Markus Zitt, 2. Januar 2014, 12:00 Uhr

Rückblick auf das Kamerajahr 2013 und kurzer Ausblick auf 2014

Zum Jahresbeginn werfen wir einen Blick zurück auf die Trends und die interessantesten Produkte von 2013 und mutmassen über mögliche Produkte, die uns 2014 schon bald bringen könnte.

 

2013 war hinsichtlich Kamera- und Objektivneuheiten ein ruhiges Jahr, nachdem das Vorjahr 2012 viele neue Kameras brachte, die zwar weitgehend innovationsfrei waren, jedoch längst überfällige Aktualisierungen darstellten und mit Leistungssteigerungen aufwarten konnten. Im Vergleich dazu brachte 2013 sehr wenige spektakuläre Produkte, dafür aber einige Umwälzungen in der Fotoindustrie (siehe Bericht über Imaging-Summit oder Meldungen zu Kodak, dem Konkurs des Inkjet-Papierherstellers Ilford Schweiz und zur Übernahme von Sinar durch Leica). Ähnlich bedenklich sind auch Änderungen bei der Software, wo Adobe mit den meisten ihrer Produkte und mit Photoshop den Wechsel zur Cloud und zum Abomodell vollzogen hat. Eine Entwicklung, die von der Nutzer-Community sehr ambivalent aufgenommen wurde (siehe Umfrage), jedoch absehbar war und schon länger im Trend lag. Das Problem dabei ist, dass Benutzer nicht zwischen Kauf- und Abomodell wählen können und noch stärker zur Online-/Cloud-Nutzung gezwungen werden. Da bleibt nur der Wechsel zu einem anderen Software-Hersteller.

Wie in den Jahren zuvor gab es 2013 vor allem Modellaktualisierungen, also neue Kameras einer Modellserie mit etwas mehr Auflösung, höherer Lichtempfindlichkeit und schnelleren Bildfolgen, vor allem aber durch modernisierte Zusatzausstattung wie Touchscreen, Wi-Fi, NFC und GPS. Blickt man zurück auf die letzten Jahre, so wird deutlich, dass markante Innovationen, die Kaufreize schaffen, weitgehend ausbleiben. Innovationen in Kameras kommen von aussen, d.h. aus anderen Anwendungsgebieten (IT, UE, Telekommunikation) und fliessen in die Fototechnik ein.

 

Trends des vergangenen Jahres 2013

Das vergangene Jahr (2013) offenbarte keine gänzlich neuen Trends der Fototechnik, sondern setzte vor allem die im Jahr 2012 eingeleiteten Techniktrends fort. Die diesen Trends zugrunde liegende Technik ist schon älter und war schon in den Jahren zuvor immer wieder in einzelnen Kameramodellen implementiert worden, doch erst durch die aktuelle, als wie häufigere Integration, ist dies als Trend zu bezeichnen. Was heute noch Trend ist, könnte bald zum breit etablierten Standard werden, oder aber vielleicht auch durch neue Techniktrends eines Tages obsolet und vergessen sein.

Markant bei der nachfolgenden Aufzählung der Techniktrends ist, dass die bedeutendsten nicht innerhalb der Fototechnik entwickelt wurden, sondern aus anderen Bereichen stammen und nun in Kameras integriert und dort zu einem wichtigen Funktionsmerkmal und Kaufargument werden.

Wi-Fi/WLAN in Kameras: Der Wi-Fi-Funkstandard, der beinahe schon anderthalb Jahrzehnte im Home-Computing etabliert ist und für  drahtlose Netzwerke (WLAN) benutzt wird, gehörte in 2013 beinahe schon zur Grundausstattung einer besseren Kamera. Geschätzt ein Drittel aller neuen Modelle von 2013 ist damit ausgestattet, Tendenz steigend. Und wo Hersteller auf ein integriertes Funkmodul verzichteten, wurden häufig ansteckbare Wi-Fi/WLAN-Module als optionales Zubehör angeboten. Die Möglichkeiten von Wi-Fi in der Kamera – wie Fernsteuerung via Smartphone, Datenübertragung, entfesselter Zweitbildschirm uvm. – sind sehr vielfältig und meist nützlich für jene Digitalfotografen, die eine sinnvolle Anwendung darin sehen. Andere finden Wi-Fi vollkommen überflüssig oder blosse Spielerei.

