Leica hat mit der M-P ein weiteres Modell ihrer digitalen Messsucherkameras vorgestellt, das kleine Verbesserungen für Profifotografen bietet. Dazu zählt ein doppelt so grosser Bildzwischenspeicher, um mehr Fotos in schneller Folge zu ermöglichen. Die neue M-P ist ab sofort erhältlich ist. Die «alte» M von 2012 bleibt weiterhin im Angebot.
Die Leica M-P basiert auf der baugleichen Leica M (Typ 240). Die neue M-P bietet damit alle technischen Vorzüge des Leica Messsuchersystems, ist darüber hinaus aber mit zusätzlichen Merkmale – wie beispielsweise einem auf 2 GB vergrösserten Arbeitsspeicher – ausgestattet. Das «P» im Produktnamen soll darauf hinweisen, dass diese M-Variante auf die Bedürfnisse von Profifotografen konzipierte wurde.
Durch den über einen auf zwei Gigabyte verdoppelten Arbeitsspeicher, garantiert die Leica M-P eine nahezu ständige Auslösebereitschaft. Dies ist von Vorteil, wenn viele Bilder in sehr kurzer Zeit hintereinander aufgenommen werden sollen. So können mehr Bilder ohne Wartepausen geschossen werden. (Die Bilddaten werden nach dem Auslösen zunächst im Arbeitsspeicher zwischengespeichert, bevor die eigentliche Speicherung auf der SD-Karte erfolgt. Der grössere Zwischenspeicher sorgt also für mehr Flexibilität.)
In ihrem Design ist die Leica M-P ganz auf die typischen Produkteigenschaften des Leica Messsuchersystems ausgerichtet und legt den Fokus auf besondere Robustheit und Langlebigkeit. Daher kommt als Deckglas ihres LCD-Monitors ein äusserst kratzfester Saphirkristall zum Einsatz. Dieser ist so hart, dass er ausschliesslich mit Spezial-Diamantwerkzeugen bearbeitet werden kann, und zählt zu den härtesten Werkstoffen der Welt. Damit ist der LCD-Schutz aus Saphirglas nahezu unzerbrechlich und widersteht in der Praxis auf Dauer vielen Belastungen, so dass die Kamera für einen zuverlässigen, langjährigen Einsatz ausgelegt ist.
Die zweiseitige Antireflex-Schutzbeschichtung des Deckglases ermöglicht zudem eine verbesserte Bildbetrachtung auch bei schwierigen Lichtverhältnissen. Der Fotograf kann sein Motiv vor und nach der Aufnahme stets optimal beurteilen und kontrollieren.
Für noch mehr Diskretion sorgt das unauffällige Design der Leica M-P. Weil etliche Profifotografendas rote Leica Logo abkleben, um möglichst unauffällig fotografieren zu können, wurde bei der neuen Messsucherkamera auf das Log verzichtet. (Stattdessen ziert ein dezenter Leica Schriftzug die Oberseite der Kamera.)
Zu den neuen Kameradetails gehört ausserdem der Bildfeldwähler, mit dem sich die Bildwirkung von sechs unterschiedlichen Brennweiten simulieren lässt.
Die entsprechenden Bildrahmen werden paarweise für die Brennweiten 28 und 90 mm, für 35 und 135 mm oder für 50 und 75 mm eingespiegelt. Ohne unnötigen Objektivwechsel findet der Fotograf so den passenden Rahmen für sein Motiv, kann sich ganz auf die Bildkomposition konzentrieren und erhält mehr Gestaltungsfreiheit.
Preis und Verfügbarkeit
Die Leica M-P (Typ 240) ist ab sofort in zwei Ausführungen im Leica Fotofachhandel erhältlich. Es gibt eine schwarz lackierte Version sowie eine traditionelle, silbern verchromte Ausführung für jeweils 8495 Franken. Die Leica M (Typ 240) von 2012 bleibt weiterhin für 7990 Franken im Sortiment.
