Urs Tillmanns, 15. Dezember 2013, 07:00 Uhr

Exif-Daten – was ist das eigentlich?

Vorbei das Zeitalter, als man zu jeder Aufnahme die Blende und Verschlusszeit in ein Notizbuch eintrug. Heute erledigen dies die Exif-Daten, welche jeder Bilddatei angehängt sind. Diese Informationen können sehr nützlich sein, aber auch Risiken bergen.

Kameras sind wahre Datensammler. Der Anwender kann bei der richtigen Interpretation eine Menge lernen, was dem kreativen fotografischen Spiel zugutekommt. Zu jedem Bild, das aufgenommen wird, werden Informationen in den sogenannten Exif-Daten abgespeichert. Exif ist die Abkürzung für «Exchangeable Image File Format» und ein Standardformat der «Japan Electronic and Information Technology Industries Association» (JEITA) für das Abspeichern von sogenannten Metadaten in digitalen Bildern.

Diese Metadaten umfassen weitaus mehr als Kameramodell, Datum, Zeit und Brennweite, sondern auch Informationen zu Weissabgleich, Belichtungseinstellungen oder beispielsweise Blitz und bei GPS-fähigen Kameras natürlich auch noch Angaben zu geografischen Koordinaten. Internetportale wie Flickr, aber auch Bilddienstleister, die Fotobücher oder beispielsweise Fotodrucke anbieten, können diese Exif-Daten auslesen und darüber, bei entsprechenden Fragestellungen, für sie wichtige Schlüsse im Verbraucherverhalten ziehen und dementsprechend ihr Angebot erweitern beziehungsweise spezifizieren.

Metadaten Luzern Tm

In jeder Bilddatei sind in den sogenannten Metadaten alle Bildinformationen abgespeichert 

Die Exif-Daten, die mit jedem beliebigen Computer abrufbar sind, sind fest verankert mit der Aufnahme. Für den Anwender bedeutet dies, dass es nicht so einfach ist, sie zu ändern oder gar zu löschen. Je nach Kameramodell können sich Anwender bereits bei Bildaufruf oder während der Aufnahme über das Display die wichtigsten Exif-Daten anzeigen lassen. Der Fotograf hat so einen Überblick über seine gewählten Kameraeinstellungen und kann bei Bedarf schnell und einfach korrigierend eingreifen.

Für den Fotografen, gerade für Einsteiger, bedeutet die Auseinandersetzung mit den Exif-Daten und deren Analyse nachträglich am Computer einen deutlichen Mehrwert, erhält man dadurch ein Gefühl für die Auswirkungen der gewählten Kameraeinstellungen. Aber auch für fortgeschrittene Fotografen, die in puncto Kameraeinstellungen über ein blindes Verständnis verfügen, sind die Exif-Daten Gold wert, da sich durch sie die Leistung der Kamera und Objektive besser einschätzen lässt. Nehmen wir hier als Beispiel nur das Bildrauschen, das bei einem zu hohen ISO-Wert auftreten kann. Durch die Exif-Daten weiss der Fotograf bei künftigen Aufnahmen, welchen ISO-Wert er nicht mehr überschreiten sollte, möchte er Bildrauschen vermeiden.

Doch Exif-Daten können auch Informationen enthalten, die man zum Beispiel bei der Bildweitergabe oder der Veröffentlichung im Internet nicht unbedingt weitergeben sollte. Zum Beispiel muss nicht jedermann wissen, mit welcher Kamera ein Bild entstanden ist, und es geht niemanden etwas an, wann ich wo genau ich das Bild gemacht habe. Deshalb empfiehlt es sich, die Exif-Daten zu löschen, bevor man Bilddateien weitergibt. Lesen Sie dazu unseren Artikel «Exif-Daten vor der Bildweitergabe löschen»

Quelle: Prophoto-online

 

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