Copyright Pirmin Zimmermann Urs Tillmanns, 10. August 2014, 07:00 Uhr

Faszinierende Tropfenwelt

Wassertropfen haben Fotografen schon immer fasziniert. Einerseits ist es technisch interessant, wie man deren Bewegung einfrieren kann, anderseits ist es ästhetisch reizvoll, ihre bizarren Formen zu studieren. Jemand, der dieses Thema intensiv untersucht hat, ist Pirmin Zimmermann in Sempach. Er bietet inzwischen sogar Workshops zur Tropfenfotografie an.

 

Die Kurzzeitfotografie offenbart uns Dinge, die wir von blossem Auge nicht sehen. Wassertropfen sind ein gutes Beispiel dafür. Wie sieht ein Wassertropfen im Flug aus? Ist er rund, länglich oder quer gewölbt? Was passiert wenn er auf der Wasseroberfläche auftrifft, und was geschieht, wenn er mit einem zweiten Tropfen kollidiert?

Copyright Primin Zimmermann

Diese Fragen haben Pirmin Zimmermann nicht in Ruhe gelassen. Der Informatik-Ingenieur, der in der Fotografie einen kreativen Ausgleich zu seinem sehr theoretischen Beruf findet, hat sich schon bald intensiv mit entsprechenden Versuchen auseinandergesetzt.

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Natürlich hat er es nicht dabei bewenden lassen, die Wassertropfen zufällig zu fotografieren. Durch seinen Beruf vorbelastet wollte er der Sache genauer auf den Grund gehen. Er hat verschiedene Apparaturen konstruiert, um Tropfenintervalle und Wassermengen genau dosieren zur können. Zudem experimentierte er  nicht nur mit Wasser sondern tüftelte mit verschiedenen Lösungen, welche harmonische Tropfenformen ergeben. Um Formen zu kreieren, lässt er gezielt Tropfen aufeinander prallen, um dabei besonders bizarre Gebilde zu fotografieren.

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Das Fotografieren nota bene, geschieht nicht etwa durch Zimmermanns schnellen Zeigefinger, sondern mittels genau steuerbarer Technik welche dann auslöst wenn Pirmin das will – sei es beim Aufprall auf die Wasseroberfläche, sei es im freien Fall oder dann, wenn zwei oder mehrere Wassertropfen gerade exakt miteinander zusammenstossen.

 

Komplexe physikalische Zusammenhänge spielerisch nutzen

Je tiefer sich Pirmin in die Materie der fallenenden Wassertropfen einarbeitete, desto komplexer wurden die Faktoren, welche den Fall der Tropfen und ihre Formbildung beeinflussen. Je gründlicher Zimmermann diese Zusammenhänge kannte und steuern konnte, desto spannender und faszinierender präsentierten sich die fotografischen Ergebnisse.

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«Das dürfte doch auch andere interessieren», dachte Zimmermann und schrieb Workshops zu diesem Thema aus, welche schon bald auf regen Zuspruch stiessen. «Die Workshops vermitteln einen Einstieg in die Technik, um im Anschluss selbst Tropfen beim Eintauchen festzuhalten» so Zimmermann. Die korrekten Einstellungen an Kamera und Blitzgerät werden im Workshop erläutert und an der eigenen Ausrüstung eingestellt. Im Studio sind die Vorarbeiten und Aufbauten bereits installiert, sie werden ausführlich erklärt und sind dann bereit für den Praxiseinsatz. So haben Kursteilnehmer die Möglichkeit den Aufbau zu verstehen, und können sich bereits nach kurzer Zeit dem praktischen Umsetzten widmen.

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Die Materie präsentiert sich komplexer, als es zunächst dem Anschein macht, denn viele Faktoren spielen hier mit, wie beispielsweise die Physik der Tropfen, das Timing bei Doppeltropfen, die Fallgeschwindigkeiten und Fallhöhen und letztlich auch die Beschaffenheit der Flüssigkeit selbst.
Die Freude am Experimentellen ist Zimmermann unverkennbar anzumerken wenn er in gut verständlicher Sprache die Zusammenhänge erläutert, und bald schon springen nicht nur die Tropfen, sondern auch der Funke der Begeisterung.

