Markus Zitt, 7. Dezember 2015, 14:00 Uhr

Jobo photoGPS-Systeme erhalten ab 2016 keine Daten mehr

Um Digitalfotos mit Aufnahmedaten zu ergänzen, hatte Jobo ihre innovativen photoGPS-Produkte lanciert. Mit den aufsteckbaren Modulen konnten mit vielen Kameras einfach die GPS-Koordinaten zu Aufnahmen erfasst werden. Nun wird der für die Ortsberechnung nötige Serverdienst per Ende 2015 eingestellt.

 

Im Jahr 2008 brachte JOBO ihr erstes photoGPS-Produkt, das mit jeder Digitalkamera mit Blitzschuh funktionierte, auf den europäischen Markt. (Siehe frühere Meldungen zur Einführung des photoGPS-Moduls in 2008 sowie den neuen Modellen photoGPS 2 und photoGPS 4 mit erweiterten Speicherkapazitäten von 2010.)
Ein solches aufsteckbares photoGPS-Modul registrierte bei jeder Auslösung bzw. bei jedem Auslöseimpuls im Blitzschuhkontakt die aktuellen GPS-Koordinaten samt Uhrzeit. Am Computer liessen sich dann die Ortsdaten per Stapelbetrieb in die Bilder übertragen (Geotagging). (Die Software nutzt für die Zuordnung die Zeitstempel in den GPS-Daten und in den Aufnahmen.)

Datenserver für Jobo photoGPS wird eingestellt

Der Technologiepartner für photoGPS war zu Beginn die Firma Philips. Während der Produkteinführung wurde die Technologiesparte von Philips in die neue Firma NXP ausgegliedert. Diese wiederum wurden dann innerhalb von 2 Jahren von dem schweizerischen Konzern U-Blox, einem auf GPS-Technologie spezialisierten Unternehmen übernommen.
Die letzten Jobo photoGPS Geräte wurden 2009 von der JOBO AG verkauft. Trotz der wechselnden Vertragspartner war es Jobo gelungen, den Service für die Geräte bis heute aufrechtzuerhalten.

Nun hat die Firma U-Blox hat jedoch zum Ende diesen Jahres die Einstellung des Serverbetriebs angekündigt, der zur Berechnung der GPS-Daten für jeden Anwender eines Jobo photoGPS nötig ist. Damit ist der Nutzen des GPS-Gerätes ab 2016 nicht mehr gewährleistet.

Jobo bedauert diese Entscheidung des Technologiepartners U-Blox sehr, sieht aber keine Möglichkeiten, diese Entscheidung abzuwenden. Es bleibt zu hoffen, dass die vielen zufriedenen Kunden das JOBO photoGPS in den letzten 7 Jahren ausgiebig genutzt haben und nun andere neue Lösungen finden, um ihre Fotos mit Geodaten zu verorten.

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Einige Alternativprodukte:

i-gotU GT-600 GPS Travel + Sports Logger bei Light+Byte

Nikon-GPS-Empfänger GP-1/ GP-1a

Canon GPS-Empfänger GP-E2

Pentax GPS-Empfänger O-GPS1

gps4cam App für iOS und Android

2 Kommentare zu “Jobo photoGPS-Systeme erhalten ab 2016 keine Daten mehr”

  1. Ich besitze diesen GPS-Empfänger. Wenn man ihn auf einer Kamera befestigt, so fällt er rasch an einer komischen Kupplung auseinander und man verliert ihn. Ausserdem ist die Handhabung äusserst kompliziert (auch wenn es sich einfach anhört). Und die Software zum Schreiben der Koordinaten in die Photos (oder xmp bei RAW) überschreibt einfach alle Exif-Daten. Kurz und bündig: Ich glaube nicht, dass es viele Leute gibt, die diesen Service vermissen werden. War einfach schade ums Geld.

  2. Habe so ein Teil damals ausprobiert, weil ich die Idee gut fand und es mit allerlei Kameras funktionierte.
    Allerdings steckte es in Zubehörschuhen von Nikon DSLRs zu locker und in Canon-Kameras zu harzig. Jedenfalls ist das Gerät immer wieder Mal aus dem Schuh geflutscht. Einmal ist unglücklich auf den Asphalt runter und auseinander gefallen. Konnte das Teil aber wieder zusammenbauen.
    Die Software funktionierte, konnte mich aber nicht voll überzeugen. Überhaupt war das nachträgliche Geotaggen etwas umständlich.

    Da auch eine Support-Anfrage an JOBO unbeantwortet blieb und mich das Produkt nicht voll überzeugen konnte, habe ich mich für andere Produkte entschieden. Zum Glück kamen auch gleich mehrere GPS-Empfänger von diversen Marken raus.

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