Urs Tillmanns, 20. Juli 2014, 10:18 Uhr

Meer, Pferd und Frau – eine Fotosymbiose

Der Zuger Fotograf Peter Hofstetter hegte seit langem die Motividee «Meer, Pferd und Frau». Jetzt hat er sich seinen Traum erfüllt, auf der tunesischen Insel Djerba mit zwei Pferden, einem zauberhaften Modell und einem unendlich romantischen Sandstrand …

 

Das Konzept hinter seinem Vorhaben war einfach, doch die Realisierung sollte sich als heimtückisch erweisen: Eine hübsche Frau galoppiert auf einem Pferd dem Strand entlang in den Sonnenuntergang. Diese Idee kam ihm spontan. Djerba als Aufnahmeort schien ihm als geeignet, da die Insel nur etwas mehr als zwei Flugstunden von der Schweiz entfernt liegt und ausserhalb der Touristenzeit immer noch menschenleere Sandstrände aufweist.

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Es gibt auch viele Pferde an den Stränden von Djerba. Ein Kunststück ist es jedoch, gute Pferde und vor allem gute Betreuer zu finden. Nach zwei gescheiterten Versuchen lernten Peter Hofstetter und sein Modell dann Yassine Mouris kennen, welcher sich schon bald als geeigneter Betreuer herausstellte. Yassine ist 22 Jahre alt und besitzt sein eigenes Pferd. Verständigen konnten sie sich in einer Mischung aus Deutsch und Englisch. Sie einigten sich darauf, zusammen zur Lagune zu reiten und dort ein erstes Fotoshooting mit galoppierendem Pferd zu machen, ganz ohne touristischen Beigeschmack.

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Um 16 Uhr stand Yassine mit seinem Kumpel, einem weissen, einem schwarzen und seinem eigenen Pferd am Hotelstrand bereit. Durch Strassen und einheimische Gegenden führten die zwei Tunesier Peter Hofstetter und sein Modell zur Lagune. Der Ausritt gestaltete sich etwas wilder als von ihnen erwartet, da die Pferde durch vorbeibrausende Quads, rücksichtslose Autofahrer und zwei unkontrollierte Kampfhunde nervös wurden.

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Die Lagune gilt als bekanntes Ausflugsziel auf Djerba, sie waren also nicht die einzigen Reiter vor Ort, fanden aber schnell einen angemessenen Ort für die Aufnahmen. Da sie sich in einem islamischen Land befanden, wollte Peter Hofstetter vorher noch mit Yassine abklären, ob es für ihn und seinen Kumpel ein Problem darstelle, wenn das Modell relativ freizügig bekleidet wäre. Yassine versicherte ihm, dass dies kein Problem sei und begann von seiner französischen Freundin zu schwärmen …

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Für die Fotos wollten sie zunächst ein schwarzes Pferd einsetzen, doch sollen schwarze Pferde angeblich schwieriger zu reiten sein. Somit wechselten sie zu Schimmel «Banino», Yassines persönlichem Pferd. Alle Vorbereitungen getroffen und Unklarheiten geklärt, machten sie sich guten Gemütes an die Arbeit. Banino galoppierte scheinbar zufrieden, wie sie es sich vorgestellt hatten, und schnell waren die ersten Aufnahmen im Kasten.

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Nach dieser Fotoserie konnte Peter Hofstetter Yassine überzeugen, sie an den verlassenen Strand zu führen. Für diesen Strand hatte er die Idee im Kopf, das Modell und ihr Pferd im Wasser schwimmen zu lassen. Und tatsächlich brachte Yassine es fertig, sein Pferd mitsamt fremder Reiterin ins Meer zum Schwimmen zu bringen. «Die Aufnahmen waren einmalig! Nur schon für diese Szenerie hat sich die Reise definitiv gelohnt», sagte Peter Hofstetter begeistert.

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Nach Sonnenuntergang war der einstündige Ritt zum Hotel in kühleren Temperaturen sehr angenehm. Im Hotel angekommen begutachteten die Reisenden die erste Aufnahmeserie und entschieden sich, noch weitere Fotos zu machen. Dieses Mal sollten es Fotos in romantischer Stimmung mit Model und Pferd und sogar einigen Aktfotos inklusive Pferd werden. Sie mussten also Yassine nochmals ausfindig machen. Shooting um Shooting entstanden mit weiteren Ideen und verschiedensten Sujets.

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Im Gesamten waren sie fünfmal mit Pferden an den Stränden und Lagunen von Djerba unterwegs. Zwei Mal entschieden sie sich, um vier Uhr Morgens aufzustehen, um bei Sonnenaufgang einen vollkommen leeren Strand zu finden. Belohnt wurden sie «mit einer einmaligen Stimmung» für sehr ansprechende Fotos. Peters Traum war in Erfüllung gegangen …

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Aufnahmen mit sich schnell bewegenden Personen oder Tieren während Sonnenuntergängen sind eine grosse Herausforderung. Alles muss sehr schnell ggehen, denn die Sonne wartet nicht. Dann das Kontrastproblem: Entweder wird die Person im Vordergrund korrekt belichtet oder der Sonnenuntergang sieht toll aus, aber die Person wird stark unterbelichtet. Hätte man eine grosse Produktion mit vielen Assistenten und Ausrüstung zur Verfügung, könnte man dieses Problem mit Kunstlicht gut lösen, doch hatte Peter Hofstetter die dafür benötigten Mittel leider nicht zur Hand. Er benutzte seine EOS 60D und verzichtete auf die grosse Mittelformatkamera oder seine Canon EOS 1D, da die hohen Temperaturen, viel Sand, Wind, Salz und Wasser schädliche Elemente für die empfindliche Digitaltechnik sind.

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Mit der Aufnahmeserie ging für Peter Hofstetter ein lang gehegter und gedanklich bis ins Detail vorbereitete Motivwunsch in Erfüllung – die Symbiose von Meer, Pferd und Frau. Es hat sie alle drei gebraucht: das Pferd von Yassine, das traumhafte und geduldige Fotomodell und einen unendlichen, romantischen Strand in Djerba …

 

Peter Hofstetter Peter Hofstetter(46) studierte Fotografie in der «Movie Capital» Hollywood in Los Angeles und arbeitete danach dort in einem Filmstudio, wo er seine Kenntnisse sowohl im Fotografieren als auch im Filmen vertiefen konnte. Als Fotograf ist Peter Hofstetter seit mehreren Jahren in der Schweiz mit einem eigenen Studio in Hünenberg/Zug tätig. Neben einem breiten Angebot für Privat- und Geschäftskunden ist Peter Hofstetter auf aussergewöhnliche und gepflegte Porträtserien spezialisiert, in welchen Peter Hofstetter beweist, wie vorteilhaft angeblich nicht fotogene Menschen dargestellt werden können.
Weitere Infos finden Sie auf seiner Webseite www.peterhofstetter.com

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