Seit mehr als sechs Jahrzehnten wurden auf der photokina in Köln im Zweijahres-Rhythmus die neuesten Produkte lanciert, Trends aufgedeckt und neue Stilrichtungen in den Bilderschauen gezeigt – es wurde Fotogeschichte geschrieben. Sie ist heute die weltweit bedeutendste internationale Leitmesse der Foto- und Imagingbranche. Im Jubiläumsjahr der Fotografie blicken wir auf die erfolgreiche Geschichte der photokina zurück.
Die photokina, die im Jubiläumsjahr der Fotografie zum 33. Mal in Köln, vom 16. bis 21. September ihre Tore öffnet, hat sich schon kurz nach ihren Anfängen 1950 als die weltgrösste internationale Leitmesse der Foto- und Imagingbranche nicht nur fest etabliert, sondern im Laufe ihrer Geschichte stetig an Bedeutung gewonnen. Die photokina-Veranstalter, Koelnmesse und Photoindustrie-Verband, verwandeln seit über 60 Jahren die Rheinmetropole Köln regelmässig in ein Mekka für alle Fans des Bildes.
Seit 1950 vereint die photokina als Leitmesse der Branche alle Welten des Imaging an einem Ort. Welten zum Anfassen, Erleben und Eintauchen. Welten, in denen die Faszination Imaging erfahrbar wird. Von der Bildaufnahme über die Bildbearbeitung sowie Bildspeicherung bis zur Bildausgabe, hier werden Innovationen gezeigt sowie zukunftsweisende technologische Entwicklungen und Trends in den Fokus gesetzt. Wie keine andere Veranstaltung bringt sie Industrie, Handel, professionelle Anwender und fotobegeisterte Endverbraucher zusammen. Viele faszinierende Produkte, beeindruckende Bilder und technische Entwicklungen, die die Imagingwelt nachhaltig beeinflussten, wurden erstmals auf der photokina der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Einblick in die 64-jährige Geschichte der «World of Imaging».
1950
Auf Initiative von Dr. Bruno Uhl – Vorsitzender des «Vereins von Fabrikanten photographischer Artikel» wird am 6. Mai 1950 die erste photokina eröffnet. Ludwig Erhard, Bundeswirtschaftsminister, begrüsst gemeinsam mit dem Kölner Bürgermeister Robert Görlinger die Gäste. Während der Messeteil mit dem Angebot von 300 deutschen Firmen noch rein national ist, sind die Bilderschauen bereits international beschickt. In diesem von L. Fritz Gruber zusammengestellten kulturellen Teil leistet besonders die Gruppe «fotoform» kreative Beiträge. Als sensationell werden die erste kleinformatige Kamera sowie der aus Amerika herübergekommene Elektronenblitz bestaunt. 75’000 Besucher strömen in die Messehallen am Rhein.
1951
Am 20. April 1951 wird die erste internationale photokina eröffnet. Unter den 340 Ausstellern befinden sich 70 Ausländer aus zehn Ländern. Robert Görlinger, nunmehr Oberbürgermeister von Köln, ruft die «Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh)» ins Leben, die das oberste Forum für alle kulturellen Fragen der Fotografie bilden soll. Zum ersten Mal findet auch ein internationaler Farbfilmkongress statt, der die Probleme dieses noch neuen Mediums behandelt. Besonders bestaunt werden Sofortbildkameras, die der Fotografie neue Zukunftsmöglichkeiten erschliessen. Diese zweite photokina wird von 100’000 Fachleuten aus dem In- und Ausland besucht.
1952
Erneut haben sich rund 340 Aussteller aus neun Ländern, darunter 70 Auslandsanbieter, zur photokina angemeldet. Am 26. April öffnet sie ihre Pforten. Offizieller Redner ist Bundeswirtschaftsminister Professor Ludwig Erhard. Rund 100’000 Besucher bestaunen Neuheiten wie die Viewmaster Stereo-Kamera aus den USA sowie Vierbilder-Kameras, mit denen Fotografen gleichzeitig vier Passfotos machen können. Zu Gast bei den Bilderschauen in Halle 3 ist zum ersten Mal die Jugend.
1954
Die photokina geht auf Wunsch verschiedener Kreise der Fotowirtschaft zum Zweijahres-Rhythmus über. Bundespräsident Professor Dr. Theodor Heuss eröffnet die photokina zusammen mit Bundestagspräsident Hermann Ehlers und Bundesinnenminister Dr. Gerhard Schröder, der sich spontan bereit erklärt, Präsident der DGPh zu werden. Über 400 Firmen aus 13 Ländern, darunter 100 aus dem Ausland, zeigen ihre neuesten Entwicklungen. Besonders beachtet wird die Lichtwerteinstellung – die Vorstufe zu der sich entwickelnden Automatisierung des Belichtungsvorgangs ist erreicht. 176’000 Besucher werden registriert.
1956
Zweieinhalb Jahre sind seit der photokina 1954 vergangen. Im Photoindustrie-Verband einigt man sich auf den Herbst als Messetermin. Am 29. September eröffnet Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuss die 4. Internationale Photo und Kino Ausstellung. Zum Auftakt spricht der Generaldirektor der UNESCO, Dr. Luther H. Evan, US-Präsident Eisenhower schickt eine telegrafische Grussbotschaft. Eine neue vollautomatische Kamera, die, bei vorher gewählter Blende, selbstständig die richtige Verschlussgeschwindigkeit einstellt, erweist sich als Sensation. Im Trend stehen Kameras mit auswechselbaren Objektiven. Begleitend zu der Messe finden die «Internationale Konferenz für wissenschaftliche Photographie» und der «2. Weltkongress des Photohandels» statt. Rund 172’000 Besucher aus 75 Ländern, darunter 11’000 aus dem Ausland, informieren sich in den acht Hallen der photokina über das Angebot der rund 500 Aussteller aus zwölf Ländern, davon 140 aus dem Ausland.
