Adobe hat soeben an einer Kreativ-Konferenz in Berlin ihr umfassendes 2015er Update für die Creative Cloud und die enthaltenen Desktop-Programme und Apps – inklusive neuen Apps – angekündigt. Laut Adobe soll es ihr grösster Release seit Jahren sein. Neu lanciert Adobe – wie schon Jahre früher – wieder einen Dienst für Stock-Bilder.
Eine leistungsstarke Bilddatenbank, Mobil-Apps für Android sowie mehr Performance und neue Funktionen für die Flaggschiff-Anwendungen am Desktop sollen Nutzern der Creative Cloud fortan ermöglichen, ihre Kreativität produktiver auszuschõpfen. In der Enterprise-Version für bietet die Creative Cloud nun mehr Sicherheitsfunktionen sowie eine tiefere lntegration von Adobe DigitalPublishing Solution und der Adobe Marketing Cloud.
Die heute in Berlin vorgestellte Creative Cloud Version 2015 ist ab sofort zum Download verfügbar.
CreativeSync-Technologie als Herzstück
Herzstück der Adobe Creative Cloud ist eine leistungsstarke Synchronisations-Technologie, die den Namen CreativeSync trägt. Sie gewährleistet, dass Dateien, Fotos, Schriftarten, Vektorgrafiken, Pinselspitzen, Farbpaletten, Einstellungen und Metadaten auf allen mit dem Nutzerkonto der Creative Cloud verknüpften Geräten verfügbar sind.
Auf diese Weise können Fotografen und Videokünstler, aber Grafikdesigner und Webentwickler zu jeder Zeit und überall (ein Internet-Zugnag vorausgesetzt) auf die aktuellen Versionen ihrer Projekte, ihre häufig benutzten Design-Elemente sowie ihre Einstellungen zurückgreifen – mit Mobilgeräten, am Desktop oder im Web.
Dank CreativeSync können Kreative ihre Projekte und Entwürfe auf einem Mobil- oder Desktop-Gerät starten, auf einem anderen nahtlos fortführen und später in ihrer bevorzugten Desktop-Software vollenden.
Desktop-Programme: Mehr Performance und neue Funktionen
Den Nutzern der Desktop-Anwendungen der Creative Cloud beschert das 2015er Update neue effiziente Kreativ-Workflows. Ausserdem können sie sich auf mehr Geschwindigkeit freuen. Dafür sorgt die «Mercury Performance»-Engine, die beschleunigtes Rendern ermöglicht.
Das sind die wichtigsten Neuerungen:
• Adobe Photoshop CC erhält zwei neue praktische Funktionen mit der Zeichenfläche und dem Photoshop Design-Bereich. «Artboards» ermöglicht es, verschiedene Layouts in unterschiedlichen Grössen in einem einzigen Photoshop Projekt anzulegen. Als Preview-Release stellt Adobe zudem «Photoshop Design Space» vor. Dabei handelt es sich um eine Arbeitsumgebung, die für die Bedürfnisse von Designern von Webseiten und Entwicklern von Mobilanwendungen massgeschneidert ist.
• Lightroom CC und Photoshop CC beinhalten ab sofort die beeindruckende Dehaze-Funktion, die auf der Adobe Max 2014 vorgestellt wurde. Bei Nebel, trübem Licht oder unter Wasser aufgenommenen Fotos befreit Dehaze vom störenden dunstigen Look und sorgt somit für einen scharfen, klaren Bildeindruck.
• Premiere Pro CC bietet mit dem neuen Lumetri-Farbe Panel eine effektive und intuitive Möglichkeit, anhand von Schiebereglern und anderen praktischen Bedienelementen präzise Farbkorrekturen vorzunehmen. Die Funktion Morph-Schnitt erleichtert das Schneiden von Interviews. Damit lassen sich irritierende Jump Cuts umgehen, die entstehen können, wenn etwa der Kopf eines Interviewpartners zwischen zwei Sequenzen seine Position verändert.
• After Effects CC kann nun rechenintensive Vorschauen abspielen, während der Anwender parallel Einstellungen an der Komposition vornimmt oder gar die Panelgrösse verändert – ohne dass dies die Vorschau-Wiedergabe beeinträchtigt. Als Preview-Releas ist die Anwendung Adobe Character Animator CC dabei, um zweidimensionale Figuren zum Leben erwecken, indem Gesichtsregungen, Sprache und Bewegungen über eine Webcam in Echtzeit auf einen vorkonfigurierten Charakter übertragen werden.
• Illustrator CC reagiert nun zehnmal schneller und präziser auf Eingaben des Benutzers als in der CS6-Version. Dafür sorgt die leistungsstarke Mercury Performance Engine, die den Grafikprozessor zum Rendern hinzuzieht. Nutzer können nun völlig verzögerungsfrei den Bildausschnitt verschieben und in die Ansicht hineinzoomen.
• InDesign CC erhält in Sachen Leistungsstärke ebenfalls mehr Rückenwind durch die Mercury Performance Engine. In komplexen Dokumenten können Nutzer jetzt bis zu zweimal schneller zoomen, scrollen und blättern.
