Urs Tillmanns, 16. Oktober 2013, 08:01 Uhr

Eine neue Ära von Sony: Die α7 ist die erste spiegellose Vollformatkamera

(Update) Sony stellt die erste Kompaktsystemkamera mit Vollformatsensor vor. Davon gibt es zwei Varianten: die α7 (Alpha 7) mit 24,3 Megapixel Auflösung und die α7R (Alpha 7R) mit einem 36,4 Megapixel Exmor Sensor. Beide verbinden professionelle Eigenschaften einer Spiegelreflexkamera mit den Vorzügen eines kompakten, spiegellosen Systems, und beide sind mit schnellem Autofokus, einem neuen Bionz X Bildprozessor sowie NFC- und WiFi-Konnektivtät ausgestattet.

Mit den beiden Modellen α7 und α7R (Alpha 7 und Alpha 7R) präsentiert Sony eine spiegellose Kamera mit Vollformatsensor in zwei Varianten, die anspruchsvollen Fotografen viele kreative Möglichkeiten bietet und sich durch eine kompakte Form auszeichnet. Dazu braucht es neue Objektive, die den grösseren Bildkreisauszeichnen, die wir in unserem nächsten Artikel präsentieren.

Sony a7

Die neue Generation der Sony Alpha-Kameras ist auf einfache Bedienung ausgelegt: alle zentralen Kamerafunktionen sind mit einem Knopfdruck oder einer Berührung der Wahlräder bedienbar. Ergonomisch für Zeigefinger und Daumen verfügen sowohl die α7 als auch die α7R über jeweils ein Kontrollrad auf der Vorder- und auf der Rückseite. Diejenigen, denen das nicht reicht, können auf der Oberseite der Kameras zusätzlich das Wahlrad für die Belichtungskorrektur bedienen. So muss das Auge den weiterentwickelten Sucher mit XGA OLED Display auf Höhe der Sensorebene nicht verlassen, um wichtige Einstellungen während des Fotografierens vorzunehmen. Wer mag, kann auch den 7,5 Zentimetern LCD Monitor auf der Rückseite nutzen. Verglichen mit konventionellen Spiegelreflexkameras führen die α7 Geschwister von Sony alle wichtigen Kamerafunktionen übersichtlich auf kleinstem Raum zusammen. Staub- und spritzwassergeschützt sind die Gehäuse beider Kameras, das Gehäuse der α7R besteht sogar gänzlich aus Magnesium.

Sony a7

Vollformat – eine neue Fotowelt

Das 35 Millimeter Vollformat erlaubt einen höheren kreativen Nutzen mit mehr Spielraum beim Fotografieren. In den beiden α7 Modellen von Sony sind zwei verschiedene Sensoren zu finden: Der 24,3 Megapixel Sensor der α7 ist ist für rauschfreie und detailreiche Bilder konzipiert, während der 36,4 Megapixel Exmor CMOS Sensor der α7R ohne optischen Tiefpassfilter noch mehr auf hohe Abbildungsleistung getrimmt ist. Das neue «On-chip-Design» reduziert die minimalen Lücken zwischen den einzelnen Pixeln. Trotz hoher Pixelzahl bleibt das Rauschverhalten nach Aussagen von Sony «angenehm niedrig».

Angesichts der grossen Datenmengen hat Sony die beiden α7 Kameras mit einem neuen Bionz X Prozessor ausgestattet, der die Fotos und Full HD Videos in Echtzeit verarbeitet. Weiter ist die Kamera mit professionellen Video-Funktionen wie Tonpegelsteuerung und die unkomprimierte Ausgabe der Signale via HDMI an einen externen Monitor oder eine mobile Festplatte ausgestattet.

Der neue «Hybrid Fast Intelligent AF» der α7 verbindet den Phasen-Autofokus mit dem schnellen «Fast Intelligent Autofokus». Der neue «Spatial Object Detection» Algorithmus verarbeitet die ermittelten Daten der beiden Autofokussysteme so schnell, dass der Autofokus der α7 angeblich zu den schnellsten Varianten unter allen Vollformatkameras gehört. Zunächst grenzt der Phasen-Autofokus mit 117 AF Punkten den Schärfebereich im Motiv ein. Im zweiten Schritt ermittelt der Kontrast-Autofokus mit 25 Kontrollfeldern den exakten Schärfepunkt. Dabei kann die Grösse des Spot-AF kann an die jeweilige Situation individuell angepasst werden. Besonders praktisch in der Porträtfotografie: Auf Wunsch fokussiert die α7 beim Porträt-Shooting auf die Augen.

Sony a7

Vernetzt, flexibel und kontaktfreudig

Hochauflösende Fotos können von beiden Kameras sofort auf einem 4K Ultra HD Fernseher wiedergegeben werden. Dank Triluminos Technologie erscheinen die Bilder dann nicht nur in vierfacher Auflösung im Vergleich zu Full HD. Triluminos Colour, so Sony, sorgt im Zusammenspiel mit den 4K Ultra HD Bravia Fernsehern von Sony für «besonders natürliche, nuancenreiche Farben».