1958
Zwei Jahre später, am 27. September 1958, sind es 530 Firmen aus 16 Ländern, darunter 180 aus dem Ausland. Ihnen wünscht als offizieller Eröffnungsredner Bundespräsident Professor Dr. Theodor Heuss das «Glückauf». Die Aufwärtsentwicklung der photokina zur Weltmesse der Branche hält an. Als wesentliche Neuerungen werden der Fortschritt in der Automatik und im Bedienungskomfort gewertet. Der Farbfilm beginnt, sich durchzusetzen. Die Fotochemie hat einen hochempfindlichen Film entwickelt, für den bei Porträtaufnahmen im Dunkeln ein brennendes Streichholz als einzige Lichtquelle ausreicht. Erstmalig wird ein Gerät vorgestellt, das die Bildaufzeichnung auf Magnetband ermöglicht. Professor Otto Steinert präsentiert seine dritte und letzte Schau «subjektive fotografie» im Rahmen des kulturellen Teils. Parallel zur photokina findet eine Tagung für medizinische Fotografie statt. Mit knapp 180’000 Interessenten – davon 12’000 aus dem Ausland – wird ein neuer Besucherrekord erreicht.
1960
Am 24. September beginnt die 7. photokina mit der Eröffnungsrede von Bundeswirtschaftsminister Professor Dr. Ludwid Erhard; der neue Bundespräsident Heinrich Lübke sendet ein Grusstelegramm an die 550 Aussteller aus 17 Ländern, von denen 120 aus dem Ausland kommen. Eine Meldung lässt aufhorchen: Die ersten 250’000 automatischen Kameras wurden verkauft. Das Problem Blende-Belichtungszeit, das jeden Fotoamateur erschreckt, scheint beseitigt. Die sprunghafte Zunahme des Fernsehens weckt neue Initiativen in der Foto-Kino-Technik. Stark beachtet wird der «1. Internationale Kongress für medizinische Photographie und Kinematographie». Die Bilderschauen werden von den Galerien des Messeteils in die Halle 10 verlegt. Albert Renger-Patzsch und Fritz Brill, Kulturpreisträger der DGPh, werden mit eigenen Schauen geehrt. 215’000 Besucher, darunter 17’000 aus dem Ausland, kommen zum «Mekka der Photographie» nach Köln.
1963
Die Pause zwischen der photokina 1960 und der 1963-er Veranstaltung hatte sich auf zweieinhalb Jahre ausgedehnt; diesmal beginnt die Messe am 16. März 1963 und dauert neun Tage. Erstmals wird die «Weltmesse der Photographie» von Bundespräsident Heinrich Lübke eröffnet. Das vereinfachte Filmeinlegen durch das Instamatic-System ist nur eine der herausragenden Neuerungen dieser photokina. Daneben kommen die ersten farbigen Sofortfotos auf den Markt. Die Halogenlampe, eine neue für Aufnahmezwecke geeignete Lichtquelle, wird erstmals vorgestellt. Über 200’000 Besucher, davon 21’500 aus den Nachbarstaaten, informieren sich über das Angebot der über 600 Aussteller, von denen 265 aus dem Ausland kommen. Im kulturellen Teil erfreuen sich der Pädagogentag und die Preisverleihung des «Deutschen Jugend Photopreises» – eine durch die photokina angeregte Stiftung der Bundesregierung – lebhaften Zuspruchs. Erstmalig wird der «photokina-Obelisk» aus Kristall posthum an den kürzlich verstorbenen Emil Josef Klinsky verliehen.
1966
Nach dem längsten Zwischenraum, den es in der Geschichte der photokina gab – dreieinhalb Jahre – erweist sich diese «Weltmesse der Photographie», am 1. Oktober 1966 wiederum von Bundespräsident Heinrich Lübke eröffnet, als die bisher internationalste und erfolgreichste. Innerhalb des Photoindustrie-Verbandes war man zu der Erkenntnis gelangt, dass die photokina von nun an zweijährlich jeweils im Herbst stattfinden sollte. Als das grosse Gesprächsthema unter Fachleuten erweist sich die Spiegelreflexkamera. Der Trend zum vereinfachten Fotografieren wird fortgesetzt: simples Filmeinlegen, automatische Belichtungssteuerung, elektronische Verschlüsse bei den Kameras; automatische Scharfeinstellung und drahtlose Fernbedienung bei den Projektoren. Die deutsche Industrie wartet mit sensationellen neuen Objektiven auf, man spricht bewundernd von einer «Linsen-Explosion». Der «1. Internationale Kongress für Foto und Film in Industrie und Technik» verdeutlicht ein zusätzlich erobertes Gebiet der Fotografie. Die photokina 1966 wird von 340 deutschen und 300 ausländischen Ausstellern beschickt und von knapp 200’000 Interessenten besucht, darunter über 27’000 aus dem Ausland.
1968
Die Fachwelt nennt die photokina 1968 die «Messe des photographischen ABC» und meint damit den Trend zur Automation, zum Bedienungskomfort und zu Color. Bundeswirtschaftsminister Professor Karl Schiller hält die Eröffnungsansprache und auch Bundespräsident Lübke fehlt nicht. Erstmals gibt es anstelle von drei Halb-Fachtagen drei ganze Fachtage, was eine Senkung der Besucherzahlen zur Folge hat. Durch diese Neuerung soll den Fotohändlern mehr Ruhe zum Einkauf ermöglicht werden. 182’000 Besucher, davon knapp 29’000 aus dem Ausland, informieren sich in Köln über das Angebot von 670 Unternehmen, von denen 300 aus dem Ausland kommen.
1970
Die 11. photokina, eröffnet durch Bundespräsident Gustav Heinemann, zeigt in 13 Hallen das Angebot von 730 Firmen aus 24 Ländern und wird von über 240’000 Interessenten aus 120 Ländern besucht. Aus dem Ausland kommen 380 Anbieter und über 29’000 Besucher. Durch die Entwicklung der Elektronik werden bei den Spiegelreflexkameras eine Vielzahl von manuellen Funktionen ersetzt. Im Amateurbereich geht der Trend zur Einknopfkamera weiter. Auf dem Sektor der audio-visuellen Kommunikationsmittel werden verschiedene Wiedergabegeräte für Dia und Film mit Tonkombination, elektrischer Steuerung bzw. Abtastung vorgestellt. Die Bilderschauen stehen unter dem Vorzeichen von 20 Jahren photokina. Auch hier nimmt die Audiovision einen breiten Bereich ein. Als sensationell erweist sich das «totale Porträt» des Mädchens Susanne. 31 Wissenschaftler, Techniker, Forscher und Ärzte von Berlin bis Chicago nehmen mit allen Mitteln der fotografischen und elektronischen Abbildungstechniken dieses Mädchen unter die Lupe und demonstrieren dies in 18 Bildern und zwei Filmen.
