Die Farbdarstellung bei Smartphones und Tablets gleicht eher einem Glücksspiel als einer Wissenschaft. Denn: Während sich Monitore kalibrieren lassen, ist der Besitzer eines mobilen Geräts auf die Einstellungen des Herstellers angewiesen – von der Serienstreuung mal ganz zu schweigen. Die Foto-App ColorTrue schafft hier Abhilfe – die richtige Hardware voraussetzt.»«
Wer sein Mobilgerät mithilfe von ColorTrue kalibrieren möchte, braucht dazu die Hilfe eines Computers und die Hardware aus dem Haus X-rite. Derzeit werden ColorMunki Smile, ColorMunki Display, i1Display Pro und i1Pro 2 unterstützt. Diese Geräte liefern die Daten für die Kalibrierung und das funktioniert auch richtig gut. Vorausgesetzt, iPad und Computer befinden sich im selben Netzwerk und auf dem Computer sollte die passende Software zur Monitorkalibrierung auch installiert sein. Aber das wird sie wohl sein, denn wer ein solches Gerät besitzt, wird es ja auch schon einmal benutzt haben.
Die App funktioniert nur mit der richtigen Hardware
Wie funktioniert das Ganze dann?
Das iPad oder iPhone stellt eine Verbindung zum Computer her, beziehungsweise das übernimmt die Foto-App. Gleichzeitig muss die Hardware am Computer angeschlossen und betriebsbereit sein, alles Weitere ist dann kein Hexenwerk. Auf dem Touchscreen des Mobilgeräts erscheint ein Feld, auf den das Kalibrierungsgerät gelegt werden muss, anschliessend wird ein Messzyklus durchlaufen, was in etwa drei Minuten dauert. Die Übertragung des Farbprofils auf das Mobilgerät funktioniert automatisch, man muss nichts weiter unternehmen, nur abwarten, bis Vollzug vermeldet wird. Da die Kalibrierung einige Minuten dauert, sollte das automatische Abschalten für diese Zeit abgestellt werden, nicht dass auf halber Strecke plötzlich der Touchscreen dunkel wird.
Messen der Farben
Nach wenigen Minuten ist die Kalibrierung erledigt. So gut und einfach wie das funktioniert, muss doch auch noch irgendwo ein Haken sein. Ist er natürlich auch. Denn nur wenige Apps können mit dem Farbprofil umgehen. Im Prinzip wird es dadurch möglich, Bilder in passenden Farben anzuschauen, am besten und fast ausschliesslich in der App ColorTrue selbst. Diese liest das passende Farbprofil für den Touchscreen aus.
Nach wenigen Minuten ist die Kalibrierung erledigt
Immerhin gibt es beim Betrachten ein paar Extras. So kann beispielsweise das Umgebungslicht beachtet werden – oder eben auch nicht. Ausserdem ist es möglich, das Bild mit und ohne Farbkorrektur zu betrachten, quasi als Bestätigung, dass es eine gute Idee war, die App herunterzuladen und zu nutzen.
Optionen für Umgebungslicht: Verschiedene Farbprofile
Daneben gibt es noch einige sinnvolle Features. So lassen sich verschiedene populäre Farbprofile wie sRGB und Adobe RGB simulieren, ebenso eine Druckausgabe. Wobei sich dann schon die Frage stellt, ob es Sinn macht, ein Foto auf einem Smartphone oder Tablet in einer Druckvorschau zu sehen. Schliesslich ist es nicht wirklich üblich, Bilder vom iPhone für einen farbverbindlichen Druck an einen Drucker zu senden. Denn die meisten Bilder, die auf dem iPhone landen, sind entweder von Grund auf kleingerechnet oder werden von der iTunes-Software komprimiert. Das sind nicht gerade die besten Voraussetzungen, um damit ernsthaft arbeiten zu können.
ColorTrue für iPhone und iPad (gratis), ab iOS7.0
Downloadgröße 54,7 MB, Entwickler: Pantone, Aktuelle Version 1.0.1
im Apple iTunes-Shop
Quelle: www.prophoto-online.de