Peter und Ursula Schäublin haben nicht nur ein ungewöhnliches Abenteuer hinter sich, sondern sie haben Kunstwerke geschaffen, die einzigartig sind. Abenteuerlich wie sie entstanden sind, faszinierend wie die Bilder wirken. Was es dazu braucht? 150 Kilogramm Stahlplatten und eine Kamera mit 51 Megapixel Auflösung, sowie einen Land-Rover und eine Frau, die beide durch Dick und Dünn gehen …
Wahrscheinlich war es nach dem dritten Glas Rotwein, als mein Freund Marco und ich darüber sprachen, wie man verwitterte Stahlplatten mit Fotos kombinieren könne. Ich mag mich – ehrlich gesagt – nicht mehr daran erinnern, doch das liegt wohl eben daran, dass wir bei unseren Treffen jeweils eine gute Flasche Rotwein zum Verdunsten bringen und über Gott und die Welt reden. Also vielleicht auch über Stahlplatten. Wie auch immer es vor sich ging: eine Frage hat sich – vielleicht an diesem Abend – in meinem Hinterkopf festgekrallt:
Wie kann ein Fotograf Unikate schaffen?
Natürlich gibt es den Weg, seine Abzüge registrieren zu lassen und so den Käufern Exklusivität zu garantieren. Doch gäbe es nicht eine Möglichkeit, Fotos so aufzubereiten, dass sie einzigartig – «unique» – sind? Meine Überlegungen führen zur Idee, Fotos mit einem Gegenstand zu verbinden, der das Bild ergänzt und es einzigartig macht.
Warum gerade Island?
Island wählen wir – meine Frau Ursula und ich – als Ort für unsere Fotografien, weil wir Naturbilder mit einem Hang zum Abstrakten schaffen wollen. Nicht einfach schöne Postkartenmotive, sondern Bilder, die durch ihre Strukturen und Farben den Betrachter im Innern ansprechen.
Wenn man an Island denkt, stehen einem unweigerlich die Naturgewalten dieser Insel vor Augen: Heisse Quellen, Lava, Meer, Steinwüsten. Ein idealer Ort also, um rohe Stahlplatten diesen Einflüssen auszusetzen. Die Patina dieser Platten würde einen spannenden Rahmen für die Fotos bilden. Weil sie beide am gleichen Ort «wachsen», treten sie in einen Dialog miteinander.
Diese Bildmontage visualisiert die Idee: Aus der rohen Stahlplatte soll in Island eine verwitterter Rahmen entstehen. Parallel dazu möchten wir Fotos realisieren, die dann auf diese Platte montiert werden. Bild und Rahmen treten in einen Dialog miteinander und mit dem Betrachter (Fotos: Ursula Schäublin)
Wie so oft bei etwas verrückten Ideen tauchen nach der ersten Begeisterungswelle einige Fragen auf, die es zu klären gilt. Die vier wichtigsten sind:
- Wird die Idee positiv aufgenommen?
- Wie transportieren wir diese schweren Platten?
- Welche Kamera wäre ideal für dieses Projekt?
- Reichen drei Wochen für die Verwitterung der Platten?
Bevor wir Antworten auf alle Fragen finden, beginnen die Ereignisse sich zu überschlagen…
Wird die Idee positiv aufgenommen?
Eigentlich mehr zum Spass dokumentierte ich Ende letzten Jahres die Idee mit einer kleinen Website. www.icelandartproject.ch wird ins Leben gerufen. Wir senden den Link einigen Freunden und Firmen und werden vom Feedback überwältigt. Firmen aus der Fotobranche und Sponsoren sind begeistert und wollen das Projekt mittragen. Die erste Frage ist beantwortet. Noch wissen wir nicht, welche Antworten wir auf die weiteren drei Fragen finden …
Wie transportieren wir die schweren Platten?