NFC-Funkschnittstelle: Die Near Field Communication ermöglicht Kommunikation und Datenaustausch auf kurze Distanz. Die Schnittstelle wurde seit 2012 für Handys und Zubehör eingeführt und wird seit 2013 auch in Kameras mit Wi-Fi integriert. Durch «Aneinanderlegen» von zwei NFC-Geräten wird der Kontakt einfach, schnell und bequem hergestellt und ermöglicht z.B. die Konfiguration von Wi-Fi-Kontakten ohne umständliche Eingaben.

Smartphone/Tablets als Kamerazubehör: Schon lange gibt es Fotohandys und Smartphones und auch Tablets (Einführung ca. 2000), doch mit den standardisierten Betriebsysstemen iOS und Android und den zugehörigen App-Shops haben das Fotografieren und die Bildbearbeitung mit Handy/Tablet in den vergangenen zwei, drei Jahren eine besondere Dynamik bekommen.

Schon länger laufen Smartphones den Kompaktkameras den Rang als Fotowerkzeug ab. Längst werden sie nicht nur als Immer-dabei-Kamera zum Knipsen, sondern auch von anspruchsvolleren Fotografen für manche kreative Arbeiten eingesetzt.

Sony Xperia Z1 Unterwasserfotografie

Interessant sind Smartphones – wie jene der Sony Z-Serie oder das Samsung S4 active – als Kamera und als Fotozubehör. (Abgebildet ist das Z1 mit 20 Mpx.) Dass diese Geräte wasserdicht sind, macht sie für manchen (Outdoor-)Fotografen besonders attraktiv.

 

Ein neuerer Trend ist ein Smartphone oder ein Tabet als Kamerazubehör zu verwenden, denn mit manchen Apps lassen sich Kameras bequemer, kontrollierter und vielfältiger als je fernsteuern. Interessanterweise hat diese Entwicklung vor Jahren in der Mittelformatfotografie begonnen, wo mit den Apps Capture Pilot von Phase One und Phocus Mobile von Hasselblad gleich beim Aufkommen von iPad und iPhone sowie deren Android-Pendants diese Möglichkeiten genutzt wurden.

KB-Vollformatsensoren: Nachdem in 2012 etliche DSLRs (Canon, Nikon und Sony), spiegellose Messsucherkameras (Leica) und sogar Kompaktkameras (Sony R1) mit KB-Vollformatsensoren auf den Markt kamen, brachte das erste Halbjahr 2013 diesbezüglich nix. Im zweiten Halbjahr folgten dann Aktualisierungen wie die Nikon D610 und die Sony RX1r sowie die Nikon Df. Ein Paukenschlag waren dann die zwei «Sony Alpha 7»-Modelle mit 24Mpx- und 36Mpx-KB-Vollformatsensor in einem relativ kompakten Gehäuse. Sie sind die ersten spiegellosen Kompaktsystemkameras (CSCs) – sofern man die digitalen M-Modelle von Leica nicht zu den CSCs zählt, wohin die Leicas aber eigentlich gehören.

Sensorauflösung und Verzicht auf Low-Pass-Filter: Hatte Nikon in 2012 mit der D800/D800E mit dem 36 Mpx-Sensor eine Schockwelle ausgelöst, die sich vor allem auf die Preise von Mittelformatkameras auswirkte, so blieb es 2013 erstaunlich ruhig. Lediglich Sony hat mit der Alpha 7r im Herbst und somit anderthalb Jahre später eine Kamera mit solch hoch auflösendem Bildsensor lanciert. Die Gerüchte von KB-Sensoren mit 40 oder gar 50 Mpx haben sich (bislang) nicht bewahrheitet und sind nun still und leise nach 2014 verschoben worden. 40 Mpx erreichte in 2013 lediglich das Smartphone Nokia Lumia 1020 (wie schon zuvor dessen 2012er-Vorgängermodell) und natürlich gehört eine 40-Mpx-Auflösung zur Einstiegsklasse ins digitale Mittelformat.