Weitere Infos
Leica M-P (Produktseite)
Leica M: Newsmeldung vom September 2012
Leica Camera (Schweiz)
CH-2560 Nidau
Tel. 032 332 90 90
Leica M-P – Spezifikationen | |
Produktname | Leica M-P (Typ 240), schwarz lackiert/silbern verchromt |
Kameratyp | digitale Messsucherkamera |
Bajonett | Leica M Bajonett (mit Sensor für 6-Bit-Codierung Objektive) |
Objektivsystem | Leica M-Objektive, andere mit optionalem Adapter |
Deckkappe | Deckkappe aus Messing gefräst mit integrierter Daumenstütze |
Material | Ganzmetallgehäuse aus Magnesium-Legierung; Kunstlederbeschichtung. Deckkappe und Bodendeckel aus Messing |
Bildsensor | Leica MAax 24 Mpx CMOS-Sensor |
effektive Pixel | 24 Millionen Pixel |
Empfindlichkeit | ISO 200–ISO 6400, Pull 100 verfügbar, Auto ISO |
Imaging Plattform | Integrierter Imaging Schaltkreis mit Leica Maestro-Bildprozessor |
Elektronischer Sucher | Optional verfügbar, mit Live-View- und Play-Funktion einsetzbar |
LCD-Display | 3-Zoll-TFT-Display (920’000 Pixel) mit Saphirglas |
Verschluss | Dualer Schlitzverschluss für klassische Bildaufnahme und Live View |
Verschlusszeit | Zwischen 1/4000 und 60 Sekunden (im Bulbmodus), 1/180 Sekunde Blitzsynchronisierung |
Serienbilder |
3 Bilder pro Sekunde (bis 2 GB Speicher voll) |
Selbstauslöser | 2 s und 12 s |
Speichermedien | SD-/SDHC-/SDXC-Speicherkarten |
Bilddateiformat | DNG (unkomprimierte oder verlustfrei komprimierte Rohdaten), JPEG |
Dateigrösse | DNG ca. 20 – 30 MB (komprimiert) / 48,2 MB (unkomprimiert), JPEG: abhängig von Auflösung und Bildinhalt |
JPEG-Auflösungen | 5952 x 3976 Pixel (24 Megapixel), 4256 x 2832 Pixel (12 Megapixel)/ 2976 x 1984 Pixel (6 Megapixel)/1600 x 1080 Pixel (1,7 Megapixel) |
Farbräume | sRGB und Adobe RGB |
Weissabgleich | Automatisch/Tageslicht/bewölkt/schattig/Kunstlicht/ warmes Leuchtstofflampenlicht/kühles Leuchtstofflampenlicht/Blitz/manuell (Graukarte)/Kelvin 2000-13100 |
Weitere Funktionen | Filmmodi, Sättigung, Kontrast, Schärfe |
Videoaufzeichnung | Kompression mit Vollbildaufzeichnung (Motion-JPG), Quicktime-Format (mov) |
Videoauflösung | 1080p, 720p, 640 x 480 (VGA) |
Abtastrate | 25 fps, 24 fps, (30 nur bei VGA) |
Mikrofon | Mono, Stereomik-Adapter optional |
Audioaufnahme | Automatische Pegelanpassung, manuelle Pegelanpassung (während Aufnahme), Konzerteinstellung |
Belichtungsmessung | Im klassischen Suchermodus: Belichtungsmessung durch das Objektiv (TTL), mittenbetont mit variabler Arbeitsblende. Im Live-View- und erweiterten Suchermodus: Belichtungsmessung durch das Objektiv (TTL), mittenbetont, Selektiv- oder Mehrfeldmessung. Mittenbetonte TTL-Belichtungsmessung für Messvorblitz mit systemkonformen SCA-3000/2-Standard-Blitzgeräten |
Belichtungseinstellung | Manuelle Belichtungseinstellung mit Einstellrad, Zeitautomatik mit Einstellrad |
Belichtungsmodi | Zeitautomatik (A-Modus), manuelle Belichtung (M-Modus) |
Belichtungskorrektur | –3 EV bis +3 EV, drittel Blendenstufen |
Bracketing | 3/5 Bilder, 0,5/1/2/3 Blendenstufen |
Blitz-Belichtungsmessung | Steuerung über mittenbetonten TTL-Messvorblitz (mit SCA-3501/3502-Adapter oder SCA-3000-Standard-Blitzgeräten wie z. B. Leica SF 24D/Leica SF 58) |
Blitzschuh | SCA-3502-kompatibler Blitzschuh mit Mittenkontakt |
Blitzsynchronisierung | Optionale Auslösung beim ersten oder zweiten Verschlussvorhang |
Blitzsynchronzeit | 1/180 Sekunden |
Fokussierungsarten | Manuelle Fokussierung nach dem Messsucherprinzip, Live View, 100 % Live-View-Zoom, Live View Focus Peaking |
Sucherprinzip | Leuchtrahmen-Messsucher mit automatischem Parallaxenausgleich, LED-beleuchteter Rahmen |
Bildfeldbegrenzung im Sucher | Übereinstimmung von Rahmengröse und Bildsensor bei einer Einstellentfernung von 2 m, Bildfeldwähler für manuelle Wahl der Bildrahmen |
Sucher-Okular | Abgestimmt auf -0,5 Dptr.; Korrektionslinsen von –3 bis +3 Dptr. erhältlich |
Sucher-Vergrösserung | 0,68-fach |
