Werner Gadliger entführt uns mit seinem jüngsten Buch in die Welt vieler renommierter Künstler wie Jean Tinguely, Roman Signer, André Thomkins, Alex Sadkowsky und zeigt diese in feinfühligen und ungewöhnlichen Porträts. Die Porträtserien zu Nora Iuga, Manfred Papst und Roman Signer werden von aufschlussreichen Interviews zusammen mit drei Essays begleitet, was den Bildband lesenswert abrundet.
Künstlerporträts gehören zu den Spezialitäten von Werner Gadliger. Da er als Fotograf, Zeichner und Radierer selbst künstlerisch tätig ist, findet er auch leicht Zugang in diese Szene und nutzt dort viele freundschaftliche Kontakte, um die Künstlerprominenz in ihrem Umfeld, unterwegs oder im Gespräch zu porträtieren. Ungezwungen, feinfühlig und ungewöhnlich, so wie es Gradligers Naturell und Arbeitsweise entspricht. Das Ergebnis sind Porträts grosser und weniger bekannter Persönlichkeiten, wie man sie bisher kaum gesehen hat. «Der Fotograf versteht es, mit Taktgefühl und Geduld ihr inneres Wesen zu erfassen» steht im Klappentext – was die Arbeitsweise von Werner Gadliger kaum treffender umschreiben könnte.
Das Buch ist kein anonymer Bildband, sondern es wird durch interessante Essays von Guido Magnaguagno, Manfred Papst und Werner Gadliger, drei Interviews zu den Bildserien von Nora Iuga, Manfred Papst und Roman Signer sowie durch ein Nachwort der Herausgeberin Ines Anselmi zu einem ganzen Werk abgerundet. Es sind sehr aufschlussreiche und lesenswerte Texte, die einem den Fotografen und die porträtierten Persönlichkeiten näher bringen.
Über 100 Künstlerportäts präsentiert uns Werner Gadliger in seinem Buch, und er übertrifft damit die Erwartungen des Lesers nicht nur quantitativ, sondern vor allem qualitativ. Gadlinger ist ein herausragender Porträtfotograf unserer Zeit, der mit seinen charaktertreffenden Bildaussagen einen wesentlichen Beitrag zur Dokumentation der gegenwärtigen Künstlerszene geschaffen hat. Viele seiner Porträts dürften in die Kunstgeschichte eingehen und dereinst als Ikonen für berühmte Künstlernamen stehen. Kommt hinzu, dass das Buch in hervorragender Qualität gedruckt ist und so auch die technischen und tonwertmässigen Feinheiten von Gadligers Fotografien hinüberbringt.
Was vielleicht etwas unglücklich ist, sind die Sammellegenden zu mehreren Fortsetzungsseiten, die ein vor- und zurückblättern bedingen, um die porträtierten Personen identifizieren zu können. Die konsequente Zuordnung der Bildlegenden unterhalb des jeweiligen Bildes, wäre für den Leser nützlicher gewesen und hätte der grafischen Linie des Buches keinen Abbruch getan.
Alles in allem: Wer sich für die gegenwärtige Schweizer Kunstszene interessiert, sollte sich Werner Gadligers jüngstes Buch unbedingt zulegen. Es dürfte dereinst zu den wichtigen Porträtbänden der Schweizer Künstlerfotografie gehören.
Urs Tillmanns
Die Buchbeschreibung des Verlages
Feinfühlige, humorvolle, eindringliche, ungewöhnliche Porträts von Jean Tinguely, HR Giger, Roman Signer, Andre Thomkins, Alex Sadkowsky und vielen anderen. In ganz persönlichen Momenten sind die Künstler auf den Bildern des Fotografen Werner Gadliger festgehalten. Das Buch ist die Quintessenz von Gadligers jahrzehntelanger fotografischer Auseinandersetzung mit Künstlerpersönlichkeiten, denen er sich mit wachem Blick und niemals aufdringlich annähert. Der Fotograf versteht es, mit Taktgefühl und Geduld ihr inneres Wesen zu erfassen.
Der Fotograf Werner Gadliger kommt den Schweizer Künstlern nah: Jean Tinguely beim Fussballspiel oder Roman Signer inmitten seiner Experimentier-Werkstatt – in so persönlichen Momenten sind die Künstler auf den Bildern des Fotografen Werner Gadliger festgehalten. Seit der Ausbildung ist seine Faszination vom Wesen des Künstlers ungebrochen, und sie prägt seine Arbeit bis heute entscheidend.
Das Buch ist die Quintessenz von Werner Gadligers jahrzehntelanger fotografischer Auseinandersetzung mit Künstlerpersönlichkeiten, denen er sich mit wachem Blick, respektvoller Zurückhaltung und niemals aufdringlich annähert. Stets versteht er es, mit Taktgefühl und Geduld ihr inneres Wesen zu erfassen, und versucht, nicht nur ein Bild der Person zu machen, sondern das Bild schlechthin.