1972
Am 23. September 1972 eröffnet Vizekanzler und Aussenminister Walter Scheel die photokina, die wiederum für neun Tage das Interesse der Fachwelt auf sich ziehen wird. Zur feierlichen Eröffnung werden die Gäste mit einer gigantischen Visiophonie überrascht. Auf einer Brutto-Ausstellungsfläche von 100’000 m² zeigen knapp 770 Firmen, davon über 400 ausländische Anbieter aus 23 Ländern, ihre Produkte. Auch auf dieser 12. photokina gewinnt der audio-visuelle Bereich eine immer grössere Bedeutung. Im Amateurangebot werden die problemlosen Pocketkameras durch neu entwickelte Kassettenfilme und Filmmaterial weiter verbessert. Super-8-Filmkameras filmen jetzt mit Originalton unter allen Lichtbedingungen, sogar bei Mondschein. Im Rahmen der Bilderschauen wird dem Beitrag «Im Schein der Erde» grosses Interesse entgegengebracht. 600 ausgesuchte Bilder aus dem Bereich der Weltraumforschung bringen dem Besucher den Weltraum näher. Von tausend, meist jugendlichen Interessenten wird das Pop-Center besucht. Als die photokina am 1. Oktober ihre Pforten schliesst, zählt man über eine Viertelmillion Besucher aus 118 Ländern, davon über 31’000 aus dem Ausland.
1974
Das Jahr der konzeptionellen Änderung, die photokina wird Fachmesse: Der Zutritt wird auf Händler und Anwender beschränkt, die Messedauer auf sieben Tage verkürzt, die Bilderschauen in den Kunsthallen-Komplex verlegt. Die 13. photokina, zu der sich 825 Firmen, davon 480 ausländische Unternehmen aus 26 Ländern angemeldet haben, wird am 27. September 1974 durch Bundes-wirtschaftsminister Dr. Hans Friderichs eröffnet. Als besondere Neuheit auf dem europäischen Markt werden Tonfilmkameras für Super-8-Farbfilme mit Magnet-Tonpiste vorgestellt. Als weiteren Schwerpunkt wertet die Fachwelt den Kassettenfilm 110 für die Pocketkamera sowie die erste echte Spiegelreflexkamera im Sofortbildverfahren, die ohne Abfall arbeitet. Die Zahl der Besucher auf dem Kölner Messegelände hat sich drastisch reduziert; die Veranstalter melden rund 95’000 Fachleute, von denen jeder dritte aus dem Ausland kommt. Die Bilderschauen, die nunmehr mit verlängerter Laufzeit stattfinden, werden von 63’000 Fotofreunden besucht.
1976
Die Eröffnungsansprache zur 14. photokina hält erneut Bundeswirtschaftsminister Dr. Hans Friderichs. Die Zahl der ausstellenden Unternehmen hat sich gegenüber der letzten Veranstaltung auf 915, davon 550 aus 30 ausländischen Staaten, erhöht, die Zahl der Fachbesucher steigt gegenüber 1974 auf knapp 118’000, davon über 37’000 ausländische Interessenten aus 120 Ländern. Der Trend der Miniaturisierung und Elektronisierung setzt sich auch im Messejahr ’76 fort. Pocket- und Kassettenkameras stehen hoch in der Gunst des Verbrauchers. Die optische Industrie bringt Varioobjektive mit bedeutend erweitertem Zoombereich und für bisher nicht erfasste Bildformate. Computerberechnungen machen eine verbesserte Qualität bei Tele- und Fernobjektiven möglich. Ein neues Color-Print-Verfahren schafft eine einfachere Handhabung und schnellere Verarbeitungszeit für Direktvergrösserungen von Dia-Positiven. Die Bilderschauen finden zum zweiten Mal räumlich getrennt im Kunsthallenkomplex statt. Hier zieht eine Riesenkamera zur Herstellung von Sofortbildern in Lebensgrösse das besondere Interesse der Besucher auf sich.
1978
Am 15. September 1978 eröffnet Bundeswirtschaftsminister Dr. Otto Graf Lambsdorff die 15. photokina, die in sieben Tagen von rund 123’000 Fachinteressenten aus 117 Staaten besucht wird, darunter 37’700 aus dem Ausland. Die photokina 1978 zeigt auf 100’000 m² Brutto-Ausstellungsfläche das Angebot von über 1’000 Firmen aus 27 Staaten, darunter fast 600 Firmen aus dem Ausland. Die Pocketkamera erscheint mit eingebautem Motor, integrierten Mehrbereichsobjektiven und Blitzlichtgeräten. Die Videografie kommt vermehrt ins Gespräch. In der Kunsthalle wird den Filmschauen ein breiter Raum gewidmet. Einen Höhepunkt bildet das René Claire Festival, eine Retrospektive seiner Werke, das unter der Schirmherrschaft des französischen Botschafters steht. Besondere Beachtung findet die Darstellung der Bundesrepublik Deutschland «Der Mensch entdeckt die Erde von oben» mit einer vertikalen Multivision sowie die seit 1954 regelmässig veranstaltete Jugend-Photo-Schau. Von grossem Interesse ist auch die historische Ausstellung «Vor fünfzig Jahren», die auf die «PRESSA» – Weltausstellung der Presse – in Köln sowie auf weitere Beispiele der kreativen Fotografie aus den zwanziger Jahren zurückgreift.
1980
1980 feiert die photokina ihr 30-jähriges Bestehen. An dieser 16. Veranstaltung, die von Bundeswirtschaftsminister Dr. Otto Graf Lambsdorff eröffnet wird, beteiligen sich rund 1’100 Firmen aus 32 Ländern, darunter über 600 aus dem Ausland. Die Ausstellungsfläche erhöht sich auf 122’000 m². Auch die Besucherzahl erreicht seit 1974, als die photokina-Bilderschauen in die Kunsthalle verlegt wurden, eine Rekordhöhe: 128’000 Fachbesucher, darunter mehr als 38’000 aus dem Ausland. Grosses Interesse finden die neuen Reflexkameras (halb- und vollautomatische Modelle) und 35mm-Filmkameras sowie Pocketkameras mit verbesserten technischen Ergänzungen und AV-Zubehör im Amateurbereich. Der Fachbereich gliedert sich in vier Angebots-Zentren: Photofinishing, Professionelle Fotografie und Foto-Studio-Zubehör sowie Fernseh- und Kinotechnik und AV. Auch das fachliche Rahmenprogramm der photokina wird stark erweitert. Die photokina-Bilder- und -Filmschauen werden zum letzten Mal von Prof. L. Fritz Gruber organisiert, der sich seit über 30 Jahren mit der Durchführung dieser Veranstaltung beschäftigte. Sie stehen unter dem Titel «Höhepunkte der Fotografie» und «Das imaginäre Fotomuseum» – eine Auswahl der Sammlungen von 32 international bekannten Museen.