Die entstehenden Bilder sollen auch durch ihre Grösse wirken. Wir möchten 100 x 100 cm grosse Prints erzeugen, und die Stahlplatte muss dementsprechend etwas grösser sein. Wir legen deren Format auf 125 x 125 cm fest. Eine Stahlplatte dieser Grösse mit einer Dicke von einem Millimeter wiegt 15 kg. Bei zehn Platten kommen 150 kg Stahl zusammen, die man natürlich nicht mit dem Fluggepäck nach Island mitnehmen kann. Deshalb ist von Anfang an klar: Wir fahren mit Sir George, unserem betagten Land Rover, in den Norden: Von der Schweiz bis nach Dänemark auf der Strasse und dann mit der Fähre nach Seydisfjördur im Osten Islands.
Die erste und vielleicht naheliegendste Lösung ist, die Platten auf dem Dach zu transportieren. Doch die zusätzliche Dachlast würde den Schwerpunkt des Autos nach oben verschieben, was beim Fahren im Gelände die Kippgefahr wesentlich erhöht. Deshalb wollen wir die Stahlplatten im Innenraum des Fahrzeugs transportieren und sie jeweils über Nacht ausladen, damit wir im Auto übernachten können. Der Gedanke, jeden Abend 150 kg Stahl aus- und am anderen Morgen wieder einzuladen, ist nicht gerade prickelnd, aber es ist machbar. Doch dann zeigen Tests mit einer ersten Platte im Originalformat, dass dieses Ein- und Ausladen sehr schwierig ist. Wir sind etwas ratlos.
Die Lösung naht in der Person von Stefan, einem guten Freund, der einen Sinn für praktische Lösungen hat. «Montiert die Platten einfach unter das Auto», rät er uns. «Ihr verliert wohl etwas Bodenfreiheit, aber ihr habt keine Probleme mit dem Schwerpunkt eures Land Rovers, und ihr müsst die Dinger nicht jeden Tag ein- und ausladen. Ich konstruiere euch eine Kassette, in die ihr die Platten einschieben und so transportieren könnt.» Ich bin etwas zögerlich, weil wir tatsächlich Bodenfreiheit einbüssen. Irgendetwas in mir sagt mir, dass ich es während unserer Reise mindestens einmal bereuen werde, diese Kassette unter dem Auto zu haben, doch es ist die beste Lösung, und wir nehmen Stefans Angebot gerne an.
In Island bewährt sich diese Lösung hervorragend. Bis auf ein einziges Mal. Doch dazu später mehr …
Stefan beim Montieren der Kassette für den Transport der Stahlplatten unter unserem Land Rover
Welche Kamera soll zum Einsatz kommen?
Die DSLR-Kameras werden ja immer besser, und einige Marken sind punkto Bildqualität in Sphären aufgestiegen, die uns ermöglichen würde, Prints in der Grösse von 100 x 100 cm in hoher Qualität anzufertigen. Doch Pixel ist nicht gleich Pixel – eine alte Binsenweisheit, die manchmal etwas zu wenig Beachtung findet. Von früheren Projekten weiss ich, dass ein Mittelformatsensor eine dichtere Fülle an Informationen in eine Bilddatei bringt. Die neue Hasselblad H5D 50C bietet uns die Möglichkeiten, die wir für unser Projekt benötigen. Light + Byte, Schweizer Generalvertreter der edlen Marke, stellt uns eine brandneue H5D 50C und vier Objektive zur Verfügung. Objektiv heisst bei Hasselblad: Glas und Metall und nicht Kunststoff-Kinkerlitzchen. Nachteil: Mein Fotorucksack wiegt mit Stativ rund 20 kg. Vorteil: Ich nehme während unseres Projekt 5 Kilogramm ab, weil ich dauernd mit diesem Mammutgepäck durch die Gegend wandere ;-).
