Sigma hat das neue 1:1,4/20mm DG HSM Art vorgestellt, das erste 20mm Weitwinkelobjektiv für Vollformat-Kameras mit Lichtstärke 1:1,4. In der Frontlinsengruppe ist ein doppelseitig asphärisches Linsenelement verbaut mit 59mm Durchmesser. Der mitgelieferte Frontdeckel ist vom Typ Stülpdeckel, der über die eingebaute Gegenlichtblende geschoben wird. Optional wird es diesen Deckel auch in einer Metallausführung geben.
Sigma konzentriert sich auf lichtstarke Festbrennweiten und präsentiert das 1:1,4/20mm DG HSM Art für Vollformat Spiegelreflexkameras. Das Ultra-Weitwinkel-Objektiv mit Lichtstärke 1:1,4 liefert laut Sigma «eine hervorragende Helligkeit, ein natürliches Bokeh und beispiellose visuelle Erlebnisse». Indem sich die Fotografen die Perspektive des Weitwinkels und den engen Schärfentiefenbereich bei weit geöffneter Blende zu Nutze machen, ist dieses Objektiv geeignet für Ultra-Weitwinkel-Themen wie Landschaften und Sternenhimmel, doch gelingen damit auch Schnappschüsse unter schlechteren Lichtverhältnissen, Innenaufnahmen, Porträts mit natürlichen Bokeh und vieles mehr.
Die Details
Weltweit erstes 1:1,4/20mm Objektiv. Um ein Ultra-Weitwinkel mit 20mm Brennweite und Offenblende F1,4 umsetzen zu können, entschied man sich bei Sigma für den Einsatz eines grossen doppelseitig asphärischen Linsenelements mit 59mm Durchmesser. Die Fertigung solcher Linsen ist eine sehr schwierige Aufgabe. Sigma aber nahm die Herausforderung an, ein Ultra-Weitwinkel-Objektiv F1,4 herzustellen, das die Leistungsanforderungen der Sigma Art-Produktlinie in höchstem Masse erfüllt. Darüber hinaus minimiert Sigmas fortschrittliches optische Design Verzeichnungen, Farbquerfehler, sagittale Koma und Helligkeitsabfall hin zu den Bildrändern. Dieses Objektiv liefert eine überragende Leistung bereits bei Offenblende und kann als der Höhepunkt der Sigma Art-Produktlinie angesehen werden.
Geringe chromatische Aberration. Das Objektiv minimiert chromatische Aberrationen, die sonst ein typisches Problem bei lichtstarken Ultra-Weitwinkel-Objektiven darstellen. Es beinhaltet zwei FLD- («F» Low Dispersion) und fünf SLD- Glaselemente (Special Low Dispersion), um Farbquerfehler zu minimieren, die hauptsächlich im Randbereich des Bildes sichtbar werden würden. Ebenso verhilft eine optimierte Leistungsverteilung dabei Farblängsfehler zu minimieren. FLD-Glas ist ein extrem dispersionsarmes Glas, das eine Bildqualität auf höchstem Niveau ermöglicht.
Der Brechungsindex und die Dispersion dieses hochtransparenten Glases sind deutlich geringer als im Vergleich zu geläufigen Gläsern. In seinen Eigenschaften ist es Fluoridglas sehr ähnlich, das aufgrund seiner abnormen Dispersion sehr geschätzt wird. Diese Eigenschaften minimieren verbleibende chromatische Aberration (sekundäres Spektrum), die durch gewöhnliches Glas nicht korrigiert werden kann, und garantieren sehr scharfe und kontrastreiche Bilder.
Minimierte Verzeichnung. Verzeichnung ist bei Weitwinkel-Objektiven ein typisches Problem, das allein durch Verändern des Blendenwertes nicht korrigiert werden kann. So ist bereits die Entwicklungsphase des Objektivs entscheidend dafür Verzeichnung zu minimieren. Die perfekte Ausrichtung des Lichts direkt mit dem ersten Linsenelement und die Einbeziehung optimal positionierter asphärische Glaselemente trägt dazu bei, dass beim Sigma 1,4/20mm DG HSM | Art Verzeichnung über das gesamte Bild minimiert wird.
Reflexe und Geisterbilder eliminierendes Design. Von Beginn an des Objektivkonstruktionsprozesses wurde die Anfälligkeit für Reflexe und Geisterbilder untersucht, um ein optisches Design zu erzielen, das selbst gegen starkes Gegenlicht resistent ist. Bereits in der Prototypphase setzte Sigma nicht alleine auf Simulationen, sondern experimentierte auch in der Praxis, um die Ursache für Reflexe und Geisterbilder in einer Vielzahl von Aufnahmesituationen besser bewerten zu können, um so wiederum Massnahmen ergreifen zu können sie zu mindern. Zusätzlich reduziert Sigmas Super Multi Layer Vergütung Reflexe und Geisterbilder und liefert scharfe und kontrastreiche Bilder auch bei Gegenlicht.