1982
1982 kann die photokina, die durch Bundespräsident Prof. Karl Carstens eröffnet wird, eine neue Rekordbeteiligung von über 1’200 Ausstellern aus 33 Ländern, darunter mehr als 700 ausländische Anbieter, verzeichnen. Die Aufgliederung des Angebots auf einer wiederum erweiterten Hallenfläche von 128’000 qm in das amateurbezogene Angebot einerseits und die Profi-Bereiche andererseits wird weiter verfeinert. Knapp 121’000 Fachbesucher aus 112 Ländern, darunter über 34’000 aus dem Ausland, werden registriert. Grosses Interesse finden neuartige rationellere Finishingverfahren, die Vorstellung des Disc-Systems sowie die weitere Automatisierung im Kamerabereich. Elektronik, Halbleiter-Technologie, Mikro-Miniaturisierung und Mikrocomputer dominierten nicht nur im professionellen Angebot, sondern finden auch Eingang in preisgünstige Consumersysteme. Videotechnologie und Kabelfernsehen stehen im Mittelpunkt des Interesses im Fachbereich Kino- und Fernsehtechnik. Die Bilder- und Filmschauen in der Kölner Kunsthalle locken rund 50’000 Besucher an. Grossen Anklang findet vor allem die Schau «Fotografie 1922 – 1982», eine Retrospektive fotografischer Meisterleistungen in den letzten 60 Jahren. Der «Deutsche Kamerapreis Köln» für besondere Kameraleistungen bei Film und Fernsehproduktionen wird ins Leben gerufen und von 1982 bis 1998 regelmässig zur photokina verliehen, im Jahr 2000 erstmals zur MediaVision Cologne.
1984
An der photokina Köln 1984, der «Weltmesse der Photographie», (10. bis 16. Oktober) beteiligen sich über 1’250 Unternehmen aus 37 Ländern, darunter fast 60 Prozent aus dem Ausland. Sie wird vom Bundeswirtschaftsminister Dr. Martin Bangemann eröffnet. Knapp 120’000 Fachbesucher aus 117 Ländern, darunter 34’200 aus dem Ausland, interessieren sich für das international lückenlose Angebot für alle Bereiche der Bildaufzeichnung und -wiedergabe. «Renner» im Amateurbereich sind kompakte 35mm-Sucherkameras, Mittelformatkameras, DX-Codierung, neue Objektive, höchstempfindliche Filme sowie neue Videogeräte, darunter die ersten 8mm-Video-Systeme. Im Finishing-Angebot stehen Rationalisierungsverfahren der Auftragsabwicklung sowie die neuen Minilabs im Vordergrund des Interesses. Im Bereich der Fernseh- und Kinotechnik wird erstmals die HDTV-Technologie anhand eines Prototyps vorgestellt. Als neuer Service wird ein Treffpunkt für Berufsfotografen eingerichtet. Die Bilderschauen zum Thema «Das gedruckte Foto» finden wieder auf dem Messegelände statt.
1986
Die «beste Messestimmung seit Jahren» kennzeichnet nach übereinstimmenden Ausstelleraussagen die 19. photokina, die als «Weltmesse des Bildes» das Angebot von fast 1’300 Unternehmen aus 35 Ländern, darunter 740 aus dem Ausland, präsentiert. Der neue Untertitel dokumentiert die breitere Ausrichtung der photokina mit der zunehmenden Bedeutung der Videografie und der professionellen Bildkommunikation. Eröffnet wird die photokina von Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker. Über 121’000 Fachbesucher aus 121 Ländern, darunter mehr als 33’000 aus dem Ausland, werden registriert. Die Premiere der «Professional Media» – die den Bereich Fernseh-, Kino- und AV-Technik um die gesamte professionelle Bild- und Tonkommunikation erweitert – erweist sich auf Anhieb als Erfolg. Damit wird die Angebotsabgrenzung zwischen dem Amateursektor, dem Photofinishing-Bereich und der professionellen Bild- und Tonkommunikation optimiert. Die Elektronik bestimmt das Angebot auf breiter Front. Spiegelreflex- und Kompaktkameras, neue Sofortbild-Kameras, Still-Video-Systeme, Broadcast, elektronische Grafik und Bildgestaltung sowie Videoanimation sind Besuchermagnete. Die Bilderschauen auf dem Kölner Messegelände stehen unter dem Motto «50 Jahre moderne Farbfotografie».
1988
Auch die 20. photokina Köln (5. bis 11. Oktober), die von Bundesforschungsminister Dr. Heinz Riesenhuber eröffnet wird, bringt gute bis sehr gute geschäftliche Ergebnisse für die 1’360 Anbieter aus 38 Ländern, von denen 780 aus dem Ausland kommen. Erstmals seit 1972 haben auch Amateure wieder mit vergünstigten Tageskarten Zutritt, der sich allerdings auf das Consumerangebot in den Hallen 1 bis 8 beschränkt. Das macht sich auch in den Besucherzahlen bemerkbar: Über 153’000 Besucher aus 123 Ländern kommen nach Köln, davon 34 Prozent aus dem Ausland. «High chem» ist eines der wichtigsten Themen. In Köln wird der Fachwelt die internationale Premiere des schärfsten Farbfilms der Welt (160 Lp/mm) und des schärfsten 100 ASA Dia-Films präsentiert. Im Still-Video-Bereich stellen mehrere Anbieter ihre Modelle für Profis vor, im Amateurangebot werden neue Camcorder mit dem S-VHS-System eingeführt. Als grosser Erfolg erweist sich die zweite «Professional Media». Die Bilder- und Filmschauen, die ab 1990 von der «Bilderszene» ersetzt werden, stellen im Museum Ludwig die von der Deutschen Gesellschaft für Photographie – DGPh – in den letzten 30 Jahren gekürten Kulturpreisträger vor. Die vom Photoindustrie-Verband initiierte Gemeinschaftsaktion mit einer Länge von 1’300 m «grösste Bilderschau der Welt» in Form einer fortlaufenden Bilderwand von den photokina-Hallen bis zum Museum Ludwig geht in das Guiness-Buch der Rekorde ein.