Die Arbeit mit der H5D 50C ist für mich ein Traum: Wie andere Kameras dieser Klasse verzichtet sie auf überflüssige Knöpfe und Programme. Konzentration auf das Wesentliche ist angesagt. Natürlich arbeitet man mit einem Gerät dieser Grösse langsamer als mit einer DSLR. Doch genau diese Langsamkeit zwingt zu Sorgfalt. Ich liebe die Digitalfotografie mit ihren Möglichkeiten. Doch mit ihrer Schnelligkeit trägt sie die Gefahr in sich, dass wir nachlässig arbeiten. Einfach mal 50 Bilder machen, eines wird dann schon gut werden. Diese Zerfahrenheit kann zu weniger Bewusstsein beim Fotografierprozess führen und das Endresultat negativ beeinflussen. Die Hasselblad entschleunigt wunderbar. Und wenn ich dann den Auslöser drücke, weiss ich, dass ich ein 16-Bit-RGB-RAW-File von exzellenter Qualität auf der Speicherkarte habe. Auch dieses File ist – wie die Kamera – gewichtig: Rund 70 MB hat eine Rohdatei. Light + Byte gibt uns das HCD 4.8/24 mm, das HC 2.8/80 mm, das HC Macro 4.0/120 mm und das HC 4.0/210 mm mit. Ich bin gespannt, ob sich eines der Objektive im Lauf der Reise als «Lieblingsobjektiv» entpuppt, doch dem ist nicht so: Alle vier Linsen sind von sehr guter Qualität, und je nach Bildidee kommen sie ziemlich gleichmässig zum Einsatz.
The Camera: Die Hasselblad H5D 50C ist zur Zeit unbestritten eine der besten Kameras im Bereich der Werbe- und Fineartfotografie. (Bild: Hasselblad)
Und das macht richtig Freude: Statt digitalem Fast Food gibt‘s mit der H5D 50C Slow Food: Langsames, bewusstes Arbeiten, Motiv aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und dann wohlüberlegt zum Stativ greifen und die gewaltige Landschaft in einem 51 Megapixel 16-Bit RAW-File einfangen.
Ich beobachte in meinem Freundeskreis oft, dass man nur über die technischen Features einer Kamera diskutiert: Wieviel Auflösung, wieviel Bilder pro Sekunde, wieviel ISO usw. Natürlich ist es wichtig, dass die Eckdaten einer Kamera so angelegt sind, dass sie für die spezifischen Bedürfnisse ausreichen. Doch der Ergonomie und Haptik einer Kamera wird meines Erachtens vom Anwender zu wenig Beachtung geschenkt. Wie fühlt sich eine Kamera in der Hand an? Sind die Bedienungselemente für mich logisch angeordnet? Die Kamerahersteller verwenden – davon gehe ich zumindest aus – viel Hirnschmalz auf diese Fragen. Ich muss eine Kamera in der Hand halten, mit ihr arbeiten, sie spüren, bevor ich weiss, ob ich sie erwerben will. Eine Kamera einfach aufgrund ihrer technischen Daten online zu bestellen, ist aus meiner Sicht ein absolutes No Go. Lieber gehe ich in ein Fachgeschäft wie zum Beispiel Light + Byte und bezahle ein paar Fränkli mehr, kann aber dafür die Kamera in die Hand nehmen und sie spüren.
Reichen drei Wochen für die Verwitterung der Platten?
Die vierte grosse Frage. Schnell wird klar, dass das Meerwasser eine wichtige Rolle beim Verwittern der Stahlplatten spielen wird. Das Salz wird die Struktur des Metalls aufbrechen und die Verwitterung quasi initiieren. Da die Schweiz ein Binnenland ist, müssen wir diesen Prozess vorher einmal simulieren, um Erfahrungen zu sammeln. Wir fordern einige Metallstücke an und legen sie ins Salzwasser. Begeistert stellen wir fest, dass der Oxidationsprozess innert 24 Stunden anfängt einzusetzen.
Unsere erste Test-Stahlplatte nach 24 Stunden im Salzwasser
Während unserer Reise arbeiten wir immer wieder mit unseren Platten, setzen sie der Witterung aus, und so entstehen zehn Stahlplatten mit einer Original isländischen Patina, die schöner ist, als wir uns das zu träumen wagten.