Bei Systemkameras und ihren Sensoren im Four-Thirds-, APS-C- und KB-Vollformat waren in 2013 Auflösungen von 16, 20 oder 24 Mpx üblich, während Kompakt- und Bridge-Kameras mit ihren kleineren Sensoren 12 bis 20 Mpx boten. Übrigens auch manche 2013er-Smartphones (z.B. Nokia Lumia 1520 und Sony Xperia Z1) protzen mit bis zu 20 Mpx.

Ebenfalls ein Quentchen mehr Schärfe verspricht nicht nur eine hohe Sensorauflösung, sondern auch der Verzicht auf die Low-Pass-Filterschicht vor dem Bildsensor, die normalerweise störende Moirés (Interferenzmuster) verhindern soll. Nach der Nikon D800E und der Pentax K-5IIs von 2012, wurde bei mehreren 2013er Kameras darauf ebenfalls verzichtet: Nikon D7100, Pentax K-3, Sony Alpha 7r, Sony RX1r. Damit dürfte sich diesbezüglich ein weiterer Trend abzeichnen.

Schneller AF im spiegellosen Betrieb: Spiegellose Kompaktsystemkameras (CSCs) und DSLRs im Live-View- bzw. Videomodus sollen schnell und präzise scharfstellen, wie man sich dies von DSLRs mit ihren spezialisierten AF-Phasendetektionssensoren gewohnt ist. Wird der Bildsensor auch zur Fokussierung benutzt, geschieht dies meist mit zeitaufwändigerer und somit langsamerer Kontrastmessung. Doch nun sind die Bildsensoren selbst  mit einigen Phasendetektoren bestückt. Dank dieser Kombination von Sensorelementen (Grossteil für Bilderzeugung und einige für AF) ist der sogenannte Hybrid-AF möglich, der DSLR-typisch schnell scharf stellt. Beispiele für neue Kameras mit Hybrid-AF sind die DSLR Canon EOS 70D und die CSC Olympus OM-D E-M1 (siehe auch Artikel: AF-Funktionsweisen).

Bridge-Kameras mit mehr Zoom und hoher Lichtstärke: Bevor DSLRs vor etwa 10 Jahren für jedermann erschwinglich wurden, waren die Bridge-Kameras das vielseitige Fotowerkzeug für viele versierte Digitalfotografen. Typisch ist das grosse, dominierende Zoomobjektiv bei diesen Kameras, die in den letzten Jahren vor allem mit immer grösseren Brennweitenbereichen aufwarten konnten. In 2012 wurde erstmals eine Bridge-Kamera mit 50fachem Zoombereich sowie eine mit Lichtstärke von 1:2,8 über den ganzen Zoombereich vorgestellt. Beide Kameras erhielten dieses Jahr durch Modelle von anderen Herstellern Konkurrenz. Zumindest die immer stärkeren Zoomfaktoren sind eine klare Tendenz, die seit Jahren existiert. Abzuwarten bleibt, wie weit diese Entwicklung gehen kann.

Panasonic Lumix FZ200

Die noch immer erhältliche Lumix FZ200 von 2012 ist mit ihrer Lichtstärke von 1:2,8 die Vorlage für einige Bridge-Kamera-Highlights von 2013.

 

Retrodesign: Kameras im Retrolook erfreuen sich grosser Beliebtheit. In welchem Verhältnis dies am Design und der eigentlichen Technik liegt, ist jedoch unklar, da von den Kameramodellen ja nicht jeweils eine moderne und eine retrogestylte Designvariante angeboten wird. Auch dieser Trend ist schon älter und hat vielleicht mit der ersten digitalen PEN von Olympus angefangen. Inzwischen sind immer mehr Hersteller auf diesen Zug aufgesprungen und lassen ihre modernst ausgestatteten Kameras in klassischem Gewand auf den Markt. Beispiele des Jahres 2013 sind die Fujifilm-X-Modelle, die Nikon Df sowie die Olympus-CSC-Modelle OM-D E-M1 und PEN E-P5.

