Die Fotografie war nicht immer farbig. Um dennoch farbige Lichtbilder projizieren zu können, wurden die Glasplatten mehr oder weniger gekonnt partiell koloriert. Das verblüffte die Betrachter – und heute staunen wir nicht nur ob den Farbkünsten, sondern vor allen über die Motive. Jetzt hat Heiri Mächler mit den besten Bildern seiner Sammlung einen exklusiven Bildband herausgebracht.
Nicht alle Fotografen und Lichtbildverlage beherrschten die Kunst des Kolorierens in gleichem Masse. Einige versuchten mit dezenten Farben möglichst den natürlichen Eindruck wiederzugeben, andere wollen den Bildern mit bunten Farben eine besondere Wirkung eingeben. Heute kommt uns diese Technik fast lächerlich vor – damals gehörte das Kolorieren zur Kunst.
Doppelseite Brunnen Axenstrasse und Baden
Die Lichtbilder um 1900 bis etwa 1930 wurden in erster Linie in Schulen für den Geografieunterricht benötigt. Aber man konnte die Lichtbilder auch – meist als Stereobildpaare – kaufen, um sie zu Hause im Familienkreis zirkulieren zu lassen – Grossvaters Fernsehen, sozusagen.
Engelberg und Engelberger Bergführer
Ein besonderer Wert, der diesen Bildern heute attestiert werden muss, ist die Dokumentation früherer Siedlungen, aus denen inzwischen Städte geworden sind. Oder Landschaften, wie es sie heute nicht mehr gibt, ohne Autobahnen und Hochhäuser, sondern mit weiten Landstrichen die früher dem Ackerbau und der Viehzucht dienten. Oder wir finden Bilder waghalsiger Bauprojekte, wie Beispielsweise die Axenstrasse, das Portal der Simplonbahn oder die steile Pilatusbahn.
Locarno
Die Bilder führen uns zurück in die Anfänge der Fotografie als mit grossen schweren Holzkameras fotografiert wurde und mit Glasplatten, die man anfänglich noch selbst goss und erst später fertig konfektioniert kaufen konnte. Die Landschaftsfotografie war für die Fotografen ein schlechtes Geschäft, denn die Bilder wurden höchstens für Dokumentationszwecke oder als Postkarten benötigt. Da waren Porträts und Gruppenbilder schon lukrativer, von denen man gleich mehrere Kopien verkaufen konnte.
Doppelseite Thun und Panorama Uetliberg
Heiri Mächler schätzt sich glücklich in seiner Sammlung einen grossen Fundus solcher Lichtbilder zu besitzen, die während Jahrzehnten in Holzschatullen schlummerten, denn längst hat die Farbfotografie die alten kolorierten Glasbilder vergessen lassen. So bringt uns nun der exklusive Bildband «Vergessene Schönheiten» im Format 28 x 28 cm mit 48 seltenen Schweizer-Bildern diese Zeit wieder zurück.
Pilatusbahn
Der Bildband dürfte einmal eine bibliophile Seltenheit sein, denn die Bücher werden einzeln mit einer limitierten Auflage von maximal 100 Stück im Digitaldruck produziert. Das macht dem Bildband teuer – aber auch wertvoll.
Bildverzeichnis: Axenstrasse / Baden AG / Brisago TI / Matterhorn / Rheinfall SH / Bauer GR / Blüemlisalp mit Jungfrau / Brunegghorn Niciotal /Brienz / Brienzer Bauer / Clariden Nordwand / Dent Blanche / Engelberg Arni & Juchlipass / Engelberger Bergführer / Engelberger Bergführer / Frutigen mit Doldenhorn / Fribourg / Glarus / Göschenen / Amsteg mit Gotthardbahn / Grosse Scheidegg / Hochgebirge / Breithorn mit Gletscher / Hohle Gasse / Locarno 2x / Lötschental Blatten / Lötschental Kippel / Oberiberg / Obwalden Bauernhof / Pilatus Wolfortviadukt / Pilatus Bahn Schneeräumet / Silvaplana mit Piz Margna / Portal Simplonbahn bei Naters / Luzern Kappelbrücke / Stans Stad / Sisikon Tellskapelle / Simplon Hospiz / Thun / Uetliberg Panorama Zürichsee / Zürich Dorfstrasse Aargau / Grindelwald mit Wetterhorn / Mythen mit Glarneralpen / Barry St Berhard / Rheinfall (Autochrom)
Bildband «Vergessene Schönheiten»
Heri Mächler, Selbstverlag
48 Unikate Bilder
Grösse: 28 x 28 cm
Druck: Fotopapier
Fester Einband, gegenkaschiert
Preis Fr. 120.00 zuzüglich Versandspesen
Fotohistory-Mitglieder 10% Rabatt
Auflage: maximal 100 Stück, nummeriert.
Ein Teil des Erlöses geht an fotohistory.ch
Der Bildband kann per E-Mail bestellt werden auf info [at] fotohistory.ch