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In den Workshops wird in kleinen Gruppen von maximal sechs Teilnehmern gearbeitet. Ziel des Kurses ist es, den Teilnehmenden mit ersten Erfolgserlebnissen im Workshop die Basis für eigene Initiativen und Entwicklungen zu vermitteln. Das Konzept funktioniert. «Häufig kommen die Teilnehmer zu einem Fortsetzungs-Workshop zurück, weil sie erkannt haben, dass das Feld der Tropfenfotografie eine uferlose Faszination bietet» so Zimmermann.

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Tropfenfotografie und wie weiter?

Nicht dass Pirmin Zimmermann mit der Tropfenfotografie abgeschlossen hätte, aber seine künstlerische Neugier lässt ihn immer wieder neue fotografischen Themen anpacken. Eines davon ist «Flying Colours» – fliegende Farben, die sich vor einem farbigen Hintergrund bewegen oder auf ein Modell aufklatschen.

Zimmermann_Flying_Colors_anim

 

Auch hierzu gibt es regelmässig Workshops – und erstaunlicherweise findet Zimmermann auch immer wieder Modelle, die dabei gerne mitspielen. «Wir haben eine gute Dusche und verwenden natürlich nur absolut hautverträgliche Farben» schmunzelt Zimmermann, «die sich bis jetzt noch immer restlos abwaschen liess».

Sein rund 200 Qudratmeter grosses Studio «Atelier am Bach» in Sempach, kann man auch zu attraktiven Konditionen und mit der vollen Einrichtung mieten, um eigene Projekte umsetzen zu können. «Vor kurzem hat eine Filmcrew das Studio als Set gebucht. Wir hatten viel Spass und konnten gegenseitig von Know How und Ideen profitieren» freut sich Pirmin Zimmermann.

Auch Gastreferenten nutzen das Atelier am Bach als Workshop Location. So hält die Photoshop Koryphäe Uli Steiger am Sa 13. September 2014 den «Impact»-Workshop  – eine Kombination mit Shooting und nachfolgender Bearbeitung im Photoshop.

 

Phil Andrey Zanoulou

Intensive Arbeit mit Menschen bedingt auch Engagement in der kreativen, kunstvollen Aktfotografie. Pirmin Zimmermann ist langjähriges Mitglied der Vereinigung Nudeart.ch, die sich übrigens vom 22. bis 31. August 2014 im Schloss Münsingen mit einer grossen Ausstellung präsentiert.

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Fine Art Kreationen von Phil Andrey Zanoulou

Seine Werke hierzu findet man unter seinem Künstlersynonym Phil Andrey Zanoulou. «Es geht mir dabei um Fine Art Projekte mit ästhetische Darstellungen des menschlichen Körpers. Oft sind die entstandenen Bilder dann nicht mehr im klassischen Sinn naturalistisch, sondern die Bildaussagen werden durch verschiedene Techniken und Aktionen verstärkt» erklärt Phil Andrey Zanoulou. «Aber das ist meine ganz persönliche Kreativwelt, die einen wunderbaren Ausgleich zu meinem sehr technischen Beruf darstellt». Wegen den Modellen brauche er sich längst keine Sorgen mehr machen, präzisiert er in der anschliessenden Diskussion. «Wenn man den Leuten perfekte und saubere Arbeiten vorlegen kann – eben ‚Fine Art‘, dann sind sie auch gerne bereit, engagiert und mit hohem Qualitätsanspruch mitzuarbeiten».

Urs Tillmanns

Weitere Informationen zu den Workshops und zum Mietatelier finden Sie unter http://atelier-am-bach.ch/

 

Pirmin Zimmermann
Atelier am Bach
Hubelstrasse 12
CH-6204 Sempach
Tel. 041 79 414 6323

info [at] atelier-am-bach.ch

 

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