Peter Schärer von www.fotokurse.ch kennt Venedig aus dem Effeff. Seit 15 Jahren geht er zum Carneval und versucht diese Atmosphäre und viel fotografisches Know-how seinen Kursteilnehmern weiterzugeben. Es ist eine einzigartige, farbenfrohe und motivreiche Zeit, die unzählige Fotografen anlockt. Fotointern.ch war eine Woche lang mit dabei …
«Für mich ist der Carneval jedes Jahr wieder anders» erzählt Peter Schärer, der seit 15 Jahren dieses traditionelle Brauchtum in der Lagunenstadt nicht nur als Kursleiter erlebt, sondern auch selbst fotografisch dokumentiert. «Man kennt sich – die vielen Masken und die weit in der Überzahl liegenden Fotografen, die das emsige Treiben mit der Kamera engagiert verfolgen. Und doch zeigt sich jeder Carneval wieder von einer neuen, noch motivreicheren Seite. Und so lange es den Carneval gibt, wird er ein Eldorado für Fotografen bleiben, mit einer Motivvielfalt und der typischen Kulisse Venedigs, wie sie anderswo kaum zu finden ist.»
Peter Schärer und seine Assistentin und selbst Kursleiterin Riccarda Staub haben einen didaktisch logischen und sehr informativen Kurs aufgebaut mit Kursunterlagen, die für die Teilnehmer auch nach dem Kurs eine wichtige Praxishilfe sind.
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Iris Buner ist Büroangestellte und fotografiert seit vielen Jahren hobbymässig. «Ich achte vor allem auf Details, die mich faszinieren, und habe früher zur analogen Zeit noch sehr viel Schwarzweiss fotografiert. Jetzt geniesse ich die digitale Arbeitsweise, weil man damit viel mehr Möglichkeiten hat.»
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«Ich habe mir den Carneval anders vorgestellt. Weniger Leute, und ich hätte gerne mehr Zeit und Platz, um die prachtvollen Masken in aller Ruhe fotografieren zu können. Ich habe viel in diesem Kurs gelernt, auch was die Bedienung der Kamera anbelangt.»
Pflicht und Kür
Der Kurs beginnt zuerst mit dem Kennenlernen der Kamerafunktionen. «Das ist eine enorm wichtige Grundlage» informiert Peter «denn ich stelle immer wieder fest, dass die meisten Teilnehmer von ihrer Kamera nur gerade jene Funktionen beherrschen, die sie immer wieder benutzen und die vielen technischen und gestalterischen Möglichkeiten gar nie ausschöpfen. Deshalb ist die Kamerakunde als repetierte Grundlage für viele wichtig, um einmal anders zu fotografieren und Techniken und Einstellungen auszuprobieren, die sie bislang nicht kannten oder die sie nur rudimentär anwandten.»
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Pascal Darold wird wahrscheinlich die Fotografie dereinst zu seinem Beruf machen, jedenfalls steht er unmittelbar am Anfang einer Fotodesigner-Weiterbildung. Bis diese beginnt, macht er jetzt ein Praktikum bei Peter Schärer.
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«Ich bin jetzt schon das vierte Mal am Carneval in Venedig. Es ist jedes Mal ein Erlebnis, obwohl die Faszination schon etwas unter den vielen Leuten und dem Gedränge leidet. Was jedoch für mich sehr spannend ist, ist der Wettbewerb mit den anderen Teilnehmern und die gemeinsame Besprechung der verschiedenen Arbeiten.»
Eine Technik, auf die sich Peter und Riccarda im Kurs konzentrieren, ist die manuelle Einstellung. «Viele Leute beherrschen diese kaum noch, weil sie alles mit Programmautomatik und automatischer Scharfeinstellung aufnehmen, dabei ist die manuelle Einstellung von Verschlusszeit, Blende, ISO und Schärfe das Ein-mal-Eins der Fotografie, mit dem man alle wichtigen Zusammenhänge für die Motiverfassung und Bildgestaltung versteht.»