Hohe Leistung für die Hohe-Megapixel-Ära. Zu Beginn der Filmkamera-Ära gab es sehr wenig hochempfindliches Filmmaterial. Daher wurden lichtstarke Objektive als «schnelle Objektive» bekannt, die unter schlechten Lichtverhältnissen gute Resultate lieferten. Solche Objektive sind ideal für Aufnahmen in Innenräumen, in der Abenddämmerung, bei bewölktem Himmel oder unter anderen schlechten Lichtsituationen. Da das Sigma 1,4/20mm DG HSM | Art die Vorzüge eines Ultra-Weitwinkel-Objektivs mit kaum vernehmbarer Verzeichnung aufbietet, ist es geeignet für Aufnahmen von Landschaften, Sternenhimmel und Architektur geeignet. Zusätzlich zu Weitwinkelaufnahmen mit der ganzen Szene im Fokus, kann der Fotograf die grosse Anfangsöffnung nutzen, um Bilder mit einem isolierten Motiv vor einem Hintergrund mit attraktiven Bokeh zu erstellen. Dieses leistungsstarke Objektiv ist speziell für hochauflösende Digitalkameras konzipiert und liefert bereits bei Offenblende eine sehr hohe Auflösung.
Die «Art»-Produktlinie ist auf hohe künstlerische Qualität ausgelegt. Sigma gruppiert seine gesamten Wechselobjektive in drei Produktlinien: Contemporary, Art und Sports, die sich jeweils durch ein klar definiertes Konzept auszeichnen. Die Art-Produktlinie ist für anspruchsvolle optische Leistung und hohe Ausdruckskraft konzipiert und eignet sich für den besonderen, künstlerischen Ausdruck. Mit einer erstaunlichen Abbildungsleistung, die höchsten Standards entspricht, eignen sich diese Objektive neben Landschaften, Porträts, Stillleben, Nahaufnahmen und Schnappschüsse auch hervorragend für die Art von Fotografie, die den Künstler in einem Fotografen weckt. Sigmas Objektive der Art-Produktlinie sind ein leistungsstarkes Handwerkszeug für jedes Genre. Sie zeichnen sich sowohl im Studio als auch im Ausseneinsatz aus und beweisen Ausdrucksstärke bei Architekturaufnahmen, Sternenhimmeln und viele anderen Szenerien.
Metall-Stülpdeckel. Passend zum hochwertigen Erscheinungsbild des Objektivs gibt es optional den Metall-Stülpdeckel LC907-02. Mit identischen Materialien wie denen des Objektivtubus, stellt der Metall-Stülpdeckel ein neues Niveau der Einheitlichkeit innerhalb der neuen Sigma Objektiv-Produktlinien dar.
Der Sigma USB-Dock. Mit dem optionalen Sigma USB-Dock kann die Objektiv-Firmware aktualisiert, eine Fokus-Feinjustage durchgeführt und weitere Einstellungen vorgenommen werden. Verbindet man das Objektiv mithilfe des Sigma USB-Docks mit einem Computer, bietet die speziell konzipierte Software Sigma Optimization Pro verschiedene Individualisierungs- und Justageoptionen.
TSC – neues Material. Bei den Objektiven der neuen Produktlinien wurden die Objektivdeckel und AF/MF-Schalter für eine verbesserte Handhabung neu gestaltet. Um einen präzisen Betrieb zu gewährleisten, bestehen innenliegenden Teile aus Metall oder Thermally Stable Composite (TSC)∗, das sich sehr gut mit Metallen kombinieren lässt. Auf dem Objektivtubus ist das Erscheinungsjahr eingraviert, um den sofortigen Zugriff auf diese Informationen zu bieten.
∗ TSC weist eine Wärmeausdehnung ähnlich der von Aluminium auf. Bauteile aus TSC verformen sich weniger und ermöglichen so eine äusserst präzise Objektivkonstruktion. Im Vergleich zu dem häufig verwendeten Polycarbonat mit 20% Glasanteil, bietet TSC eine um etwa 70% höhere Elastizität. Und verglichen mit Polycarbonat mit 30% Glasanteil, bietet es eine um 25% höhere Elastizität. (Der Vergleich bezieht sich auf von Sigma produzierte Komponenten.)
Auswertung mit Sigmas eigenem MTF-Messsystem A1. Früher wurde die Leistung der Objektive bei Sigma mit Modulationsübertragungsfunktion(MTF)-Messsystemen, die herkömmliche Sensoren nutzen, gemessen. Sigma entwickelte jedoch sein eigenes MTF-Messsystem A1, das den 46-Megapixel Foveon-Direktbildsensor verwendet. Selbst zuvor nicht erkennbare Hochfrequenzdetails sind jetzt im Rahmen dieser Qualitätskontrolle prüfbar geworden. Alle Sigma 1,4/20mm DG HSM | Art Objektive werden vor dem Versand durch dieses A1-System geprüft.