Während unserer Reise setzen wir die Stahlplatten immer wieder Islands Natureinflüssen aus
Eine der zehn Stahlplatten, wie sie nach vier Wochen Reise aussehen. Eine wunderschöne Patina ist entstanden. Sie bildet einen grossartigen Rahmen für die eindrücklichen Fotos
Die Reise
Vor unserer Reise habe ich intensiv recherchiert, wo wir am ehesten Gegenden finden können, die für unsere Art von Fotografie ideal ist. Und dann hat uns Island überwältigt. Die archaische Schönheit dieser Insel ist einzigartig. Die Temperaturen im Hochland lagen zwar auch im Juli oft um den Gefrierpunkt, und es bläst permanent ein kräftiges Lüftchen. Um uns ganz nach dem Wetter richten zu können, haben wir keine Unterkünfte vorgebucht. Bis auf einmal haben wir immer im Land Rover übernachtet. Und eben – einmal sind wir dann tatsächlich wegen unserer Plattenkonstruktion stecken geblieben. Bei Þackgil habe ich die Tiefe des Bodens unterschätzt und bin aufgelaufen. Glücklicherweise hat uns ein freundlicher Isländer aus dem Morast gezogen.
Sch… Ein Fahrfehler und wir stecken fest. Ohne die Hilfe von August, einem freundlichen Isländer, hätten wir drei bis vier Stunden geschaufelt
Weitere Impressionen und ein Link zum Making-of-Film folgen nach unserer Vernissage, zu der wir die Leser von fotointern.ch herzlich einladen (siehe Kasten).
Nach vier Wochen und rund 6000 Auto- und etwa 3000 Schiffskilometern sind wir wieder zurück in Thayngen, mit vielen Impressionen in unseren Herzen und auf den Speicherkarten. Die Rohdaten sind ein Schatz, den es zu heben gilt: Ich bin daran, die Bilder aufzubereiten und auszuwählen, den Making-Of-Film zu schneiden, die gewählten Motive mit unserem HP Z-3200 ps Photo auf Hahnemühle Photo Rag Ultra zu printen, auf die Platten zu montieren und die Ausstellung vorzubereiten.
Montage des ersten Bildes durch die Firma VMK auf die verwitterte Stahlplatte. Das Resultat überwältigt uns und übertrifft unsere Erwartungen
Ausblick
Im Rahmen des ICELAND ART PROJECT sind zehn Originalkunstwerke entstanden, die den Betrachter in Islands ungezähmte Schönheit hineinnehmen. Wir denken bereits an weitere Projekte, bei denen wir solche Originalbilder schaffen können. Abonnieren Sie unseren Newsletter, wenn Sie informiert bleiben möchten: www.720.ch/company/newsletter
Sehen Sie hier eine Diaschau mit weiteren Island-Aufnahmen von Peter und Ursula Schäublin:
Invalid Displayed Gallery
Es sei verraten: Die zehn ausgewählten Motive, die wir auf die Stahlplatten montieren, sind nicht dabei – Überraschung an der Vernissage muss sein …
Herzliche Einladung zur VernissageAm 14. November 2014, ab 19:00 Uhr werden wir die Werke in den Räumlichkeiten der Betz Wohn- & Bürodesign AG, Schaffhausen, im Rahmen einer Vernissage präsentieren. Sebastian Bach, Komponist der Musik für unsere Videoclips, wird live am Flügel spielen. Light + Byte wird die Hasselblad H5D 50C und weitere Hasselblad-Kameras präsentieren. Sascha Renner wird die SandboxGallery und den ArtBeamer – zwei höchst interessante Tools – zeigen. Es wird ein bunter Abend mit hoffentlich vielen Besuchern und Höhepunkten werden. Anmelden für die Vernissage kann man sich auf www.icelandartproject.ch. |
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Peter und Ursula Schäublin,
Inhaber des Werbe- und Grafikateliers 720 Grad GmbH
Kunst liegt immer im Auge des Betrachters.
Man könnte die Platten auch zu Hause in der Badewanne mit Salzwasser schnell rosten lassen und Fotos von Island gibts so viele, da man sowieso nicht mehr weiss welche von welchem Fotografen sind.
Ich persönlich kaufe regelmässig Kunst und gebe dafür jährlich auch einen ambitionierten Betrag aus.
Das hier scheint mir aber mehr als krampfhaft erzwungene Inszenierung oder gar Selbstinszenierung eines Werbeateliers.