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Ambra Ribi kommt aus der Gastronomie und fotografiert seit langem engagiert. Sie liebt es, immer wieder neue Geräte und Techniken zu erproben und dabei andersartige Bildeffekte zu entdecken. Zweiter Teil des Hobbys ist die Bildbearbeitung, mit der sie gerne Bilder optimiert oder auf fantasievoll verändert.
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«Ich war schon viele Jahre nicht mehr in Venedig, und für mich ist es wie eine Neuentdeckung. Auch wenn man sonst für die Fasnacht nicht allzu viel übrig hat, so ist die Maskenwelt in Venedig doch eine ganz andere.»
Nach dem ersten Theorieunterricht geht es dann auch hinaus ins bunte Treiben. Motive noch und noch … Die Masken lassen sich ausgesprochen gerne fotografieren und man kann ihnen auch durchaus Anweisungen geben, wenn man sie vor einem bestimmten Hintergrund aufnehmen oder sonst eine originelle Idee realisieren möchte. Viele der Verkleideten posieren auch schon fast professionell und wissen genau, wie sie sich verhalten müssen, damit sie gut aufs Bild kommen. Oft teilen sie nach dem Shooting auch ihre Visitenkarte mit der E-mail-Adresse aus und freuen sich natürlich über jedes Bild, das man Ihnen als Dankeschön zuschickt. Wann man am besten wo ist, um die Höhepunkte des Carnevals zu erleben, wissen Peter und Riccarda genau, und Riccarda, deren Muttersprache Italienisch ist, hilft immer dann weiter, wenn es sprachliche Schwierigkeiten gibt oder wenn die sieben Schäfchen Gefahr laufen, sich im Kanal- und Gassenlabyrith zu verirren …
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Peter Schärer ist Leiter von www.fotokurse.ch und kennt hier nicht nur die Carneval-Szene perfekt, sondern auch viele der Masken und Fotografen persönlich. Hinzu kommt seine kompetente fachliche Leitung und der geschickte didaktische Aufbau seiner Kurse.
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«Für mich ist jeder Kurs wieder anders, und ich profitiere von den vielen Meinungen und interessanten Bildern meiner Teilnehmenden. Dabei macht es Spass den Lernerfolg verfolgen zu können und zu sehen, wie der Stoff erfolgreich umgesetzt wird.»
Wer aber steckt hinter den vielen Masken? Wer glaubt, es seien Venezianer, der irrt. Das Typische des Carnevale sei in den letzten Jahren schon stark verwässert worden, sagt uns eine Hamburgerin hinter ihrer schwarzweissen Maske, die seit dreissig Jahren jedes Jahr hieher kommt. Das liege einmal daran, dass immer mehr Masken aus allen Ländern zum Carneval nach Venedig pilgern und sehr unterschiedliches Benehmen hier für angebracht halten, anderseits aber auch daran, dass die Behörden immer schärfere Vorschriften erlassen, was das Carnevalstreiben von Jahr zu Jahr stärker einschränkt. Dabei müssten die Venezianer ja alles Interesse daran haben, die Attraktivität dieses Brauches aufrecht zu erhalten, denn davon profitieren unzählige Masken- und Kostümhändler ebenso, wie die vieles Ristorantes, Gondoliere und Souvenirverkäufer zu einer Jahreszeit, wo sonst der Touristenstrom ein eher mässiger wäre.
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Riccarda Staub ist Assistentin von Peter Schärer und führt auch selbständig Kurse vor allem zur Bildbearbeitung durch. Weiter ist sie ein ausgesprochenes Organisationstalent und sorgt dafür, dass wir jeden Abend in einem noch originelleren und doch nicht zu teuren Ristorante etwas zu essen bekommen.
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«Venedig ist so etwas wie meine zweite Heimat – auch wenn nicht Carneval ist. Die Stadt ist voll von lohnenden Motiven, und das bunte Maskentreiben setzt dem Charme der Stadt noch die Krone auf. Ideal, um sich fotografisch in den Disziplinen der Reportage und des Porträts zu üben.»