 

Die Systemkamera-Highlights 2013

Canon: Nach lang erwarteten Kameras und interessantem Zubehör (z.B. Speedlite 600EX-RT) in 2012, war 2013 ein mageres Neuheitenjahr für Canon-Fans. Viele erwartete Kameras – wie eine EOS 7D Mark II oder eine hoch auflösende DSLR – kamen nicht. Immerhin konnte Canon mit der EOS 70D und ihrem Hybrid-AF überzeugen und schürt damit Hoffnung auf neue (semi-)professionelle DSLR-Modelle mit Hybrid-AF. Bleibt zu hoffen, dass Canon in 2014 aus dem Dornröschenschlaf aufwachen wird.

Canon EOS 70D SensorDie Canon EOS-70D ist dank APS-C-Sensor mit Hybrid-AF die erste Spiegelreflex mit schnellem AF in Live-View- und Videomodus.

 

Nikon: Nachdem schon in 2012 einige DSLRs und Objektive auf den Markt kamen, hat Nikon auch 2013 in regelmässigen Abständen neue DSLRs eingeführt, wobei es sich bei der D610 und D5300 (neu mit GPS und Wi-Fi) bloss um Modellaktualisierungen handelt.

Nikon D7100 16-85mm

Die Nikon D7100 ist eine schnelle DSLR mit 24Mpx-Sensor im APS-C-Format. Weil die Zielgruppe inzwischen nur noch voll auf Vollformat abfährt, hat die D7100 allerdings nicht für Furore gesorgt. Vermisst haben wir in der Kamera GPS und Wi-Fi, was es nur als ansteckbares Zubehör gibt, das zusätzlich kostet und das Handling beeinträchtigt.

Nikon Df SL mit 1.8/50mm SE 34r-AnsichtIn der retro-gestylten Nikon Df steckt der extrem lichtempfindliche und rauscharme Vollformatsensor der D4 und das etwas magere AF-System der D600/D610. Das Gehäusedesign ist bemüht klassisch, wobei die konventionellen Einstellräder gegen unabsichtliches Verstellen gesichert sind, was leider das Handling etwas umständlich macht.

Pentax: In 2013 hat Pentax ihre beiden DSLR-Systeme sanft überarbeitet, indem vor allem Objektive überarbeitet und die Kameras K-500 und K-50 vorgestellt wurden. Im Kleinbildbereich wird entgegen dem allgemeinen Trend weiterhin auf Sensoren mit APS-C-Format gesetzt. Im Mittelformat wurde (noch) nicht die erwartete Neuauflage der 645D lanciert.

Pentax K-3 oim Wasser Regen

Die Pentax K-3 ist das aktuelle Topmodell und mit 24Mpx-Sensor im APS-C-Format ausgestattet, der auf einen Low-Pass-Filter verzichtet. Wie bei Pentax üblich ist die Kamera wirksam gegen Spritzwasser geschützt.

 

 

Systemkamera-Highlights 2013

Fujifilm: Die Japaner haben ihr Systemkamerasortiment mit etlichen Kameramodellen, wie einer aktualisierten X-E2 (neu mit Wi-Fi) sowie preisgünstigen Modellen Fujifilm X-A1 und X-M1, erweitert und somit das attraktive System auch für weniger gut betuchte Fotofans zugänglich gemacht.

Fujifilm X-E2 mit 10-24mmDie Fujifilm X-E2 ist eine konsequente Weiterentwicklung der X-E1 und kommt mit schnellerem AF und Wi-Fi.

 

Nikon: Mit einigen Kameramodellen und Objektiven, wie dem lichtstarkem Porträttele, wurde das «Nikon 1»-System in 2013 ausgebaut. Der kleine 1-Zoll-Sensor stört viele, hat aber durchaus seine Berechtigung.

Nikon AW1 schwarz im Wasser

Die Nikon 1 AW1 ist die erste digitale wasserdichte Systemkamera. Sie taucht bis zu 15 Metern und hat GPS an Bord. Dazu gibt es zwei wasserdichte Wechselobjektive sowie die Palette an normalen Objektiven der «Nikon 1»-Serie. Die AW1 wirkt wie eine digitale Nikonos, ist allerdings aufs Knipsen ausgerichtet, wie die wenigen, kaum handschuhtauglichen Bedienelemente und das menülastige «Nikon 1»-Bedienkonzept offenbaren.