• Dreamweaver CC bietet jetzt Entwicklern die Möglichkeit, schlüsselfertige Webseiten im Responsive Design zu erstellen, sodass sich die Inhalte automatisch an die Displaygrösse unterschiedlicher Geräte anpassen.
• Adobe Muse verschafft nun unmittelbaren Zugang zu Premium-Fonts in der Schriftarten-Kollektion Typekit.
Neue Android- und iOS-Apps für flexiblere Workflows
Eine Studie von Adobe zu Workflows deutscher Kreativ-Profis belegt einen deutlichen Trend hin zum Kreieren von Inhalten auf Smartphones und Tablets. Bereits seit der Einführung der Creative Cloud in 2012 ermöglicht Adobe Kreativen die nahtlose, geräteübergreifende Zusammenarbeit zwischen Mobile- und Desktop-Apps. Mit dem aktuellen CC-Release erweitert Adobe diese Möglichkeiten weiter.
Die Inspirations-Apps Brush CC, Shape CC, Color CC sowie die Fotobearbeitung Photoshop Mix sind nun erstmals auch für Android verfügbar und ermöglichen vielen Kreativen auf ihren Mobilgeräten Inspiration festzuhalten und Entwürfe zu kreieren.
Zusätzlich veröffentlicht Adobe verbesserte iOS-Versionen für Adobe Comp CC, Photoshop Mix, Photoshop Sketch, Illustrator Draw sowie Brush CC, Shape CC und Color CC.
Neu: Adobe Hue CC
Mit Adobe Hue CC begrüsst Adobe in der Familie mobiler Apps einen leistungsstarken Neuzugang, der speziell Filmemachern und Videokünstlern mobile Workflows eröffnet.
Hue CC ermöglicht auf einfache und schnelle Weise Licht- und Farbkompositionen mit der Kamera eines iPhones einzufangen und diese Looks für ein Projekt in Premiere Pro CC und After Effects zu übernehmen.
Neu Adobe Stock: Bilddatenbank verzahnt mit der Creative Cloud
Mit dem jüngsten Release entwickelt Adobe die Creative Cloud zu einem dynamischen globalen Marktplatz für Design-Elemente sowie für kreative Inhalte und Dienstleistungen weiter.
Als Teil des Künstlernetzwerks Behance besteht mit Adobe Talent bereits seit 2014 eine leistungsstarke Plattform, auf der Kreative Aufträge und Jobs akquirieren können. Mit der Bilddatenbank Adobe Stock bietet Adobe nun Fotografen und Designern nun eine neue, radikal einfache Möglichkeit, kreative Inhalte wie Fotos und Bilder zu kaufen und zu verkaufen (siehe separate Meldung zu Adobe Stock).
Durch die Integration von Adobe Stock in die Creative Cloud können Anwender direkt in Desktop-Apps wie Photoshop CC, InDesign CC and Illustrator CC auf 40 Millionen Bildern zugreifen und ihre Auswahl schnell in ihre Arbeitsprozesse integrieren.
Preise und Verfügbarkeit
Die Updates für die Desktop- und Mobile-Apps sind für Bestandsmitglieder der Creative Cloud ab sofort zum Download und ohne weitere Kosten verfügbar.
Neukunden können aus verschiedenen Abo-Modellen für Einzelanwender, Studierende, Teams, Bildungseinrichtungen sowie Behörden und Unternehmen die passende Lösung wählen.
Einzelheiten zu Preisen und Abo-Modellen bietet die Abo-Übersicht.
Adobe Stock: Wer nicht nur zu einer kostenpflichtigen CC-Mitgliedschaft, sondern sich zusätzlich für Adobe Stock entscheidet, spart beim Einzelkauf eines Bildes oder beim Abschluss eines Abos bis zu 40 Prozent.
Infos für grosse Unternehmen
Für grosse Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Behörden veröffentlicht Adobe eine speziell auf deren Bedürfnisse angepasste neue Creative Cloud Version. Sie enthält alle neuen genannten Funktionen des 2015er Updates. Zusätzlich bietet die Enterprise-Version erweiterte Sicherheitsfunktionen sowie eine tiefere Verzahnung der Adobe Digital Publishing Solution (DPS) und der Adobe Marketing Cloud.
.
So gross scheint der Release eigentlich nicht zu sein. Ich gewinne eher den Eindruck, dass Adobe mit der CC verschleiert, dass ihnen die Ideen für neue Funktionen in den Programme und damit Anreize für Käufe von neuen Versionen ausgingen.
Die Dehaze Funktion hört sich interessant an, aber ist wohl nicht weltbewegend und irgendwie vertraut aus DxO. Vielleicht bin ich auch überkritisch und wegen dem Abo-Zwang zu negativ gegenüber Adobe eingestellt. Die LR6-Updates von vor einigen Wochen waren doch recht ordentlich, waren allerdings auch kein Must-Haves.