Wer etwas auf sich hält, und den Carneval von Venedig aktiv besucht, der schneidert auch sein Kostüm selbst und gestaltet seine Maske nach eigener Fantasie. Die Roben und Papiermaché-Visagen sind reine Kunstwerke und kosten auch in Eigenfertigung noch immer ein Vermögen. Und dass man jedes Jahr anders daher kommt und versucht sich dabei selbst zu übertrumpfen, ist Ehrensache …
Bildbesprechung und Inspiration
Der Tagesplan läuft nach einem bestimmten, bewährten Schema ab: Nach dem Frühstück werden in der Bildbesprechung die fünf besten Bilder jedes Teilnehmers diskutiert. Aus Fehlern lernt man … Spannend, was die Kollegen mit den grossen Rohren fertig gebracht haben und aufregend, welche neuen Perspektiven mit dem extremen Weitwinkel entstanden sind. Kein Bild wie das andere, obwohl alle von der Motivwelt her alle die gleichen Voraussetzungen hatten.
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Stefan Strub ist Bauführer im Rückbau und braucht die Kamera in erster Linie als Dokumentationsmittel. Daraus ist ein Hobby entstanden, das er jetzt auf seinen viele Töffreisen intensiver pflegen will. Zudem bieten ihm die fantastischen Lichtstimmungen des nahen Pfäffikersees immer neue Motive.
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«Was mich am Carneval in Venedig fasziniert, sind die edlen und stilvollen Masken, zu denen das morbide Stadtbild einen faszinierenden Kontrapunkt bildet. Kommt für mich hinzu, dass ich meine Systemkamera erst seit kurzem habe und dass für mich die Ausführungen von Peter sehr nützlich sind.»
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Aber lassen Sie sich mit den in den Artikel eingestreuten Diaschauen der Teilnehmenden in die Welt des Carnevals und der fotogenen Lagunenstadt entführen. Falls Sie Lust verspüren, das motivträchtige Treiben selbst zu erleben und zu fotografieren, dann haben Sie noch bis nächsten Mittwoch eine Chance dazu. Oder nächstes Jahr, wenn Peter Schärer zum 16. Mal nach Venedig geht …
Urs Tillmanns
Weitere Informationen finden Sie unter www.fotokurse.ch
Hoi Peter. Das sind wunderschöne und farbenfrohe Impressionen. Eine sehr gelungene Präsentation. Alles Gute und bis bald.
Gruss Daniel
… dann schon lieber Carneval in Rio!
Die Lagunenstadt Venedig ist bestimmt immer wieder eine Reise wert!
Bewegen sich am Carnevale di Venezia die wunderschönen, prachtvollen Masken, bekommt die Stadt noch einen zusätzlichen Charme. Der Aufmarsch der vielen Fotografen zeigt, dass der Carnevale in Venedig etwas ganz besonders sein muss. Umso schöner wenn man in Verbindung eines Fotokurses, das Fotografieren, die ausgewählten Treffpunkte der Masken und Venedig kennen lernen kann! Kommt man mit so perfekten Bildern und tollen Eindrücken nach Hause, sind die Erwartungen voll und ganz erfüllt.
Ganz herzlichen Dank an den Veranstalter Peter Schärer mit Assistentin und Organisatorin Riccarda Staub, sowie den Verfasser dieses Berichtes Urs Tillmanns.
Ich kann allen Freunden der Fotografie, diesen Kurs nur ans Herz legen. Prima Führung, man hat nie ausgelernt. Erfolg garantiert bei angenehmer Atmosphäre!
Gratuliere Urs zu der sehr schönen Reportage und den Teilnehmern, die wir alle an einem Abendessen kennen lernen durften, zu den exquisiten Aufnahmen. Da sind Könner am Werk.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im 2015 zu einem weiteren „Abendmahl“.
Super Rückblick in Wort und starken Bildern auf eure Venedig Reise.
Toll, wenn man so einige Tage mit euch und in der Gruppe fotografieren und lernen kann. Kann ich allen empfehlen.