Wer seine neuen Fotos direkt via Smartphone oder Tablet teilen möchte, nutzt Near Field Communication (NFC) oder WiFi. Dank NFC reicht es aus, wenn sich Smartphone und Kamera berühren, um eine direkte Verbindung aufzunehmen. Die «PlayMemories» Camera App «Smart Remote Control» erlaubt es jedem Smartphone, die beiden Kameras fernzusteuern und wichtige Einstellungen direkt vom Handy aus vorzunehmen. Weitere Apps zur Ausdehnung der kreativen Gestaltungsmöglichkeiten sollen in Kürze folgen.

Sony a7

Das Zubehör zu den neuen α7 Kameras

Fünf neue Vollformat-Objektive begleiten die beiden Vorzeigemodelle von Sony Konkret kommen zwei Standard-Zooms von Sony und Carl Zeiss, zwei lichtstarke Sonnar T* Prime und ein Premium G Tele-Objektiv auf den Markt. Der neue Objektiv-Adapter LA-EA4 ermöglicht allen, die auf bewährte Objektive zurückgreifen wollen, die Nutzung aller existierenden A-Mount Vollformat-Varianten wie zum Beispiel des angekündigten SAL-70200G2 1:2,8/70-200 mm G SSM II Telezoom.

Als optionales Zubehör bietet Sony den externen Vertikalgriff VG-C1EM an, der zwei Akkus fasst. Das BC-TRW Ladegerät zeigt den Status des eingelegten Akkus via LED Signal an. Der FA-CS1M Blitzschuh kann zum entfesselten Blitzen genutzt werden. Die LCS-ELCA Schutzhülle aus Leder lässt nichts an die neuen Kameras herankommen und sieht zudem edel aus.

Weitere Informationen zu Kameras und Zubehör gibt es unter www.sony.ch. Hier können sowohl die α7 als auch die α7R ab heute vorbestellt werden.

Sony a7

 

Update, 13:00: Über die Sony α7 gibt es bereit sein Erfahrungs-Video von Charles Michel (videoacademy.ch):

Charles Michel a7 Video

 

Preise und Verfügbarkeit
Sony α7 Gehäuse November 2013
CHF 1’749.–
Sony α7R Gehäuse November 2013
CHF 2’449.–
Sony α7 Kit mit 28-70mm November 2013
CHF 2’099.–
Zubehör
VG-C1EM Vertikalgriff ab November 2013
Angabe folgt
BC-TRW Ladegerät Angabe folgt
Angabe folgt
FA-CS1M Blitzschuh Angabe folgt
Angabe folgt
LCS-ELCA Schutzhülle Angabe folgt
Angabe folgt

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Technische Daten Sony α7 und α7R
Objektivkompatibilität Sony E-Mount Objektive
Bildsenor 35 mm Vollformat (35,8×23,9 mm), Exmor CMOS Sensor mit ca 24,3 Megapixel
α7R:
35 mm Vollformat (35,9×24 mm), Exmor CMOS Sensor mit ca 36,4 Megapixel, kein Tiefpassfilter
Aufnahmeformat Foto: JPEG (DCF Ver. 2.0, Exif Ver. 2.3, MPF Baselinekompatibel), RAW (Sony ARW 2.3-Format)
Video: AVCHD-Format Ver. 2.0-kompatibel / MP4
Aufzeichnungsmedien Memory Stick PRO Duo, Memory Stick PRO-HG Duo, Memory Stick XC-HG Duo, SD-Speicherkarte, SDHC-Speicherkarte (UHS-I-kompatibel), SDXC-Speicherkarte (UHS-I-kompatibel)
Autofokus Schneller Hybrid-AF (Phasendetektions-AF / Kontrast-AF) mit 25 Fokussierpunkten
Belichtungssteuerung 1200-Zonen-Bewertungsmessung
ISO-Empfindlichkeit Fotos: ISO 100 – 25’600 äquivalent (1/3 EV-Stufen), (ISO-Zahlen über ISO 50 können als erweiterter ISO-Bereich eingestellt werden), AUTO (ISO 100 – 6’400, wählbar mit oberem bzw. unterem Grenzwert)
Video: ISO 200 – 25’600 äquivalent (1/3 EV-Stufen) / AUTO (ISO 200 – 6’400 äquivalent)
Sucher 1,3 cm (0,5-Typ) elektronischer Sucher (Farbe), 2’359’296 Pixel, 100% Sichtfeldabdeckung, Suchervergrösserung ca. 0,71-fach (50-mm-Objektiv bei unendlich, -1m)
LCD-Display 7,5 cm (3.0″) TFT, 921’600 Pixel, nach oben ca. 90 Grad, nach unten ca. 45 Grad
WiFi Betrachtung auf Smartphone, senden an Computer oder Fernseher
Audio Eingebaute Stereomikrofone oder ECM-CG50 / XLR-K1M (separat erhältlich), Mono-Lautsprecher, 3,5 mm Stereo-Ministecker für Kopfhörer
Abmessungen 126,9 x 94,4 x 48,2 mm
Gewicht ca. 407 g (nur Gehäuse) Ca. 465 g (mit Akku und Memory Stick PRO Duo)

 

 

14 Kommentare zu “Eine neue Ära von Sony: Die α7 ist die erste spiegellose Vollformatkamera”

  1. Wow, ich wage mal zu sagen, das ist ein gewaltiger Druck auf Canon und Nikon, die sich stehts total zurückhalten im spiegellosen Segment etwas schlaues zu bringen.
    Nun, hier müssen erst noch die schlaueren E-Mount Objektive folgen, aber das wird bestimmt geschehen.

