Epson hat ein neues elektronisches Sucher-Panel mit der derzeit höchsten Auflösung von 4,4 Megapixeln entwickelt. Nun hat Epson die Massenfertigung dieses Bauteils angekündigt, was vermuten lässt, dass dieses bald in mehreren elektronischen Suchern verbaut werden dürfte. Die hohe Auflösung bringt ein deutlich besseres Sucherbild und dürfte die Klasse der spiegellosen Systemkameras qualitativ weiterbringen.
Nachdem jüngst die neue spiegellose Leica SL als erste Kamera mit einem elektronischen Sucher mit 4,4-Megapixel-Auflösung vorgestellt wurde, gab Seiko Epson in Japan am 9. Dezember 2015 offiziell bekannt, dass man vor kurzem mit der Auslieferung seines neuesten hochauflösenden Ultimicron-Panels für elektronische Sucher (EVF) begonnen hat. Damit ist das Geheimnis um den Hersteller des viel gelobten elektronischen Leica-Suchers wohl inoffiziell gelüftet.
Links: Ultimicron-Panel für elektronische Sucher / © Epson. Rechts: Elektronischer 4,4-Megapixel-Sucher der Leica SL / © Leica
Das Ultimicron-Panel mit 0,66 Zoll (1,65 cm) Diagonale unter der Typenbezeichnung L3FJ63800C dürfte jetzt bald auch in Kameras anderer Hersteller auftauchen. Die 4,41-Megapixel-Auflösung setzt sich aus 1400 x 1050 x 3 (RGB) Bildpunkten zusammen. Diese sogenannte SXGA+-Auflösung bringt etwa die doppelte der Auflösung verglichen mit herkömmlichen XGA (1024 x 768 x 3, ca. 2,3 Megapixel)-Panels. Der Farbraum soll laut Epson um 30 Prozent grösser sein. Der Pixel-Pitch des neuen Ultimicron-Panels beträgt 9,6 µm.
Die neue Qualität dieses Suchers wird den Vormarsch spiegelloser Systemkameras zu Lasten der altherbrachten Spiegelreflex-Technik sicher weiter beschleunigen. Neue Modelle mit diesem hochauflösenden elektronischen Sucher sind zur kommenden japanischen Publikumsmesse CP+ Ende Februar in Yokohama zu erwarten. Mit zu den spannendsten Fragen gehört, ob Canon und Nikon die bislang wegen ihrer konservativen Klientel immer noch gepflegte Zurückhaltung in diesem Bereich aufgeben.
Horst Gottfried
| Epson Ultimicron-Panel – Technische Daten | |
| Bezeichnung | Epson Ultimicron L3FJ63800C |
| LCD-Typ | TN-Typ, organische Alignment-Layer (Ausrichtungsschicht) |
| Farbanzeigesystem | Farbfilter (RGB Streifen) |
| Effektive Pixel | 1400 x RGB x 1050 (SXGA+) |
| Panelgrösse (diagonal) | 0,66 Zoll (1,65 cm) |
| Pixelabstand | 9,6 µm |
| Farbraum | 98% sRGB |
| Hintergrundbeleuchtung | Ja |
| Oberflächenhelligkeit | 650 cd/m2 |
| Darstellbare Farben | ca.16,77 Millionen Farben |
Extrem spannend! – Nun hoffe ich, dass die beiden etablierten Platzhirschen im DSLR Markt endlich ebenfalls auf den („vernünftigen“) DSLM-Zug aufspringen…!
Hoffentlich sorgt kein Chip dafür, dass das Display nach 1000 Stunden schwarz bleibt….
Mal den Teufel nicht an die Wand.
Aber in dem Fall würde es sicher bald einen Chip-Resetter wie für die Chips der Tintenpatronen geben.
Aber wer weiss irgendwann kommen die Hardware-Hersteller noch auf solche Ideen. Dann werden z.B. Kamera-Hersteller immer nach 100 Fotos eine Weiternutzungsgebühr verlangen oder die Kamera bleibt blockiert.
Dann springen sicher noch die Urheberverwertungsgesellschaften auf den Zug auf und wollen fürs potentielle Fotografieren von Häusern, Bilder einen Anteil und schliesslich gibt es dann auch noch Steuern pro Auslöserklick.
Und Sigma hoffentlich ebenso, mit genau diesem Teil. Wohl frommer Wunsch. Würde mich nicht wundern, wenn die auf Sony Rücksicht nehmen müssen die
verbandelt.