse und einen auffallenden Griff, den es in sieben verschiedenen Materialien gibt, darunter Walnuss-, Padouk- und Zebraholz. Abgesehen von Lifestyle- und Luxusaspekt dieser Kamera erweist sich der Griff als sehr ergonomisch und verbessert die Handhabung der Kamera gegenüber der Sony RX100 deutlich. Ansonsten ist die Stellar genauso zu bedienen, wie die Sony RX100, und sie verfügt auch über die gleichen Funktionen.
Zur Hasselblad Stellar gibt es eine Handschlaufe, die mit ausgestanzten «H’s» des Hasselblad-Logos dekoriert ist, sowie ein nobler Schulterriemen, beide aus feinstem italienischem Leder gefertigt. Italien spielt in der Luxuslinie von Hasselblad eine wichtige Rolle, unterhält doch Hasselblad dort ein eigenes Design-Center, wo auch die künftigen Produkte dieser Linie gestaltet werden.
Einfache Bedienung mit einem vielfältigen Anwendungsspektrum – mehr als die wenigen Bedienelemente vermuten lassen
Die Hasselblad Stellar wird in den nächsten Monaten allmählich und in geringen Stückzahlen auf den Markt kommen und sich an ausgewählten Verkaufspunkten präsentieren, für Leute, die gerne etwas Ausgefallenes kaufen und sich dies auch leisten können. Zum Glück gibt es diese Käuferschaft noch, die gut verdient und sich etwas Besonderes leistet, um so das Geld auch wieder in die Wirtschaft zurückfliessen zu lassen.
Urs Tillmanns
Zusätzliche Informationen finden Sie auf der Website: www.hasselblad-stellar.com. Vertrieben wird die Hasselblad Stellar in der Schweiz durch
Light+Byte AG
CH-8048 Zürich
Tel. 043 311 20 30
Technische Daten: Hasselblad Stellar | |
Sensor | 13,2 mm × 8,8 mm (Typ 1,0) Exmor CMOS-Sensor |
Pixelzahl | ca. 20,9 Megapixel (effektic 20,2 mio. Pixel) |
Objektiv | Carl Zeiss Vario-Sonnar T* 1:1,8/10,4 – 37,1 mm (entspr. 28 – 100 mm KB), 3,6×-Zoomobjektiv |
Bildstabilisator | optisch |
LCD-Display | 7,5 cm (3,0 Zoll) TFT Ansteuerung, 1’228’800 Pixel |
Belichtungseinstellungen | Programmautomatik, Blendenpriorität, Verschlusszeitpriorität, Manuelle Belichtung, Szenenwahl |
Weissabgleich | Automatisch, Tageslicht, Schatten, Bewölkt, Glühlampen, Leuchtstofflampen (warmes Weis/kühles Weiss/ Tagweiss/Tageslicht), Blitz, Farbtemperatur/Farbfilter, Benutzerdefiniert |
Dateiformate | Fotos: JPEG (DCF, Exif, MPF Baseline)- konform, DPOF kompatibel Videos: (AVCHD-Format): Mit dem Format AVCHD Ver. 2.0 kompatibel |
Video | MPEG-4 AVC/H.264 Audio: Dolby Digital 2ch, Ausstattung mit Dolby Digital Stereo Creator Video: MPEG-4 AVC/H.264 Audio: MPEG-4 AAC-LC 2ch |
Ton | Stereo-Mikrophon / Mono-Lautsprecher |
Speichermedien | Memory Stick Duo, Memory Stick Micro, SD-, microSD-Speicherkarten |
Blitzreichweite | ca. 0,3 m bis 17,1 m (W) ca. 0,55 m bis 6,3 m (T) |
Energiequelle | Wiederaufladbarer Lithium-Ionen-Akku NP-BX1, 3,6 V Netzgerät AC, 5 |
Abmessungen | 109 × 59 × 36 mm (B/H/T) |
Gewicht | ca 250 g |
Preis | CHF 1’999.00 |
Das gibt meiner Meinung nach einen Flop. Für solche, die nur fotografieren wollen, ist sie zu teuer bzw. die kaufen für dieses Geld etwas besseres. Und für die „elitäre“ Kundschaft ist das Ganze wohl ein bisschen zu wenig luxuriös und exklusiv – kurz gesagt weder Fisch noch Vogel. Über Design lässt sich bekanntlich streiten, ich finde die H-Dinger ziemlich unschön. Wenn Hasselblad, dann eine richtige Maschine wie eh und je. Dieser Weg (aus der Misere) ist der Falsche.
Nachdem die 3 D Visualisierungen noch eine gewisse Coolness besassen, sieht das fast fertige Produkt ganz anders aus. Die griffigen Knöpfe versprachen gute Bedienbarkeit. Jetzt siehs die Kamera aus, als ob sie aus Teilen verschiedener Anbieter zusammen gebastelt wurde. Ein Riemen aus feinstem Leder und ein Griff aus echtem Holz sind bei einem Gebrauchsgegenstand bzw. Werkzeug fürs Bilder machen kein ausreichender Kaufanreiz. Für Menschen die sich mit teuren Gadgets vom Pöbel differenzieren möchten, gibt es wohl interessanteres zu kaufen.
«Viele Leute bezahlen gerne einen hohen Preis für Dinge, die sich andere nicht leisten können…… Gerade der Luxusgüter-Markt ist ganz vielschichtig. Einerseits kaufen Leute mit normalem materiellen Hintergrund der Qualität wegen ein Luxusprodukt. (zB. Leica, Boss-Anzüge, Aston Martin oder eine Flasche Petrus), anderseits sind da die Neureichen (Altreiche brauchen nicht zu zeigen was sie haben) und dieser Kundschaft reicht dann eine Stellar kaum um sich von der Masse abzuheben. Mir persönlich würde eine Hasselblad die in Manifaktur-Qualität den 500er Würfel sammt Zeiss Objektiven und die H Serie produzieren und weiterentwickeln genügen. Diese Dinge dürfen dann durchaus etwas kosten. Sie sind ja erstklassige Arbeitsgeräte für anspruchsvolle Anwender.
Bei dieser Hitze gönne ich mir jetzt ein feines Bier für Fr. 1.60 die Flasche, eben wie ein Normalo.
Das ist genau die passende Kamera für Vorschulkinder, deren Papa den geichen Betrag jeden Monat für den „Kindergarden“ auswirft. Und davon gibt es deutlich mehr, als Hasselblad bedienen kann.
Für gewisse leute spielt es gar keine rolle ob was hochwertig ist, hauptsache teuer.
bsp. essen-wenn morgen ne teurere neuigkeit kommt, wetten viele neureiche stürzen sich darauf-um zu prahlen. biireweich.
Irgendwann schliesst sich der Kreis und man wird wieder bei einer Pentax 67 sein…..