Am nächsten Freitag und Samstag, 12. und 13. Juni 2015, finden bei Westlicht in Wien wieder zwei wichtige Auktionen statt: Während am Freitagabend um 18 Uhr die Fotografien versteigert werden, stehen am Samstag ab 11 Uhr die Kameras, Objektive und Zubehöre auf dem Programm. Natürlich kann man auch via Internet mitbieten.
27. Westlicht Kamera-Auktion: 13. Juni 2015, um 11 Uhr
Geschichte kann man schreiben – fotografieren – und versteigern. Bereits seit 100 Jahren halten berühmte Fotografen aus aller Welt mit ihren Leica-Kameras einzigartige Momente fest. Und so bilden Raritäten aus dem Hause Leitz/Leica den Startpunkt der 579 Lose schweren Auktion.
Mit der Leica I Mod. A mit Elmax Objektiv (Los 7, Schätzpreis EUR 20‘000 – 24‘000) kommt eine der ersten serienmässig gefertigten Leica Kameras, exakt 90 Jahre alt und voll funktionsfähig, unter den Hammer. Das Toplos ist ein Prototyp des berühmten New York Leica Gewehrs RIFLE (Los 33, Schätzpreis EUR 300‘000 – 350‘000) – ohne Zweifel einer der seltensten und ungewöhnlichsten Schätze der Fotogeschichte.
Ein Meilenstein der Leica-Geschichte ist der Leica M3 Prototyp (Los 86, Schätzpreis EUR 150‘000 – 200‘000). 1953 hat Leica einige Vorserienkameras für die neue M Serie gefertigt, nur die wenigsten von ihnen haben überlebt.
Die Rarität unter den Raritäten ist die schwarz lackierte MP-99 aus 1957 in neuwertigem Originalzustand mit passendem Objektiv (Los 99, Schätzpreis EUR 250‘000 – 300‘000), die heute zu den begehrtesten Leicas überhaupt zählt.
Ein weiteres Highlight ist die Leica M4 mit olivgrüner Lackierung für die deutsche Bundeswehr aus dem Jahr 1970, eine von nur 30 hergestellten Kameras (Los 208, Schätzpreis EUR 70’000 – 90’000).
Unter einer Anzahl seltener Leica-Sondereditionen stechen das M-P Set «Correspondent» von Lenny Kravitz Nummer 1 (Los 144, Schätzpreis EUR 30‘000 – 35‘000) und die Leica M und M-E im Kinderlachen-Design (Los 146, Schätzpreis EUR 35‘000 – 40‘000) heraus, die von der Firma Leica zur Verfügung gestellt wurden und für einen guten Zweck versteigert werden.
Eine sehr seltene amerikanische Daguerreotyp-Kamera aus 1845 mit dem original Stativ (Los 478, Schätzpreis EUR 30‘000 – 35‘000) und der berühmte Cyclographe von Damoizeau aus 1894 (Los 481, Schätzpreis EUR 70‘000 – 90‘000), sind nur zwei Beispiele für angebotene Kameratechnik aus dem 19. Jahrhundert.
Zur Versteigerung gelangen auch zahlreiche Geheim-, Detektiv- und Miniaturkameras. Als besondere Seltenheit gelten dabei die Lancaster Watch Cameras – Taschenuhr-Kameras aus 1890, die in einer Version für Damen und Herren verkauft wurden.
Die 1969 von Hasselblad für die NASA gebaute Hasselblad EL Data Camera (HEDC) (Los 492, Schätzpreis EUR 40‘000 – 50‘000) könnte sich zum Senkrechtstarter in den Bietergefechten entwickeln, handelt es sich doch um eine der wenigen originalen «Mondkameras», die öffentlich verkauft werden. Insgesamt wurden nur rund 50 dieser Kameras für die Apollo 11-17 Missionen angefertigt, 15 verblieben auf dem Mond.
Die Leica M und M-E im Kinderlachen-Design hat die Firma Leica zur Verfügung gestellt. Der Münchner Künstler Helmut Lutter gestaltete die Kameras getreu den Entwürfen von Schulkindern. Die bunten Unikate werden nun für den guten Zweck versteigert, der gesamte Erlös kommt dem Verein Kinderlachen e.V. zugute (Los 146, EUR Schätzpreis 35’000 – 40’000).
Weitere Informationen finden Sie hier zur Westlicht Kamera-Auktion
Westlicht Foto-Auktion: 12. Juni 2015, 18 Uhr
Eine Sammlung von über 150 Werken aus der russischen Avantgarde bildet den Schwerpunkt der kommenden Auktion in Wien. Noch niemals angebotene Vintage-Prints von Alexander Rodtschenko, Jewgeni Chaldei, Max Alpert, Warwara Stepanowa, Gustav Klutsis, El Lissitzky u.a. sind vertreten.
Eines der vielen Highlights ist Alexander Rodtschenkos Fotografie von Lilja Brik (Los 189, Schätzpreis EUR 14‘000 – 16‘000) aus dem Jahr 1924. Brik, die «Muse der russischen Avantgarde», war Regisseurin, Bildhauerin und die Geliebte des Futuristen Wladimir Majakowksi. Auch das berühmte Porträt des Bildhauers Anton Lavinsky (Los 188, Schätzpreis EUR 8‘000 – 10‘000) wurde wie alle anderen 15 angebotenen Arbeiten Rodtschenkos direkt aus dessen Nachlass erworben.
Zahlreiche Spitzenwerke der internationalen und österreichischen Fotogeschichte finden sich im weiteren Angebot der 12., mit insgesamt über 300 Losen bisher umfangreichsten WestLicht Foto-Auktion. So eine der bedeutendsten Ikonen des Feminismus und der österreichischen Nachkriegs-Avantgarde: Valie Export, «Aktionshose: Genitalpanik» aus 1969 als extrem seltener und grossformatiger Vintage-Print (Los 142, Schätzpreis EUR 28‘000 – 32‘000).
Mit Arbeiten von Rudolf Koppitz, Madame D’Ora, Trude Fleischmann, Inge Morath, Ernst Haas und seltenen, erotischen Fotografien von Alfons Walde, vier Vintage-Prints aus dem Künstlernachlass, ist die österreichische Fotografie darüber hinaus hervorragend vertreten.
Mit Magnum-Fotograf Henri Cartier-Bresson, etwa mit «Derrière la Gare Saint-Lazare» (Los 69, Schätzpreis EUR 25‘000 – 30‘000), an der Spitze und Arbeiten seiner Kollegen Werner Bischof, Robert Capa, Marc Riboud und René Burri wird der zentralen Bedeutung der Agentur Magnum für die Fotografie des 20. Jahrhunderts Rechnung getragen. Weitere Toplose sind ein Konvolut von 92 Arbeiten des als Fotografen der kubanischen Revolution bekannt gewordenen Osvaldo Salas (1914–1992) und zwölf Albumin-Abzüge von John Thomson (1837–1921), die um 1868 in China entstanden und ein bestechendes Beispiel aus der Frühzeit des Mediums darstellen.
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