1990
40 Jahre photokina – Weltmesse des Bildes – Eröffnung am Tag der deutschen Wiedervereinigung, dem 3. Oktober. Mit knapp 1’400 Unternehmen aus 34 Ländern, davon 790 aus dem Ausland, und über 160’000 Besuchern aus 130 Ländern, darunter über ein Viertel aus dem Ausland, setzt die photokina einen neuen Meilenstein als das weltweit zentrale Ereignis der Bildbranche. Die Vorstellung der Photo CD eines Fotokonzerns, der Technologie-Mix von Fotografie und Elektronik in hybriden Systemen, eine Renaissance der Spiegelreflexfotografie, neue Impulse für Kompaktsucherkameras durch attraktives Design – das sind einige der Highlights aus dem Angebot der Aussteller. Im Bereich der Unterhaltungselektronik, die im Rahmen der parallel stattfindenden HiFi Cologne konzentriert wird, hat die digitale Video- und Audio-Technik den Durchbruch geschafft. Sehr erfolgreich verläuft die «Professional Media», die sich, so einer der Aussteller «mehr und mehr zur Ordermesse entwickelt». Besonders stark beachtet werden auf dem Keycode basierende Filmanwendungen, weiter verbesserte CCD-Kameras, neue Methoden der Video-Nachbearbeitung sowie Nicht-Broadcast-Anwendungen von HDTV.
1992
Aus der Weltmesse des Bildes wird die Weltmesse Bild – Ton – Professional Media (16. bis 22. September). Das Angebot der HiFi Cologne wurde in den Unterhaltungselektronik-Sektor der photokina integriert. Foto, Video, Audio, Hifi bilden die tragenden Säulen des Amateurangebots. Die Bildverarbeitungstechnik und die Fachfotografie werden als neues Zentrum «Professional Photo» konzentriert, die professionelle Bild- und Tonkommunikation im Rahmen der «Professional Media». Insgesamt zeigt die photokina das Angebot von 1’560 Unternehmen aus 44 Ländern, davon 820 aus dem Ausland. Mit dem neuen Messekonzept entspricht die photokina den sich verändernden Marktstrukturen und vollzieht den Schritt in Richtung Multimedia. Aus dem breiten Innovationsangebot der photokina stechen vor allem hervor: die Foto-CD in Verbindung mit entsprechenden Laufwerken, die Digitale Compact Cassette DCC, die Mini-Disc, die interaktive CD-I. Die Bilderszene mit rund 80 Fotoausstellungen, Dia- und Videopräsentationen in und ausserhalb der Messe rundet das Spektrum der photokina ab. Über 160’000 Besucher aus 119 Ländern, darunter ein Viertel aus dem Ausland, werden registriert.
1994
Nach schwachem Konjunkturverlauf bringt die auf sechs Tage verkürzte photokina 1994 (22. bis 27. September) mit den Angebotsschwerpunkten «Foto/Video», «Professional Photo» und «Professional Media» den beteiligten 1’570 Unternehmen aus 41 Ländern, davon 900 aus dem Ausland, neue Nachfrageimpulse. Im Vordergrund des Interesses stehen leistungsstarke Kompakt- und Spiegelreflex-Kameras, leichtgewichtige Camcorder mit schwenkbaren LCD-Suchern sowie die Möglichkeiten neuer digitaler Techniken und Multimedia-Anwendungen. Trotz der fortschreitenden Digitalisierung spielt die traditionelle Silberfotografie im Amateurbereich nach wie vor die dominierende Rolle, während in der Studiotechnik Digitalkameras und -recorder an Bedeutung gewinnen. In der Bildbearbeitung für kommerzielle Zwecke sind Hybridtechnolgien auf breiter Front auf dem Vormarsch, zunehmend werden elektronische Bildbearbeitung und digitale Drucktechnik in den Verarbeitungsprozess der Silberfotografie integriert. Im Bereich der professionellen Bild- und Tonkommunikation geht der Trend zu multimedialen Anwendungen wie Applikationen der interaktiven CD-I sowie neue Abspielgeräte, die für CD-Audio, CD-Rom, Video-CD und Photo-CD geeignet sind. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die neue multifunktionale Präsentationstechnik auf PC-Basis sowie die Grossbildprojektion. Begleitet wird die photokina von der «Bilder-Szene photokina» mit über 100 Ausstellungen in den Messehallen und der Stadt Köln. Trotz der verkürzten Laufzeit bleibt die Besucherzahl stabil: Erneut werden über 160’000 Besucher aus 132 Staaten registriert, darunter gut 40’000 aus dem Ausland.
1996
Als «Super-photokina» geht die Weltmesse des Bildes 1996 (17. bis 23. September) in die Annalen ein. Die Rückkehr zum Untertitel früherer Jahre symbolisiert die Konzentration der Veranstaltung auf ihre Kernkompetenz: das Bild in allen konventionellen und digitalen Erscheinungs- und Anwendungsformen. Rund 1’600 Aussteller aus 46 Staaten, davon über 900 aus dem Ausland, und weit über 160’000 Besucher aus 137 Ländern, davon fast ein Viertel aus dem Ausland, registrieren eine deutliche Marktbelebung, die vor allem der Innovationsfreude der Branche zu verdanken ist. Zu den grossen Messethemen zählen die Markteinführung des Advanced Photo Systems (APS) und die digitale Fotografie, die nicht mehr allein der professionellen Anwendung vorbehalten bleibt, sondern allmählich auch im Amateurmarkt Einzug hält. Dies führt auch zur Integration bis dahin «branchenfremder» Unternehmen, beispielsweise aus der Computerindustrie, die damit in die digitale Fotografie einsteigen. Auch im «Professional Photo-Sektor» gewinnt die Verbindung von analoger und digitaler Fotografie hin zu einem integrierten Workflow von der Aufnahme bis zur Druckvorstufe weiter an Bedeutung. Das Angebot für die professionelle Bildkommunikation schliesslich steht ebenfalls im Zeichen der neuen digitalen Formate und zahlreicher Lösungen für den Übergang von der analogen in die digitale Welt. Im kulturellen Teil der photokina werden rund 130 Ausstellungen in den Messehallen und der Stadt Köln veranstaltet, eine der medienwirksamsten zeigt die Arbeiten des Fotografen und Modeschöpfers Karl Lagerfeld, der auch den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie erhält.