Die porträtierten Künstler:
Anton Bruhin, Alfred Hofkunst, Angel Duarte, André Ramseyer, Max Ramp, Edi Stöckli, Ursi und Peter Stiefel, Max Vogel, Pascal Knapp, Evangelos Psillakis, Oscar Wiggli, Jean-François Comment, Carl Bucher, Josef Wyss, Kurt Laurenz Metzler, Erwin Rehmann, Daniel Polliand, James Licini, Carlos Duss, Willy Wimpfheimer,
André Thomkins, Eddie Meier, Dieter Roth, Ludmila Vachtova,Robert Indermaur, André Evrard, Paul Raclé, Peter Sein, Giuseppe Reichmuth, Karl Gerstner, Kuki Benski, Tania Bruguera, René Francisco Rodriguez, Gottlieb Kurfiss, Sven Knebel, Franz Anatol Wyss, Hans Josephsohn, Henri Schmid,
Roman Signer, Timmermahn, Eddie Meier, Martin Schwarz, Anna Eisele, Erwin Schatzmann, Anton Portmann,La Lupa, Hanny Fries, Mario Feurer, Hannes Bossert, Hannes Binder, Tazio Marti, Garance Grenaacher, Peter Kneubühler, Nelly, Rosina Kuhn, Mia Bonzanigo, Fred Engelbert Knecht, Kurt Josef Haas,
François Viscotini, Fritz Müller, Marianne Messerli, Paul Leber, Walter Wegmüller, Walter Grab, Hugo Schuhmacher, Walter Arnold Steffen, Urs Maltry,Alex Sadkowsky, Art Ringger, Etienne de Graffenried, Peter König, Olivia Etter, Urban Gwerder, HR Giger, Manfred Papst, Arundhati Roy, Paul Parin, Jürg Federspiel,
Jörg Steiner, Peter Bichsel, Arnold Kübler, Alberto Nessi, Gabriel Garciia Márquez, Gerold Späth,Aglaja Veterayi, Sibylle Lewitscharoff, Bora Cosic, Hugo Loetscher, Gerhard Meier, Werner Morlang, Nora Iuga,
Twins Seven-Seven, Pierre Favre, Niki Good, Ousmane Sembène,Walter Marti, Reni Mertens, René Burri, Robert Trank, René und Rita Groebli, André Melchior, Ernst Scheidegger, Christine Lauterburg, Margaretha Dubach, Flor Garduño.
Die Autoren
Werner Gadliger, geb. 1950 in Kehrsatz BE. 1966 bis 1969 Fotografenlehre in Basel bei Emil Balzer und Hans Hinz. Ab 1973 Beginn der künstlerischen Tätigkeit. Seit 1979 lebt Werner Gadliger als Fotograf, Zeichner und Radierer in Zürich.
Ines Anselmi, Ethnologin, Kulturvermittlerin, Journalistin, Videofilmerin. 1996 bis 2008 Mitarbeiterin der Kulturstiftung Pro Helvetia. Seit 2006 freischaffend bei art-tv.ch, Kulturfernsehen im Netz, und in eigenen Projekten tätig.
Manfred Papst, 1989 bis 2001 Programmleiter des NZZ-Buchverlags, seit 2002 Ressortleiter Kultur der NZZ am Sonntag. Zahlreiche Publikationen zu Literatur und Musik.
Guido Magnaguagno, 1980 bis 2001 Konservator und Vizedirektor am Kunsthaus Zürich. 2001–2009 Direktor des Musée Tinguely in Basel. Lebt als freischaffender Ausstellungskurator und Publizist in Brissago und Zürich.
Der Fotograf:
Werner Gadliger wurde 1950 in Kehrsatz bei Bern geboren und verbrachte dort seine Schul- und Jugendjahre. 1966 bis 1969 absolvierte er eine Fotografenlehre bei Emil Balzer und Hans Hinz in Basel. Danach war er in verschiedenen Berufen tätig, als Fotograf unter anderem bei der Schweizerischen Verkehrszentrale in Zürich und als Luftbildfotograf im Helikopter in Österreich, England und in der Schweiz. 1973 begann er seine künstlerische Tätigkeit. Seit 1979 lebt Werner Gadliger in Zürich und ist als Fotograf, Zeichner und Radierer kreativ tätig. Er hat an verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen teilgenommen und veröffentlichte mehrere Bücher sowie Publikationen in Zeitungen und Zeitschriften.
Werner Gadliger
«Im Atelier und unterwegs: Künstlerporträts»
Mit Texten von Guido Magnaguagno, Manfred Papst und Werner Gadlinger und Interviews zu Nora Iuga, Manfred Papst und Roman Signer
Sprache: Deutsch
160 Seiten mit 190 Schwarzweiss-Abbildungen
Format: 21.5 x 26.5 cm
Hardcover, gebunden
ISBN: 978-3-7165-1779-6
Preis: CHF 42.– / € 35.00
Verlag Benteli AG
Das Buch kann hier online bestellt werden