  2. @Philippe
    Na die ebenfalls angekündigten EF-Objektive hören sich ja nicht schlecht an – abgesehen davon, dass ich bei EF erst an Canon denken muss. Aber es sind halt Objektive mit E-Mount und für Fullframe.

    Interessant bei Sony ist, dass sich das Foto-Sortiment (für Consumer und Prosumer) schön mit dem Video-Sortiment (für Prosumer und Broadcast) verbindet.

  3. Hört sich viel versprechend an.
    Mir gefällt auch das eckige Design. Offensichtlich geht die Zusammenarbeit von Sony und Olympus soweit geht, dass der Designer der OM-D für die Sony Alpha7 ausgeliehen wurde.

  4. @Markus: Die heissen FE und nicht EF 😉
    Mich erstaunt die Zusammensetzung der angekündigten Brennweiten, die finde ich noch nicht sonderlich interessant.
    2 lichtschwächere Standard-Zooms erstaunen doch. Ok, das eine ist konstant f/4, aber ein Weitwinkelzoom zusammen mit einem Standardzoom hätte meiner Meinung nach mehr Sinn gemacht. Zudem sind im November erst zwei Linsen verfügbar, also wird auch kaum etwas weitwinkligeres vor nächstem Frühling verfügbar sein.
    Die beiden Festbrennweiten finde ich interessanter, auch wenn das 35er erstaunlich lichtschwach ist. Mit f/2.8 wäre eine Pancake Linse irgendwie passender gewesen.

  5. Ein gutes Weitwinkelobjektiv zusammen mit der 7R wäre ein toller Landschaftsfotografie-Kit für Bergtouren und auf Reisen. Aber gut so, so komme ich noch nicht zu bald in Versuchung 😉

  6. Vielleicht erstaunt meine Frage einige: Wird es auch möglich sein, z.B. alte manuelle CONTAX ZEISS-Objektive mit einem Adapter anzuschliessen, wie dies auch bei der NEX möglich ist?

  7. @philippe
    Ja stimmt: FE
    Ein umfassendes System aus dem Boden zu stampfen ist halt schwierig und risikoreich. Es sind ja noch 10 weitere für 2014/2015 geplant. Die Spezialitäten kommen halt später (oder von jemand anderem).
    Zur Not gebe es ja auch die Möglichkeit per Adapter alle A-Mount-Objektive anzuschliessen oder mit Fremdobjektivadapter von Novoflex, Metabones etc. x-beliebiges Objektive zu verwenden.

  8. Die Begeisterung hält sich in Grenzen mit Rangfinder Optiken – nicht Retrofocustypen

    http://www.ronscheffler.com/techtalk/?p=224

    Results on the a7 are for the most part disappointing. All I can surmise at the moment is that the toppings on the a7′s sensor work against achieving optimal (or in some cases, good enough) results with the rangefinder lenses I had available for this test.

    What may also be the case with this new system from Sony, as was with the Nex cameras, is that compatibility with adapted lenses will be model specific. Future cameras may work better, but some may be even be worse…

    Some of the RF designs that appear to be more telecentric, such as the 21 Lux, 21 SEM and CV35 perform fairly reasonably on the a7. More symmetrical designs, such as the ZM21, had worse results.

  9. Ich finde es sinnvoll, im halbprofessionellen Bereich bei KB und hochaufgelöst nicht Bl.2,8, sondern als maximale Öffnung zu wählen. Immerhin entspricht da die Schäefentiefe schon Bl. 2.0 beim Format 4/3.
    Dazu kommt, dass kaum bezahlbare Zoom-Objektive die Auflösung bei 2,8 schon schaffen. Das verteuert nur die Konstruktion (grosser Durchmesser) und muss eh abgeblendet werden, um der Auflösung des Sensors auch nur annähernd zu entsprechen.
    Deshalb finde ich Zoom u, 24-70 und 70-200 mit maximaler Blende 4.0 für diese Sony-Kameras ideal.

  10. Was soll man dazu sagen. Man sucht nach einer passende Sony Kamera und denkt sich: Schade, die Nex Reihe sollte es nicht sein. Aber, so eine ähnliche wie die Olympus OM D … wäre toll. Gibt es aber nicht bei Sony. Also kaufte ich mir vor 3 Monaten die Olympus OM ;-(
    Ich werde diese Kamera im Auge behalten 😉 tolles Teil!

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