1998
Die Allianz von Chip und Film kennzeichnet die 25. photokina (16. bis 21. September 1998), die den über 1’500 Unternehmen aus 47 Ländern – davon 860 aus dem Ausland – gute, zum Teil sehr gute Ergebnisse bringt. Mit neuer Angebotsstrukturierung in vier für alle Besucher zugänglichen Schwerpunkt-Zentren («Consumer Photo & Video», «Professional Photo & Imaging», «Photofinishing» sowie «Professional Media») auf 180’000 m² Hallenfläche, markiert sie «den Wendepunkt im Verhältnis zwischen Fotografie und Elektronik mit vielfältigeren Möglichkeiten der Bildanwendung und -gestaltung als je zuvor», wie Wolfgang König, Vorsitzender des Photoindustrie-Verbandes, es ausdrückt. Die digitale Technik mit dem klassischen Film als Ausgangsbasis sorgt für Aufbruchstimmung im Markt, der jedoch nach wie vor von der analogen Fotografie dominiert wird. APS, digitale Fotografie und die dadurch eröffneten neuen Servicefelder für den Handel sind wesentliche Diskussionspunkte im Amateur-Centrum. Auch in den Profibereichen sorgen Hybridsysteme und Digitaltechniken für neuen Schwung, sei es bei der Integration in den Workflow von der Aufnahme bis zur Präsentation, sei es beim Photofinishing oder in der professionellen Bildkommunikation. Zu den Interessensschwerpunkten im Ausstellerangebot wie auch im fachlichen Rahmenprogramm zählen Grossformat-Fotografie, Large Format Printing, Computerbild-Animation und neue Präsentations- und Kommunikationstechnik. Rund 160’000 Besucher aus 140 Ländern, davon knapp ein Viertel aus dem Ausland, werden registriert, über 5’000 Journalisten aus aller Welt berichten in Wort, Bild und Ton aus Köln.
2000
50 Jahre photokina – die Jubiläumsveranstaltung vom 20. bis 25. September präsentiert sich als glanzvolles Ereignis mit hervorragenden Ergebnissen für die über 1’600 beteiligten Anbieter aus 45 Ländern. Statt einer Rückschau blickt die photokina nach vorn und zeigt die bildtechnischen Möglichkeiten einer (fast) unbegrenzten Bilderwelt. Schon der Auftakt der Weltmesse des Bildes ist ein spektakuläres Ereignis – eine Jubiläumsparty mit fulminantem Feuerwerk, die allen Beteiligten unvergessen bleibt, und eine Open-Air Ausstellung mit 1’000 lebensgrossen Familienporträts aus allen Kontinenten des renommierten Fotografen Uwe Ommer findet so starken Anklang, dass ihre Dauer über die photokina hinaus verlängert wird. Rund 160’000 Besucher aus 144 Ländern kommen, um sich an sechs turbulenten Messetagen ein Bild von den Entwicklungen der Zukunft zu machen. Die Allianz von Film, Chip und Internet, von Silber und Silizium macht die Bilder mobil: Die Hobbyfotografen bedienen sich des World Wide Web und bestellen Bilder per PC. Die professionellen Anwender in Studios, Fotolabors und Agenturen nutzen den immer schnelleren und komfortableren digitalen Workflow von der Aufnahme bis zur Bildproduktion auf allen verfügbaren Speicher- und Kommunikationsmedien. Neben den Publikumsmagneten der neuen digitalen Kameras mit immer höheren Pixelwerten und totaler Vernetzbarkeit sowie der gesamten digitalen Peripherie stehen auch Neuentwicklungen im Bereich der analogen Fotografie im Blickpunkt: ob Spiegelreflexkameras mit Hochleistungs-Autofokus-Systemen, designorientierte Kompaktkameras oder APS-Kameras mit neuen Features. Kodak weiste mit einem Sensor mit 16 Millionen Pixel klar in de digitale Zukunft.
2002
Im Jahr 2002 erlebt die photokina eine «Verjüngungskur». Ein modernes Erscheinungsbild, eine neue Belegungsstruktur und neue Features im Rahmenprogramm prägen die «World of Imaging», so der neue Untertitel, vom 25. bis 30. September. Wichtigstes Thema ist die Konvergenz der Technologien. «Analoge und digitale Techniken gehen Hand in Hand», so Dieter Werkhausen, Vorsitzender des Photoindustrie-Verbandes. «Sie bieten die Möglichkeit, in jeder Nutzungsphase eines Fotos von der einen in die andere Welt zu wechseln – vom Dia zur Datei, von der Datei zum Papierbild, vom Papierbild zur Datei.» Die Konvergenz steht auch im Vordergrund einer spektakulären Panel Discussion zum Auftakt der photokina, die erstmals die Konzernspitzen der Marktführer an einem Tisch zusammenbringt. Der Photoindustrie-Verband initiiert die Gemeinschaftsaktion «Klasse Bilder von Digital».
Neu ist auch die verstärkte Ausrichtung der Messe auf – vor allem junge – Konsumenten, denn die über 1’500 Anbieter aus 45 Ländern, davon rund 60 Prozent aus dem Ausland, wollen neben den wichtigen Fachbesucherkreisen aus Handel und Anwendung auch das Publikum ansprechen. Und die Rechnung geht auf: Rund 160’000 Besucher aus 136 Ländern, davon ein Viertel aus dem Ausland, sind begeistert vom repräsentativen Auftritt der gesamten globalen Anbieter-Elite, vom breiten Informationsspektrum durch Kongresse und Workshops, vom «Young Imaging Event» und der «Visual Gallery», einer Ausstellung hochkarätiger Fotoschauen im gesonderten Hallenkomplex. Aber sie kommen nicht nur zum Schauen, Lernen und Staunen: Einkäufer aus aller Welt disponieren in Stückzahlen, die selbst die kühnsten Erwartungen der Anbieter übertreffen. Impulsgeber ist insbesondere die digitale Fotografie, die den Massenmarkt endgültig erobert hat. So stehen neben neuen digitalen Kameras und Camcordern mit vereinfachter Handhabung und weiter verbesserter Bild- sowie Farbbrillanz, Printern und neuer Bearbeitungssoftware vor allem auch die neuen Dienstleistungen für den Handel im Vordergrund der Nachfrage, die kostengünstig und in perfekter Qualität Prints von digitalen Fotos liefern. Im Fokus der Profis ausserdem: Digitalkameras mit neuer Sensor-Technologie und Ultra-Hochauflösung, Digital Publishing Systeme, digitale Minilabs, Large Format Printer, kompakte Hochleistungsprojektoren für Grossbildprojektionen und den Home Cinema-Bereich sowie Plasma-Displays mit über 60 Zoll Bilddiagonalen.