Anzeigen im Sucher | Im Sucher LED-Symbol für Blitzstatus (am unteren Rand). Vierstellige Siebensegment-LED-Digitalanzeige. Anzeigenhelligkeit der Außenhelligkeit angepasst für: Warnung bei Belichtungskorrekturen, Anzeige der automatisch gebildeten Verschlusszeit bei Zeitautomatik, Hinweis auf die Verwendung der Messwert-Speicherung. |
Belichtunsganzeige | LED-Lichtwaage mit zwei dreieckigen und einer zentralen runden LED bei manueller Einstellung der Belichtung |
Messsucher | Schnitt- und Mischbild-Entfernungsmesser in der Mitte des Sucherbildes als helles Feld abgesetzt |
Effektive Messbasis | 47,1 mm (mechanische Messbasis 69,25 mm x Suchervergrösserung 0,68-fach) |
Stromversorgung | Lithium-Ionen-Akku (im Lieferumfang), 7,4 V Nennspannung, Kapazität 1800 mAh |
Horizont | Ja |
Benutzerprofile | 4 Profile, exportierbar |
Sensorreinigung | Stauberkennung, manuelle Reinigungsfunktion |
Stativgewinde | A 1/4 (1/4 “) DIN aus Edelstahl in Bodendeckel |
Abmessungen (BTH) | ca. 139 x 42 x 80 mm |
Gewicht | 680 g |
Betriebstemperatur | 0 °C–40 °C |
Zubehör im Lieferumfang | Akku, Akkuladegerät mit Netzkabeln (EU, USA, auf einigen Exportmärkten abweichend), 12-V-Ladekabel, Trageriemen, Anschlussabdeckung, Gehäusedeckel |
Software | Adobe Lightroom (Softwarelizenz mitgelieferte) |
Optionales Zubehör | Elektronischer Sucher (EVF-2), Multifunktionshandgriff M, Handgriff M, SCA-Adapter-Set für Multifunktionshandgriff M, Netzteil für Multifunktionshandgriff M, Fingerschlaufe für Multifunktionshandgriff M, in den Größen klein, medium, groß, Leica Mikrofon-Adapter-Set, Leica-R-Adapter M, Bereitschaftstaschen M, Protektoren M, Lithium-Ionen-Akku BP-SCL2, Akkuladegerät BC-SCL2 |
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„(Stattdessen ziert ein dezenter Leica Schriftzug die Oberseite der Kamera.)“
Dezent?! 😉
Als ich mal eine digitale M ausprobierte, habe ich das mit der Bildfeldwahl bzw. einen wechselbaren Leuchtrahmen wie in der M6 vermisst. Finde die digitalen M-Modelle aber immer noch etwas zu dick. Wenn schon so dick dann bitte mit neigbarem LCD. Jetzt müsste auf dieser Basis nur eine Monochrome Variante kommen.
@Gunter: Ja das dürfte noch dezenter sein. Könnte aber auch schlimmer sein, wenn vorne das rote Logo wär und es – wie bei Laptops von Apple – mit LEDs hintergrundbeleuchtet würde 🙂
Ich frage mich immer wieder wer heute für diese Art von Kamera noch so viel Geld ausgibt. Und ganz ehrlich, die Profi Fotografen können es eigentlich nicht sein, denn davon kenne ich einige und von denen würde keiner so viel Geld ausgeben für diesen Kameratyp.
Aber es gibt sicher genügend Goldküstenkinder welche zusehen müssen, dass sie ihr Taschengeld durchbringen.
Ich bin seit über 30 Jahren Berufsfotograf habe alles gehabt contax Hasselblad canon wenn man aber mal eine M in der Hand hatte und sich mit ihr beschäftigt hat dann gibt man sie nicht mehr her . Man konzentriert sich wieder auf das wesentliche und das ist wichtig nicht der Hightech tec und man muss ja auch nicht jedem Trend hinterher laufen . Die Industrie hat uns ja voll im Griff mit den vielen Spielereien einer Kamera . Gelehrt ist gelehrt und studiert ist nix genaues
Zwar ein sinnvolles Update – bis auf die störende Schraube. Doch ich hatte auf mehr bzw. ein verbessertes Modell gehofft. Ob da zur Photokina noch etwas kommt, oder ich weitere zwei Jahre warten muss?
Die M wäre eine nahezu zeitgemässe Kamera, konnte mich aber nicht überzeugen, obwohl sie keine Gurke wie die M9 oder gar wie die unglückliche M8 ist.
@ Sarah. Ich zum Beispiel.
Ich verdiene mein Brot seit Jahren ausschliesslich mit
Leica M Kameras.
Warum?
Sehr kleines und relativ leichtes System. (stelle mal zwei M Gehäuse, ein 35er 1.4, ein 50er 1.4 und ein 90er 2.0 neben eine SLR Ausrüstung)
Kompatibilität seit Jahrzehnten.
Objektive, die Charakter haben und nicht steril zeichnen.
Keine Dunkelpause durch den Messsucher.
Kein „Röhrenblick durch den Messsucher.