 

Olympus: Zusammen mit Panasonic hat Olympus einst die neue Gattung der spiegellosen Kompaktsystemkameras begründet und mit ihrem ersten CSC-Modell PEN E-P1 vielleicht auch den Retrolook ausgelöst. Olympus hat ein grosses Objektivsortiment für ihre CSCs – zusammen mit dem Systempartner Panasonic sogar das grösste. In 2013 wurde die Palette mit dem retrogestylten PEN-Flaggschiff, der neuen Wi-Fi-fähigen PEN E-P5 aktualisiert.

 Olympus OM-D E-M1 mit adaptiertem EZ-1435

Mit der Olympus OM-D E-M1 hat sich Olympus endgültig und offiziell von den DSLRs verabschiedet. Wie im Bild zu sehen ist, lassen sich mit Adapter auch die «alten» Spiegelreflex-Objektive vollumfänglich verwenden. Dank Hybrid-AF stellt die E-M1 mit allen Objektiven so schnell wie eine DSLR scharf.

 

Panasonic: Wie jedes Jahr wurde das Angebot durch verbesserte Modelle aktualisiert. Zum Jahresbeginn 2013 wurde das Topmodell Lumix GH3 im Markt eingeführt, das auch ein Highlight darstellt, aber bereits 2012 vorgestellt worden war. Panasonic-Highlights von 2013 sind deshalb die beiden folgenden Modelle:

Panasonic DMC-GX7s slant_H-H020A Die Panasonic Lumix GX7 bietet erstmals für eine Panasonic-Kamera die Bildstabillsierung per beweglichem Sensor. Zuvor konzentrierte sich Panasonic auf Bildstabilisierung in den Objektiven, was diese etwas fetter und teurer macht. Mit der GX7 und Sensor-Shift sind bildstabilisierte Aufnahmen mit jedem beliebigen Objektiv möglich. Dies gilt auch für adaptierte Objektive. Besonders gefällt der integrierte elektronische Sucher, der nicht – wie üblich – eine sperrige DSLR-Gehäuseform verursacht, sondern wenig hervorsteht, und sich bis zu 90 Grad nach oben neigen lässt.

Panasonic Lumix GM1

Mit der Lumix GM1 hat Panasonic eine der kleinsten CSCs auf den Markt gebracht, die nun wirklich den Anspruch der Kompaktkeit voll erfüllt – zumindest je nach aufgesetztem Objektiv.

 

Samsung: Der südkoreanische Hersteller mischt seit Beginn des Digitalkamerazeitalters im Fotobusiness mit und hat immer wieder Kameras mit fortschrittlichster Computer-Technik auf den Markt gebracht. Sehr früh bot Samsung Kompakt- und Systemkameras mit Wi-Fi an. Das NX-System wird mit aktualisierten Modellen wie der NX300 und attraktiven Objektiven wie dem ultraflachen 10mm-Fish-Eye oder dem 45mm-2D/3D-Objektiv (für 2D und 3D- Foto- und Filmaufnahmen) kontinuierlich ausgebaut.

SAMSUNG GALAXY NX

Die Samsung Galaxy NX ist die erste kompakte Systemkamera und dritte Fotokamera mit Android-Betriebssystem. Sie lässt sich also vorne durch Optiken und «hinten» durch Apps erweitern. Natürlich kann die Kamera auch mit einer SIM-Karte bestückt werden und dann über Mobilfunk Daten austauschen und aufs Internet zugreifen.

 

Sony: Der Unterhaltungselektronikriese hat in 2013 die meisten Produkte auf den Markt gebracht, die Aufsehen erregten und als Innovationen gefeiert werden können.

Sony a7Die Alpha 7 mit 24 Mpx und die 7r mit 36 Mpx (ohne Low-Pass-Filter) haben mit ihrem Vollformat-Bildsensor für Furore gesorgt, zumal die Kameras kaum grösser als andere spiegellose mit deutlich kleineren Sensoren (APS-C und Four-Thirds) sind.

