Bereits zum 15ten Mal jährt sich der weltweite Tag der Lochkamera‐Fotografie (Worldwide Pinhole Photography Day WPPD). Am nächsten Sonntag, 26. April 2015, widmen sich engagierte Pinhole-Fotografien besonders intensiv ihrem Hobby. Dabei ist weltweit jeder eingeladen, ein Foto mit einer Lochkamera zu machen, dieses auf http://pinholeday.org hochzuladen und somit ein Teil der grössten Internet‐Galerie für Lochkamera‐Fotografien zu werden.
Lochkameras haben keine Linse. Die Fotos werden einfach durch ein kleines Loch gemacht, das ungefähr die Grösse einer Stecknadel hat. Diese Art Kameras können auch sehr leicht selbst aus Schachteln oder Dosen hergestellt werden (Teeschachteln, Konservendosen, Schuhschachteln, Holz …) – diese müssen nur lichtdicht gemacht werden können. Beim Bauen und Fotografieren haben Lochkamerafotografen grossen Spass und machen lehrreiche und kreative Erfahrungen.
Eine wachsenden Zahl von Menschen zeigt Interesse an der Lochkamera‐Fotografie. Im Jahr 2001 nahmen 291 Lochkamera‐Fotografen aus über 24 Ländern am WPPD teil und stellten ihre Werke in der Internet‐Galerie aus. Im vergangenen Jahr waren es 3‘517 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 70 Ländern der Welt. Wie viele werden es wohl dieses Jahr sein?
Stefan Bucher «Oberhalb des Uetlibergtunnels», Grossformat -Lochformatkameraaufnahme auf Direktpositivpapier (Details)
Hunderte lokale Veranstaltungen werden auf diese alte, immer populärer werdende Art des Fotografierens aufmerksam machen. Engagierte Freiwillige, in vielen Ländern der Erde, werden Kongresse, Sitzungen, Arbeitsgruppen und Vorträge organisieren, um diese fotografische Erfahrung zu fördern, neue Liebhaber zu finden und neue Künstler zum Vorschein zu bringen.
Spezielle Aufmerksamkeit schenken wir jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie Schulen. Lehrer können auf Anfrage gern separate Unterstützung erhalten. Immer mehr Fotografen erkennen, dass die Welt durch das kleine Nadelloch einer Lochkamera plötzlich zeitlos, still und verzaubert erscheint. Die fotografischen Aufnahmen haben immer etwas Magisches an sich. Das hat vor allem damit zu tun, dass die Zeit eine grosse Rolle spielt. Bewegungsunschärfe oder unbeabsichtigte Lichtreflexionen sind Teil des kreativen Schaffensprozesses. Der Lochkamera‐Fotograf quält sich nicht damit ab, «schlechte Fotos» um jeden Preis zu vermeiden. Er freut sich an der kontrollierten Ungenauigkeit und respektiert die natürliche Entstehung von Bildern.
Zwei Landschaftsbilder von Stefan Bucher. Die weiche Modulation ist typisch für Pinhole-Bilder
WPPD wird durch die engagierte Arbeit Dutzender Freiwilliger, die weltweit tätig sind, ermöglicht. Ihr Einsatz wird von einem internationalen Team koordiniert: Tom Miller ‐ USA (Teamleiter), Nick Dvoracek ‐ USA (Support), Chuck Flagg ‐ USA (Bildung), Lena Källberg ‐ Schweden (Übersetzung), Gregg Kemp ‐ USA (Administrator), Patrizia Di Siro ‐ Italien (Öffentlichkeitsarbeit), und Justin Quinnell ‐ Grossbritannien (Öffentlichkeitsarbeit).
Es gibt auch Lochkameras im Handel, wie beispielsweise diese sehr schöne Holzausführungen von Lomo
Eine Vielzahl weiterer Informationen und das ausführliche Programm (ständig aktualisiert) finden Sie unter
http://pinholeday.org.
http://www.facebook.com/PinholeDay
http://twitter.com/pinholeday
von Stefan Bucher http://blog.sogesehen.ch | http://twitter.com/sogesehen