Leica ist sehr teuer, aber baut grossartige Werkzeuge für Fotografen (ok, keine Sportfotografen).
Wenn die Goldküstenkinder sich eine M als Accessoire um den Hals hängen,
leisten sie damit einen Beitrag, um eine grossartige Firma am Leben zu erhalten.
Das soll mir Recht sein.
Die kleinen Objektive überzeugen, die dicken digitalen M Kameras vom Handling her weniger. Zum Beispiel den Quatsch mit der abnehmbaren Bodenplatte für Akku- und Kartenwechsel könnte Leica lassen. Ärgerlich wenn man einen Kameragurt mit Halterung im Stativgewinde (Rapid Black oder SunSinper) oder eine Schnellwechselplatte nutzt.
@Sarah, Du kennst eben nicht die rechten Fotografen. Natürlich lassen sich nicht alle fotografischen Aufgaben mit der M-Leica lösen, doch hat das System bei vielen Arbeiten unschlagbare Vorteile.
@Peter. Ich kann nur unterschreiben, was Stephan Bösch schreibt. Mir geht es (als Fotograf und Journalist) seit vielen Jahrzehnten gleich. Dass Peter die M8 als «Gurke» bezeichnet, freut mich. Ich arbeite sehr häufig mit M8-Kameras, weil sie keinen IR-Filter haben. Folge: Keine andere Kamera nimmt so perfekte Infrarotbilder auf, wie die M8. Und keine macht dem Fotografen die Arbeit im IR-Bereich so einfach. Gut, dass so viele Leute das Geplapper auf den Blogs über die M8-«Fehler» so unreflektiert glauben.
Auch ich kann mich Stephan, Simon und Thomas nur anschliessen. Als Amateur (und weitab von der Goldküste lebend), der vormals mit der M9 und jetzt mit der M Monochrom und der M arbeitet, kann ich festhalten, dass das Sparen (ja, Leica-Equipment ist sehr teuer) sich mehr als nur gelohnt hat: Es sind vor allem die Leica-Objektive, welche der Hammer und jeden Rappen wert sind. Ich glaube, wenn Sahra einmal eine Aufnahme mit einem Leica-Objektiv 1:1 mit einem vergleichbaren Bild aus einer anderen KB-Kamera vergleichen könnte, würden ihr buchstäblich „die Augen aufgehen“. Nur schon in Sachen Randschärfe sind Leica-Objektive unschlagbar. Und dazu noch das „Fliegengewicht“ dieser Objektive. Und wenn Thomas Gmünder schreibt, dass ihm die M zu dick sei, dann nimmt mich schon wunder, wie er wohl eine D810 beschreiben würde. Ausserdem: Ein neigbarer Monitor kann beim intensiven Einsatz einer Kamera (nicht nur an der M) leicht kaputt gehen. Ich hoffe, dass auch die kommenden M-Modelle keinen neigbaren Monitor haben werden und dass wie bis anhin alles möglichst einfach und „schlank“ gehalten wird.
@Piero Rossi
Von wegen „etwas zu diick“: Ich hab die digitale M mit einer analogen M verglichen. Eine DSLR ist ja etwas anderes.
Die Dicke der digitalen M störte mich beim Handling nicht wirklich, fiel mir aber immer wieder beim Wechsel von einer analogen auf. Ist zwar reine Kosmetik, aber einfach weniger schön als ein schlankes M6-Gehäuse. Bevorzuge ein schlankes Gehäuse, aber wenn es dick ist, bitte mit Vorteil wie einem beweglichem Monitor.
Bewegliche Monitore müssen nicht sein, finde ich aber in vielen Situationen praktisch.
Ich hatte in den letzten 18 Jahren einige Kameras mit beweglichem Monitor und nie ein Problem damit.
Ich war ca. 4 Jahre Berufsfotograf (Business & Hochzeiten) mit diversen DSLR. Dann Beruf „aufgegeben“, von Fuji GFX über Pentax 645 fast ales gehabt, bis ich mir vor 3 Monaten eine alte M9 samt 2 Leica-Gläsern „gönnte“.
Trotz vieler „Nachteile“, wie z.B. AF waren die Fotos dann doch irgendwie besser und dennoch nicht so clean, wie es an den modernen Kameras der Fall ist. Viele verwechseln heute auch Mikrokontraste mit Schärfe, ein Sigma ART ist zwar Messerscharf, hat aber bei Weitem nicht die Mikrokontraste eines 35er Lux. Das ist einfach Tatsache…
Dummerweise habe ich vor 2 Monaten die M9 gegen eine A7 III (wirklich KEINE schlechte Kamera) getauscht und bereue es nun. Ergebnisse sind klinisch rein und mir macht das fotografieren keinen Spaß mehr. Toll! Ich werde wieder zur M zurückkehren.