 

Bridge-Kamera-Highlights 2013

 

Olympus STYLUS-1

Die Olympus Stylus 1 besitzt in ihrem kompakten Gehäuse ein 10x-Superzoom mit einer durchgehenden Lichtstärke von 1:2,8.

Panasonic Lumix DMC-FZ72

Die Pansonic Lumix FZ72 bietet mit einem 60fachen Zoomfaktor den derzeit grössten Brennweitenbereich. Zwar gibt es auch einige aktuelle Konkurrenzmodelle, deren Telebrennweite 1200mm bei KB entspricht, doch mit einem 20mm bietet die FZ72 mehr Weitwinkel als jene und schafft somit eben einen Zoomfaktor von 60x.

 

Sony RX10

Die Sony Cyber-shot RX-10 verfügt über ein 8fach-Zoom mit einer durchgehenden Lichtstärke von 1:2,8 und liefert zudem Videos von hoher Qualität.

 

Objektiv-Highlights 2013

 

Canon EF 200-400mm L IS USMDas Canon EF 4/200-400mm L USM IS mit integriertem, zuschaltbarem 1,4x-Telekonverter war schon 2012 vorangekündet worden und kam  2013 endlich auf den Markt. Den Komfort eines zuschaltenbaren Telekonverters, der das zeitraubende, umständliche Abnehmen und Ansetzen nur zur De- bzw. Montage eines Konverters überflüssig macht, hat allerdings seinen Preis.

 

Nikon: Von Nikon gab es dieses Jahr etliche gänzlich neue oder aktualisierte Objektive. So kam endlich ein Nachfolgemodell für das 80-400mm auf den Markt. Das neue 80-400mm G ED kann nun sowohl bezüglich AF als auch in der Bildqualität überzeugen. Nikon AFS1.4/58mm G

Mit der Neuauflage des Noct-Nikkors AF-S 1,4/58mm G, das einst  in den 1970er Jahren beeindruckte, liefert Nikon ein für Available-Light-Fotografie optimiertes Objektiv.

 

Sigma: Als Fremdobjektivhersteller hat Sigma ihr Sortiment dieses Jahr mit mehreren attraktiven Objektiven aktualisiert. Dazu gehört das vielversprechende 4,0/24-105mm DG OS HSM für Vollformatsensoren.

SIGMA 1.8/18-35mm

Highlight mit einer für ein Weitwinkelzoom bislang unerreichte Lichtstärke ist das Sigma 1,8/18-35mm DC HSM, das für Kameras mit APS-C-Sensoren konzipiert wurde.

 

Sony: Die Japaner haben inzwischen zahlreiche verschiedene Systeme, die es mit neuen Objektiven zu versorgen gilt: A-Mount (DSLR-/SLT-Kameras), E-Mount und E-Mount-Vollformat (CSC-Modelle). Sony ist darüber hinaus auch bei Smartphones wie dem Xperia Z1 aktiv und erfolgreich. Besonders innovativ sind zwei Aufnahmemodule für Smartphones, die Foto- und Smartphonetechnik verbinden.

Sony SmartShot QX10 mit Xperia i1

Die QX-Aufnahmemodule sehen zwar wie aufsetzbare Linsen für Smartphone-Kameras aus, vom Konzept her erinnern sie jedoch eher an die modulare Ricoh GXR. Das QX10 und das QX100 bestehen jeweils aus Objektiv mit eigenem Bildsensor (samt Speicherkarten- und Akkufach), wobei die Bedienung per Wi-Fi/NFC von einem Smartphone aus erfolgt. Im Bild sind das Aufnahmemodul QX-10 und der Befestigungsclip zu sehen. Das Modul muss nicht zwingend am Smartphone befestigt sein, sondern kann entfesselt eingesetzt werden.

 

Zeiss: In 2013 wurden die ersten zwei Objektive der Touit-Serie für spiegellose Systemkameras mit APS-C-Sensor vorgestellt, die mit Anschlüssen für Sony NEX- bzw. E-Mount und Fujifilm X-Mount angeboten werden. Das Highlight ist aber das folgende Normalobjektiv für Kleinbild-Vollformat.