2004
Als «photokina der Superlative» geht die Messe 2004 in die Annalen ein. 1’589 Anbieter aus 50 Ländern, davon 61 Prozent aus dem Ausland, besuchten die World of Imaging in Köln und über 160’000 Besucher aus aller Welt konnten sich von der zunehmenden Konvergenz der digitalen Medien überzeugen. Die neue Tagefolge (Dienstag bis Sonntag) mit vier Wochentagen zu Beginn und dem Messewochenende zum Abschluss traf auf einhellige Zustimmung. Samstag und Sonntag gehörten mit ermässigtem Eintritt und vielen Attraktionen weitgehend den Hobbyfotografen und allen, die sich in ihrer Freizeit mit dem Medium Bild beschäftigen.
Die Konvergenz der Imagingtechnologien war der «rote Faden» im Consumerangebot, der von allen führenden Unternehmen aufgegriffen wurde: Kamerahandys werden zur Handykamera, Fotoapparate machen Videos, und Videokameras schiessen Fotos. Eine wichtige Entwicklung ist das Home-Printing direkt von der Kamera-Speicherkarte, mit dem die Industrie dem Wunsch vieler Hobby-Fotografen nachkommt, ihre Bilder wieder in der Hand zu halten. Und zwar für nahezu «ewige» Zeiten: Selbst kleine Heimdrucker versprechen 100 Jahre Haltbarkeit der Fotos. Trotz der spektakulären neuen Medien bleibt die Vielfalt erhalten: Die analoge Welt behauptet sich (noch) im Markt. Handel und Anwender bewiesen im Consumerbereich deutliche Neigung zu gehobener Qualität, für die man auch höhere Preise zu zahlen bereit ist. Viele Verbesserungen zeigten sich im Detail: Die digitalen Kompaktkameras werden kleiner und leistungsstärker, aber auch äusserlich attraktiver. Digitale Spiegelreflexkameras dringen 2004 in Preisregionen vor, die sie für den ambitionierten Amateur interessant machen.
Highlight unter den Foto-Ausstellungen in den Messehallen war wie schon zur Vorveranstaltung die Visual Gallery, die mit 4’000 m² eine ganze Halle einnahm und in 16 Einzelausstellungen die Arbeiten von 153 Künstlern präsentierte. Insbesondere die Bilder von Anton Corbjin, Elliott Erwitt und Alberto Venzago stiessen auf grosse Begeisterung.
2004 war die letzte photokina in den alten Rheinhallen auf dem Messegelände am Rheinufer.
2006
Vor allem für langjährige Besucher war 2006 vieles neu zur photokina in Köln. Statt der historischen Rheinhallen fand die World of Imaging in neuen, modernen Hallen im Norden des Messegeländes statt, zwei neue repräsentative Eingangsbereiche empfingen die über 162’000 Besucher. Den durch die digitale Technologie deutlich veränderten Marktbedingungen entsprechend präsentierte sich die World of Imaging in neuer Struktur. Die frühere Trennung der Bereiche Consumer und Professional Imaging wurde aufgehoben, das Angebot orientierte sich konsequent am Weg des Bildes von der Aufnahme über Speicherung und Verarbeitung bis zur Präsentation mit dem jeweiligen Zubehör.
Die Produktneuheiten dieser photokina wurden klar von der digitalen Spiegelreflexfotografie dominiert. Zehn Megapixel sind 2006 bereits Standard, neue Features sorgen für zusätzliche Attraktivität. Optische Bildstabilisierung und grössere Displays, die inzwischen auch digitale Kompaktkameras auszeichnen, kommen allen Nutzern zugute. Handys werden immer fototauglicher und bieten bis zu acht Megapixel Auflösung. Bei digitalen Camcordern ersetzen DVD- und Festplatte nahezu durchweg die bisherigen Speichermedien. Unter der Bezeichnung SDHC steht 2006 eine neue Speicherkartengeneration mit zunächst 4-GB-Versionen in den Startlöchern. Die digitale Bildbearbeitung entwickelt sich weiter. Auf der photokina 2006 wurden neue Softwareprogramme speziell für Professionals und alle, die mit Rohdaten und grossen Mengen digitaler Bilder arbeiten, vorgestellt. Im Bereich Präsentation zeigte die photokina 2006 das vollständige Spektrum vom Druck über Online-Präsentation und Foto-Kiosk bis zum Beamer. Neue Präsentationsformen, wie das individuell gestaltete Foto-Buch oder die digitale Diashow auf hoch auflösenden TV-Bildschirmen oder via Beamer, gewinnen 2006 an Marktbedeutung. Auf grosses Interesse stiess auch die Sonderschau «lifestyle media at photokina» mit vielen Beispielen für multimediales Wohnen und die vielfältigen Möglichkeiten der Vernetzung aktueller Informations- und Unterhaltungstechnologien in den eigenen vier Wänden. Zur Messe kamen 1’579 Unternehmen aus 46 Ländern und über 162’000 Besuchern aus 153 Nationen.
2008
Auf der 30. photokina präsentierte sich vom 23. bis 28. September 2008 die Foto- und Imagingindustrie in ausgezeichneter Stimmung: 1’523 Anbieter aus 49 Ländern zündeten ein Feuerwerk an Produktinnovationen und begeisterten Fachbesucher und Endverbraucher gleichermassen. Es war die photokina der neuen Bilddienstleistungen und des Zubehörs für die digitale Fotografie. Die photokina 2008 belegte, dass Zubehörprodukte und Bilddienstleistungen, wie digitale Bilderrahmen, Photofinishing, Online-Services oder Fotobücher, deutlich an Bedeutung gewinnen. Optisch unterstrichen wurde das durch das «Photobuch XXL» – einer Gemeinschaftsaktion der photokina-Veranstalter mit Unterstützung der Foto- und Imagingindustrie -, das zu den beeindruckensten Motiven der Messe zählte.