Offenbar sollen die Leute hier mit dem Kauf der Bilder einfach die Reise finanzieren.
Für mich persönlich und das ist das ausschlaggebende, ist dies keine wirkliche Kunst für die ich Geld ausgeben würde. Da kann ich mir auch von Pixabay ein hübsches Bild runterladen und es mir als Fotobuch oder auf Alu gedruckt von einem der üblichen Anbieter im Web bis nach Hause liefern lassen für weniger als Fr 100.-
Ich weiss ich mach mich wieder einmal unbeliebt: Im Westen nichts Neues und Viele fahren darauf ab. Immerhin kann so wieder einmal die Qualität der Digi-Hasselblad gezeigt werden, was wir schon immer wussten.
Noch interessanter wäre ein „Verschmelzen“ von vorher auf die Platten gedruckten Fotos. Und schon wird wer meine Idee aufgreifen und als Innovation anpreisen.
Habe vor etwa 20 Jahren Island mit dem Fahrrad bereist und scheute damals das Gewicht einer Linhof-Technika Grossformat-Kamera nicht, zudem ebenfall dabei waren einige Schneider Objektive.
Es hatte sich gelohnt, denn die Bilder ging weg, wie frische Gipfeli.
Die Bilder die ich mit der Minolta 9000 gemacht hatte sind kein Vergleich.
Minolta 9000 , trotzdem eine sehr gute Kamera, bis heute einer der bessten aus dieser Zeit. Und ja Vergleichen kann man keine 18×24 cm auf 2.4×3.6cm ; wäre nicht gut .Heute ist das für die Kamera egal ob sie 10MB oder 220MB auf sich hat,
das Gewicht ist fast gleich….
Für mich wär’s nun perfekt und wirklich Kunst gewesen, die Kamera wäre ebenfalls aus Island, oder wenigstens das Bildbearbeitungsprogramm oder der PC. Aber so . . .
Spass beiseite, aber solche Sätze
„Bild und Rahmen treten in einen Dialog miteinander und mit dem Betrachter“ hinterlassen mir persönlich selten ein gutes Gefühl. Weil mir da Kunst zu sehr evokativ dargeboten wird. Zu sehr etwas hineininterpretiert wird.
Aber das Phänomen scheint ja sehr typisch für die heutige Fotografie in der nun auch wirklich alles zu Kunst erklärt wird.
Trotzdem : Respekt vor dem Aufwand und Respekt vor dem Handwerk.
Und an die Anderen : ja, früher war alles anders als man noch mit zig Kilo umherreiste. Damals, damals und heute alles bequem. Und diese Bequemlichkeit leistet man sich auch. Ist ja recht so, aber die Bequemlichkeit hat schlussendlich trotzdem gesiegt . . .
Respekt vor der Arbeit der Konsequenz der Macher, und ich gebe zu so ein Fototrip weckt bei mir auch etwas Eifersucht auf die Macher und ihre Möglichkeiten.
Aber dieser Artikel zeigt Symptomatisch das auf woran die gesamte Fine-Art Fotografie heute erkrankt ist. Sie beschäftigt sich lieber mit spektakulärem Rahmen, als mit dem Inhalt. Statt das Papier in das Meerwasser zu legen und ggf mit Silbernitrat beschichten und in einer Kamera entwickeln (was übrigens funktionieren würde, solch wirre Sachen bringe ich ja in meinen Workshops den Teilnehmern bei, u.A. bei L&B > 13. Dezember) versucht man in Konstruierten Nebensächlichkeiten von der eigentlichen Fotografie abzulenken. Was ist wichtiger gute Fotografie oder der Rahmen in dem es statt findet?
Das Projekt-egal wie gut der Inhalt ist-soll Fotografen aufzeigen dass Erfolg ehr möglich ist wenn man zusammenarbeitet. Ein Panorama-Pionier hat sich mal vor Jahrzehnten beklagt dass seine Arbeiten nicht den erhofften Anklang finden, aber mit einem anderen Panorama-Spezialisten wollte er nicht zusammenarbeiten! BTW: Es ist nicht meine Wenigkeit gemeint aber habe es aus erster Hand erfahren.