Zeiss Otus 1.4/55 mm

Das Zeiss Otus 1,4/55mm ist das erste Objektiv einer neuen höchstwertigen Modellreihe für (KB-Vollformat)-DSLRs von Canon und Nikon. Es soll laut verschiedenen unabhängigen Tests die ultimative Bildqualität und -schärfe erreichen, wie sie von Zeiss versprochen wurde.

 

 

Zubehör-Highlights 2013

Eye-Fi: Die kombinierten Wi-Fi- und Speicherkarten im SD-Format ermöglichen seit langem viele Kameras mit Wi-Fi auszustatten und z.B. Fotos per WLAN auf Computer und in die Cloud zu speichern. (Auch Geo-Tagging per WLAN-Ortung, anstelle von GPS, ist mit einigen Eye-Fi-Karten möglich – was besonders in Ballangsräumen gut funktioniert.)

Eye-Fi mobi Wi-Fi-card

Die mobi ist die neuste Variante von Eye-Fi und überträgt Bilder während dem Fotografieren aufs Smartphone oder Tablet, von wo sie versendet oder ins Web geladen werden können. Amateure und Blogger laden so Fotos im Nu auf Facebook & Co, Pressefotografen schicken ihre Bilder mit weniger Zwischenschritten in die Redaktion.

 

Was bringt 2014

Das neue Jahr beginnt mit der CES Show (Messe für Unterhaltungselektronik vom 7. bis 10. Januar 2014), an der auch die PMA Show (Messe der Photo Marketing Association) angehängt ist. Somit ist dann auch gleich in der zweiten Januar-Woche mit einer ersten Ankündigungswelle von Kameras zu rechnen. Erwartet werden – wie in den letzten Jahren – weniger grundsätzlich neue Modelle, als vielmehr weiterentwickelte Nachfolgemodelle etablierter Modellserien.

Die Gerüchteküche verheisst zwar einige Neuheiten, doch so richtig brodeln tut es derzeit nicht. Zu erwarten ist, dass sich die 2013er Trends auch in 2014 fortsetzen: Wi-Fi in einem Grossteil der Kameraneuheiten, einige weitere Kameras mit Android und weitere Zunahme der Smartphone-Fotografie auf Kosten von Fotokameras.

Wir werden sicher weitere Systemkameras mit KB-Vollformatsensor sehen: Denkbar wäre eine DSLR von Pentax oder auch eine CSC von Fujifilm sowie von den üblichen Verdächtigen Canon, Nikon und Sony.

Video: Um die Videofunktion in Fotoapparaten ist es etwas ruhiger geworden, nachdem einst die ersten filmenden DSLRs und CSCs einen Hype ausgelöst hatten. Längst ist Video standardmässig integriert und wird von manchen intensiv, von anderen wenig oder gar nicht genutzt. Bei professionellem Video und Digitalcinema sowie in der Unterhaltungsindustrie stehen die Zeichen auf 4K bzw. UHD, d.h. Filmen mit noch höherer Auflösung. Denkbar, dass einige einzelne Fotokameras in 2014 damit aufwarten werden. (Bislang gibt es ja nur die Canon EOS 1D C.)

.

Ein Kommentar zu “Rückblick auf das Kamerajahr 2013 und kurzer Ausblick auf 2014”

Schreibe einen Kommentar

  • Kommentare werden erst nach Sichtung durch die Redaktion publiziert
  • Beachten Sie unsere Kriterien für Kommentare im Impressum
  • Nutzen Sie für Liefer- und Kontaktnachweise die Angaben im entsprechenden Artikel
  • Für Reparaturanfragen und Support bei Problemen wenden Sie sich bitte direkt an den Hersteller (siehe dessen Website) oder Ihren Händler
  • Beachten Sie, dass Fotointern.ch eine reine und unabhängige Informationsseite ist und keine Waren verkauft oder vermittelt
  • Ein Kommentar darf maximal 800 Zeichen enthalten.

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Noch 800 Zeichen

Werbung
Werbung

Abonnieren Sie jetzt Fotointern per E-Mail direkt in Ihr Postfach und verpassen Sie keine Beiträge mehr. Wir nutzen MailChimp für den Versand. Weitere Infos finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Ihr Browser ist veraltet!

Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um diese Website korrekt dazustellen.Den Browser jetzt aktualisieren

×