Im Kamerasegment zählten digitale Spiegelreflexkameras zu den absoluten Publikumsmagneten. Im Trend lagen Kameras, die, neben einer hohen Auflösung von bis zu 35 Megapixel, zudem noch Videos im HD-Format aufnehmen können und mit allen notwendigen modernen Schnittstellen ausgestattet sind – von Wireless-LAN über Ethernet bis zu HDMI. Im Consumer-Bereich zählten darüber hinaus neue Kamerafunktionen, wie intelligente Gesichtserkennung, Make-Up- und GPS-Funktionen, sowie die immer engere und bessere Vernetzung der Geräte mit den elektronischen Geräten in den eigenen vier Wänden zu den Top-Trends.
Die Faszination, die vom Medium Bild ausgeht, war 2008 in ganz Köln zu spüren. Es herrschte teilweise Festivalstimmung in der Stadt. Mit einem ganz neuen Fotoevent hatten die photokina-Veranstalter das Thema Fotografie verstärkt über die Grenzen des Messegeländes erfolgreich in der Stadt implementiert. Ein neues Veranstaltungsformat unter dem Titel «photokina: köln fotografiert!» flankierte die World of Imaging. Im September 2008 waren alle Besucher der Stadt eingeladen, sich mit dem Thema Bild zu beschäftigen oder selbst fotografisch aktiv zu werden. Der Erfolg gab den Veranstaltern recht: Nahezu alle in Kooperation mit Kölner Unternehmen und Institutionen durchgeführten Workshops, Foto-Shootings, Foto-Stadtführungen waren ausgebucht, die vielen Fotoausstellungen sehr gut besucht. Die Aktion «photokina: köln fotografiert!» stand unter der Schirmherrschaft des Kölner Oberbürgermeisters Fritz Schramma und war Teil einer gemeinsamen Aktion der Stadt, der 19. Internationalen Photoszene Köln und verschiedenen städtischen und privat getragenen Institutionen.
2010
Mit über 180’000 Besuchern lockte die grösste Technologie- und Trendshow der Foto- und Imagingbranche 2010 wieder mehr Besucher in die Domstadt als die Vorveranstaltung. 1’251 Anbieter aus 45 Ländern präsentierten den Besuchern aus mehr als 160 Ländern eine enorme Fülle neuer Produkte, technischer Innovationen und Zukunftstrends. Auf besonders grosses Interesse beim Fachpublikum stiess das 1. Internationale CGI-Forum, mit dem die photokina einen neuen Markttrend frühzeitig aufgegriffen und einen wichtigen Wachstumsmarkt für die photokina erschlossen hat. Das CGI-Forum zeigte Spitzenleistungen der computergenerierten Bildgestaltung und vermittelte den zahlreichen Besuchern auch das dazugehörige Know-how.
«Der grösste Photoglobus der Welt» war eines der Highlights der photokina 2010. Er zählte mit seinem Durchmesser von beeindruckenden sechs Metern an der Decke der Passage 4/5 schwebend zum beliebtesten Fotomotiv der Messebesucher.
Grossen Zuspruch vor allem junger Messebesucher verzeichnete auch die neue Dachmarke der photokina, «Meet the Communities». «Meet the Communities» verband erstmalig reale und virtuelle Fotoenthusiasten auf einem über 1’500 qm grossen Areal inmitten der Messe. Soziale Netzwerke, Fotofestivals, Verbände und Verlagshäuser boten den photokina-Besuchern eine einmalige Plattform mit diversen Highlights auf und neben der grossen Bühne. Vernetzung und Kommunikation mit modernen Endgeräten sowie die neuesten Kameragenerationen standen im Vordergrund dieser Fläche. Zu den Produkttrends des Jahres zählten die kompakten Systemkameras, die zwischen den Kompaktkameras und Spiegelreflexkameras ein ganz neues Segment eröffneten. Ebenfalls aktuell: Die Filmoption in HD entwickelt sich zu einem Standardausstattungsmerkmal aktueller Kameras. An Bedeutung gewinnt auf der photokina 2010 auch die dritte Dimension: Einige Hersteller stellten 3D-Objektive oder 3D-Kompaktkamera vor. Auch die GPS-Module in den Kameras entwickeln sich 2010 mehr und mehr zum Standard.
2012
185’000 Besucher aus 166 Ländern kamen 2012 nach Köln, um sich über die neuesten Trends der Imagingbranche zu informieren. Sehr gut angenommen wurde die Erweiterung des Angebotsportfolios der photokina 2012 um Produkte und Dienstleistungen der modernen Bildkommunikation, wie Mobile Imaging und Connectivity. Die Branche präsentierte zahlreiche neue Kameras mit aktuellster Imagingtechnologie, die Fotos drahtlos in soziale Netzwerke senden und sich durch Apps erweitern lassen. Die photokina präsentierte auf einer Sonderfläche die verschiedenen Aspekte des Mobile Imaging. Hersteller von Smartphones stellten hier ihr Portfolio ebenso vor wie Netzanbieter und App-Hersteller.
Erfolgreich verlief auch die Premiere des «shoot movie Parks», einem speziellen Angebot für den Imagingprofi. Hier drehte sich alles um das professionelle Filmen mit DSLR- und Systemkameras. 28 Unternehmen stellten ihre Produkte und Dienstleistungen für diesen speziellen Angebotsbereich dem internationalen Publikum vor.
Mit der Aktion «photokina: köln fotografiert! », die in diesem Jahr bereits zum dritten Mal stattfand, hatten die photokina-Veranstalter das Thema Fotografie schon seit Anfang September über die Grenzen des Messegeländes hinaus erfolgreich in der Stadt implementiert. «köln fotografiert! » stand unter der Schirmherrschaft des Kölner Oberbürgermeisters Jürgen Roters und bündelte eine Vielzahl von Einzelveranstaltungen, darunter Fotoworkshops, Shootings, Ausstellungen und Events. Nahezu alle in Kooperation mit Kölner Unternehmen und Institutionen durchgeführten Angebote waren sehr gut besucht oder sogar ausgebucht.
«Der grösste Photoglobus der Welt», der nach dem grossen Erfolg auf der photokina 2010 seine Fortsetzung fand, visualisierte gemeinsam mit einem Bildermeer von nahezu 500 Quadratmetern emotional und nachhaltig das Leitthema der photokina als World of Imaging.
Weitere Informationen zur photokina finden Sie unter www.photokina.de
Quellen: Photoindustrie-Verband,
Bildmaterial: © Photoglobus / photokina, Archiv Fotointern