Die Sektion Geschichte und Archive der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) richtet am 1. und 2. November 2013 in Berlin eine Tagung mit dem Thema «Zeitfragmente. Neue Tendenzen der Photographie-geschichte» aus. Neben einem Gang durch die Geschichte der Fotografie von 1850 bis heute werden einige der eingereichten Arbeiten des DGPh-Forschungspreis für Fotografiegeschichte präsentiert.
Seit den 1990er Jahren hat sich die Forschung zur Fotografiegeschichte enorm erweitert, und dies nicht nur quantitativ, sondern auch im Hinblick auf ihre Gegenstände und Methoden. Längst richtet sie sich nicht mehr nur auf technische Bedingungen der Bildproduktion, auf unterschiedliche Präsentationsformen oder das Werk herausragender Fotokünstler, deren Bedeutung ohnehin von den wechselnden Konjunkturen eines schwankenden Kunstmarktes abhängig ist. Fotografie wird heute vielmehr als konstitutiver Bestandteil vielfältiger Facetten der Gesellschaft gesehen und von der Fotogeschichtsschreibung entsprechend reflektiert.
Die «Tagung Zeitfragmente. Neue Tendenzen der Photographiegeschichte» streift in ihrem Gang durch die Geschichte der Fotografie zentrale Themen der Entwicklung von 1850 bis heute, von der Fotografie im englischen Königshaus über die Stereoskopie zur Porträtfotografie in Zentralafrika und in Pariser Ateliers, von fotografischen Ausstellungen über Fotografie als wissenschaftliches Instrument zum fotografisch illustrierten Buch, und vom Polaroid über zeitgenössische künstlerische Photographie zu modernen Bildarchiven.
Illustrationsfoto zum Vortrag von Hans-Christian Adam (DGPh): «Beckers Alben. Aspekte des Photographischen am britischen Hof» (Sammlung Adam)
Highlights aus dem Tagungsprogramm
• Hans-Christian Adam (DGPh): Beckers Alben. Aspekte des Photographischen am britischen Hof
• Franziska Brons: Der technische Grund der Bilder. Eindrücke von der Internationalen Photographischen Ausstellung Dresden 1909
• Christina Irrgang: Hoffmanns Bildindustrie – Über die narrative Wirksamkeit des fotografischen Bildes in Heinrich Hoffmanns Propaganda-Bildbänden 1932-1944
• Manfred Heiting (DGPh): Autopsie. Zur Forschung über das deutsch-sprachige Photobuch nach 1895
• Bekanntgabe eines neuen DGPh-Stipendiums
• Eva Wilson: Seeing double – Raum, Welt und Betrachter in der frühen Stereoskopie
• Stefanie Klamm (DGPh): Mediale Entscheidungen auf Ausgrabungen und die materielle Kultur der Fotografie
• Jürg Schneider: We shall give you photographs that are pictures. Aus- und Rückblicke auf die Geschichte der Photographie in West- und Zentralafrika
• Anja Herrmann: Imaginäre Flanerie. Das Photoatelier als Ort der Moderne
• Katharina Sykora: Ori Gersht und das photographische Dispositiv
• Estelle Blaschke (DGPh): Making history a profitable thing. Das Bettmann Archiv und Corbis
• Dennis Jelonnek: Instant Masterpieces – Zur Reproduktion von Kunstwerken im Polaroid Sofortbild
Ort: Museum für Fotografie, Vortragssaal, 2. OG, Jebensstraße 2, 10623 Berlin
Die Tagungsgebühr beträgt € 20 für DGPh Mitglieder und Studenten und € 25 für andere.
Weitere Informationen und Anmeldungsmöglichkeiten bis zum 18. Oktober 2013 erfolgen online unter www.dgph.de