Made in Japan. Sigmas gesamte Fertigung – bis hin zu den Teilen und Formen – erfolgt bis auf wenige Ausnahmen auf der Grundlage eines integrierten Produktionssystems komplett in Japan. Sigma ist heute einer der wenigen Hersteller, deren Produkte ausschliesslich in Japan hergestellt werden.
Weitere Eigenschaften
- Runde Blendenöffnung. Die runde Blendenöffnung aus 9 Blendenlamellen sorgt für ein sehr angenehmes Bokeh ausserhalb der Schärfeebene des Bildes.
- Hyper Sonic Motor für eine schnelle Fokussierung. Der Hyper Sonic Motor (HSM) sorgt für eine leise und sehr schnelle AF-Funktion während die Verbesserung des AF-Algorithmus zu einem laufruhigeren AF führt. Zusätzlich führt im AF-Betrieb das Drehen am Fokusring jederzeit zum manuellen Fokus. Diese Eigenschaft ermöglicht es schnell den Fokus anzupassen ohne erst den AF/MF-Schalter betätigen zu müssen. Mithilfe des optionalen Sigma USB-Docks kann auch die konventionelle Manual-Override-Fokussierung eingestellt werden.
- Messing-Bajonett. Das Objektiv ist mit einem massiven und beständigen Messing-Bajonett ausgestattet. Eine spezielle Oberflächenbehandlung dient der Verstärkung und ermöglicht einen langlebigen Einsatz.
- Für den kostenpflichtigen Anschluss-Wechsel-Service geeignet. Durch den «Anschluss-Wechsel-Service» von Sigma kann der Anschluss der im Besitz befindlichen Sigma Objektive der SGV-Produktlinien in ein anderes Anschluss-System umgebaut werden.
Technische Daten Sigma 1:1,4/20mm | |
Brennweite | 20mm |
Lichtstärke | 1:1,4 |
Objektivkonstruktion | 15 Elemente in 11 Gruppen |
Kleinste Blende | F16 |
Bildwinkel diagonal | 94,5° (35mm Format) |
Naheinstellgrenze | 27,6cm |
Größter Abbildungsmaßstab | 1:7,1 |
Blendenlamellen | 9 |
Gewicht | 950g |
Abmessungen | Ø 90,7mm x 129,8mm |
Anschlüsse | Canon, Nikon, Sigma |
Verfügbarkeit | voraussichtlich ab November 2015 |
Preis | CHF 1095.00 |
Weitere Informationen finden Sie unter www.sigma-foto.de
Sigma-Objektive werden in der Schweiz vertrieben durch
Ott & Wyss AG
CH-4800 Zofingen
Tel. 062 746 01 00
Das kam doch eher überraschend, hätten die meisten doch erst mal ein 85er oder 135er von Sigma erwartet. Die Art-Linie ist sehr spannend und am Markt bereichernd.
Sehe ich das richtig, das Objektiv hat kein Filtergewinde, sondern eine fix eingebaute Sonnenblende?
@philippe. Auf Grund der uns zur Verfügung stehenden Unterlagen müssen wir annehmen, dass dies so ist. Die Gegenlichtblende ist zugleich ein notwendiger Schutz für die stark konvexe Frontlinse (siehe Schnittdarstellung), die ebenfalls keine Filterverwendung zulässt.
Sieht so aus. Eigentlich schade, wenn man ‚bereits‘ bei 20mm keine Filter mehr nutzen kann, aber wohl verständlich, wenn man die Art-typische optische Qualität bei einer 1.4er Lichtstärke an einem 20mm konstruiert. Physik bleibt Physik 😉
Sigma hat scheinbar noch immer nicht bemerkt, dass ein weiterer stark wachsender Markt existiert: Sony E Vollformat
…wäre es nicht naheliegend, dass nachträglich auf Sony (…und Pentax) umgebaut werden könnte? Oder bezieht sich dieser «Anschluss-Wechsel-Service» nur auf Canon, Nicon und Sigma?
Der Anschlusswechsel ist wohl für Leute gedacht, die ihre Kameramarke wechseln. (Es gab ja z.B. in den letzten 25 Jahren mehrere Wechselwellen von Canon zu Nikon und von Nikon zu Canon).
Nicht für alle Objektive ist dieser Service verfügbar, wie in der Meldung von 2013 zu lesen ist.
Ob Sigma den E-Mount ihrer APS-C-Objektive einfach so auf ein Vollformatobjektiv montieren könnte, erscheint mir fraglich. Es würde ohnehin jedes Objektiv erheblich bzw. zu sehr verteuern.
Auf dpreview.com -sigma-forum ist eine interessante diskussion über das BIGMA(ist wohl die bezeichnung für ein grosses Sigma-zoom) Dort gehts um Bildveränderung bei Filtereinsatz. http://www.dpreview.com/forums/thread/2804505 Hochinteressant! Bei SLR waren es doch die ND-filter. Darum versteh ich dass Sigma neue Filter anbietet. Hatte in der SLR-zeit immer skylight-filter drauf.